Spec Ops - The Line - Leser-Test von StHubi

nunja ich selbst bin CoD-spieler, aber ich fand Spec Ops ebenfalls richtig gut. Einen schuss vor den bug hat mir das game eigentlich nicht bereitet. Die Story ist wirklich gut erzählt, viel besser als bei jedem CoD und das ist auch wirklich das Herzstück. Ein entwickler hat ja vor nicht allzu kurzer zeit erzählt, dass der MP von spec ops wie eine art krebsgeschwür ist und so kommt er leider auch rüber.
 
Das Problem mit the line ist das es etwas tut was es eigentlich nicht tun will, dabei aber gar keine andere Wahl hat.
Spec Ops will schockieren, zum Nachdenken anregen und ernst genommen werden. Keine Frage das tut es
durchaus. Was es aber nicht will ist Spass machen, oder doch ?
Die Schiessereien machen durchaus Spass und dabei hat das Spiel nunmal keine andere Wahl.
Warum spielen wir ? - weil es uns spass macht, uns unterhält.
Bei mir kommt jetzt die Frage auf warum ich mir einen Antikriegsfilm ansehe. Damit er mich schockiert ?
Damit er mir zeigt wie beschissen Krieg ist ? Solche Dinge rede ich mir zumindestens ein, aber der wahre
Grund ist wohl ein anderer. Es ist der Schauwert der aus der pervers perfieden Befriedigung entseht, andere
Menschen leiden und sterben zu sehen. Alles andere ergibt gar keinen Sinn.
Nun, Spec Ops ist ein Spiel, ein Antikriegsspiel das mich unterhält , das müssen Games nun mal.
Es verhält sich ganz ähnlich wie mit den Filmen, nur das es in diesem Fall auch noch inhteraktiv ist und
mich somit noch tiefer in seinen Bann des Wahnsinns zieht als es jeder Antikriegsfilm es könnte.
dafür danke ich dem Game und auch danke für den Test, einer der besten die ich über Spec Ops The Line
gelesen habe. Die Wertung halte ich auch für absolut angemessen, deutlich passender als die anderen die ich
so gelesen habe.
 
Das Spiel hat nichts mit Spec Ops auf der PSX zu tun. The Line ist eine unabhängige Produktion, die sich an keine bekannte Spielreihe anlehnt.

Der Test ist sehr gut geschrieben, aber mir reicht die Thematik einfach nicht aus, um einen mittelprächtigen Shooter zu spielen, der sich ganz offensichtlich der Spielmechanik von Gears of War 3 bedient. Dann sehe ich mir lieber zum x-ten Mal Apokalypse Now an, der Film ist nämlich vom selben Drehbuchautor und es gibt wenigstens echte Schauspieler.

Ich denke, Yaeger hat das Ziel verfehlt, durch eine aufrüttelne Story, die Schrecken des Krieges zu vermitteln. Meiner Meinung nach können Filme das besser, da man passiv gezwungen wird, eine unveränderbare Handlung hinzunehmen. Deshalb sind auch die vermeidlichen Entscheidungsfreiheiten bei Spec Ops - The Line überflüssig.
 
Yagers Ziel war es nicht die Schrecken des Krieges zu vermitteln.Das ist auch nicht das Thema von Apokalypse Now.
Bei beiden geht es um die Reise zur Menschlichkeit in sich selbst, um die Untiefen des Unterbewußtseins und
der gnadenlosen Erkenntnis, das richtig und falsch, gut und böse, schwarz und weiß, lediglich von Menschen
erfundene Begriffe sind. Die wenige Entscheidungen, die man in the line treffen muss, fördern diese Erkenntnis.
Die Handlung ist auch durch diese Entscheidungen nicht veränderbar, bis auf die gegen Ende, in der man sich
selbst der Schuldfrage stellt. Meiner Meinung nach ist daran überhaupt nichts überflüssig.
Das Game ist auch nicht gegen den Krieg sondern gegen den Mensch.
Dennoch bietet Apokalypse Now deutlich mehr Tiefe als Spec Ops the line.
Rein vom Gamplay her hat es mir auch nicht recht viel schlechter gefallen als Gears of war 3, auch wenn mir
der ständige Ideenklau und diese Mainstream-Shootermechanik langsam ermüden lässt, bereue ich den Kauf von
dem Game auf keinen Fall .
 
Hey StHubi.
Anscheinend haben wir beide dasselbe Spiel getestet, Du auf dem PC und ich auf der Xbox 360.
Einige Sachen wie zum Beispiel die etwas verpixelten Zwischensequenzen kann ich aufgrund der beschränkten Hardware der Xbox nicht bestätigen, aber zum Rest des Spiels geb ich dir Recht.
Bin auch CoD-Spieler, allerdings kein Fanboy, ich spiele auch Battlefield und ich muss dir Recht geben... dieses Spiel zeigt, was Krieg anrichten kann und erzählt diese Geschichte ausführlich und packend. Die erste Szene, wo ich mir dachte "Was hab ich da gerade gemacht???" war der Abschnitt mit dem weißen Phosphor und so ging es dann weiter, ich hab erst immer überlegt, wenn ich etwas getan habe und dieser 3rd-Person-Shooter erfüllt genau das, was ich mir gewünscht habe und nicht diese "Baller dich da durch"-Mechanik a la CoD...
Deswegen: Guter Test, sehr ausführlich, freue mich, mehr von dir zu hören.
 
