Schon in Battlefield 1 wurde die Feuergeschwindigkeit der Waffen auf ein "gaming" Niveau gehoben. Mit den realistischen Feuerraten hätte das sonst wohl kaum Spaß gemacht. Da hat sich keiner wirklich drüber aufgeregt, obwohl es SEHR viel essentieller ist als das Aussehen von Spielfiguren (um mehr als das Aussehen geht es hier nämlich wirklich nicht).
Wie schon geschrieben, hat Battlefield nichts mit Realismus zu tun. Sonst würde man ja auf der deutschen Seite in der Kampagne auch regelmäßig Befehle erhalten, die einen dazu auffordern Kriegsverbrechen zu begehen. Generell würde man ständig Befehle befolgen und hätte keinerlei direkte Kontrolle mehr über jede Art von Kampfhandlung. Beim Thema 2. Weltkrieg wäre Realismus fast immer ein echter "und totaler" Spaßkiller, wenn du verstehst, was ich meine...
Bei eigentlich jedem Spiel ist WW2 nur eine austauschbare Tapete von vielen, wenn die Spiele einen starken Multiplayer-Anteil haben. Wenn dann auch noch alle Spiele stets immer auf Realismus hinarbeiten würden, würde man vielleicht irgendwann eine absolut authentische Umsetzung erreichen. Ab diesem Punkt müssten aber ALLE Spiele genau so aussehen, denn alles andere wäre ja nicht mehr authentisch. Kreativität wäre dann kaum noch möglich und ich finde, dass man den Entwicklern so viel kreative Freiheit lassen sollte wie möglich. Insbesondere wenn es um das totgetretene WW2 Szenario geht.
Geschichtliche Authenzität kann man sowieso nur schwer bis gar nicht erreichen. Es ist immer nur eine Interpretation der geschichtlichen Daten möglich. Die Entwickler von Battlefield 5 sind wenigstens ehrlich und geben zu, wo das Spiel einzuordnen ist, und machen halt auch etwas sehr vielseitigeres daraus, als es ursprünglich möglich gewesen wäre. Die Kritiker sind hier die eigentlich unehrlichen, da sie eine Authentizität in Battlefield hineinprojizieren, die es niemals wirklich hatte.