Kommunismus-Debatte

Wohin tendiert ihr?

  • Kommunismus

    Stimmen: 3 18,8%
  • Kapitalismus

    Stimmen: 8 50,0%
  • Liberalismus

    Stimmen: 5 31,3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    16

balthier9999

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Trotz aller Voreingenommenheit mir gegenüber und der für solche Themen unpassenden Community, versuche ich, wieder eine politische Diskussion zu starten. Ich mache das als Experiment, aber auch wegen der Hoffnung, entgegen der Voraussicht vielleicht doch plausible Argumente zu finden. Demzufolge sollte, so selbstverständlich es auch anmutet (so selbstverständlich ist es hier eben nicht), klar gestellt werden: Es soll diskutiert werden.
Ich könnte mich ausnahmsweise dazu bringen, mal nicht laut und polemisch zu sein, die Gegenseite sollte dies dann aber ebenso. Argumente ad hominem sind unerwünscht.

Worum geht es also nach dieser seltsamen, nicht unbedingt spannenden, aber in Vergleich zum Thema irgendwie doch interessanter anmutenden Einleitung? Wer das politische Geschehen verfolgt, dürfte nicht übersehen haben, wie Linken-Chefin Gesine Lötzsch den Kommunismus als Ziel und Aufgabe ihrer Partei ansieht.
Es ist nun eine Debatte entbrannt, über die Linke, über Kommunismus usw. Das Gute daran ist: Man kann darüber endlich mal diskutieren. Das Schlechte: Das überlasse ich der Diskussion im Verlauf.^^ Ich will ja nicht alles vorweg nehmen.

Informationen:

  • Anne Will – „Wirtschaftsboom und Jobwunder - wer träumt da noch vom Kommunismus?“
  • WELT
  • FOCUS
  • Google
Was haltet ihr vom Kommunismus? Was haltet ihr von Der Linken?

PS: 5ka5 ist nicht da!^^
 
Also erstmal eines vorweg gestellt: Die Chance auf einen humanistischen oder sogar internationalen Kommunismus in Deutschland wurde am 3.10.1990 verspielt, als sich die DDR entschied, zur Bundesrepublik zu werden. Diese einmalige Gelegenheit in der Geschichte eines Staates, etwas völlig eigenständiges auf die Beine zu stellen, vergeben zu haben - da schlage ich heute noch mit dem Kopf gegen die Wand.
Sozialistischer Kommunismus oder Kommunismus mit demokratischen Strukturen, sogar ein demokratischer Sozialismus wäre eine denkbare, neue, noch nie dagewesene eigenständige Staatsform gewesen. Was machen die Deutschen statt dessen in den Ostgebieten? Sie wählen Bananen, D-Mark und Helmut Kohl. Das war's, Chance vertan. Deppenvolk!

Ansonsten find ich Kommunismus scheiße.
 
*aufatme* Ein Post!
Also erstmal eines vorweg gestellt: Die Chance auf einen humanistischen oder sogar internationalen Kommunismus in Deutschland wurde am 3.10.1990 verspielt, als sich die DDR entschied, zur Bundesrepublik zu werden. Diese einmalige Gelegenheit in der Geschichte eines Staates, etwas völlig eigenständiges auf die Beine zu stellen, vergeben zu haben - da schlage ich heute noch mit dem Kopf gegen die Wand.
Sozialistischer Kommunismus oder Kommunismus mit demokratischen Strukturen, sogar ein demokratischer Sozialismus wäre eine denkbare, neue, noch nie dagewesene eigenständige Staatsform gewesen. Was machen die Deutschen statt dessen in den Ostgebieten? Sie wählen Bananen, D-Mark und Helmut Kohl. Das war's, Chance vertan. Deppenvolk!
Die Demokratie und der Kapitalismus waren nun mal um einiges besser, als die diktatorische DDR. Wer kann es ihnen vergönnen, bzw. wieso sollte ein Einzelner in heutiger Zeit auf das verzichten?
Ansonsten find ich Kommunismus scheiße.
Begründung? :)
 
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Naja, ganz einfach, *räusper* Kommunismus ist gaga, weil die Vergangenheit eben einfach gezeigt hatte, dass es den Menschen in bisherigen dagewesenen kommunistischen Herrschaftsformen langfristig immer schlechter erging, als in den davorigen. Kommunismus will sich immer als Revolution verkaufen, mit Gleichheitsidealen, die nie eingehalten werden können. Das Scheitern des Kommunismus ist doch immer ein Resultat einer aus Gleichheit entstandenen Ungleichheit, die oftmals in einer Diktatur endete. Bestes Beispiel: Stalin.
 
