Hakenkreuze in Spielen: Verbot aufgehoben - USK-Freigabe jetzt möglich

DavidMartin

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Zum Artikel: Hakenkreuze in Spielen: Verbot aufgehoben - USK-Freigabe jetzt möglich
 
Der Gleichzug mit anderen künstlerischen Erzeugnissen war lange überfällig. Ein Hoch auf diese Entscheidung. Wolfenstein als Exempel war eine Entstellung der Nazi-Thematik bishin zur Lächerlichkeit. Das sollte jetzt der Vergangenheit angehören.
 
Damit ist wohl ein weiterer Schritt in Richtung Spiele als Kunst gemacht worden. Endlich, auch wenn ich die Darstellung von Nazi Symbolik immer noch nicht begrüßen werde - sie bleibt für mich einfach viel zu extrem vorbelastet. Da will ich auch nicht unbedingt in meiner Freizeit mit zu tun haben...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Endlich, auch wenn ich die Darstellung von Nazi Symbolik immer noch nicht begrüßen werde - sie bleibt für mich einfach viel zu extrem vorbelastet. Da will ich auch nicht unbedingt in meiner Freizeit mit zu tun haben...
Die Lösung wäre ein persönlicher Verzicht, eine Entmündigung anderer Spieler aber ist der falsche Weg. Eine Verfremdung der Symbole in einem Videospiel trübt jedoch nicht die Schwere der eigentlichen Thematik, schlimmer noch: sie führt zur Abschwächung.
 
Schön dass sich da mal was tut. Allerdings habe ich letztens bei einem umgeschnittenen Spiel gemerkt wie scheiße das eigentlich ist, wenn man ständig Hakenkreuze und andere Symbole zu Gesicht bekommt. Das Spiel hat überhaupt keinen Spaß mehr gemacht. Muss ich nicht nochmal haben.
 
Wurde auch Zeit. Die Symbole gehören nunmal dazu. Hab auch nie verstanden wo da das Problem ist.
 
Eine Verfremdung der Symbole in einem Videospiel trübt jedoch nicht die Schwere der eigentlichen Thematik, schlimmer noch: sie führt zur Abschwächung.

Eher führt eine zusammenhangslose Verwendung zur Abschwächung. Auch eine Verfremdung wie in Wolfenstein macht nicht weniger deutlich, wie schwerwiegend eine nationalsoziaistische Diktatur ist. Eine ständige Verwendung der realen Symbole im Zusammenhang mit Thematiken, die der schwerwiegenden Bedeutung dieser nicht gerecht werden, führt wohl eher dazu.

Die USK hat ja auch nur die Freiheit bekommen, die Symbole nur dann freizugeben, wenn sie im Zusammenhang entsprechend und kritisch verwendet werden. In einem 08/15 Moorhuhn-Ballerei oder 08/15-Klamauk wirst du die Symbole wohl trotzdem nicht finden.
 
Die USK hat ja auch nur die Freiheit bekommen, die Symbole nur dann freizugeben, wenn sie im Zusammenhang entsprechend und kritisch verwendet werden. In einem 08/15 Moorhuhn-Ballerei oder 08/15-Klamauk wirst du die Symbole wohl trotzdem nicht finden.

Bei Spielen mit ernster Thematik freigeben und bei Klamauk Spielen weiter verbieten ist doch auch schon wieder schwachsinn. :palm:
Ich weiß nicht warum die sich bei sowas so schwer tun. Mein Gott, diese Zeit ist über 70 Jahre her. Wie lange muss man sich als deutscher noch für diese Zeit entschuldigen. :rolleyes: Ist ja nicht nur bei Spielen oder Medien allgemein so.
 
Die Lösung wäre ein persönlicher Verzicht, eine Entmündigung anderer Spieler aber ist der falsche Weg. Eine Verfremdung der Symbole in einem Videospiel trübt jedoch nicht die Schwere der eigentlichen Thematik, schlimmer noch: sie führt zur Abschwächung.
Öh… Also mehr als persönlichen Verzicht habe ich auch nicht vorgehabt :confused: Ich sehe es aber ähnlich wie Big Ron, dass eine ständige Verwendung auch nicht das Ziel sein kann. Allerdings erwarte ich jetzt auch nicht, dass da jetzt jedes zweite Spiel mit ankommen wird. Dafür war das bisher schon vergleichsweise selten der Fall.

