Warum funktionieren viele US Serien in Deutschland nicht ?

gelini71

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Ich greife mal die Diskussion im TV Serien Bereich zum Thema Mystery Montag bei Pro7 auf.

Es ist in letzter Zeit sehr auffällig , das viele Serien , die in den USA sehr erfolgreich sind & mit Preisen überhäuft werden im Deutschen Fernsehen meist kläglich scheitern. Die Folge ist , das vor allen Pro7 bei den teilweise wirklich schlimmen & niedrigen Einschaltquoten immer öfters die Reisleine zieht & viel Serien entweder einfach absetzt (wie jüngst bei "4400") oder zu späteren Terminen mitten in der Nacht wegsendet (z.B. "Invasion" oder "Nip/Tuck").

Doch nicht nur Pro7 macht dieses - auch RTL hat mit "Prision Break" jüngst einen US Hit in Programm gebracht & hat schon nach einigen Folgen die Abspielfrequenz geändert - mitten in die Nacht rein.

Doch was ist der Grund für solch ein scheitern der Serien ?
Ist der Geschmack der US Bürger & uns Deutschen so viel anders ?

Mir ist aufgefallen , das Serien mit fortlaufender Handlung in Deutschland sehr schlecht laufen - so waren die Quoten von "24" , "Nip/Tuck" , "Lost" , "Prision Break", "4400" usw immer sehr schlecht , wärend Serien mit in sich abgeschlossenen Folgen wie z.B. "Monk" , "CSI" oder "Dr. House" sehr gute Quoten haben.
Ich vermute , das viele Deutsche nicht die Lust haben , immer regelmäßig sich vor den Fernseher zu setzten & jede Folge anzusehen. Hat man bei "24" eine Folge verpaßt ist Ende , dann kann man gleich aufhören. Bei "CSI" ist das anders , die schaltet man ein wenn man Bock hat - und wenn das Wetter schön ist geht man halt in den Biergarten ohne was wichtiges zu verpassen.

Am Mangelden Einsatz der TV Sender kann es nicht liegen , den Werbung wird für die Serien weiß Gott genug getan.
Manchmal ist auch der Sendeplatz blöde gewählt. So finde ich den Platz für "Prision Break" als viel zu spät , normale Arbeiter die morgens früh raus müßen haben gar nicht erst die Chance , die Serie zu sehen.
Das viele Leute genervt von der Werbung sind glaube ich nicht - ich kenne viele Leute bei mir im Bekanntenkreis , die mit der Werbung der Privaten kein Problem haben (Stichwort: Pinkelpause & Biernachschub holen).

Was meint Ihr - was ist der Hauptgrund für das scheitern solch vieler Serien ?
 
Ja den Trend konnte ich auch schon beobachten.

Ich bemerke selber bei mir in letzter Zeit, dass ich extrem wenig Fernseh gucke. Das einzige was ich mal im Fernsehen gucke ist:

TV Total
WWM
Simpsons
oder andere Sitcoms

Für mich ist der Hauptgrund, dass ich so wenig US Serien im Fernsehen gucke, da ich sie mir lieber später auf DVD hohlen will. Wie z.B. Prison Break, es sieht so aus als wär die Serie wirklich super und deswegen warte ich ein bisschen hohle sie mir lieber komplett auf DVD. Das gleiche bei Rom. Es gibt aber immer wieder Ausnahmen wie z.B. Lost. Aber mich nervt es auch wenn ich eine Serie anfange zu gucken und die wird dann abgesetzt nach ein paar Folgen. z.B Jericho und Las Vegas.

Der größte Vorteil ist eben, dass wenn man die Serien auf DVD besitzt selbst entscheiden kann wann man sie gucken möchte und man kann keien Folge verpassen. Und dieses ist gerade bei fortlaufenden Serien ein großer Vorteil.

Aber ich stimme gelini71 vollkommen zu die meisten Deutschen wollen einfach eine Serie sehen, welche abgeschlossen ist, somit sie nicht jede Folge gucken müssen.

In den USA ist, dass wieder anders, da die großen Serien oft auf Pay Tv Sendern laufen (HBO) und wenn man das abonniert hat guvkt man sich die Serien auf jeden Fall an, welche einen interessiert, da man ja schließlich Geld dafür bezahlt hat,
 
Mögliche Gründe wären vielleicht:

- Werbeeinblendungen während der Sendung
- nervig gesetzte Werbespots (ich finde es total nervend, wenn 5 Minuten vor Schluss noch eine Werbung kommt)
- geschnittene Episoden (obwohl mir momentan kein Beispiel einfallen will)
Und die Tatsache, dass die Zuschauer wohl wenig Interesse an Mehrteilern haben.

