Ich bin leider völlig anderer Meinung. Habt ihr erwartet, dass man Joseph Seed am Ende einfach verhaften kann, nachdem man seine Familie ausgelöscht hat?
Dem Spieler wird ein Spiegel vor's Gesicht gehalten und das macht das Spiel hervorragend! Deshalb mag ich auch das Ende. Natürlich kommt der verwöhnte Uncharted-Spieler nicht auf seine Kosten: Es ist eben ein typisches Far Cry-Ende.
Ob einem der Bösewicht gefällt oder nicht, Kollege Vaas aus Teil 3 dann aber als genial zu bezeichnen, da muss ich mir doch wirklich an den Kopf fassen. Der Typ war weder besonders genial, noch unbedingt sympathisch. Er war ein unheimlicher und brutaler Psychopath, ähnlich dem Joker, Heath Ledger aus The Dark Knight. Pagan Minh war nur ein durchgeknallter asiatischer Diktator, ähnlich Kim Il Sung. Er war der schwächste aller Far Cry Bösewichter.
Die Seed Famile dagegen fand ich sehr gut, weil sie ein beunruhigendes Element im Spiel bildete, dem man sich auch nicht entziehen konnte wenn die Hauptmissionen plötzlich getriggert wurden. Diese Designentscheidung finde ich zwar auch etwas unglücklich, aber immerhin wurde die Story dadurch vorangetrieben.
Apropos Story, die fand ich bei Far Cry nie wichtig. Far Cry ist ein "Playground of Destruction", ein Spielplatz für Erwachsene. Das finde ich immer noch besser als den ewigen US-Hurra-Patriotismus eines Call of Duty oder Battlefield, womöglich noch mit einem völlig überzogen pathetischem Ende. Dann schon lieber Armageddon!
Na klar, es ist unrealistisch wenn ich als Deputy immer wieder meinen Häschern entkommen kann. Aber es gibt unzählige Spiele die sich wesentlich ernster nehmen als Far Cry. Darum sehe ich über solche Ungereimtheiten einfach hinweg und habe einfach nur Spaß mit diesem wunderschönen und schrägen Spiel. Bei Just Cause 3 hatte das auch gut funktioniert, obwohl es seine Schwächen hatte: Als Gesamtpaket aber einfach brilliant!