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Wurde auch Zeit. Die Symbole gehören nunmal dazu. Hab auch nie verstanden wo da das Problem ist.
Es handelt sich um verfassungsfeindliche Symbole und die dürfen nun mal dem Gesetz nach nicht einfach so verbreitet werden. Die Ausnahmeregelungen wurden bisher für Spiele nicht angewandt.

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Bei Spielen mit ernster Thematik freigeben und bei Klamauk Spielen weiter verbieten ist doch auch schon wieder schwachsinn. :palm:
Ich weiß nicht warum die sich bei sowas so schwer tun. Mein Gott, diese Zeit ist über 70 Jahre her. Wie lange muss man sich als deutscher noch für diese Zeit entschuldigen. :rolleyes: Ist ja nicht nur bei Spielen oder Medien allgemein so.
Wie gesagt: Es sind verfassungsfeindliche Symbole, deren Verbreitung vom Gesetz her stark eingeschränkt wird. Ob die USK sich jetzt überhaupt so bei "Klaumauk Spielen" verhält, muss man aber wohl auch erst mal abwarten.

Als Deutsche tragen wir die Verantwortung dafür, dass sich so etwas niemals wiederholt. Die absolut scheußlichen Verbrechen, die damals im Namen dieser Ideologie und damit unter diesen Symbolen begangen worden sind, können niemals wirklich wieder gut gemacht werden. Es kann höchstens eine Wiederholung verhindert werden. Wenn man sich bestimmte Entwicklungen ansieht, ist diese Pflicht heute sogar noch aktueller als vor wenigen Jahren. Der Sündenbock sind nicht mehr ausschließlich die Juden (Antisemitismus gibt es ja auch noch viel zu viel) sondern Flüchtlinge - so sieht das auch die Holocaust-Überlebende Hanni Lévy. Wenn ich dann noch den Begriff "Ankerzentren" lese, wird mir ganz anders. 70 Jahre sind einfach kein Argument.
Nebenbei bemerkt ist unsere Aufarbeitung der Geschichte auf die bisherige Weise etwas, was uns weniger angreifbar gemacht hat. Die Türkei hat z.B. alles andere als souverän auf die Bezeichnung ihrer Taten an den Armeniern als Völkermord reagiert...
 
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Eher führt eine zusammenhangslose Verwendung zur Abschwächung. Auch eine Verfremdung wie in Wolfenstein macht nicht weniger deutlich, wie schwerwiegend eine nationalsoziaistische Diktatur ist.
Die Änderungen an Wolfenstein machen deutlich, dass dem Spieler nicht auf Augenhöhe begegnet wird, sie machten nicht nur das Thema lächerlich, sondern auch den Spieler selbst. Zudem wird hier im Bereich Kunst damit weiterhin mit zweierlei Maß gemessen. Hier bin ich auf Hoernchen1234s Seite.
Die USK hat ja auch nur die Freiheit bekommen, die Symbole nur dann freizugeben, wenn sie im Zusammenhang entsprechend und kritisch verwendet werden. In einem 08/15 Moorhuhn-Ballerei oder 08/15-Klamauk wirst du die Symbole wohl trotzdem nicht finden.
Damit entscheidet wieder eine Instanz darüber, was wir unverfälscht zu sehen bekommen und was nicht. Das Comic-Buch "Maus" von Art Spiegelman z.B. stand lange Zeit unter Kritik, weil man die Schwere der NS-Zeit damit nicht gerecht einfangen könne. Sogar als Propaganda wurde es bezeichnet. Heute ist es ein geschätztes Werk, erhielt gar den Pulitzer-Preis. Glaubst du nicht, dass in dem Vorgehen der USK damit eine gewisse Gefahr liegt? Ich halte es für falsch in jeglicher Hinsicht.
StHubi schrieb:
Als Deutsche tragen wir die Verantwortung dafür, dass sich so etwas niemals wiederholt. Die absolut scheußlichen Verbrechen, die damals im Namen dieser Ideologie und damit unter diesen Symbolen begangen worden sind, können niemals wirklich wieder gut gemacht werden.
Nein, als Menschen mit Humanismus im Herzen. Als Deutscher trage ich keine Erbschuld und habe nicht mehr Pflicht als jeder andere Mensch dieser Erde, einen Völkermord zu verhindern.
Der Sündenbock sind nicht mehr ausschließlich die Juden (Antisemitismus gibt es ja auch noch viel zu viel) sondern Flüchtlinge - so sieht das auch die Holocaust-Überlebende Hanni Lévy.
Das macht diese Aussage nicht wahr. Ich halte sie für eine gefährliche und falsche Analogie. Nebenbei spricht sie - auch wenn ich es nach wie vor für falsch halte - von einem Teil der Bevölkerung, die den Flüchtlingen eine solche Gesamtschuld zuweisen.
Wenn ich dann noch den Begriff "Ankerzentren" lese, wird mir ganz anders.
Womit möchtest du die Zentren vergleichen? Mit Ghettos? Mit Sammellagern für Juden? Mit Vernichtungslagern?
70 Jahre sind einfach kein Argument.
Deutschland ist nicht mehr das Deutschland von '33 bis '45.
 
