WM, Nationalismus und der „neue Patriotismus“

balthier9999

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Damit sich die Fussballfans in den jeweiligen Kommentarthreads austoben können, habe ich mal diesen Thread gegründet. Es geht um den Nationalismus während der WM. Hierzu noch ein paar Anregungen.

marburg.gif



Seht ihr dieses wunderschöne Gebäude? Das ist ein Teil der Universität Marburg. Dort wurde noch zur Zeit der WM in Deutschland herausgefunden, dass der WM-Patriotismus ebenso zu einer Steigerung des Nationalismus in Deutschland geführt hat. (Quelle) Es gibt ja einen regelrechten Trend, der sehr oft „neuer Patriotismus“ genannt wird. Der Marburger Sozialpsychologe Ulrich Wagner aus derselben Universität sagt zum Thema Lena und Eurovision Song Contest, welches ja ebenso euphorische Reaktionen verursacht hat: „Dieser neue Hype um Lena beinhaltet auf subtile Art und Weise durchaus die Gefahr, als Nation besser sein zu wollen als andere. Damit geht auch die Gefahr einher, das Nationale zu einer gesellschaftlichen Kategorie zu machen, die wieder wichtiger wird.“ (Quelle) Im Prinzip ist der Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus auch gar nicht so bedeutend. „Menschen mit patriotischen Einstellungen lehnen Nationalismus nicht ab. Vielmehr geht beides oft Hand in Hand.“ (Quelle)
Aus Wikipedia folgt:
„Von Kritikern wird eine patriotische Einstellung oft mit Nationalismus gleichgesetzt, oder als Tarnung für nationalistische Ansichten betrachtet, da auch Nationalisten für sich den Anspruch erheben, Patrioten zu sein. Sozialpsychologische Studien legen nahe, dass die Unterscheidung zwischen gutem Patriotismus und kritikwürdigem Nationalismus oder Chauvinismus keine Grundlage in der Realität hat. Eine Studie Adam Rutlands unter Kindern zeigt, dass die Zustimmung zur eigenen Nation eng mit einer Abwertung anderer Nationen korreliert.“

Ein weiteres Problem – wieder enger zur WM bezogen – ist die Ablenkung. Quasi vier Wochen lang ist das deutsche Volk euphorisch und glücklich. Reale Nachrichten oder Politik werden, wenn man nicht aufpasst, vernachlässigt.

Also, was will ich sagen: Mir persönlich gehen die unfreundlichen, nationalistischen Fanmobs auf die Nerven. Es wird von Toleranz gesprochen, aber ich toleriere auch keine Nazis, um es mal ganz extrem auszudrücken. Gerade, wenn da gerufen wird „Steht auf, wenn ihr Deutsche seid!“ statt „…wenn ihr für Deutschland seid!“ kann sich da die Mimik in kürzester Zeit ändern.^^ Natürlich ist nicht jeder Fan derart nationalistisch, aber es sollte doch (um beim Thema Toleranz zu bleiben) verständlich sein, dass trotz WM der Alltag fortdauert – normale Umgangsformen sind wegen der WM nicht ausgeschaltet.
Die Welt ist eben nicht fröhlich und freundlich, wie es sich hier die Fans machen. Das ist schlichte Verblendung und auch, das wird vielleicht sogar als Argument pro gesehen, Ablenkung.

Wenn ich was fordern müsste, was mir widerstrebt, wäre es einfach ein besseres individuelles Bewusstsein, dass sein Ich nicht auf eine Nation reflektiert. Man sollte den eigenen Ausreden bei solchen Diskussionen auch wirklich Folge leisten: Kein Deutschland, sondern die National-Elf. Keine Nation gegen Nation, sondern Mannschaft gegen Mannschaft. Und auch keine Identifizierung mit irgendwas, selbst bei Lokalspielen nicht.

Joa, damit dürfte genug Futter da sein, wenn es jemanden interessiert.
 