Ich persönlich schaue kaum noch Serien im Fernsehen. Ausnahmen sind Tatort-Folgen, Rosenheim-Cops und Dr. House. Mystery-Serien interessieren mich seit dem Ende von Akte X nicht mehr.
 
The Count schrieb:
- Werbeeinblendungen während der Sendung
Glaube ich weniger das das die breite "normale" Masse stört. Wie gesagt - ich kenne einige die das nicht stört.
- nervig gesetzte Werbespots (ich finde es total nervend, wenn 5 Minuten vor Schluss noch eine Werbung kommt)
Das ist nervig - ohne Frage. Aber glaubst Du wirklich das ist der Hauptgrund , das viele Deutsche die Serien nicht sehen wollen ?
- geschnittene Episoden (obwohl mir momentan kein Beispiel einfallen will)
Das ist der breiten Masse total egal - was man an den Verkäufen von Cut DVDs in Deutschland unschwer sehen kann
Und die Tatsache, dass die Zuschauer wohl wenig Interesse an Mehrteilern haben.
Und warum ?
 
mitunter liegt es daran das wir 80 millionen einwohner haben,- die amis haben fast viermal soviele. teil dieses mal in serien und sendern auf. man kann fortlaufende serien nicht immer verfolgen weil man keine zeit hat.
zum anderen
wir deutsche lassen uns nisch an die glotze züchten mit einheitsbrei. sind wir mal ehrlich. soviele gute serien gibts nisch ;-) *leicht ironisch gemeint*
 
Das viele US Serien nicht so gut laufen wundert mich, wenn ich mir nämlich die ganze deutschen Sendungen ansehe: Talk, Klatsch, "Dokus", Richtersendungen und noch ein Haufen schlechter Komiker.
Und wenn mal eine "neue" Serie anfängt, ist es meistens nur ein Abklatsch einer US Serie.

Was ich sehr schade finde ist, das "The Shield" so schlecht lief, das ist nämlich eine großartige Serie und auch "The Unit" gefällt mir sehr gut. Da hoffe ich auf einen DVD Release und das die dritte Staffel auch gezeigt wird.
 
tikiwuku schrieb:
Das viele US Serien nicht so gut laufen wundert mich, wenn ich mir nämlich die ganze deutschen Sendungen ansehe: Talk, Klatsch, "Dokus", Richtersendungen und noch ein Haufen schlechter Komiker.
wenn man mal schaut wann diese ganzen talkshows laufen....
das im abendprogramm manch mieser komödiant feedback hat wundert mich auch
 
Es könnte auch daran liegen das viele Menschen keine lust haben in der Woche nur eine Folge zu sehen und dann erst in der nächsten Woche wissen wie es weiter geht. Das ist bei mir so, ohne meine Freunde hätte ich nie angefangen Prision Break zu schauen da ich keine lust hatte jedes mal eine Woche zu warten bis es endlich weiter geht. Die Werbung in den letzten 5 Minuten nervt mich auch total. Also bei mir und von anderen Freunde weiß ich das die die Werbung hassen in Serien.
 
gelini71 schrieb:
Das viele Leute genervt von der Werbung sind glaube ich nicht - ich kenne viele Leute bei mir im Bekanntenkreis , die mit der Werbung der Privaten kein Problem haben (Stichwort: Pinkelpause & Biernachschub holen).

oh doch, das Werbebombing ist bei mir einer der Hauptgründe die privaten Sender fast komplett zu meiden. ich persönlich sehe außerdem lieber einen spannenden "Tatort" als den x-ten Aufguss von durch das Serienformat geradezu qualvoll in die Länge gezogenem Mystery-Schmodder.
 
Omega schrieb:
oh doch, das Werbebombing ist bei mir einer der Hauptgründe die privaten Sender fast komplett zu meiden.

Das erklärt aber nicht den allgemeinen Erfolg den Serien mit In sich abgeschlossenen Folgen haben.

Meine Meinung ist einfach das es den Zuschauer einfach zu lange dauert eine komplette Staffel Wochenweise serviert zu bekommen.Serien wie z.b. Dr House kann man immer mal wieder reinschauen,ohne wirklich eine Charakterentwicklung zu verpassen,oder das Teile der Rahmenhandlung verloren gehen.
 
Ja, das ist besonders bei 24 sehr lästig, vor allem weil die Serie sehr nachgelassen hat.
 
