Gamergate: Scarlett Johansson für Verfilmung im Gespräch

Ich kann zu dem Thema wirklich den Internet Aristocrat, bzw. Mister Metokur auf Youtube empfehlen, der weitestgehend sachlich und logisch aufzeigt, dass Quinn und Sarkeesian bei weitem nicht so unschuldig sind, wie sie sich gerne darstellen. Das entschuldigt natürlich nicht die Verbalattacken von aufgebrachten Gamern....
 
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Ich kann zu dem Thema wirklich den Internet Aristocrat, bzw. Mister Metokur auf Youtube empfehlen, der weitestgehend sachlich und logisch aufzeigt, dass Quinn und Sarkeesian bei weitem nicht so unschuldig sind, wie sie sich gerne darstellen. Das entschuldigt natürlich nicht die Verbalattacken von aufgebrachten Gamern....
Ich kann ja verstehen, dass Menschen bei Kriegstreibern und Mördern die Wände hochlaufen und ihrer Wut entsprechend online Luft machen wollen. Aber dass man sich aufgrund einer Meinungsäußerung (!) von jemand anderem derartig herabwürdigt? Autsch... Die Internet-User, die hinter diesen Verbalattacken stecken, haben damit einen enormen Imageschaden der Online-User verursacht. Das wird uns jedenfalls noch Jahrelang begleiten. Ich glaube auch nicht, dass Sarkeesian oder Quinn mit allem recht haben (wobei Quinn hier in meinen Augen nur ein Opfer ist, dessen private Wäsche jemand aus Rache im Internet waschen wollte - das geht eigentlich niemanden wirklich was an), aber die Reaktion bestätigen eigentlich nur, dass es Zeit war sich mit dieser Kritik mal auseinander zu setzen. Allerdings ist das aufgrund des extrem niedrigen Niveaus nie wirklich geschehen. Ich kann nur hoffen, dass die Ächtung von derartigem Trolling im allgemeinen zunimmt...
 
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Da gebe ich dir absolut Recht. Das was die Leute da abgezogen haben, war wirklich widerlich. Aber es ist eben nur ein Teil des Bildes. Grad diese Geschichte von Quinn und ihren Typen wird meiner Meinung nach unter dem falschen Gesichtspunkt beurteilt. Ich sehe es auch so, dass niemanden es etwas angeht, was die Menschen privat treiben, aber genau darum geht es eben nicht. Quinn hatte bei ihren Seitensprüngen nur was mit Leuten aus der Branche (Entwickler, Games-Journalisten etc...), die sie persönlich weiterbringen. Letztlich geht es bei der Geschichte weniger um die Seitensprünge, sondern um Vetternwirtschaft und Bestechung in der Gaming-Branche. Das Meinungsäußerungs-Argument wurde dann auf die Debatte quasi draufgepflanzt, um Kritiker mundtot zu machen.

In die gleiche Kerbe schlägt auch Sarkeesian, die halt einfach Blödsinn redet und sich das bezahlen lässt. Feminismus ist für sie ein Geschäftsmodell. Hast du "Tropes vs Women" gesehen? Das ist Pseudowissenschaft at its worst und hält keiner kritischen Betrachtung stand. In den Staaten hat sich eine richtig üble Clique gebildet und der Diskurs über das Thema wurde in ganz neue Gesellschaftsbereiche getragen. Einfach nur noch völlig absurd....
 
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Quinn hatte bei ihren Seitensprüngen nur was mit Leuten aus der Branche (Entwickler, Games-Journalisten etc...), die sie persönlich weiterbringen. Letztlich geht es bei der Geschichte weniger um die Seitensprünge, sondern um Vetternwirtschaft und Bestechung in der Gaming-Branche. Das Meinungsäußerungs-Argument wurde dann auf die Debatte quasi draufgepflanzt, um Kritiker mundtot zu machen.
Das Problem dabei ist allerdings, dass sie nicht nachweislich davon profitiert hat. Korrektur: Der eine Games-Journalist, mit dem sie was hatte, hat meinem Wissensstand nach nie über ihr Spiel positiv berichtet.