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In allen fußballbegeisterten Ländern dieser Welt gleichen sich die Szenen. Am verücktesten sind mit Sicherheit die Afrikaner und die Südamerikaner. Selbst in den USA, wo Fußball (also Soccer) kein Nationalsport ist, feiern die Menschen auf der Straße. Vor den Spielen werden die Flaggen der Länder ins Stadion getragen, die Hymnen werden gespielt und begeistert mitgesungen (Außer in Spanien... Die haben kein Geld für einen Text gehabt)...

In Deutschland feiern Menschen aller Nationalitäten ausgelassen und friedlich. Die Schlachtrufe (über deren Bedeutung, Geschichte und Einordnung es wissenschaftliche Arbeiten gibt) der Fans sind kreativ-witzig bis traditionell... Das ist 2010.

In Deutschland feiern deutsche Fußball-Fans emotional und patriotisch den Titelgewinn. Reichkriegsflaggen und Schwarz-Rot-Gold gehören zum Straßenbild. Public Viewing gibt es nicht und kaum eine Frau interessiert sich für das Geschehen. "Sieg Heil"-Rufe sind keine Seltenheit... Das war 1990.

Warum nehmen eigentlich einige Oberbedenkenträger nicht zur Kenntnis, wie positiv sich dieses Land gewandelt hat? Die WM 2006 ("Zu Gast bei Freunden") hat mehr für die Völkerverständigung gebracht, als 1000 Staatsbesuche. Ständig wird Deutschland und seine Hauptstadt Berlin als beliebtestes und angesagtestes Reiseziel genannt. Von Amerikanern, Italieniern, Briten, Asiaten... Mir ist im Ausland noch nie soviel Wohlwollen entgegengebracht worden, wie in den letzten vier Jahren.

Dass insbesondere Deutschland immer wachsam sein und Extremismus schärfer bekämpfen muss, als andere Länder dieser Erde, sehe ich absolut. Das muss aufgrund der unvorstellbaren Verbrechen des Dritten Reiches so sein. Auch in 100 Jahren noch.
Aber ich bin glücklich, dass die Menschen hier so feiern, wie sie es derzeit tun. Sympathischer war diese Land noch nie. Mit Nationalflagge, Hymne, Özil, Boateng, Podolski und Müller... Einen besseren Schlag in die Magengrube könnten man Rechtsextremisten gar nicht verpassen, als das, was unsere Multikulti-Truppe da unten in Südafrika zeigt.
 
Ich stimme balthi bei dieser Thematik größtenteils zu.
Es ist die deutsche Fußballnationalmannschaft oder die deutsche Elf und nicht Deutschland!

Beim Spiel mitfiebern, Emotionen wie Freude, Trauer, Enttäuschung zeigen das finde ich akzeptabel. Aber nach einem Sieg der deutschen Mannschaft die Nationalhymne zu singen oder "Deutschland!" zu schreien finde ich etwas übertrieben.
Patriotismus lässt sich meiner Ansicht nach nicht auf anhieb mit Nationalismus gleichsetzen, kann sich aber schnell in diesen umwandeln. Viele Leute blenden die Welt aus und sehen nur Fußball, Deutschland, Siege und wir werden Weltmeister...
Warum gibts es derartige Zustände bei keiner Handball-, Volleyball-, Tischtennis-, oder Biathlon-WM?!
"Ganz Deutschland" ist während der Fußball-WM in Hochstimmung. Deutschland ist geeint. Eine Einigung durch Patriotismus, teilweise Nationalismus, wiederum hervorgerufen durch ein Sportereignis. Daran erkennt man doch, wie traurig "die Deutschen" im Grunde sind.
 
Ich stimme balthi bei dieser Thematik größtenteils zu.
Es ist die deutsche Fußballnationalmannschaft oder die deutsche Elf und nicht Deutschland!

Beim Spiel mitfiebern, Emotionen wie Freude, Trauer, Enttäuschung zeigen das finde ich akzeptabel. Aber nach einem Sieg der deutschen Mannschaft die Nationalhymne zu singen oder "Deutschland!" zu schreien finde ich etwas übertrieben.