Das kann ja alles unterschiedliche Gründe haben. Das geringste Problem dürften kulturelle Barrieren sein, die sind ja so gut wie aufgebrochen. Im Wesentlichen liegt es meines Ermessens einfach am Management der Sender. Die haben doch in den letzten Jahren oft genug bewiesen, wie man Zuschauer vergrault. Absolute Top-Serien wie "The Shield" einfach im Nachtprogramm verstecken, anderes wird zwei Folgen lang gesendet und dann abgebrochen, weil keine Quoten da sind. Wie soll sich denn da eine Anhängerschaft entwickeln. Ich behaupte mal, würde man "The Shield" ordentlich featuren und schön jeden Abend um 21 Uhr senden, würde sich das Ding automatisch zum Quotenrenner machen. Angefangen mit einem Triple-Feature mit 3 Folgen. Setz dich mal drei Folgen davor und du wirst auch wieder einschalten.

Andererseits ist ja inzwischen eine weitere Variable hinzugekommen: Die DVD-Vermarktung. Und hier setzt wieder das Problem mit der TV-Werbung ein. Denn mal ehrlich, wer will sich wirklich noch "24" im Fernsehen anschauen? Ich habe keine einzige Staffel im TV gesehen, ich habe meine Premiere immer mit den deutschen DVDs gefeiert. Wenn man eine Serie also im TV etablieren will, sollte man schon auch kundenfreundlich mit ihr umgehen. Zumindest so lange, bis sich die Zuschauerschaft an die Serie gewöhnt hat und der Feierabend vor dem TV mit der Serie zum Alltag geworden ist.
 
Ich habe 2 Theorien:

1. (wurde ja schon genannt, aber trotzdem nochmal...) :D

Also ich glaube auch, daß es u.a. an den Werbeblöcken liegt. P.-Pause oder so hin oder her, aber habt ihr mitbekommen wie lang ein W.-Block dauert??? Meistens zwischen 5-7 Min. ... und DAS mal 3...
Soll heissen, viele Leute haben nicht den Nerv, nach einem (erfolgreichen) Arbeitstag, sich das Gelaber im W.-Block reinzuziehen.

2.

Die Serien sind nicht für jeden geeignet!

Der junge deutsche Zuschauer hat nicht mehr die Ruhe sich (anspruchsvolle) Serien anzuschauen, weil er gleich (anscheinend) ALLES sehen will... (Woche für Woche vor der Glotze und dann noch nachdenken, was die Woche zuvor passiert ist ???) ;)

Der (etwas) ältere Zuschauer tickt fast genauso...
Keinen Bock sich Serie und W.-Block (siehe 1) anzuschauen.Deshalb kauft er sich die Serie auf DVD und schaltet zu Tatort und Co. ... :D

Nein, im Ernst...

Ich glaube, daß die Amis ihre Serien einfach zeitgemäss vorgesetzt kriegen (z.B. Terror-Anschlag = Antiterror-Serie usw.).

Wir Deutschen bekommen die Serien irgendwann vorgesetzt...

Beispiele:

- Kurz vor der Ferienzeit startet eine nette Serie (z.B. Prison Break), die man, wenn man nun in den Urlaub fährt, nicht weiter verfolgen kann.
Danach wieder einsteigen ??? :uff:

- Man wartet ewig auf die Fortsetzung einer Serie (z.B. Alias) und es dauert ein oder mehrere Jahre bis sie hier ausgestrahlt wird.
Angucken, obwohl man alles wieder vergessen hat, was in den Staffeln zuvor passiert ist ??? :uff:

... usw. ...

So kann keine Serie, die nicht in sich abgeschlossen ist, hohe Einschaltquoten bekommen.... :confused:
 
Vince schrieb:
Im Wesentlichen liegt es meines Ermessens einfach am Management der Sender. Die haben doch in den letzten Jahren oft genug bewiesen, wie man Zuschauer vergrault. Absolute Top-Serien wie "The Shield" einfach im Nachtprogramm verstecken, anderes wird zwei Folgen lang gesendet und dann abgebrochen, weil keine Quoten da sind. Wie soll sich denn da eine Anhängerschaft entwickeln.

Das ist auch genau meine Meinung! Die Sender geben einer neuen Serie heutzutage einfach keine Chance mehr sich zu etablieren! Wenn nach 2-3 Folgen nicht die Quote erreicht wird, dann weg damit!
Ich bin ja so froh, das das vor Jahren nicht auch schon so gewesen ist, denn Akte X lief zu Beginn auch nicht gut! Und was wäre das für eine Katastrophe geworden!
 