Naja, ganz einfach, *räusper* Kommunismus ist gaga, weil die Vergangenheit eben einfach gezeigt hatte, dass es den Menschen in bisherigen dagewesenen kommunistischen Herrschaftsformen langfristig immer schlechter erging, als in den davorigen.
Argument der Kommunisten: Es gab noch keinen realen Kommunismus.
Kommunismus will sich immer als Revolution verkaufen, mit Gleichheitsidealen, die nie eingehalten werden können. Das Scheitern des Kommunismus ist doch immer ein Resultat einer aus Gleichheit entstandenen Ungleichheit, die oftmals in einer Diktatur endete. Bestes Beispiel: Stalin.
Es geht doch aber bei der Linken nicht um eine Revolution (habe mir den Text nicht durchgelesen, aber ich denke es mir so). Es geht um eine schrittweise Annäherung an die Vision des Kommunismus, die sich bereits vollzieht. Ein Sozialstaat trägt nun mal die Züge einer versuchten Annäherung der Unterschichten zur Mittelschicht.
Zum Kommunismus gehört vor allem ein kommunistisches, kollektives Bewusstsein, dass noch nicht existiert. Deswegen gab es den Sozialismus.

Problem ist auch: Man darf nicht einfach auf Resultate zeigen (die noch nicht mal mit dem Kommunismus übereinstimmen) und deswegen die Theorie des Kommunismus komplett verwerfen. Wie viele Leute hungern wegen des Kapitalismus? Wieviele sind dem Christentum in der Vergangenheit zum Opfer gefallen?

Man schaltet die Leute auch nicht prinzipiell gleich. Das System, das der Kommunismus ersetzt ist der Kapitalismus. Und der Kapitalismus funktioniert nun mal so: Nutze Arbeiter aus, damit du reicher wirst. Er ist prinzipiell egoistisch. Der Kommunismus wandelt diesen Egoismus in gemeinsame Interessen um, vom Wortursprung her: communis: ‚gemeinsam‘.
 
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Wie soll man denn bitteschön aus einer versuchten Annäherung der Unterschichten zur Mittelschicht in einer kapitalistisch geprägten Marktwirtschaft zum Kommunismus finden? Das geht nicht.
Ich denke, kapitale Veränderungen sind immer revolutionäerer Natur. Schleichend wachsene Prozesse gefährden oft das Gleichgewicht und führen wie im Fall der Weimarer Republik zum Nationalsozialismus. Ist auch sozial gewesen. Gleich waren die Menschen ja auch. ;)
 
Das Bewusstsein zum Kollektiv wird eben gestärkt. Sicher: Die letztliche Umstellung geschieht irgendwie mit einem Mal. Aber NS-Zeiten kommen nicht mehr wieder – hier trifft die Stigmatisierung zu, hier ist sie gerechtfertigt. (auch weil es einen nationalen Sozialismus eben schon mal gab)

Demokratischer Sozialismus, das Wort, mit dem Lötzsch ihren Text beendet.
 
Sozialer Kapitalismus. Aber nicht so wie heute, Sozialstaat im kapitalistischen System. Ich hab meine eigenen Vorstellungen, die werde ich vielleicht iwann mal nieder schreiben...

Im Großen und Ganzen ein von einer unabhängigen Politik kontrollierter Kapitalismus mit vernünftigen Gehaltsober und Untergrenzen und einem bedingungslosen Grundeinkommen, auch für Menschen die nicht arbeiten können, wollen usw.
So lange genug da ist...und das ist es...zumindest was Geld betrifft.
Das Problem...das geht nur Weltweit, sonst verpissen sich die Firmen einfach und machen in anderen Ländern was sie wollen. Auch nicht machbar? Möglich...

Kommunismus selbst halte ich erstens für falsch (alles für alle) und zweitens für nicht machbar.
 
Ja wie gesagt, ich halte dieses "alles für alle, kein Besitz" falsch. Ich finde man sollte schon was tun für gewissen Luxus und Leistung soll halt auch finanziell belohnt werden.