Was soll man den sonst rufen? Nach einem Vereinssieg ruft man doch auch den Vereinsnamen und freut sich. Oder soll man nach einem Sieg stillschweigend nach Hause gehen und keinen Muks von sich geben?
Patriotismus lässt sich meiner Ansicht nach nicht auf anhieb mit Nationalismus gleichsetzen, kann sich aber schnell in diesen umwandeln. Viele Leute blenden die Welt aus und sehen nur Fußball, Deutschland, Siege und wir werden Weltmeister...
Warum gibts es derartige Zustände bei keiner Handball-, Volleyball-, Tischtennis-, oder Biathlon-WM?!
"Ganz Deutschland" ist während der Fußball-WM in Hochstimmung. Deutschland ist geeint. Eine Einigung durch Patriotismus, teilweise Nationalismus, wiederum hervorgerufen durch ein Sportereignis. Daran erkennt man doch, wie traurig "die Deutschen" im Grunde sind.

Liegt wohl daran, dass Fußball die wohl populärste Sportart in Deutschland ist, da kann Biathlon oder Volleyball einfach nicht mithalten.
 
Ja und?
Einen Monat lang muss ich mich nicht über politische Entscheidungen ärgern auf die ich eh keinen Einfluss hab.:kaffee:
Genau, scheiß drauf, ne? :rolleyes:
In allen fußballbegeisterten Ländern dieser Welt gleichen sich die Szenen. Am verücktesten sind mit Sicherheit die Afrikaner und die Südamerikaner. Selbst in den USA, wo Fußball (also Soccer) kein Nationalsport ist, feiern die Menschen auf der Straße. Vor den Spielen werden die Flaggen der Länder ins Stadion getragen, die Hymnen werden gespielt und begeistert mitgesungen (Außer in Spanien... Die haben kein Geld für einen Text gehabt)...
Nationalismus ist ja auch kein rein deutsches Problem. Es gibt nur in Deutschland diesen neuen Patriotismus, der auch über die eigene Vergangenheit hinweg sieht.
In Deutschland feiern Menschen aller Nationalitäten ausgelassen und friedlich. Die Schlachtrufe (über deren Bedeutung, Geschichte und Einordnung es wissenschaftliche Arbeiten gibt) der Fans sind kreativ-witzig bis traditionell... Das ist 2010.

In Deutschland feiern deutsche Fußball-Fans emotional und patriotisch den Titelgewinn. Reichkriegsflaggen und Schwarz-Rot-Gold gehören zum Straßenbild. Public Viewing gibt es nicht und kaum eine Frau interessiert sich für das Geschehen. "Sieg Heil"-Rufe sind keine Seltenheit... Das war 1990.
Du weißt gar nicht, ob nicht irgendwo ebenso Hitler-Sprüche gerufen werden. Das ist hier eine wunderbare Konstruktion, die ohne jeden Beweis zur Realität eigentlich argumentativ zu ignorieren ist. Natürlich hat sich vielleicht etwas mit der Identifikation in der Zwischenzeit gebessert, aber durch den neuen Patriotismus droht wieder eine Rückkehr in den Nationalismus, vor dem auch die Marburger Forscher warnen.
Warum nehmen eigentlich einige Oberbedenkenträger nicht zur Kenntnis, wie positiv sich dieses Land gewandelt hat? Die WM 2006 ("Zu Gast bei Freunden") hat mehr für die Völkerverständigung gebracht, als 1000 Staatsbesuche. Ständig wird Deutschland und seine Hauptstadt Berlin als beliebtestes und angesagtestes Reiseziel genannt. Von Amerikanern, Italieniern, Briten, Asiaten... Mir ist im Ausland noch nie soviel Wohlwollen entgegengebracht worden, wie in den letzten vier Jahren.
Ständig wird Deutschland als beliebtestes Reiseziel genannt? Woher hast du diese Information, aus deutschen Medien? Mag ja sein, dass sich das Ansehen Deutschlands gebessert hat, aber muss das positiv sein? Für den egoistischen, stolzen Deutschen sicherlich. Nationalstolz ist rückständiges Gedankengut, kontra Demokratie.
Und was ist bitte Völkerverständigung bei einer WM? Dass man die Deutschen jetzt nett findet? Darum geht es bei keinem der 1000 Staatsbesuche.
Aber ich bin glücklich, dass die Menschen hier so feiern, wie sie es derzeit tun. Sympathischer war diese Land noch nie. Mit Nationalflagge, Hymne, Özil, Boateng, Podolski und Müller... Einen besseren Schlag in die Magengrube könnten man Rechtsextremisten gar nicht verpassen, als das, was unsere Multikulti-Truppe da unten in Südafrika zeigt.
Wieso ist bitte schön gleich ein ganzes Land sympathisch, wenn die National-Elf Multikulti ist?
Was soll man den sonst rufen? Nach einem Vereinssieg ruft man doch auch den Vereinsnamen und freut sich. Oder soll man nach einem Sieg stillschweigend nach Hause gehen und keinen Muks von sich geben?
Wie wäre es mit „Óle, óle, óle“? Das können auch Betrunkene ganz gut singen. Und stillschweigend nach Hause gehen wäre eine gute Idee. :D
 
