Die Entscheidung für Köln ist eine rein wirtschaftliche. Köln bietet 4x soviele Übernachtungmöglichkeiten wie Leipzig... Das Einzugsgebiet NRW hat fast genauso viele Einwohner wie die neuen Bundesländer zusammen...
Wirtschaftlich ja, meiner Meinung nach aber nicht gemessen an der Infrastruktur. Wenn selbst angeboten wurde, die Games Convention in eine andere Stadt zu verlagern - wobei Köln oder eine andere Stadt nicht explizit ausgeschlossen wurde - dann kann das eigentlich nur heißen, daß die "branchenüblichen Zuwendungen" doch etwas üppiger ausgefallen sind und die Messegesellschaft in Köln einiges dafür auf den Tisch gelegt hat.
Der sächsische Wirtschaftminister hat ja relativ deutlich gesagt, daß quasi ein Wettbieten stattgefunden hat. Was spräche auch sonst dafür, statt der renormierten und flexiblen GC an einem angebotenen anderen Standort jetzt die GAMESCom zu veranstalten? Rein gar nichts.
Und so toll ist der Köln auch nicht für diejenigen, die nicht aus dem Einzugsbiet kommen. Was soll denn einer sagen, der aus München kommt? Für den ist der Weg noch länger. Berliner? Müssen ebenfalls weiter fahren. Hamburger genauso. Wer jetzt jubelt, daß er ein paar Kilometer sparen kann, hat nicht drüber nachgedacht. Statt sich über eine der wichtigsten Messen überhaupt zu freuen, die in Deutschland stattfindet wird um Reiseentfernungen gefeilscht - je nachdem, wo man gerade herkommt. Gebe es wie früher europaweit nur die ECTS und sonst nichts in der Größenordnung - würde Anreise die viel gelobte Infrastruktur nicht wirklich eine große Rolle spielen...
Und ob die GAMESCom wirtschaftlich überhaut funktioniert, muß sich erst zeigen. Bei den Lockmitteln, die man anscheinend versprochen hat, habe ich da so meine Zweifel.