Die erste Szene, wo ich mir dachte "Was hab ich da gerade gemacht???" war der Abschnitt mit dem weißen Phosphor und so ging es dann weiter, ich hab erst immer überlegt, wenn ich etwas getan habe und dieser 3rd-Person-Shooter erfüllt genau das, was ich mir gewünscht habe und nicht diese "Baller dich da durch"-Mechanik a la CoD...
Das war genau mein Gedanke in genau dieser Szene :) Spätestens an der Stelle war ich mir auch sicher, dass das Spiel einen Test wert ist.

Deswegen: Guter Test, sehr ausführlich, freue mich, mehr von dir zu hören.
Danke sehr... Mal sehen, was mir nächstes mal unter die Pfoten kommt, was ich auch als Test veröffentlichen will :)


Es freut mich jedenfalls, dass der Test hier auch ein paar nachdenkliche Kommentare erzeugt hat.
 
Sehr Guter Test Hubi. Ich bin zwar überhaupt nicht der Kriegsspielfan, aber vielleicht hole ich es mir mal. Gibt ja immer mal wieder Gründe, um mit neuem Anzufangen.
 
So leid es mir tut, ich bin bin zwar auch ein Fan von dem Spiel (gab ihm glaub ich 8/10 Punkte), aber zur Szene mit dem weißen Phosphor:

Ich hatte mir schon gedacht, dass das Zivilisten seien und hab dann probiert und probiert, die Aufgabe anders zu lösen. Doch das Spiel zwingt einen, was ich als schweren Designfehler sehe.
So dachte ich bei der Zwischensequenz, wo sie die ganzen Leichen entdecken nicht "Oh mein Gott was hab ich getan??". Sondern ich ärgerte mich über das Spiel, dass es den Tod von 100 Zivilisten richtiggehend dem Spieler aufhalst.
 
So leid es mir tut, ich bin bin zwar auch ein Fan von dem Spiel (gab ihm glaub ich 8/10 Punkte), aber zur Szene mit dem weißen Phosphor:
Meine Antwort geht etwas zu sehr auf den Inhalt der Szene ein, daher also auch Spoiler.

Ich fand, dass diese Szene eines deutlich macht: Opfer sind im Krieg absolut unvermeidbar. Egal, was die Soldaten versuchen oder tun, es wird immer zivile Opfer geben. Es lässt sich, gerade mit den neueren, teilweise perversen Waffen, einfach nicht vermeiden. Dass man es trotz Versuchen nicht anders machen kann, empfand ich daher nur als Unterstreichung dieser traurigen Wahrheit...
 
Ich finde aber, es hätte die Möglichkeit geben sollen ganz auf den weißen Phosphor zu verzichte. Man kann sich ja auch aussuchen, ob man (sehr spät im Spiel) die Zivilisten abballert oder nicht. Tja, und da erwischte mich das Spiel, ich kam in eine Stresssituation und war zudem auf Rache aus, also drückte ich den Abzug. Da wurde das Spiel für mich zu einem Antikriegsspiel, ich war selbst Schuld und hätte die Situation auch anders lösen können.
 
Ich finde aber, es hätte die Möglichkeit geben sollen ganz auf den weißen Phosphor zu verzichte. Man kann sich ja auch aussuchen, ob man (sehr spät im Spiel) die Zivilisten abballert oder nicht. Tja, und da erwischte mich das Spiel, ich kam in eine Stresssituation und war zudem auf Rache aus, also drückte ich den Abzug. Da wurde das Spiel für mich zu einem Antikriegsspiel, ich war selbst Schuld und hätte die Situation auch anders lösen können.
Du... Du... Monster!!! ;)

Ich habe mich bei der Stelle zurück gehalten... Es war bereits genug passiert... Aber ich muss zugeben, dass ich auch mit dem Gedanken gespielt habe und allein das... Hm... Wie soll ich es sagen... Allein das machte mir Angst... Es ist zwar "nur ein Spiel", aber ich hätte es verstanden, wenn das jemand in der Situation getan hätte. Eine schreckliche und unangenehme Wahrheit.
 
Ohne Spaß, ich hab mich danach wie ein Monster gefühlt und hab mir auch, nachdem das Spiel aus war, Gedanken darüber gemacht. Also Hut ab, COD, Battlefield oder MOH hat sowas bei mir noch nie erziehlt!
 
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