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Balthi, willst Du zu jeder These wissenschaftliche Ausführungen mit Fußnoten haben? Sorry, ich bin kein Student mehr. Da fehlt mir die Zeit für.

1990 schallte der berühmte "Sieg"-Schlachtruf (gefolgt von einem leiseren "Heil") durch die Stadien Italiens und die Straßen Deutschlands. Jede dritte deutsche Fahne war eine Reichkriegsflagge. Die deutsche Neonazi-Szene hat sich spätestens 2006 komplett von der deutschen Mannschaft distanziert. NPD-Chef Voigt wurde sogar verurteilt, weil die Partei eine Hetzkampagne gegen Migrantenspieler durchgeführt hat ("Owomoyela-Urteil"). Google Dir die Facts und Bilder von 1990 zusammen. Ich bin hier nicht auf der Schulbank.

Das gleiche gilt für den Imagegewinn unseres Landes im Ausland, durch die Weltmeisterschaft 2006. Kannst Du selber recherchieren. Ist ja einfach heutzutage.

Fußball ist der Nationalsport hierzulande. Der Weltmeistertitel 1954 wird von nicht wenigen Historikern als eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Fußballgroßereignisse haben daher auf jeden Fall eine politische Dimension, die auf gar keinen Fall unterschätzt werden sollte. Sie spiegeln Stimmungen und Strömungen der Gesellschaft wider. Die Identifikation mit der Fußball-Nationalmannschaft geht daher eindeutig über die rein sportliche Ebene hinaus. Sie symbolisiert Deutschland und seine Nation. Daher ist es völlig in Ordnung wenn Putzfrauen, LKW-Fahrer, Professoren oder Schüler in der "Wir"-Form von dem Team reden, die deutsche Fahne schwenken und Deutschland-Sprechchöre intonieren.

Wer positiven, niemanden aggressiv ausgrenzenden, Patriotismus (auch "Spaß-Patriotismus" genannt) schlimm und gefährlich findet, der hat es zur Zeit nicht leicht. Das gebe ich zu. Ich freue mich aber sehr darüber, dass die Mehrheit anders denkt.
 
