Indizierungen rückläufig: Jahresrückblick 2015

Herrlicher beitrag in schöne antike zeitepochen.
 
Heikles Thema für diese Website, wo man keine indizierten Spiele beim Namen nennen darf.
Würde gerne was zu dem Thema schreiben, aber so lange Computec noch in der Steinzeit lebt, verkneife ich mir das lieber.
 
Heikles Thema für diese Website, wo man keine indizierten Spiele beim Namen nennen darf.
Würde gerne was zu dem Thema schreiben, aber so lange Computec noch in der Steinzeit lebt, verkneife ich mir das lieber.
Du schaffst es nicht, etwas über 2015 zu schreiben, in dem laut der News gerade mal ein Spiel in einer bestimmten Version auf dem Index gelandet ist ohne indizierte Spiele zu nennen oder zu besprechen? :confused: Mal davon abgesehen, dass mit Mortal Kombat X dieses Jahr ein absoluter Indizierungskandidat durch gekommen ist, wäre das über Spiele von 2015 eigentlich sehr schwierig. Okay, andere Jahre müsstest du zwangsläufig ausklammern, aber das wäre vermutlich eh nicht so wichtig. Einfach mal freuen, dass es vielleicht nächstes Jahr gar keine Indizierungen mehr gibt, wäre doch auch mal schön. Denn danach sieht es ja aus...

Mit Steinzeit hat das immer noch rein gar nichts zu tun. Es handelt sich hier um eine juristische Realität und die Absicherung dagegen, die viele aber immer noch nicht wahr haben wollen.
 
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Seit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes (2003) hat sich sehr viel verbessert. Vorher waren die Alterskennzeichnungen nicht bindend und deshalb konnte die BPjM faktisch auf Antrag jedes Spiel prüfen und indizieren - selbst Barbies Ponyhof.
Nun sind die Kennzeichnungen bindend und einmal bewertete Spiele können nicht mehr indiziert werden. Nur wenn die USK eine Kennzeichnung verweigert, geht das noch. Gilt übrigens auch für Filme. Nur NS-Symbolik ist nach wie vor ein heikles Thema. Da wird es langsam mal Zeit, dass Games den Filmen gleich gestellt werden. Ein "Iron Sky" ist als Naziparodie kein Problem, bei "Wolfenstein: New Order" hingegen laufen alle schreiend im Kreis.

Indizierungen aufgrund von Gewaltdarstellungen sind, wie im Artikel angesprochen, massiv zurück gegangen. Sieht man gerade an Vertretern wie "Sniper Elite 3". Vor einigen Jahren undenkbar. Liegt auch daran, dass sowohl USK als auch BPjM moderner geworden sind. Mit professionellen Gamern als Prüfer. Außerdem kommt "Gaming" einfach immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an.

Und es wird ja nicht nur in Deutschland zensiert. In anderen Ländern geschieht dies genauso.
Australien ist derzeit wesentlich strenger, da diese massiv Probleme mit Drogenreferenzen haben. Ein Fallout 4 oder GTA 5 haben es da schwer.
In Großbritannien werden nach wie vor ein Großteil von Kampf- und Mordszenen mit Butterfly- und anderen -messern aus Filmen raus geschnitten, da Messerangriffe vor einigen Jahren ein massives Jugendproblem waren.
Während die Nazis als "böse Deutsche" jederzeit her halten dürfen, verbietet China jedes Game, in dem sie auch nur ansatzweise schlecht dargestellt werden.

Dies könnte man ewig so weiter führen. Fakt ist: Deutschland befindet sich bei der Zensierungs-/Indizierungsproblematik auf dem Weg der Besserung.
 
Hoffentlich hält diese positive Entwicklung an. Ich will ja nicht unken, aber viele Menschen haben neuerdings wieder viel Freude an sehr konservativen Ansichten. Die suchen einfache Lösungen und hier bieten sich Videospiele nach wie vor als Buhmann an. Ein paar hysterische Medienberichte, ein paar "Experten"-Meinungen und schon stehen die Prüfer unter Druck. Oder sehe ich da zu schwarz?
 
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Du schaffst es nicht, etwas über 2015 zu schreiben, in dem laut der News gerade mal ein Spiel in einer bestimmten Version auf dem Index gelandet ist ohne indizierte Spiele zu nennen oder zu besprechen?
Nein, das ist mir nicht erlaubt, sonst indizierst du meinen Beitrag. Gerade wurde ein berüchtigtes Killerspiel aus dem Jahre 2005 im Rahmen der neuen Abwärtskompatibilität auf der Xbox One spielbar und ich darf es nicht beim Namen nennen. Viele würden jetzt sicher gerne wissen, welches Spiel ich meine, aber da die BPjM und USK dafür verantwortlich ist, dass Computec keine Eier in der Hose hat, darf ich bis heute nicht darüber reden.

Indiezierung ist eine Beschneidung der Meinungsfreiheit und keine vorbeugende Schutzmaßnahme seitens des Staates. Es ist eine Form von Zensur und hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Wer gestern "Stirb langsam - jetzt erst recht" im TV gesehen hat, der hat übrigens auch 10 Minuten des Films verpasst, ohne dass es die wenigsten mitbekommen haben. Wollen wir sowas wirklich? In einer beschnittenen Welt leben, in der einem der Staat diktiert was Wahrheit ist und was wir nicht sehen sollen?
 