Für mich ist der Zwang das Problem. Diverse Serien muß man verfolgen und darf nichts verpassen sonst ist man raus. Genau diese Serie mag ich aber. Diese kaufe ich aber als DVD weil ich nicht immer Zeit habe wenn die gerade mal senden. Das nächste sind die Unterbrechungen. Desperate Housewifes beispielsweise. Die ersten beiden Staffeln habe ich von DVD aus geschaut. Da aber gerade die letzte Folge der zweiten Staffel auf DVD mit der ersten Folge der dritten Staffel, auf Pro 7 bei mir ziemlich zeitgleich ablief, habe ich auf Pro 7 / ORF die Serie weiterverfolgt. Mittendrin war sie plötzlich weg. Im Programmheft habe ich gesehen das zumindest in den nächsten 3 Wochen nichts weitergeht und schon habe ich das ganze sein lassen. Keine Ahnung ob die 3.Staffel inzwischen fortgesetzt wurde. Millennium lief anfangs Freitags um 21 Uhr auf Sat 1 und verschwand nach wenigen Fogen auf einen anderen Sendeplatz. Hatte ich mich an diesen gewöhnt wechselte nicht nur der Sendeplatz sondern gleich der Kanal. Dann brach man komplett ab um wieder woanders von vorne zu starten. Ich hatte keine Lust mehr und habe mit Erfolg auf die DVD gewartet. Somit bin ich überhaupt nicht verwundert das die Quoten bei Serien mit "rotem Faden"verschwinden und Serien mit Einzelfolgen eine wesentlich größere Chance haben obwohl sie die schlechteren sind.
 
Ich schaue keine Fortlaufenden Serien, da ich A) keine Zeit habe und B) die Serien kommen zu spät. Klar jetzt in den Ferien konnte ich einmal das eine oder andere sehen, aber so richtig drauss kam ich nicht. Ich sehe zudem ein Problem, dass wenn die Sendung läuft, nur noch schwer neue Interessenten zu finden sind. Ich meine man schaut auch keinen Spielfilm, ohne den Anfang gesehen zu haben.

Also meiner Meinung nach hat das nichts mit dem Geschmack von Europäern und Amerikanern zu tun, sondern mit der Zeit und der Vermarktung. Es wurde zwar viel Werbung im TV gemacht, aber wirklich schmackhaft war sie nie gestaltet worden. Und wie gesagt kommen viele Sendungen zur Prime Time Zeit oder noch später. Da habe ich eben oft anderes nach zu tun. In meinem Fall wäre es lernen und Hausaufgaben erledigen.

Ansonsten liebe ich eigentlich Serien. Ich sehe am liebsten Dr. House, aber hier kommen auch mehrere Folgen hintereinander, die miteinander etwas zu tun haben. Trotzdem versteht man alle Handlungen. CSI udn andere Kriminalfälle sind einfach allgemein beliebt. CSI schaut man auch mal gerne in der Originalsprache und usw. Die folgen sind einfach immer spannend. So jetzt muss ich wieder CSI NY schauen gehen:)
 
deadlyfriend schrieb:
Da aber gerade die letzte Folge der zweiten Staffel auf DVD mit der ersten Folge der dritten Staffel, auf Pro 7 bei mir ziemlich zeitgleich ablief, habe ich auf Pro 7 / ORF die Serie weiterverfolgt. Mittendrin war sie plötzlich weg. Im Programmheft habe ich gesehen das zumindest in den nächsten 3 Wochen nichts weitergeht und schon habe ich das ganze sein lassen.

Ich vermute sehr stark, dass die Staffel aufgeteilt wurde. Also dass Pro Sieben eine Sommerpause macht, da ja im Sommer viele Menschen lieber draußen grillen oder im Biergarten sitzen etc.
Das finde ich eigentlich ganz gut, da der Zuschauer die Serie so, nicht so schnell verpassen kann und nach der Sommerpause sofort wieder gucken kann.
 
The Count schrieb:
Mögliche Gründe wären vielleicht:

- Werbeeinblendungen während der Sendung
- nervig gesetzte Werbespots (ich finde es total nervend, wenn 5 Minuten vor Schluss noch eine Werbung kommt)
- geschnittene Episoden (obwohl mir momentan kein Beispiel einfallen will)
Und die Tatsache, dass die Zuschauer wohl wenig Interesse an Mehrteilern haben.