Balthi, willst Du zu jeder These wissenschaftliche Ausführungen mit Fußnoten haben? Sorry, ich bin kein Student mehr. Da fehlt mir die Zeit für.
Die Leute bei der Zeit verlangen das immer von mir, deswegen verlange ich das jetzt auch von euch. :D
1990 schallte der berühmte "Sieg"-Schlachtruf (gefolgt von einem leiseren "Heil") durch die Stadien Italiens und die Straßen Deutschlands. Jede dritte deutsche Fahne war eine Reichkriegsflagge. Die deutsche Neonazi-Szene hat sich spätestens 2006 komplett von der deutschen Mannschaft distanziert. NPD-Chef Voigt wurde sogar verurteilt, weil die Partei eine Hetzkampagne gegen Migrantenspieler durchgeführt hat ("Owomoyela-Urteil"). Google Dir die Facts und Bilder von 1990 zusammen. Ich bin hier nicht auf der Schulbank.
Schade, dass nicht über alles berichtet wird. So gänzlich ausschließen lässt sich trotz der paar Facts und Bildern ein ähnliches Verhalten heute leider nicht, oder? Von der Tendenz ganz zu schweigen, vormals demokratisch auf Anti-Patriotismus-Kurs (na ja, fast) und jetzt wird mit der deutschen Flagge gewedelt. Das ist ein Rückschritt!
Das gleiche gilt für den Imagegewinn unseres Landes im Ausland, durch die Weltmeisterschaft 2006. Kannst Du selber recherchieren. Ist ja einfach heutzutage.
Image-Gewinn inwiefern und für wen? Dass Deutschland nett ist? So eine Charakterisierung eines Landes ist nicht nur gefährlich und unrealistisch, sondern auch aus vieler Hinsicht völlig irrelevant. Spaß-Gesellschaft nennen es die einen, verblendete, betrogene Konsum-Gesellschaft die anderen. Aber alle meckern über die Politik.
Fußball ist der Nationalsport hierzulande. Der Weltmeistertitel 1954 wird von nicht wenigen Historikern als eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet.
Seriöse Historiker? :D
Fußballgroßereignisse haben daher auf jeden Fall eine politische Dimension, die auf gar keinen Fall unterschätzt werden sollte. Sie spiegeln Stimmungen und Strömungen der Gesellschaft wider. Die Identifikation mit der Fußball-Nationalmannschaft geht daher eindeutig über die rein sportliche Ebene hinaus. Sie symbolisiert Deutschland und seine Nation. Daher ist es völlig in Ordnung wenn Putzfrauen, LKW-Fahrer, Professoren oder Schüler in der "Wir"-Form von dem Team reden, die deutsche Fahne schwenken und Deutschland-Sprechchöre intonieren.
Ja, das ist das Problem. Es gibt kein Wir. Dieses Wir gab es zur Zeit des Nationalsozialismus, in der Demokratie zählt der Einzelne. Indem die Mehrheit hier den Nationalismus wiederbelebt, wird Demokratie runter gezogen.
Ich finde nicht, dass man diese Identifikation gut heißen sollte.
Wer positiven, niemanden aggressiv ausgrenzenden, Patriotismus (auch "Spaß-Patriotismus" genannt) schlimm und gefährlich findet, der hat es zur Zeit nicht leicht. Das gebe ich zu. Ich freue mich aber sehr darüber, dass die Mehrheit anders denkt.
Weil die Mehrheit einfach unmündig ist. Wie hört man oft von solchen? Die Masse ist dumm?
 
Ich glaube, die Argumente sind ausgetauscht. Entwicklungen in der Diskussion sind nicht zu erwarten. Empfehle mich.:)
 
Ja ja, normale Patrioten und einfache Fans werden wieder mit Nazis auf eine Stufe gestellt. Ungefähr genauso hirnrissig wie jemanden der in einem Moment aggression empfindet zu einem Menschen zu machen der hasst. Immer wieder klasse, wie man sich schämen soll, weil man mal ein Fünkchen Nationalbewusstsein entwickelt. Natürlich, daraus entwickelt sich sofort ein Rassegedanke, Vergasungen, dritter Weltkrieg, Ende der Menschheit. Sollte Deutschland (oder der Kader, welcher die Bundesrepublik Deutschland bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Afrika vertritt) gewinnen, werden sicher bald knappe Schnauzbärte in Mode kommen, sowas muss unbedingt verhindert werden. Am besten gleich alles was aus mehr als einem Menschen besteht verbieten, von Familie bis Verein.
 
Genau, scheiß drauf, ne? :rolleyes:
Richtig, scheiß drauf.:hoch:

Nationalismus ist ja auch kein rein deutsches Problem. Es gibt nur in Deutschland diesen neuen Patriotismus, der auch über die eigene Vergangenheit hinweg sieht.
Ja und?
Was hab ich denn mit den Fehlern und diesem ganzen Nazimist meiner Vorfahren zu tun?
Das geht mich persönlich nichts an, von daher weiß ich auch nicht was falsch dran sein soll aktuell zu meiner Nationalmannschaft zu stehen.
Aber was solls, ich bin hier definitiv im falschen Thread, auf so einen schwarz/weiß Dünnschiss hab ich keinen Bock.



