Zoo & Zirkus - Fragwürdige Tierhaltung?

1UP-LIFE

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Hallo werte Community,

fast verwundert musste ich entdecken, dass entgegen des Trends in Medien und Social Media auf Cynamite noch gar nicht über das derzeit heiß umkämpfte Thema der Tierhaltung und zur Schau Stellung in den Bereichen Zoo & Zirkus diskutiert wird.

Da wir hier ja die wahren Weltmeister des Diskutierens sind erlaube ich mir, einen passenden Thread zu starten :-) .

Also Freunde, wie steht Ihr zu diesen Themenbereichen?

Ist Zirkus immer noch zeitgemäße Unterhaltung oder längst eingestaubte Tierquälerei?
Ist der Zoo immer noch DIE Gelegenheit, exotische Tiere live zu betrachten?

Ihr seid dran, ich bin gespannt ;-)
 
Zirkus finde ich mittlerweile wirklich überflüssig und für Tiere unangebracht. Man brauch für einen guten Zirkus nicht zwingend Tiere, gute Akrobaten reichen da mMn völlig aus. Dann muss man bedenken, dass kein Zoo der Welt die Tiere vernünftig halten und versorgen kann, insbesondere die Wander- Zirkusse (schreibt man das so?)
Der ständige Umgebungswechsel, viel zu kleine Transportkäfige (in denen sie ja die meiste Zeit verbringen) sowie der ständige Transport an sich ist für die Tiere dauerhafter Stress und in meinen Augen einfach Tierquälerei.

Bei Zoos hingegen sollte man differenzieren. Ich denke man KANN Tiere in einem Zoo artgerecht halten, nur sollte man da überlegen welche Tiere welche Ansprüche haben. Im Zoo Leipzig finde ich zB. die große Wiese richtig gut, auf denen sich Giraffen, Zebras, Strauße und Antilopen frei bewegen können und auch ausreichend Platz haben. Dagegen finde ich die Gehege für die Leoparden viel zu klein. DIe sind immernoch in alten Käfigen eingepfercht, sollen aber irgendwann auch umgesiedelt werden. Ebenso finde ich es nicht gut große Vögel einzusperren, da die in der Natur meist sehr hoch und weit fliegen können was in einem Zoo generell nicht geboten werden kann.

Ganz wichtig ist einfach dass die Tiere einen Rückzugsort haben, das gefällt dann meist den Zuschauern zwar nicht weil sie natürlich auch die Tiere sehen wollen wenn sie dafür bezahlen, aber das ist nunmal ein Risiko und wer es eingeht ist selbst Schuld.
Was im Zoo Kopenhagen passiert ist finde ich persöhnlich abartig und habe kein Verständnis dafür.
 
Eindeutig Tierquelerei. Ich habe in vielen Videos selber gesehen was die mir den Tieren machen. Zirkusse mit Tieren sollten verboten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tiere haben im Zirkus nichts zu suchen.

Zur Arterhaltung finde ich Zoos sinnvoll, soweit Tiere halbwegs artgerecht gehalten werden konnen. Wölfe oder Elefanten gehören deshalb meiner Meinung nach nicht in einen Zoo sondern wenn sie schon bedrohte Arten sind, in große geschütze und notfalls mit Soldaten oder von privaten Sicherheitsfirmen bewachte Nationalparks.

Außerdem sollte die artgerechte Tierhaltung in Zoos verbessert werden. D.h. große Volieren für Vögel, weitläufige Areale mit Fluchtmöglichkeiten für Zebras, Giraffen und Antilopen, mehr Personal für Beschäftigung mit den Tieren. Bären und Affen z.B. wollen viel spielen und brauchen Abwechslung. Sinnvoll ist es, wenn Futter versteckt werden kann, damit die Tiere es selber suchen müssen.
Der Tierpark in Berlin (wir haben ja Mauer bedingt zwei Zoos) plant derzeit ein neues Konzept zur Aufteilung der Tiere in geografischer Herkunft. Das finde ich sehr interessant. So sollen die Tiere nach Regionen und Kontinenten zusammengelegt werden und nicht mehr nach Gattung wie bisher. Der neue Direktor ist der Ansicht, dass alle Raubtiere oder alle Affenarten zusammen in einem Haus oder Gebiet der falsche Weg seien und möchte deshalb mit einem Tiermix nach Herkunft für mehr Abwechslung sorgen, so dass die Besucher durch verschiedene Länder spazieren können und die dort heimischen Tiere betrachten können.
 