Als Deutsche tragen wir die Verantwortung dafür, dass sich so etwas niemals wiederholt. Die absolut scheußlichen Verbrechen, die damals im Namen dieser Ideologie und damit unter diesen Symbolen begangen worden sind, können niemals wirklich wieder gut gemacht werden. Es kann höchstens eine Wiederholung verhindert werden. Wenn man sich bestimmte Entwicklungen ansieht, ist diese Pflicht heute sogar noch aktueller als vor wenigen Jahren. Der Sündenbock sind nicht mehr ausschließlich die Juden (Antisemitismus gibt es ja auch noch viel zu viel) sondern Flüchtlinge - so sieht das auch die Holocaust-Überlebende Hanni Lévy. Wenn ich dann noch den Begriff "Ankerzentren" lese, wird mir ganz anders. 70 Jahre sind einfach kein Argument.
Nebenbei bemerkt ist unsere Aufarbeitung der Geschichte auf die bisherige Weise etwas, was uns weniger angreifbar gemacht hat. Die Türkei hat z.B. alles andere als souverän auf die Bezeichnung ihrer Taten an den Armeniern als Völkermord reagiert...

Wir tragen heute für garnichts aus dieser Zeit die Verantwortung. Und heute werden genau solche Verbrechen begangen und es interessiert keine Sau. Im gegenteil. Manche Kriegsverbrecher werden heute für ihre taten gefeiert.
Und wenn du die Flüchtlingsproblematik ansprichst, genau das meinte ich. Selbst im Alltag gibt es heute etliche Idioten die sofort die Nazikeule schwingen sobald man sich kritisch über das Thema äußert. Wäre sicherlich anders wenn wir nicht diesen Schandfleck in der deutschen Geschichte hätten.
Ja, diese Symbole sind gesetzlich verboten, aber manche Gesetze sind halt auch einfach längst überholt oder einfach nur schwachsinn. Deutschland sollte endlich mal akzeptieren dass es diese Zeit gab und das ganze mal hinter sich lassen. Wie Umrael schon sagte, wir sind nicht mehr das Deutschland von vor über 70 Jahren.
 
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Glaubst du nicht, dass in dem Vorgehen der USK damit eine gewisse Gefahr liegt? Ich halte es für falsch in jeglicher Hinsicht.

Nein, ich halte das nicht für gefährlich. Schon allein deswegen nicht, weil die heutige degenerierte Generation sowieso keinen Verstand mehr dafür entwickeln kann, was hinter diesem Symbol steckt. Die sehen nur die Symbole in Filmen und Spielen und feiern drüber ab, weil sie irgendwo mal gehört haben, dass es mal was ganz böses war.
Zumal ich Das Medium Videospiel nicht als Kunst sehe und Spiele deswegen auch keine Narrenfreiheit haben sollten, das Symbol verwenden zu dürfen, wie es ihnen passt. Für mich sind Spiele allgemein ein Unterhaltungsmedium, oft sogar nur Dienstleistung. Anspruch auf Darstellung sehe ich deswegen nur in Einzelfällen.