Ja ja, normale Patrioten und einfache Fans werden wieder mit Nazis auf eine Stufe gestellt. Ungefähr genauso hirnrissig wie jemanden der in einem Moment aggression empfindet zu einem Menschen zu machen der hasst. Immer wieder klasse, wie man sich schämen soll, weil man mal ein Fünkchen Nationalbewusstsein entwickelt. Natürlich, daraus entwickelt sich sofort ein Rassegedanke, Vergasungen, dritter Weltkrieg, Ende der Menschheit. Sollte Deutschland (oder der Kader, welcher die Bundesrepublik Deutschland bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Afrika vertritt) gewinnen, werden sicher bald knappe Schnauzbärte in Mode kommen, sowas muss unbedingt verhindert werden. Am besten gleich alles was aus mehr als einem Menschen besteht verbieten, von Familie bis Verein.
Klasse Post Seth.:hoch:
 
Viele Worte zu diesem Thema werde ich nicht verlieren, da ich mit den Meinungen von Falconer und Seth in ihren Beiträgen konform gehe.
 
ich bin wirklich am schwanken, was ich ekelhafter finden soll. die "ausländer raus" - rassisten, oder die "multi-kulti neues deutschland" - rassisten.

es bleibt dabei: wer deutschland liebt, ist antisemit!
 
Ich liebe Deutschland und bin Atheist... Darf ich dabei auch Anti.Christ sein oder muss ich Juden hassen?
Ich brauch hier ne Guideline. :)

Für mich ist Religion ne gefährliche psychische Störung... Die Nazis sind angstliche Kinder die mit der Zeit nicht klar kommen. Wer sich noch nie in nem Verein oder anderweitig für die Allgemeinheit engagiert hat, obwohl er (im Gegensatz zu anderen) die geistige und körperliche Möglichkeit hat ist ein Parasit (oder etwas, das netter klingt aber was ähnliches bedeutet), Wasser ist blau, weil es mehr reflektiert wird als die anderen Grundfarben, welche mehr absorbiert werden, das hier ist ein wunderschöens Sommerlied, und ich geh nachher joggen (interessiert keinen, aber da nimmt ja auch sonst kaum einer Rücksicht drauf. Balti hebt sich mit Eröffnung dieses Threads potitiv ab ;)).

Herrlich... Schwachsinn reden und nie mehr reinschauen müssen. Empfehle mich. :)

PS: Seth & Falconer: Word!
(Excel, Power-Point und Access)
 
es bleibt dabei: wer deutschland liebt, ist antisemit!

Wer (s)ein(e) Land (Nation) liebt ist dumm. So seh ich das...

@SethSteiner: Unangenehmes Thema. Lustig drüber machen, nicht ernst nehmen und total übertreiben. Du solltest Politiker werden :hoch: :rolleyes:

day schrieb:
Für mich ist Religion ne gefährliche psychische Störung

100 &ige Zustimmung. Der Rest vom Post is fürn Hugo :ugly:

Ansonsten...iwie langweilig mit dem balthi 100% einer Meinung zu sein. Mit wem soll ich jetzt streiten? :D
 