Das Gute an Zoos ist das die Tiere nicht zu albernen Nummern gezwungen werden und man da meistens so tut als würde das Wohl der Tiere interessieren.
 
Bin von beidem nicht sehr angetan. Wenn man mal gesehen hat, wie die Tiere in den meisten Zoos behandelt werden - ich meine nicht den schlechten Umgang, sondern zu kleine Gehege, unpassende Bodenbeläge (Elefant auf Beton. NUR auf Beton. WTF?) - dann kann einem die Lust am Tierparkbesuch aber vergehen.

Wenn es um die Artenerhaltug und das "Aufpäppeln" bedrohter Tierbestände geht, habe ich absolut kein Problem damit. Aber ein Tier lebenslänglich einzusperren - Gehegegröße hin oder her - finde ich einfach pervers. Das entspricht weder der Natur des Tieres, noch kann ich mir vorstellen das das ständige Eingesperrtsein der Psyche besonders zuträglich ist.
Es ist doch ein Unding, zum Bespiel Vögel, die von Natur aus den Drang haben, weite Strecken in der Luft zurückzulegen (Pinguin und Strauß mal ausgenommen:ugly:) in einen Käfig zu sperren und ihm diese Freiheit zu nehmen. Mit welchem Recht, frage ich mich.

Abgesehen davon kommt es ja auch nicht selten vor, dass Tiere in Gefangenschaft oft dazu neigen, apathisch oder im schlimmsten Falle sogar depressiv zu werden (Stichwort: Delphinarium). Das gilt es zu vermeiden.

Die Haltebedingungen allgemein zu verbessern, sollte das mindeste sein; mir wäre es auch lieb, wenn die Tiere besser vor Müllgeschossen der Besucher geschützt würden (ein Besucher hat mal fast einen Pinguin mit einer leeren Getränkedose vom Felsen gesägt).
Hoffen wir mal das Beste...
 
Tiere haben im Zirkus nichts zu suchen.

Zur Arterhaltung finde ich Zoos sinnvoll, soweit Tiere halbwegs artgerecht gehalten werden konnen. Wölfe oder Elefanten gehören deshalb meiner Meinung nach nicht in einen Zoo sondern wenn sie schon bedrohte Arten sind, in große geschütze und notfalls mit Soldaten oder von privaten Sicherheitsfirmen bewachte Nationalparks.

Außerdem sollte die artgerechte Tierhaltung in Zoos verbessert werden. D.h. große Volieren für Vögel, weitläufige Areale mit Fluchtmöglichkeiten für Zebras, Giraffen und Antilopen, mehr Personal für Beschäftigung mit den Tieren. Bären und Affen z.B. wollen viel spielen und brauchen Abwechslung. Sinnvoll ist es, wenn Futter versteckt werden kann, damit die Tiere es selber suchen müssen.
Der Tierpark in Berlin (wir haben ja Mauer bedingt zwei Zoos) plant derzeit ein neues Konzept zur Aufteilung der Tiere in geografischer Herkunft. Das finde ich sehr interessant. So sollen die Tiere nach Regionen und Kontinenten zusammengelegt werden und nicht mehr nach Gattung wie bisher. Der neue Direktor ist der Ansicht, dass alle Raubtiere oder alle Affenarten zusammen in einem Haus oder Gebiet der falsche Weg seien und möchte deshalb mit einem Tiermix nach Herkunft für mehr Abwechslung sorgen, so dass die Besucher durch verschiedene Länder spazieren können und die dort heimischen Tiere betrachten können.