Hoernchen z.B. ist der Meinung, dass die heutige Generation keine Verantwortung mehr hat für die Geschehnisse von damals und wir das hinter uns lassen sollen. Dann muss ich mich aber auch fragen, warum es dann trotzdem so wichtig ist, dass wir überall das Hakenkreuz der Nazis sehen sollen. Entweder wir zeigen Verantwortung und betrachten Symbole und Ereignisse im Kontext oder wir streifen alles ab. Aber dann auch die Symbole.

Keine Verantwortung mehr zeigen bzw. die Geschichte hinten runterfallen lassen, aber dann Symbole verfassungsfeindlicher Inhalte ohne Kontext zum Zwecke der Unterhaltung verwenden dürfen passt für mich nicht zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon allein deswegen nicht, weil die heutige degenerierte Generation sowieso keinen Verstand mehr dafür entwickeln kann, was hinter diesem Symbol steckt.
Deine Wortwahl ist eigen. Die heutige Generation sei degeneriert und könne keinen Verstand für die Hintergründe des Symbols entwickeln. Bist aber du nicht selbst ein Beispiel gegen diese Behauptung? Immerhin sprichst du dich dafür an, dass die Symbole nicht unkritische Verwendung finden. Das setzt jedoch voraus, dass du dir der Behauptung in Annäherung bewusst bist, dass du auch ohne Dabeisein die empathische kognitive Leistung erbringen kannst, das Gewicht der Situation zu erfassen und mehr noch, daraus Lehren zu ziehen gedenkst.
Erweiternd schwächst du mit dieser Argumentation deine eigene Position. Der fehlende Verstand gilt dann auch für die Gegenposition. Damit hat keiner der beiden Standpunkte eine fundierte Berechtigung.
Zumal ich Spiele nicht als Kunst sehe und Spiele deswegen auch keine Narrenfreiheit haben sollten, das Symbol verwenden zu dürfen, wie es ihnen passt. Für mich sind Spiele allgemein ein Unterhaltungsmedium, oft sogar nur Dienstleistung. Anspruch auf Darstellung sehe ich deswegen nur in Einzelfällen.
Warum sind Spiele keine Kunst? Sie vereinen in der Regel Musik, Darstellung, Geschichtenerzählung und setzen Kreativität voraus. Warum dann haben anderen Medien ein uneingeschränktes Recht auf die Verwendung, Videospiele jedoch nicht? Das scheint mir kein einleuchtendes Argument zu sein.
Hoernchen z.B. ist der Meinung, dass die heutige Generation keine Verantwortung mehr hat für die Geschehnisse von damals und wir das hinter uns lassen sollen. Dann muss ich mich aber auch fragen, warum es dann trotzdem so wichtig ist, dass wir überall das Hakenkreuz der Nazis sehen sollen. Entweder wir zeigen Verantwortung und betrachten Symbole und Ereignisse im Kontext oder wir streifen alles ab. Aber dann auch die Symbole.
Niemand hier ist ein verantwortlicher der Gräueltaten der NS-Zeit. Die weiteren Argumente stehen auf falschen Prämissen:
1. Niemand sagt, dass das Hakenkreuz keine Bedeutung mehr hat und wir es überall sehen sollten. Kunst aber ist nicht alles und überall.
2. Verantwortung ist für Hoernchen1234 und mich die Teilhabe, für dich die daraus resultierende Lehre. Dass die Vergangenheit uns Ding lehrt und diese Lehren wichtig sind, ist unbestritten. Eine Art Schuld durch Geburt oder völkischer Zugehörigkeit lehne ich entschieden ab.
3. Es gibt nicht nur zwei Positionen, völlige Abkehr oder uneingeschränkte Verantwortung. Die Verwendung von NS-Symbolik in Videospielen steht der Geschichte Deutschlands nicht zuwider.
 