Nicht machbar unter anderem deshalb:
Wikipedia schrieb:
Nach der Theorie von Marx und dessen engen Weggefährten Friedrich Engels könne sich der Kommunismus aus dem Kapitalismus, einer Gesellschaftsform in der sich die Kapitalistenklasse und die Arbeiterklasse (Proletariat) als Gegner gegenüberstehen[1] (Klassenkampf), nur durch eine revolutionäre Übergangsgesellschaftsform (Diktatur des Proletariats, Sozialismus) entwickeln.

Ja und was dabei raus kommt haben wir ja schon gesehen...

Und natürlich weil Macht und Geld nun mal korrumpiert. Es werden nie alle gleich sein.
Und eine Gesellschaft in der jeder gleich viel wert ist und alles hat was er will halte ich schlicht für illusorisch. Ein Märchen...
 
Ja wie gesagt, ich halte dieses "alles für alle, kein Besitz" falsch. Ich finde man sollte schon was tun für gewissen Luxus und Leistung soll halt auch finanziell belohnt werden.
Wieso? Es leisten doch alle etwas für die Kommune? Und Luxus ist sowieso überbewertet.
Nicht machbar unter anderem deshalb:
Wikipedia schrieb:
Nach der Theorie von Marx und dessen engen Weggefährten Friedrich Engels könne sich der Kommunismus aus dem Kapitalismus, einer Gesellschaftsform in der sich die Kapitalistenklasse und die Arbeiterklasse (Proletariat) als Gegner gegenüberstehen[1] (Klassenkampf), nur durch eine revolutionäre Übergangsgesellschaftsform (Diktatur des Proletariats, Sozialismus) entwickeln.
Ja und was dabei raus kommt haben wir ja schon gesehen...
:lol: Lies erstmal Marx. xD Es steht doch ganz eindeutig am Anfang „Nach der Theorie von Marx“… Schau dir bitte mal an, wann Marx lebte. Das ist hundert Jahre her! Nach Marx kamen neue Theorien: Leninismus, Trotzkismus, Anti-Deutsche, Sozialdemokratie usw.
Sich allein auf einen Mann zu stützen ist kein Argument.^^
Und natürlich weil Macht und Geld nun mal korrumpiert. Es werden nie alle gleich sein.
Und eine Gesellschaft in der jeder gleich viel wert ist und alles hat was er will halte ich schlicht für illusorisch. Ein Märchen...
Warum? Kommunismus sagt nicht, es seien alle gleich. Die Produktionsgüter werden nur gleich verteilt, ansonsten geht es nur ums gemeinsame Handeln. Das ist bereits Realität, viele Unternehmen sind innerstrukturell so aufgebaut, eine Familie funktioniert auch derartig. Nur klappt es nicht großgesellschaftlich, wegen des Gelds, des Kapitalismus.
 
Wieso? Es leisten doch alle etwas für die Kommune? Und Luxus ist sowieso überbewertet

Was leistet ein Arbeitsunwilliger der den ganzen Tag auf der Couch sitzt? Wie gesagt, auch der muss leben können wie er will. Aber eben mit finanziellen Abstrichen zu denen die wirklich was für die Gesellschaft leisten.
Wer sagt Luxus wäre überbewertet? Das ist keine Tatsache sondern ein Standpunkt.

:lol: Lies erstmal Marx. xD Es steht doch ganz eindeutig am Anfang „Nach der Theorie von Marx“… Schau dir bitte mal an, wann Marx lebte. Das ist hundert Jahre her! Nach Marx kamen neue Theorien: Leninismus, Trotzkismus, Anti-Deutsche, Sozialdemokratie usw.
Sich allein auf einen Mann zu stützen ist kein Argument.^^

Warum sollte ich meine Zeit damit verplempern die Phantasien dieses Typen (und vielleicht noch seiner Nachahmer) zu studieren? Dass ich im Internet so überheblich über andere drüber fahren kann wie du? Na danke...
Und das von dir angesprochene ist so toll? Leninismus? Ja...die Sowjetunion war wirklich toll...
Und Antideutsche? Hab ja schon gesagt was das für mich ist. Verdrehte Nazis.
Und Sozialdemokratie ist Parteirealität in unserem System und hat so viel mit Kommunismus zu tun wie grüne Spitzenpolitiker im dicken Audi mit militanten Umweltschützern.

Warum? Kommunismus sagt nicht, es seien alle gleich. Die Produktionsgüter werden nur gleich verteilt, ansonsten geht es nur ums gemeinsame Handeln. Das ist bereits Realität, viele Unternehmen sind innerstrukturell so aufgebaut, eine Familie funktioniert auch derartig. Nur klappt es nicht großgesellschaftlich, wegen des Gelds, des Kapitalismus.