Ich persönlich schaue kaum noch Serien im Fernsehen. Ausnahmen sind Tatort-Folgen, Rosenheim-Cops und Dr. House. Mystery-Serien interessieren mich seit dem Ende von Akte X nicht mehr.

Also Mann......du hast mir wirklich schon alles aus dem Mund genommen! Genau DAS sind DIE Gründe, warum auch ich keine Serien mehr im TV anschaue...ich sie mir lieber auf DVD hole.
Und seit Akte X hab ich auch keine Serie mehr regelrecht "erwartet"
 
Willy_Wonka schrieb:
Das finde ich eigentlich ganz gut, da der Zuschauer die Serie so, nicht so schnell verpassen kann und nach der Sommerpause sofort wieder gucken kann.

Seltsamerweise gäbe es doch auch solche Geräte die Video-Recorder genannt werden. Trauen die Sender den Zuschauern nicht zu, dass sie einfach die Sendung einspeichern?
 
Willy_Wonka schrieb:
In den USA ist, dass wieder anders, da die großen Serien oft auf Pay Tv Sendern laufen (HBO) und wenn man das abonniert hat guvkt man sich die Serien auf jeden Fall an, welche einen interessiert, da man ja schließlich Geld dafür bezahlt hat,

Das schützt die Serien aber auch nicht vor der Absetzung. Und gerade darin ist HBO mittlerweile ein Meister drin, wie man an den Beispielen wie Deadwood, John from Cincinatti, Carnivale, The Comeback... sieht. Deswegen rennen HBO auch die Kunden davon.

Die Deutschen haben einfach einen anderen Geschmack und lassen sich ungern auf Serials ein. Aus diesem Grund wird es Ewigkeiten dauern, bis die genannten US-Serien mal in unseren Gefielden eine Chance haben. Bei einer Umfrage einer TV-Zeitschrift war der Mehrheit die Anzahl der US-Serien im deutschen Fernsehen sogar zuviel.

Aber die deutschen TV-Sender tragen doch dazu bei, dass sich keiner mehr Serien ansieht. Serien brauchen eine gewisse Zeit, um sich etablieren und eine Fanbase bilden zu können. Das wird aber ignoriert. Stimmen die Quoten nach zwei Folgen nicht, wird der Sendeplatz gewechselt oder gleich der Stecker gezogen. Dazu kommen teilweise miserable Synchros, unmögliche Werbung, durchsetzt mit Bildschirmeinblendungen während des Hauptprogramms und Schnitte, die meist nicht getätigt werden, weil die Episode aufgrund des Inhalts für die Sendezeit zu deftig wäre, sondern um noch mehr Werbung platzieren zu können.

Aber auch im US-TV findet eine solche Entwicklung statt. Sind Serien nicht nach zwei Folgen der absolute Megakracher, werden sie versenkt. Gerade Fox ist ein Meister darin. Serien wie Akte X, Buffy...hätten heutzutage keine Chance mehr.

Aber auch HBO, auf Einschaltquoten nicht angewiesen, setzt eine Serie nach der anderen ab. Dass diese Serien durch Abogebühren bezahlt werden, interessiert nicht. Um den Sender noch profitabler zu machen, werden halt Shows gecancelt, die 'zu teuer' sind, obwohl sie erfolgreich laufen. Hinterher fragen sich alle, warum die Abonennten weglaufen (a la Massenkündigung nach dem Ende von Deadwood).

Man muss allerdings sagen, dass die US-TV-Konzepte sehr oft daran kranken, nicht ausgeklügelt zu sein. Asiatische Serien, aber auch viele britische Serien sind auf eine bestimmte Folgenzahl beschränkt, mit der die Serie dann auch endet und abgeschlossen ist. In den USA hingegen wird jedes Konzept derart ausgenutzt, bis die CashCow leergemolken ist. Dass die meisten Serien dann versanden und die Fans flüchten, interessiert die Manager nicht. Selbst eine Serie wie Akte X wird dann nur notdürftig beendet. Die Hardcore-Fans, die neun Jahre lang dabei waren, werden ignoriert und als Resultat ein heruntergekurbeltes Ende präsentiert, dass nicht zufriedenstellend sein kann.

Ich hatte gehofft, dass Lost mit der ABC-Vereinbarung über Terminsetzung des Serienfinales und der Anzahl der verbleibenden Staffeln/Folgen einen Trend auslösen würde. Einen Trend, auch in den USA hochwertige, in sich geschlossene, komplett ausgeklügelte Serien zu produzieren. Fehlanzeige.
 
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