@GenX66 Hat doch keiner gesagt, das wir Zensur unter dem Deckmantel des Jugendschutzes wollen. Alle freuen sich über eine scheinbare Liberalisierung. Man könnte sich höchstens darüber beschweren, dass diese Liberalisierung vom guten Willen einiger, weniger Personen abhängt und eine in Zukunft unzensierte Spielelandschaft alles andere als gesichert ist. Das man hier nicht über Spiel XY schreiben darf, ist eine Sauerei, aber nicht die Schuld der Forenbetreiber.
 
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@GenX66 Hat doch keiner gesagt, das wir Zensur unter dem Deckmantel des Jugendschutzes wollen. Alle freuen sich über eine scheinbare Liberalisierung. Man könnte sich höchstens darüber beschweren, dass diese Liberalisierung vom guten Willen einiger, weniger Personen abhängt und eine in Zukunft unzensierte Spielelandschaft alles andere als gesichert ist. Das man hier nicht über Spiel XY schreiben darf, ist eine Sauerei, aber nicht die Schuld der Forenbetreiber.
Computec hat eine große Lobby und könnte das Thema z.B. auf Konferenzen mal thematisieren. Aber so lange es die Konstellation USK/BPjM gibt wird es wohl keine Besserung geben, das ist mir klar. Bevor in Deutschland das PEGI-System eingeführt wird, versucht man lieber die anderen Länder für ihr eingenes System zu begeistern. Das finde ich bedenklich.

Natürlich freue ich mich auch über eine Liberalisierung der Politik, was Indizierungen in Deutschland angeht. Das Ganze geht mir aber nicht weit genug und ist an sich viel zu inkonsequent. Es geht um das Prinzip und da hilft es mir auch nicht, wenn es in Australien viel schlimmer ist. Vielmehr sollte man sich an Ländern ein Beispiel nehmen, in denen es überhaupt keine Indizierungen gibt. Da muss man gar nicht weit in die ferne schweifen, denn in Österreich und der Schweiz scheinen die Eltern der gefährdeten Zielgruppe etwas verantwortungsvoller über ihre Schützlinge zu wachen.
 
Es ist eine Form von Zensur und hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Wer gestern "Stirb langsam - jetzt erst recht" im TV gesehen hat, der hat übrigens auch 10 Minuten des Films verpasst, ohne dass es die wenigsten mitbekommen haben. Wollen wir sowas wirklich? In einer beschnittenen Welt leben, in der einem der Staat diktiert was Wahrheit ist und was wir nicht sehen sollen?

Nur stehen Dinge wie Jugendschutz über der Meinungsfreiheit. Und das ist bei gewissen Dingen auch gut so.
Der Staat übernimmt damit eine Schutzaufgabe gegenüber Schutzbedürftigen. Denn nicht alle Eltern sind geistig so besonnen und können ihren Kindern entwicklungsfördernde Werte vermitteln.

Oder um dein Filmbeispiel zu abstrahieren:
“Ich parke meinen 5 jährigen Sohn den ganzen Tag vorm TV, damit ich mich voll laufen lassen kann. Mir egal, ob er durch Horrorfilme Angstzustände und Entwicklungsstörungen bekommt.“

Genau deshalb bekommen Medienanstalten genaue Auflagen, wann etwas gezeigt werden darf.
 
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Das entsprechende Spiel wurde aber offiziell in Deutschland nicht angeboten :)

Auch die Ultimate-Version des Spiel gab es in Deutschland nicht zu kaufen. Die Aktion, dass man die vier Teile für die 360 als Download bekommt, galt nicht für Deutschland, Japan und China.

In diesen drei Ländern wurde es nicht zum Verkauf angeboten, genau aus dem Grund, weil mindestens ein Teil davon nicht erlaubt ist.

Dass wir nicht über die Spiele sprechen dürfen ist natürlich etwas "bescheiden", da wir als User ja eigentlich keine Werbung dafür machen, aber die Gesetze dazu sind in Deutschland ja teilweise eigenartig.
 
“Ich parke meinen 5 jährigen Sohn den ganzen Tag vorm TV, damit ich mich voll laufen lassen kann. Mir egal, ob er durch Horrorfilme Angstzustände und Entwicklungsstörungen bekommt.“

Genau. Der Sohn, der den ganzen Tag vor dem Fernseher geparkt wird bekommt nämlich durch den großen Jugendschutz hierzulande nun keine Entwicklungsstörung, da "Stirb langsam" ja geschnitten präsentiert wird.

Sobald er 8 Jahre alt ist guckt er seine Filme sowieso unzensiert über das Internet. Ab dann wirds schlimm - vorher nicht.

EDIT: Meines Wissens haben die Menschen in Österreich und in der Schweiz keinen größeren Schaden als die Leute bei uns. Dort gibt es keine Zensur im Namen des Jugendschutzes.
 
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