Viele Unternehmen die alle ihre Mitarbeiter gleich bezahlt? Nenn mir eines. (einen westlichen Großkonzern).
Und eine Familie funktioniert so? Ja, in vereinzelten Vorzeigefamilien vielleicht, aber ich kenne keine.
Und Produktionsgüter gleich aufteilen? Wie soll das gehen? Jedem seinen Ferrari, Helikopter, Luxusjacht? Oder doch Trabant und Essensmarken für leere Supermärkte weil keiner einen Antrieb hat was zu leisten...
 
Was leistet ein Arbeitsunwilliger der den ganzen Tag auf der Couch sitzt? Wie gesagt, auch der muss leben können wie er will. Aber eben mit finanziellen Abstrichen zu denen die wirklich was für die Gesellschaft leisten.
Wer sagt Luxus wäre überbewertet? Das ist keine Tatsache sondern ein Standpunkt.
Kaum einer leistet heute freiwillig mehr, als andere, wenn er dafür nur gleich viel bekommt. Das heißt aber nicht, man schreitet zurück. Wenn wir vom Kommunismus reden, reden wir über einen zukünftigen kommunistischen Menschen, der nicht so doof ist, wie viele es heute sind, sondern der ist vernünftig, mündig. Da wird keiner im Schema quid pro quo denken, sondern im Sinne der Gemeinschaft: Wenn keiner was macht, dann geht alles zugrunde. Also wird etwas gemacht. Daher interessiert es leider überhaupt nicht, wenn ein geringer Teil aus welchen Gründen auch immer nicht arbeitet – arbeiten tun die Menschen jedoch immer, es sei denn sie sind in besonderer Weise behindert. Das ist auch so ein typischer Irrtum unsriger Zeit: Arbeit ist nicht das, was das Arbeitsamt sagt, es sei Arbeit, Arbeit ist JEDE menschliche Handlung. Sobald er dann die Natur verformt, stellt er Ware her. Ob er diese nun für sich selbst oder für andere produziert, ist nebensächlich.

Luxus: Ich dachte, es sei selbstverständlich, dass Luxus sinnlos ist. :rolleyes: (Definition: Verschwendung, üppige Fruchtbarkeit) Er ist nur dazu da, über den gesellschaftlichen Standard zu stehen, das ist seine Definition. Das bedeutet nicht, ohne Luxus würden alle in einer Höhle leben: Es geht um gesellschaftliche Standards. Wenn eine Gesellschaft insgesamt sehr produktiv ist, lebt sie auch wohlhabender.
Warum sollte ich meine Zeit damit verplempern die Phantasien dieses Typen (und vielleicht noch seiner Nachahmer) zu studieren? Dass ich im Internet so überheblich über andere drüber fahren kann wie du? Na danke...
Und das von dir angesprochene ist so toll? Leninismus? Ja...die Sowjetunion war wirklich toll...
Und Antideutsche? Hab ja schon gesagt was das für mich ist. Verdrehte Nazis.
Und Sozialdemokratie ist Parteirealität in unserem System und hat so viel mit Kommunismus zu tun wie grüne Spitzenpolitiker im dicken Audi mit militanten Umweltschützern.
Es wäre ratsam, Marx zu lesen, um die wahren Verhältnisse zu kennen. Es wäre überhaupt ratsam, sich mit den genannten Theorien auseinander zu setzen. Die SU mit Stalin war nicht leninistisch, die Theorie der Antideutschen handelt nicht nur um Anti-Islamismus (sie kritisieren Arbeit generell), Sozialdemokratie verfolgt ein ähnliches Ziel wie der Sozialismus, nur will sie den Kommunismus nicht mit Revolutionen herbeiführen, sondern sich an ihn mit demokratischen Reformen annähern. Nicht jede Theorie ist erfolgreich, viele sind auch kaum als Theorien zu bezeichnen (die Chuch’e-Ideologie ist nichts weiter als eine schön formulierte Monarchie/Diktatur^^).
Um also nicht in voreingenommene Phrasen zu verfallen, wäre eine Auseinandersetzung mit dem gesamten Spektrum recht positiv. Niemand kann sich allumfassend damit beschäftigen, ist klar. Aber man darf halt nicht einfach stigmatisieren. Das ist ja das, was die Politik macht: Populistisch sein, das Volk nachplappern, komplexe Dinge vereinfachen usw.
Man liest überall dasselbe: Kommunistisch sei die DDR gewesen, die SU, Korea, China usw. Das ist eine Desinformation.
Viele Unternehmen die alle ihre Mitarbeiter gleich bezahlt? Nenn mir eines. (einen westlichen Großkonzern).
Und eine Familie funktioniert so? Ja, in vereinzelten Vorzeigefamilien vielleicht, aber ich kenne keine.
Und Produktionsgüter gleich aufteilen? Wie soll das gehen? Jedem seinen Ferrari, Helikopter, Luxusjacht? Oder doch Trabant und Essensmarken für leere Supermärkte weil keiner einen Antrieb hat was zu leisten...
Bezog sich auf das gemeinschaftliche Handeln, nicht auf die Güterverteilung…
 