Das was du in Berlin ansprichst wurde in Leipzig schon teilweise so realisiert. zB gibt es dort eine große Wiese bei der Giraffen, Zebras, Antilopen und Strauße zusammen gehalten werden und viel Freilauf haben. Dann haben sie im 2011 eröffneten Tropenhaus mehrere solche Mischgehege wie Zwergflusspferde mit Affen oder Riesenotter mit Faultieren zusammen. Sowas finde ich schon sehr schön und sollte öfter gemacht werden. Dennoch sollten nur Tiere gehalten werden die auch wirklich kein Problem mit der Gefangenschaft haben.
 
Hallo!

Ich bin früher öfter mal in einen Zoo geschleppt worden und als Kind habe ich 2 oder 3 Zirkusse besucht. Ich habe es nie schön gefunden als Kind, im Gegenteil, mir haben immer die Tiere sehr leid getan.
Ich bräuchte weder Zoos noch Zirkusse und nein ich finde sie nicht mehr zeitgemäß.
Es gibt schöne Wildtierparks mit regionalen Tieren und mit großem Gelände, das lasse ich mir noch gefallen.
Aber nichts Anderes.

Im Prinzip würde ich mir da mehr Aktivität wünschen, Flyer drucken, informieren, darüber sprechen und man müsste ernst genommen werden. Flyer drucken kostet zwar Geld, aber würden einige Aktive zusammenlegen, wäre das auch kein Problem.
Man müsste wieder mehr draußen machen und nicht drin am PC!

Bis dann
 
Hi Zusammen,

freut mich, dass sich doch die ein oder andere Meinung eingefunden hat. Nun will ich auch aus gegebenem Anlass gerne selbst einmal Stellung nehmen:

Zoo:
Erst kürzlich besuchte ich im Rahmen eines mehrtägigen Aufenthalts gemeinsam mit unserem Voyevoda und meiner Freundin den Leipziger Zoo und kann dank weiterer Besuche verschiedener Zoo`s in München, Nürnberg und Hamburg einigermaßen gut vergleichen. Ich halte bei weitem nicht jede in Zoo`s angewandte Haltungsmethoden für verträglich, positive Beispiele bilden da spezielle Abteile in Hamburg und Leipzig, in welchen die Tierhaltung möglichst frei in größeren separaten Bereichen ermöglicht wird, durch welche man als Besucher auf Pfaden wandeln kann. In diesen können sich die Tiere absolut frei bewegen und man muss stets ein wachsames Auge und etwas Geduld haben, um diese bei ihrem Verhalten beobachten zu können. Diese Form ist besser, als jede "hinter Glas & Gitter" Variante.

Zirkus:

Ich habe bereits in Form von Schulausflügen und Besuchen im Kindesalter ein paar Zirkusbesuche hinter mir, das reicht mir vollkommen und ich weigere mich, jemals eigenes Geld den Zirkusbetreibern zu überlassen! Ein Zirkus dient allein der perversen (typisch menschlichen) Erniedrigung und zur Schau Stellung bemitleidenswerter Tiere, welche immer in unzumutbaren Verhältnissen gehalten, um zum Zwecke des Erlernens dämlicher Kunststückchen abartig behandelt und gequält werden. Auch stellen Zirkusse z. B. Kindern ein völlig falsches und fragwürdiges Bild dieser armen Tiere dar. Das Modell Zirkus stammt aus einer zum Glück längst überwundenen Zeit und sollte endlich endgültig abgeschafft werden.

Grundsätzlich:
Tierhaltung im Allgemeinen ist abermals Ergebnis des unendlichen menschlichen Egoismus. Eigentlich ist es falsch Tiere überhaupt zu halten, niemand von uns würde sich schließlich freiwillig gerne in deren Rolle sehen, in welcher Obhut auch immer. Warum ich das Wort "Eigentlich" benutze? Weil ich selbst Tiere zu Hause halte, im Wissen der eben niedergeschriebenen Zeilen, ein wenig markaber? Definitiv sogar! Aber so sind wir Menschen leider ;-)

LG
Kevin
 
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