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Hoernchen z.B. ist der Meinung, dass die heutige Generation keine Verantwortung mehr hat für die Geschehnisse von damals und wir das hinter uns lassen sollen. Dann muss ich mich aber auch fragen, warum es dann trotzdem so wichtig ist, dass wir überall das Hakenkreuz der Nazis sehen sollen. Entweder wir zeigen Verantwortung und betrachten Symbole und Ereignisse im Kontext oder wir streifen alles ab. Aber dann auch die Symbole.
Am ende ist es mir völlig egal ob man die Symbole in Spielen sieht oder nicht. So ein Schwachsinn wie in Wolfenstein 2 ist natürlich was anderes aber das alles ist nunmal eine Zensur und die lehne ich ab.
 
Warum sind Spiele keine Kunst? Sie vereinen in der Regel Musik, Darstellung, Geschichtenerzählung und setzen Kreativität voraus. Warum dann haben anderen Medien ein uneingeschränktes Recht auf die Verwendung, Videospiele jedoch nicht? Das scheint mir kein einleuchtendes Argument zu sein.

Deinen ersten Absatz kann ich der verständnishalber leider nur zum Teil verstehen. Allerdings zähle ich mich nicht zur heutigen Generation. Ich bin mittlerweie eine Generation davor. Die noch ohne Youtube und Smartphone zur Schule ging und in der die Inhalte des II. Weltkriegs noch einprägsam unterrichtet wurden und wo ich noch das Gefühl habe, dass auch ein Allgemeinwissen dazu herrscht. Nazis bedeuteten da noch nicht nur per Raumschiff vom Mond invasierende Chaoten oder Dauergag der Bullyparade.

Beim zitierten Absatz habe ich aber einen klaren Standpunkt.
Mittlerweile muss ich sogar daran zweifeln, ob das Medium Film in seiner Gänze als Kunst zu sehen ist, weil einfach in der Masse sehr viel Zeug erscheint, dass keinen künstlerischen Aspekt mehr verfolgt, sondern nur der stumpfsinnigen Unterhaltung dient. Filme haben ihren Kunststatus auch erhalten, als das alles so in der Masse noch gar nicht vorhanden war.
Spiele sehe ich da aber noch um ein Vielfaches schlimmer. Das Medium hat meiner Meinung nach mittlerweile seinen Zenit überschritten, überhaupt noch eine Chance auf den Kunststatus zu erhalten. Die Masse an Videospielen hat heute nur einen Unterhaltungswert. Dient einfach nur dem unterhaltenden Konsum. Oft nicht mehr als eine 5-Minuten-Terrine und der Großteil aller je erschaffenen Spiele hat nicht mal einen Erinnerungswert.

Wie Fernsehen. Und Fernsehen ist ja auch keine Kunst, sondern ein Massenmedium. D.h. aber nicht, dass Einzelinhalte daraus nich auch als Kunst zu sehen sein können.
Genauso sehe ich das bei Videospielen. Videospiele sind auch nichts anderes als ein Massenmedium. Und nur weil dort Arbeitskräfte an den Produkten arbeiten, die man allgemein als Künstler betrachtet, heisst das nicht automatisch, dass das Produkt auch als Kunst zu sehen ist. Denn viel mehr als Künstler arbeiten dort Dienstleister, Ingenieure und sonstige Berufsgruppen in einem Netzwerk, um ein Endprodukt herzustellen. Teils in Größenordnungen einer Fabrik.

Ich zeichne in meinem Beruf auch viele professionell Grafiken und Bilder und muss ein hohes Maß an Kreativität aufzeigen. Deswegen ist meine Branche trotzdem keine Kunstbranche, sondern Ingenieurwesen. Und ich selbst bezeichne mich deshalb auch nicht gleich als Künstler.
 
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@Big ron: Bitte etwas sachlicher bleiben. Die Bezeichnung einer ganzen Generation als degeneriert ist schon etwas grenzwertig.

Zu Wolfenstein 2 will ich auch nur kurz loswerden, dass da wirklich bei den Schnitten übrtrieben wurde. Allein die Änderung von "Juden" zu "Verrätern" ist schon übel. So weit mir bekannt, war Wolfenstein 2 bisher der einzige Fall dieser Art...

