@Big ron: Bitte etwas sachlicher bleiben. Die Bezeichnung einer ganzen Generation als degeneriert ist schon etwas grenzwertig.
Zu Wolfenstein 2 will ich auch nur kurz loswerden, dass da wirklich bei den Schnitten übrtrieben wurde. Allein die Änderung von "Juden" zu "Verrätern" ist schon übel. So weit mir bekannt, war Wolfenstein 2 bisher der einzige Fall dieser Art...
Ich sehe Spiele aber schon als Kunstform an. Leider hat sie sich im AAA-Bereich zu großem Teil zu einer Art Kunst-fernen Massenmarkt mit viel 0815-Kommerz oder auch Kitsch entwickelt, aber das bedeutet ja nicht, dass irgenwdann nicht mal wieder jemand daraus ausbricht. Bis dahin haben wir wenigstens noch den Indi-Bereich und jede Menge Equivalänt zum "Popcorn-Kino"
Nein, als Menschen mit Humanismus im Herzen. Als Deutscher trage ich keine Erbschuld und habe nicht mehr Pflicht als jeder andere Mensch dieser Erde, einen Völkermord zu verhindern.
2. Verantwortung ist für Hoernchen1234 und mich die Teilhabe, für dich die daraus resultierende Lehre. Dass die Vergangenheit uns Ding lehrt und diese Lehren wichtig sind, ist unbestritten. Eine Art Schuld durch Geburt oder völkischer Zugehörigkeit lehne ich entschieden ab.
So wie im zweiten Zitat hatte ich das eigentlich auch gemeint. Dass sich aus dieser Lehre die Pflicht ergibt, die Wiederholung abzuwenden, ist für mich persönlich nur die logische Folgerung...
Eine Pflicht ist in meinen Augen auch keine Erbschuld. Den Begriff habe ich auch nicht verwendet.
Das macht diese Aussage nicht wahr. Ich halte sie für eine gefährliche und falsche Analogie. Nebenbei spricht sie - auch wenn ich es nach wie vor für falsch halte - von einem Teil der Bevölkerung, die den Flüchtlingen eine solche Gesamtschuld zuweisen.
Leider scheint dieser Teil der Bevölkerung immer größer und auch einflussreicher zu werden, weswegen ich diese Analogie als Warnung für sehr wichtig halte.
Womit möchtest du die Zentren vergleichen? Mit Ghettos? Mit Sammellagern für Juden? Mit Vernichtungslagern?
Mich erinnern diese Zentren in erster Linie an Ghettos. Ich sehe da viele Gemeinsamkeiten: Es werden auf einem stark begrenzten Raum Menschen einer offensichtlich unerwünschten Minderheit untergebracht und ihre Bewegungsfreiheit drastisch eingeschränkt.
Deutschland ist nicht mehr das Deutschland von '33 bis '45.
Auch lange nach 1945 gab es noch einige echte Nazis in diesem Land. Teilweise hatten die sogar staatliche Ämter inne. Daher sind auch zu keinem Zeitpunkt deren kranke Ideologie und ihre Vertreter vollständig verschwunden. Sie tauchen immer wieder in leicht veränderter, gerade salonfähiger Form auf. Deutschland hat sich seit 1945 zwar verändert, aber die Ideologie der Nazis ist nie komplett verschwunden.
Außerdem ändert der zeitliche Abstand nichts an den Konsequenzen der Verbrechen. Millionen von Menschen wurden getötet und viele Familien damit nachhaltig geschädigt oder sogar ausgelöscht. Die Folgen dieser Morde werden nie verschwinden, egal wie lange diese Taten her sind.
Wir tragen heute für gar nichts aus dieser Zeit die Verantwortung. Und heute werden genau solche Verbrechen begangen und es interessiert keine Sau.
Zur Verantwortung hatte ich ja oben schon was geschrieben.
Die gesamten Grausamkeiten der Nazis kann man nicht in einzelne Verbrechen zerlegen und diese dann einzeln mit heutigen Verbrechen gleichsetzen. Diese Form der Relativierung macht es sich VIEL zu einfach. Nicht zuletzt ist das Fehlverhalten anderer keine Legitimation für das eigene Verhalten.
Selbst im Alltag gibt es heute etliche Idioten die sofort die Nazikeule schwingen sobald man sich kritisch über das Thema äußert. Wäre sicherlich anders wenn wir nicht diesen Schandfleck in der deutschen Geschichte hätten.
Die Nazikeule wird schon oft sehr schnell gezückt. Aber vor allem ertappte Leute bezeichnen fast jede Kritik als "Nazikeule". Eine generelle Einordnung ist da fast gar nicht möglich.
Deutschland sollte endlich mal akzeptieren dass es diese Zeit gab und das ganze mal hinter sich lassen.
Deutschland hat schon lange akzeptiert, dass es diese Zeit gab. Aber es wird wohl niemals unter einer demokratischen Regierung das Thema "hinter sich lassen". Damit öffnet man der Wiederholung ja noch die Tür und bittet sie herein. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Akzeptieren und Ignorieren.