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Ich glaube, die Argumente sind ausgetauscht. Entwicklungen in der Diskussion sind nicht zu erwarten. Empfehle mich.:)
Entwicklung sind wohl deshalb auch nicht zu erwarten, weil anscheinend auch du sie nicht zulässt, sonst würdest du nicht mit sowas kommen. Aber ich will nicht schon wieder erklären müssen, warum und wie Diskussionen statt finden. Es sei nur gesagt, dass ich bestimmt nicht derjenige bin, der hier, wie so oft zu lesen, gewinnen will, sondern ich will bei Diskussionen lernen und vor allem, was der Vorstellung über Diskussionen vieler widerspricht, zu einem Konsens kommen. Das ist, zumindest für mich und diverse andere, ein Weg zu rationaler Erkenntnis. Sich daraus zu halten ist fast irrational, dogmatisch, faaalsch :evil:. Aber bitte.
Ja ja, normale Patrioten und einfache Fans werden wieder mit Nazis auf eine Stufe gestellt.
Du solltest meinen Text lieber richtig lesen, ich fasse nicht jeden Fan als Nazi auf, nur jene, die wie im Beispiel, den Deutschen hochloben und nur der Deutsche gut in Fussball ist. Also de facto Nazikram, den ich öfter auf der Straße höre.
Ich wollte keineswegs jeden Fan ansprechen, das wäre gegen mein Paradigma.
Natürlich, daraus entwickelt sich sofort ein Rassegedanke, Vergasungen, dritter Weltkrieg, Ende der Menschheit. Sollte Deutschland (oder der Kader, welcher die Bundesrepublik Deutschland bei der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Afrika vertritt) gewinnen, werden sicher bald knappe Schnauzbärte in Mode kommen, sowas muss unbedingt verhindert werden. Am besten gleich alles was aus mehr als einem Menschen besteht verbieten, von Familie bis Verein.
Polemik bringt hier gar nichts. Wenn eine Forschungseinrichtung zu dem Ergebnis kommt, dass der Nationalismus mit dem Patriotismus verstärkt wird und dass es sogar Studien gibt, die zwischen Patriotismus und Nationalismus keinen Unterschied sehen, braucht es wirklich keine lächerlich machende Polemik. Es geht um die Demokratie, die auf dem Spiel steht, der demokratische Gedanke, das was eigentlich bei jedem im Kopf stecken müsste, aber leider nach wie vor nicht ist, aufgrund falscher Erziehung und solchen Dingen wie dem neuen Patriotismus.
Du möchtest doch selbst ein geeintes Europa. Und dieses sollte doch sicherlich auch auf dem Fundament der Demokratie fußen. Also ist es notwendig, auch den Menschen dahin zu schulen. So ein Nationalismus bessert das sicher nicht.
Ja und?
Was hab ich denn mit den Fehlern und diesem ganzen Nazimist meiner Vorfahren zu tun?
Das geht mich persönlich nichts an, von daher weiß ich auch nicht was falsch dran sein soll aktuell zu meiner Nationalmannschaft zu stehen.
Aber was solls, ich bin hier definitiv im falschen Thread, auf so einen schwarz/weiß Dünnschiss hab ich keinen Bock.
Wenn man sagt, man habe damit nichts zu tun und auch Deutschland habe damit nichts zu tun, relativiert man. Dann versucht man, von der Sache abzulenken, die Schuld dem Vergangenem zu hinterlassen, während das Vergangene unwichtig ist. Das ist grundlegend falsch.
Zwar hat das nicht direkt was mit der WM zu tun, aber da du es hier ansprichst, auf die typisch deutsche, relativierende Weise, bist du quasi mit deiner Argumentation ein Paradebeispiel für die negativen Folgen des Nationalismus in Deutschland.
Schwarz/Weiß sieht hier nur 5ka5; zwar gewissermaßen gerechtfertigt, allerdings wird auch er zugestehen müssen, dass ein solch „extremes“ Bewusstsein zwangsläufig (und vor allem in DIESER Gesellschaft) kaum bei allen möglich ist und selbst mithilfe der Vernunft nicht großartig verbreitet werden kann. Ich will persönlich nur sagen: Weg mit dem Patriotismus, bleibt beim Sport und beim Fussball!
Ich liebe Deutschland und bin Atheist... Darf ich dabei auch Anti-Christ sein oder muss ich Juden hassen?
Ich brauch hier ne Guideline. :)
Mit Religionen hat das weit wenig zu tun. Damals ging es schlicht darum, dass Juden was anderes, darum. Es hätten ebenso Bäcker oder Frauen sein können, aber der Antisemitismus will Juden.
Wie das alles zusammenhängt, ist weit differenzierter. Das fängt, wie schon erwähnt, mit der Erziehung an. Damals gab es autoritäre Erziehung, sowohl im Elternhaus, wie auch in der Schule. Zudem wurden die Menschen damals, wie heute, in eine kaum kontrollierbare oder fassbare Welt entlassen, in der man sich nur zurechtfand, wenn man dem ausbeutenden System folgte (wie heute auch). In so einer Situation entstehen schnell Abneigungen, Fremdenhass und andererseits die Sehnsucht nach etwas neuem. Auch hier wieder der Vermerk zu heute: Heute gibt es ebenso Fremdenhass und ebenso versucht man sich in bessere Welten zu flüchten (Videospiele), da die reale Welt grausam ist. Viele weitere Faktoren spielten mit ein, die letztlich zu all dem führt, dass viele nicht mal beim Namen aussprechen wollen: Schoa.

