Videospiele und Logik

TrakLL

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Es gibt Redakteure von Videospielmagazinen die hin und wieder mal gewisse Logikfehler in Videospielen bemängeln, die durchaus berechtigt sind. Aber meiner Meinung nach, die Bewertung des Spiels nicht sonderlich beeinflussen dürfen, da Logik in Videospielen nur bedingt möglich ist.

Soweit ich noch einen Überblick über die unzähligen Videospiele, die ich bisher spielte, habe, fällt mir kein einziges ein, welches ohne Logikfehler auskam. Denn allein Speicherpunkte bei denen man wiederbelebt wird, sind unlogisch. Wer tot ist, ist tot, da gibt es kein zurück. Außerdem kann kein einziger Mensch gegen hunderte Gegner kämpfen, verwundet werden und so tun, als ob nichts geschehen sei. Geschweige denn ein Szenario wie Doom 3 als Ein-Mann-Armee überleben, was wiederum unlogisch ist. Ich könnte diese Auflistung von unlogischen Inhalten in Videospielen beliebig fortführen, was aber den Rahmen dieses Blogs sprengen würde.

Beim jüngsten Teil von Tomb Raider wurde bemängelt, dass die Wandlung von Lara Croft von der unerfahren Studentin zur Killerin weder logisch, glaubhaft noch nachvollziehbar sei, da sie innerhalb weniger Stunden hunderte Gegner tötete. Natürlich ist es nicht realistisch, aber ebenso ist es unrealistisch, dass Nathan Drake sämtliche Stürze ohne Knochenbrüche überlebt. Zudem fehlen mir die Frauen bei den Kultisten auf der Insel. Warum kämpfen keine Frauen bei ihnen?! Sie opfern Frauen brav, ohne sexuelle Hintergedanken, obwohl jeder wissen müsste, dass eine Frau an Bord Unglück bringt, da die Männer sich um sie streiten und sich gegenseitig die Köpfe einschlagen würden.

Es gibt aber Logikfehler in Videospielen, die bei mir persönlich auf weniger Toleranz stoßen. Besonders dann, wenn Storys voller Logikfehler sind. Wie z.B. in Killzone 2 gibt es schwere Logikfehler in der Story. Warum z.B. greift die Helghast-Flotte erst ins Geschehen ein, nachdem ihr Anführer Solari nach harten Kämpfen im eigenen Palast gefangen und ermordet wurde?! Hier fehlen sämtliche Erklärungen im Spiel und auch im Nachfolger, die seitens der Entwickler völlig unbeantwortet blieben. Ist deswegen das Spiel schlecht, nein, da es das Spiel an sich, nicht wirklich schlechter macht.

Hätte Resident Evil 1996 viele Fans gehabt, wenn es logisch gewesen wäre?! Bestimmt nicht. Nur ein Idiot würde überall im Herrnhaus Schriftstücke liegen lassen, die Hinweise geben, die Rätsel zu lösen. Außerdem hätte man die verschlossenen Türen auch eintreten oder aufbrechen können usw..

Letzten Endes ist es schwierig über Logik in Videospielen zu diskutieren, da der Spielspaß mitsamt der Motivation unter der Logik leiden könnten. Nichtsdestotrotz sollten meiner Meinung nach die Entwickler vermeidbare Logikfehler vermeiden, da sie im Zeitalter der immer realistischer aussehenden Spiele wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten wirken und der Atmosphäre und Glaubwürdigkeit abträglich sind.
 
Der Blog ist recht interessant. Allerdings glaube ich schon, dass eine gewisse "innere Logik" jedem Spiel sehr gut tun würde. Manche Sachen sind einfach schmerzhaft unlogisch bzw. weichen VIEL zu stark ab von der Story. Das Lara Croft Beispiel ist so etwas. Sie ist in den Zwischensequenzen anfangs wirklich sehr erschüttert über das Töten. Aber kurz (!) darauf wird es schon Usus... Das passt einfach nicht zusammen. Etwas später wäre da wirklich besser gewesen, aber dann wäre das Spiel vielleicht langweiliger geworden. Man weiß es nicht so recht :)
 
Hallo StHubi,

ich stimme dir zu was Tomb Raider betrifft, allerdings wären die Leute auch unzufrieden gewesen, wenn sie das ganze Spiel lang gejammert und Blümchen gepflückt hätte, anstatt Kultisten über den Jordan zu schicken. :D Es ist schwierig ein derartiges Videospiel glaubhaft rüberzubringen. Zudem bin ich auch der Meinung, dass man versuchen sollte, soweit es möglich ist, Logikfehler zu vermeiden.
 
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