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Man liest überall dasselbe: Kommunistisch sei die DDR gewesen, die SU, Korea, China usw. Das ist eine Desinformation.

Korea ist soweiso falsch, wenn dann war es Nordkorea, aber selbst dort war es kein wirklicher Kommunismus.
Die SU war allerdings kommunistisch, genauso wie die DDR, da diese ja unter dem Einfluss der SU stand. Andere Staaten zwar auch, aber nicht so stark.


Es wäre ratsam, Marx zu lesen, um die wahren Verhältnisse zu kennen.

Warum? Du sagst oben, dass wie von einem zukünftigen kommunistischen Menschen reden und dass sich die Theorien weiterentwickelt haben. Dann sollte man sich doch lieber mit Theorien beschäftigen, die nicht über 100 Jahre zurückliegen.
 
Die SU war allerdings kommunistisch, genauso wie die DDR, da diese ja unter dem Einfluss der SU stand. Andere Staaten zwar auch, aber nicht so stark.
Nein, es gab in der Geschichte noch keinen Kommunismus. Das war so auch nicht vorgesehen, wie man ja bei Marx, Lenin und Co. nachlesen kann: Die erste Stufe nach dem Kapitalismus ist der Sozialismus. Den gab es, allerdings wurde dieser verdrängt von Stalin, dessen Herrschaft ganz bestimmt nicht kommunistisch war.
Die DDR hat sich noch nicht mal als kommunistisch bezeichnet. Sie war ganz offiziell sozialistisch, genauer: real-sozialistisch und diktatorisch. Diese Attribute müssen immer ergänzt werden, weil der Begriff Sozialismus zu unscharf ist.
Warum? Du sagst oben, dass wie von einem zukünftigen kommunistischen Menschen reden und dass sich die Theorien weiterentwickelt haben. Dann sollte man sich doch lieber mit Theorien beschäftigen, die nicht über 100 Jahre zurückliegen.
Ja, und dabei gilt es zu reflektieren. Es gibt Details bei Marx, die inzwischen durch neue Erkenntnisse verdrängt wurden. Beispielhaft wäre zum Beispiel die Problematik mit dem Goldpreis – das war auch mein Problem beim Lesen des ersten Kapitels das Kapitals. Marx’ Lösung war nicht gerade befriedigend, obwohl in Vergangenheit ein Ökonom (weiß gerade nicht, wer es war) schon die richtige Antwort im petto hatte. Heute weiß man, dass der Goldpreis durch das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage entsteht.
Wie auch immer: Den Warenfetisch, den Marx beschreibt, bestreitet nach 100 Jahren keiner (oder wenige). Aktuelle Theorien, wie z.B. die der Antideutschen, berufen sich auf diesen Fetisch.
Es gilt also wie immer: Man darf nicht alles über einen Kamm scheren, man darf einen Menschen nicht komplett ablehnen, weil er das und das ist, wie man Ideologien nicht völlig automatisch ablehnen sollte, die durch irgendwelche Ereignisse schlechte Folgen hatten. Es gilt zu reflektieren.
Außerdem meinte ich mit meinem Satz, dass man sich mit dem Begriff Kommunismus auseinander setzen muss, wenn man ihn diskutiert, und dazu gehört nun mal zwangsläufig, sich die Theorien Marx’ zu Gemüte zu führen.


