Battlefield 5: Die alte Leier von der Authentizität - Kolumne

Lukas Schmid

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Guter Artikel!

Ich habe seit Jahren bewusst auf Kommentare jeglicher Art verzichtet, bis mich genau dieses Thema jetzt so gestört hat, wie den Autor dieser kolumne.
Als eingefleischter Battlefieldfan der ersten Stunde und Spieler jeden Teils der Reihe habe ich den Reveal sehnlichst erwartet. Darüber hinaus haben mich historische Settings bei jeglichen Games von Haus aus stark interessiert. (Ich bin Doktorand für Geschichtswissenschaft, tatsächlich mit Schwerpunkt auf beide Weltkriege, also durchaus "ein Experte für Kriegsgeschichte"). Historische Akuratesse ist mir also sehr wichtig.

Dennoch: Die Aufregung Vieler bezüglich der tatsächlichen Ungenauigkeit (Frauen haben sehr selten an der Front gekämpft, höchstens im Widerstand und in der russischen Armee. Selbst dort machten sie vielleicht 1% der kämpfenden Truppe aus), finde ich trotzdem teils widerlich. Es ist historisch Ungenau, aber Battlefield war noch nie ein Spiel mit Hardcore-Realismus, sondern will einem großen Markt von Spielern entsprechen, darunter auch ein großer Markt an potenziell weiblichen Spielern, daher, aus Marketing-Gründen durchaus nachvollziehbar und hat nichts mit political correctness zutun.
Wir sollten Spiele Mainstream-Multiplayertitel wie Battlefield primär aufgrund des Gameplays und Technik bewerten und nicht aufgrund eines missglückten Trailers (der mir auch wirklich nicht gefallen hat). Wer die Live-Präsentation gesehen hat, weiß, dass die Gameplay-technischen Neuerungen für die Serie bahnbrechend sind. Der Bau von Befestigungen (Sandsäcke etc.), der Einfluss der Physik auf den Spieler (umgeworfen werden von Schockwellen etc.) und das Interagieren mit Mitspielern (Tragen von Verletzten etc.) sind wirklich tolle Neuerungen auf die sich jeder freuen kann.
Das was ich mir mehr erhoffte als sonst etwas von einem neuen Battlefield war Soldier Customization, also die Fähigkeit seine Figur mehr anzupassen. Ja, dieser Wunsch wurde mir erfüllt und ich muss sagen, in Anbetracht von Armprothesen finde ich, sie sind hierbei weit über das Ziel hinaus geschossen. Nichtsdestotrotz gefällt es mir besser als ohne ein solches Anpassungssystem.

Frauen an der Front, Menschen mit Prothese und dunkelhäutige Soldaten in Wehrmachtsuniform mögen zwar nicht historisch akkurat sein, dennoch überwiegen die vorgestellten Gameplay-Features bei Weitem diesen Mangel.
Selbst ich als Historiker kann bei solch einem kommenden Battlefield-Spektakel nur darüber hinwegsehen. Ich freue mich immens auf den Titel und denke dass er aufgrund dessen (und auch trotz dessen) was man bisher in der Präsentation sehen konnte einfach genial wird.
 
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