In die gleiche Kerbe schlägt auch Sarkeesian, die halt einfach Blödsinn redet und sich das bezahlen lässt. Feminismus ist für sie ein Geschäftsmodell. Hast du "Tropes vs Women" gesehen? Das ist Pseudowissenschaft at its worst und hält keiner kritischen Betrachtung stand. In den Staaten hat sich eine richtig üble Clique gebildet und der Diskurs über das Thema wurde in ganz neue Gesellschaftsbereiche getragen. Einfach nur noch völlig absurd....
Ich fand ihre Analysen in Tropes vs. Women gar nicht so verkehrt. Es geht ihr eben um Tropes, dafür gibt es im deutschen zwar eine Übersetzung aber den Begriff "Tropen" habe ich vorher nie gehört. Klischees würde wohl noch am ehesten in den umgangssprachlichen Bereich passen und damit hatte sie eigentlich schon oft recht. Ich habe mir auch ein paar "Kritiker" dieser Themen angesehen, aber meistens gehen sie komplett an der Intention von Sarkeesean vorbei und fangen an persönlich zu werden. Auch diese Kritik am "Feminismus als Geschäftsmodell" geht am Thema vorbei und eröffnet einen Neben-Kriegsschauplatz, der ihre Thesen nicht im geringsten angreift sondern (mal wieder) ihr persönliches Vorgehen oder Handeln. Pseudowissenschaft würde ich das auch nicht nennen, das ist eher Gesellschaftswissenschaft, die ich persönlich allerdings kaum kenne/verfolge... Soziologen dürften da besser drüber Bescheid wissen.

Generell finde ich es auch nicht verkehrt auf derartige Darstellungen von Frauen hinzuweisen. Mehr tut sie ja auch nicht. Sie fordert keinerlei Konsequenzen aus ihren Beobachtungen/Berichten. Sie appelliert nur an die Entwickler doch mal zu überlegen, ob es nicht auch anders geht und zumindest da sehe ich einen gewissen Erfolg. Selbst Ubisoft, denen weibliche Animationen zu aufwendig waren (:ugly:), haben in AC Syndicate einen weiblichen Helden eingebaut... Wenn auch nur als Zweit-Charakter...
 
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Er hatte es auf jeden Fall beworben. Nicht im Rahmen eines Tests, aber er hat dem Game durchaus Beachtung verschafft. Außerdem wurde das Thema um Quinn systematisch in der öffentlichen Debatte unterbunden. Die Leute haben dann relativ schnell mit Dreck geworfen und spätestens dann war es mit der sachlichen Diskussion ohnehin vorbei.

Bezüglich Tropes: ich fand man merkt sehr deutlich, dass sie keine Methode hat, sondern nur aufgrund von persönlichen Eindrücken argumentiert. Dazu kommt, dass sie von einigen Games einfach spürbar keine Ahnung hat und Gameplay und Motive sehr frei deutet. Wenn ich mich recht erinnere kritisiert sie auch das Überfahren von Frauen in Open World-Games (GTA). Ich will ja nicht fies klingen, aber eigentlich wäre es sexistisch, wenn man Frauen NICHT überfahren könnte, wenn man sonst alles überfahren kann. XD. Oder in das klassische "Damsel in Distress"-Motiv eine Unterdrückung der Frau hineinzuinterpretieren ist zumindest mal abenteuerlich, anstatt es als Verlangen des Helden zu interpretieren, einem wichtigen Menschen aus einer misslichen Lage zu befreien.
Die Sachen die ich mir dazu angeschaut hatte, waren eigentlich inhaltlich sachlich (Sargon of akkad / Internet Aristocrat). Aber ich glaube gern, dass da genug Leute sich geschmacklos Luft machen wollen.

Jup, deine Übersetzung dürfte den Kern gut treffen. Ich hätte "Tropes" irgendwo zwischen Stereotyp und Klischee gesetzt. Ich glaube die deutsche Trope ist selbst im akademischen Millieu ein eher selten gesehenes Pflänzchen.^^
 