Im Prinzip bestätigt sich zumindest ein Bestandteil des Marx’schen Weltbilds, bzw. des von Hegel, immer: Der der Dialektik. Der Sozialismus war ein Widerspruch, eine Negation, des Gegenwärtigen. Und so musste es am Ende zwangsläufig dazu kommen, dass nicht etwa die Welt im Sinne Trotzkis, komplett sozialistisch/kommunistisch wird, sondern die Widersprüche dialektisch aufgehoben werden. Am Ende entsteht also etwas völlig Neues.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja wie gesagt, ich halte dieses "alles für alle, kein Besitz" falsch. Ich finde man sollte schon was tun für gewissen Luxus und Leistung soll halt auch finanziell belohnt werden.
Du meintest wahrscheinlich nicht den Kapitalismus, sondern was eigenes, aber dennoch mal ein sehr schönes Video, dass gut zusammenfasst, was dieser ist:

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PS: Ja, du guckst Videos nicht, ist ja auch für die anderen gedacht.^^

---------- Zusammengeführter Beitrag, 00:01 Uhr ----------

Sozialer Kapitalismus.
Ist ein Widerspruch in sich.
 
Natürlich gab es den Kommunismus. Mao Tse Tung hat den ersten rein komministischen Staat erschaffen/erkämpft (Langer Marsch).
Zumindest war das Kommunismus, wie ich ihn mir anfänglich vorgestellt habe. Die Ansätze sind lobenswert, aber auch dort ist man schnell an der individuellen multikulturellen Gesellschaft mit unterschiedlichen Denkansätzen eines kommunistischen Staates und deren Idealvorstellungen gescheitert.
Was heute noch vom Kommunismus in China übrig ist, kann man als lobenswert bezeichnen. Allerdings machen sich die die Oberen mit Sanktionen gegen das Volk (Zwangsumsiedlung, Zensur, Folter) nicht gerade beliebt. Deshalb musste sich die chinesische Führung auch teilweise dem Kapitalismus öffnen, um nicht die komplette Herrschaft zu verlieren.
Ganz ehrlich, ich möchte dort auch nicht leben, aber es gibt auf diesem Planeten durchaus viele schlechtere Staatsformen, das wollte ich auch mal betonen.
 
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Nein, es gab in der Geschichte noch keinen Kommunismus. Das war so auch nicht vorgesehen, wie man ja bei Marx, Lenin und Co. nachlesen kann: Die erste Stufe nach dem Kapitalismus ist der Sozialismus. Den gab es, allerdings wurde dieser verdrängt von Stalin, dessen Herrschaft ganz bestimmt nicht kommunistisch war.
Die DDR hat sich noch nicht mal als kommunistisch bezeichnet. Sie war ganz offiziell sozialistisch, genauer: real-sozialistisch und diktatorisch. Diese Attribute müssen immer ergänzt werden, weil der Begriff Sozialismus zu unscharf ist.

SU: Aber es war schon teilweise Kommunismus. Ich nenn ja nur die „Neue Ökonomische Politik“ als Beispiel. Dadurch wurde Privatwirtschaft nur begrenzt zugelassen. Und das ist doch ein Merkmal des Kommunismus: Alles ist Staatseigentum.
Da würde es sicher noch viele weitere Beispiele geben.
DDR: Warum war dann die „Kommunistische Partei Deutschlands“ an der Macht, wenn es dort doch keinen Kommunismus gab?



Aber die Grundlagen Marx' müssten doch auch in den anderen Theorien nochmal deutlich gemacht werden, wenn sie sich auf das selbe Themengebiet beziehen.
 
DDR: Warum war dann die „Kommunistische Partei Deutschlands“ an der Macht, wenn es dort doch keinen Kommunismus gab?
In der Schule nicht aufgepasst? ;) In der DDR gab es lediglich die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). In Westdeutschland wurde die KPD 1956 verboten, wegen verfassungsfeindlichen Inhalten, während sie in der DDR kurz nach Gründung von der SED bereits 1946 geschluckt wurde.
 
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In der Schule nicht aufgepasst? ;) In der DDR gab es lediglich die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). In Westdeutschland wurde die KPD 1956 verboten, wegen verfassungsfeindlichen Inhalten, während sie in der DDR kurz nach Gründung von der SED bereits 1946 geschluckt wurde.

Doch, und genau deshalb sag ich das.
Die KPD hat sich nämlich mit der SPD zwangsverbunden, um fortbestehen zu können.
Und in dieser „Koalition“ hatte sie weiterhin den meisten Einfluss. Sie musste zwar die Ziele etwas an die der SPD anpassen, aber im Großen und Ganzen waren es genau die gleichen Ziele wie die der KPD, als sie noch frei bestehen konnte.
 
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