Wie du siehst, sind viele Dinge, die zu dazu führten, heute noch existent. Die Gesellschaft hat sich zwar gewandelt, aber sie hat nach wie vor Grundzüge der damaligen. Zwar kann es sich der Deutsche nicht mehr erlauben, über Juden herzuziehen (obwohl das doch noch der Fall ist), aber kann sich selbst in den Himmel loben.

Deutsch und Deutschland sind Nationalbegriffe, die für eine Demokratie unwichtig sein sollten.

Na ja, wie auch immer. Warum rechtfertige ich mich dafür eigentlich, 5ka5 hat es ja eingeworfen xD

Dazu fällt mir dann echt nur noch folgendes ein:
Aber eine gute Erklärung für dein Facepalm fällt dir nicht ein, oder? Jetzt mal außer dümmliches, dogmatisches „Wie kann man sein Land nicht lieben?“ oder so. xD

@SethSteiner: Unangenehmes Thema. Lustig drüber machen, nicht ernst nehmen und total übertreiben. Du solltest Politiker werden :hoch: :rolleyes:
Will er doch glaube ich sogar werden. :D
 
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Wenn man sagt, man habe damit nichts zu tun und auch Deutschland habe damit nichts zu tun, relativiert man. Dann versucht man, von der Sache abzulenken, die Schuld dem Vergangenem zu hinterlassen, während das Vergangene unwichtig ist. Das ist grundlegend falsch.
Nö, da ist nichts falsches dran.
Fakt ist, dass wir damals nicht gelebt haben und auch nichts mit dem Regime zu tun hatten, also haben wir auch nichts mit dem braunen Müll zu tun.
Ich lebe heute, also 2010, dass was gewesen ist ist die Vergangenheit und ich persönlich schaue in die Zukunft.
Und da sehe ich nun mal schwarz rot goldene Fahnen.

Aber eine gute Erklärung für dein Facepalm fällt dir nicht ein, oder? Jetzt mal außer dümmliches, dogmatisches „Wie kann man sein Land nicht lieben?“ oder so. xD
Wer jemanden als dumm hinstellt, weil er zu "seinem" Land steht hat die Palme mehr als verdient.
 
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Nö, da ist nichts falsches dran.
Fakt ist, dass wir damals nicht gelebt haben und auch nichts mit dem Regime zu tun hatten, also haben wir auch nichts mit dem braunen Müll zu tun.
Ich lebe heute, also 2010, dass was gewesen ist ist die Vergangenheit und ich persönlich schaue in die Zukunft.
Und da sehe ich nun mal schwarz rot goldene Fahnen.
Und da es in der Vergangenheit ist, können wir sie vergessen, nicht? Dann können wir wieder Juden hassen und verbrennen, die deutsche Rasse vermehren, Kriege führen usw.
Also wer hier die Gefahr nicht sieht, wirklich. Was denkst du warum du mal (hoffentlich) einem KZ einen Besuch abgestattet hattest in der Schule? Das war kein sommerlicher Ausflug zum Spaß.
Eigentlich soll mit solchen Demonstrationen den Kindern klar gemacht werden, dass die Schoa das grausamste überhaupt war.

Wer die Schuld von Deutschland, welches andeutig Schuld hat, abschiebt, der scheint vergessen zu wollen.
Wer jemanden als dumm hinstellt, weil er zu "seinem" Land steht hat die Palme mehr als verdient.
Das ist jetzt deine Argumentation? Sorry, aber das ist gar nichts. Das hat keinen logischen Grund.
 
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