Die Bild geht in die Politik

Dr. Calcolon

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Mit dem Titel meine ich nicht, das die Bild eine eigene Partei gründet. Vielmehr eingreift.

Mediengeile und narzisstische Politiker sind ja nicht neu, auch nicht in Deutschland, aber eine so perfekte Zusammenarbeit, wie sie die Guttenbergs grad mit der Bild und Bild.de haben, war schon selten.

Die Bild arbeitet fieberhaft an der Popularität des Paares und handelt Guttenberg schon als nächsten Kanzler. Die Guttenbergs wurden schon mehrmals als das attraktivste Paar Deutschlands gewählt und auch sonst ist die Bild immer mit dabei wenn die Guttenbergs medienwirksam einen Truppenbesuch in Afghanistan (es war nicht nur der Kerner mit an Bord, sondern auch Bildfotografen), machen oder die Frau Guttenberg mit RTL2 und ihrer mittlerweile zwielichtigen Organisation für die Rechte der Kinder kämpft. Sieht ja auch sehr gut aus, wenn sie die Bild vor die Kameras hält und meint, dass sie sich mehr solche Schlagzeigen wünsche.

Der Herr Guttenberg beweist wiederum sein entschlossenes und schnelles Handeln in der Bild.

Nur reagiert der Herr Verteidigungsminister immer erst auf Mediendruck. Wie jüngst im Fall den Kapitäns der Gorch Fock. Der Fall ist nur ein paar Monate alt. Erst nach Absprache mit der Bild, nachdem die Guttenberg auch informiert hat, das sie einen Artikel darüber bringen, hat der Minister voller Tatendrang den Kapitän seiner Pflichten enthoben. Das gab dann noch einen schönen und lobenden Artikel von der Bild. Da drängt sich die Frage, wusste er es schon vorher und hat nicht reagiert? Reagiert er erst, wenn sein öffentliches Bild gefährdet ist?

Wie wäre es, wenn er wirklich mal Kanzler wird? Ein Kanzler, der zwar nicht von der Bild kontrolliert wird, aber zumindest in seinen Entscheidungen beeinflusst.


Hier ein passender Artikel dazu, aus der TAZ
 
Der wird niemals Kanzler. Dazu trifft er viel zu unpopuläre Entscheidungen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass seit Bestehen der Bundeswehr ein vorheriger Verteidigungsminister Kanzler geworden wäre.
 
Der wird niemals Kanzler. Dazu trifft er viel zu unpopuläre Entscheidungen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass seit Bestehen der Bundeswehr ein vorheriger Verteidigungsminister Kanzler geworden wäre.

Ist doch schlimm genug, das so einer Verteidigungsminister ist.
 
Tja, mit seiner disintegrierten Dissertation haben wir diesmal wohl definitiv keinen Verteidigungsminister als Bundeskanzler mehr - oder weniger. Gut so. Abschreiberling! :p
 
Abwarten, Gen. Freu' Dich nicht zu früh. Der Mann hat Standvermögen und Rückhalt. Bin gespannt, ob er wirklich fällt. Jede/r andere wäre nach so einem Ding sofort weg...:) .
 
Er wird auf jedenfall fallen. das war jetzt alles zuviel für einen Mann in seiner Position.
Ich gehe fest davon aus.
 
Die BILD hat doch schon immer Meinungsmache betrieben, daher lese ich diese Zeitung auch gar nicht erst. Von der Guttenberg Kampagne hatte ich zum Beispiel nur durch Dritte erfahren. Allerdings finde ich die taz in dieser Beziehung nicht besser, die machen doch nichts anderes, ordnen sich nur einem anderen politischen Lager zu. Ein wirklich unparteiisches Medium zu finden ist schwer. Im Grunde hat jeder Mensch seine eigene Meinung zu irgendeinem Thema.

Beispiel: Guttenberg, das Thema interessiert mich nicht. Ich verfolge viel lieber die Lage in Libyen, da sterben Menschen, nur weil sie ihre Meinung verteidigen.
 
Juppi. Allein das Bild-Bashing nervt. Wer die Bild-Macher kritisiert, der hat scheinbar unsere Gesellschaft nicht begriffen. Die Bild bedient eine Gruppe, die unsere Gesellschaft produziert, nicht die Bild selbst. Springer handelt nach der Maxime „give the people what they want“ – würden sie es nicht tun, käme ein anderer, der ihren Platz einnimmt.

Ich hab ja nichts gegen Kritik – absolut nicht – aber beim Bild-Bashing verkommt Kritik zu einer hohlen Phrase, die einige sogar neckisch deuten. Die Bild-Anzeigen selbst nutzen Bild-Kritik sogar für sich aus. („Ich glaub, es hackt.“) Die TAZ ist auch noch so blöd und druckt sowas ab.

Tageszeitungen kaufe ich mir eh nur phasenweise. Wenn dann meistens FAZ oder SZ – manchmal aus Langeweile auch was anderes. Aber die Informationsflut ist eh nicht gut:
„Wenn man einige Monate die Zeitungen nicht gelesen hat, und man liest sie alsdann zusammen, so zeigt sich erst, wieviel Zeit man mit diesen Papieren verdirbt.“
— Johann Wolfgang von Goethe​
 
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