Wenn man Cineast ist, sollte man unweigerlich auch Hitchcock-Komplettist sein.
Also viele der wichtigsten Werke hast du ja schon, wobei ich die "rote Lola" jetzt nicht so wichtig finde.
"Familiengrab" fand ich jetzt verhältnismäßig eher schwach, wobei er durch aus noch ein paar echte Hitchcock-Momente hatte, wie gelini sagt, das kann man nicht unbedingt von all seinen letzten Filmen behaupten.
Ich finde "Spellbound" noch sehr empfehlenswert. Der psychologische Unterbau ist zwar dilettantisch, dafür wartet der Film mit genial konzipierten Traumsequenzen auf, die von Salvador Dalí kreiert wurden. "Im Schatten des Zweifels" ist auch ein sehr starker Film, der sehr ruhig beginnt und dessen Suspense sich fast unbemerkt ausbreitet, bis er unerträglich ist. "Die 39 Stufen" kann man als Vorläufer von "Der Unsichtbare Dritte" betrachten, ist ziemlich spannend und sehr flott inszeniert (angeblich war da zuletzt ein Remake im Gespräch). Und imo sind auch die ganz alten Werke sehr interessant, in "Erpressung" gibts zB. einen sehr geschmackvollen Übergang vom Stumm- zum Tonfilm und die Glasbodensequenz aus "Der Mieter" ist tricktechnisch für die damalige Zeit (1926) sehr beeindruckend. Aber die alten Filme kriegt man meines Wissens ja eh nur in Box Sets und nicht einzeln.
Grundsätzlich sind aber fast alle Hitchcock-Filme sehenswert. Es gibt da zwei, drei, denen ich nur eine 4/10 zugestehe, aber immer auch im Kontekt von Hitchcocks Gesamtwerk. Gibt für mich kaum einen besseren Regisseur, über volle Distanz betrachtet.