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Bezüglich Tropes: ich fand man merkt sehr deutlich, dass sie keine Methode hat, sondern nur aufgrund von persönlichen Eindrücken argumentiert. Dazu kommt, dass sie von einigen Games einfach spürbar keine Ahnung hat und Gameplay und Motive sehr frei deutet. Wenn ich mich recht erinnere kritisiert sie auch das Überfahren von Frauen in Open World-Games (GTA).
An diese Kritik kann ich mich nicht erinnern...
Oder in das klassische "Damsel in Distress"-Motiv eine Unterdrückung der Frau hineinzuinterpretieren ist zumindest mal abenteuerlich, anstatt es als Verlangen des Helden zu interpretieren, einem wichtigen Menschen aus einer misslichen Lage zu befreien. Die Sachen die ich mir dazu angeschaut hatte, waren eigentlich inhaltlich sachlich (Sargon of akkad / Internet Aristocrat). Aber ich glaube gern, dass da genug Leute sich geschmacklos Luft machen wollen.
Ich würde die empfehlen auf die Primärquelle, also ihre Videos, selbst zuzugreifen. Viele Leute im Internet zitieren gerne falsch und dann entsteht ein falscher Eindruck oder eine komplett falsche Intention. Das Problem mit "Damsel in Distress" ist eben, dass dieser Stereotyp von vorne bis hinten definiert wie diese Frau sich verhalten wird bzw. welchen Charakter sie hat. Von Unterdrückung hat sie da auch eher wenig gesprochen, aber es ist bei gerade diesem Stereotyp auffällig wie ABSOLUT unfähig und hilflos die Frauen in dieser Situation dargestellt werden. Sie können rein gar nichts ohne den Helden erreichen. DAS ist eben ein vollkommen falsches Frauenbild. Frauen sind in so einer Situation ziemlich sicher niemals SO unfähig bzw. SO passiv, wie sie Spiele momentan immer wieder darstellen. Es gibt auch positive Beispiele wie beispielsweise Jade in Beyond Good & Evil. Als sie gefangen ist, gibt ihr der Onkel einen Kampfstab und ruft ihr zu "Ich lenke den Typen ab und du befreist dich damit!". Jade ist nämlich selbstständig und nicht zu 100% von einem anderen Menschen abhängig, was all zu oft "der Held" ist. Frauen so darzustellen lässt sie nämlich, mit Verlaub, fast schon nicht mehr rettungswürdig erscheinen - sie sind außer durch den Stereotyp eben gar nicht mehr charakterisiert ;)
 
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Ich hatte mir das angeschaut. Ich wollte mich auch nicht nur auf Referenzen verlassen. :)

Ich glaube, dass die Damsel in Distress heute nicht mehr diesselbe ist, wie noch zu NES-Zeiten, in der durch technische Limitation eine Charakterisierung eigentlich nicht möglich war. Klar gibt es auch immer wieder Ausrutscher und solange uns Spiele wie Ride to Hell präsentiert werden, kann man fürchterliche Frauenbilder in Games kritisieren. Dann könnte man aber auch krasse Gegenbeispiele nennen. Witcher zb. hat ganz fantastisch geschriebene Frauenrollen, die ebenfalls die Funktion einer Damsel in Distress erfüllen, aber dabei nicht wie schwindsüchtige, schmachtende Prinzessinnen wirken.

Dass dies im Videospiel nicht immer überzeugend rüberkommt ist ein Dilemma, dass eigentlich auf jedes Element im Videospiel zutrifft. Die Übertragung eines Stoffes in ein anderes Medium (vermeintl. Realität -> Videospiel) führt immer zum Verlust von Merkmalen. Dem kann man auf 2 Wegen begegnen, entweder begrenzt man das Szenario massiv und stellt dieses möglich präzise dar (großer Kontext, bzw übergeordnetes Storytelling ist kaum noch möglich), oder man lässt bewusst Merkmale aus und beschränkt sich auf die wesentlichen Merkmale im Rahmen des Möglichen eines Videospiels. Die Darstellung von Frauen ist meiner Meinung nach genau dem geschuldet und kein zielgerichteter Antifeminismus. (Der ist natürlich nicht unmöglich, aber so reflexartig wie Sarkeesian würde ich den nicht benutzen)

Letztlich ist das, was man in die Spiele hineininterpretiert aber ohnehin ein Spiegelbild der eigenen Einstellung und kulturellem Selbstverständnis gegenüber dem Gezeigten. Im Umkehrschluß müsste man Sarkeesian selbst mal auf den Zahn fühlen, was sie für ein Männer/Frauenbild hat. Das Videospiel als Medium ist dabei nur eine Projektionsfläche.

Musstest du Beyond Good and Evil erwähnen? Ich glaube das krame ich gleich mal wieder raus. :D
 
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@Cid-Z: Ich danke dir für diesen gut durchdachten Beitrag, mit dem du vielleicht gar nicht so falsch liegst... Mir persönlich wäre eben ein weiter Streben nach dem optimalen Zustand lieb - wie der genau aussehen wird, kann ich aber auch nicht sagen. Ob wir den dann jemals erreich werden? Das wird wohl nur die Zeit zeigen...

Großartig, wie wir uns hier über das Thema unterhalten und nicht einer von uns die "verbale Kacke zum Dampfen gebracht hat" :hoch: ;)
 
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