Ich sehe Spiele aber schon als Kunstform an. Leider hat sie sich im AAA-Bereich zu großem Teil zu einer Art Kunst-fernen Massenmarkt mit viel 0815-Kommerz oder auch Kitsch entwickelt, aber das bedeutet ja nicht, dass irgenwdann nicht mal wieder jemand daraus ausbricht. Bis dahin haben wir wenigstens noch den Indi-Bereich und jede Menge Equivalänt zum "Popcorn-Kino" :rolleyes:

Nein, als Menschen mit Humanismus im Herzen. Als Deutscher trage ich keine Erbschuld und habe nicht mehr Pflicht als jeder andere Mensch dieser Erde, einen Völkermord zu verhindern.
2. Verantwortung ist für Hoernchen1234 und mich die Teilhabe, für dich die daraus resultierende Lehre. Dass die Vergangenheit uns Ding lehrt und diese Lehren wichtig sind, ist unbestritten. Eine Art Schuld durch Geburt oder völkischer Zugehörigkeit lehne ich entschieden ab.
So wie im zweiten Zitat hatte ich das eigentlich auch gemeint. Dass sich aus dieser Lehre die Pflicht ergibt, die Wiederholung abzuwenden, ist für mich persönlich nur die logische Folgerung...
Eine Pflicht ist in meinen Augen auch keine Erbschuld. Den Begriff habe ich auch nicht verwendet.

Das macht diese Aussage nicht wahr. Ich halte sie für eine gefährliche und falsche Analogie. Nebenbei spricht sie - auch wenn ich es nach wie vor für falsch halte - von einem Teil der Bevölkerung, die den Flüchtlingen eine solche Gesamtschuld zuweisen.
Leider scheint dieser Teil der Bevölkerung immer größer und auch einflussreicher zu werden, weswegen ich diese Analogie als Warnung für sehr wichtig halte.

Womit möchtest du die Zentren vergleichen? Mit Ghettos? Mit Sammellagern für Juden? Mit Vernichtungslagern?
Mich erinnern diese Zentren in erster Linie an Ghettos. Ich sehe da viele Gemeinsamkeiten: Es werden auf einem stark begrenzten Raum Menschen einer offensichtlich unerwünschten Minderheit untergebracht und ihre Bewegungsfreiheit drastisch eingeschränkt.

Deutschland ist nicht mehr das Deutschland von '33 bis '45.
Auch lange nach 1945 gab es noch einige echte Nazis in diesem Land. Teilweise hatten die sogar staatliche Ämter inne. Daher sind auch zu keinem Zeitpunkt deren kranke Ideologie und ihre Vertreter vollständig verschwunden. Sie tauchen immer wieder in leicht veränderter, gerade salonfähiger Form auf. Deutschland hat sich seit 1945 zwar verändert, aber die Ideologie der Nazis ist nie komplett verschwunden.
Außerdem ändert der zeitliche Abstand nichts an den Konsequenzen der Verbrechen. Millionen von Menschen wurden getötet und viele Familien damit nachhaltig geschädigt oder sogar ausgelöscht. Die Folgen dieser Morde werden nie verschwinden, egal wie lange diese Taten her sind.

Wir tragen heute für gar nichts aus dieser Zeit die Verantwortung. Und heute werden genau solche Verbrechen begangen und es interessiert keine Sau.
Zur Verantwortung hatte ich ja oben schon was geschrieben.
Die gesamten Grausamkeiten der Nazis kann man nicht in einzelne Verbrechen zerlegen und diese dann einzeln mit heutigen Verbrechen gleichsetzen. Diese Form der Relativierung macht es sich VIEL zu einfach. Nicht zuletzt ist das Fehlverhalten anderer keine Legitimation für das eigene Verhalten.

Selbst im Alltag gibt es heute etliche Idioten die sofort die Nazikeule schwingen sobald man sich kritisch über das Thema äußert. Wäre sicherlich anders wenn wir nicht diesen Schandfleck in der deutschen Geschichte hätten.
Die Nazikeule wird schon oft sehr schnell gezückt. Aber vor allem ertappte Leute bezeichnen fast jede Kritik als "Nazikeule". Eine generelle Einordnung ist da fast gar nicht möglich.

Deutschland sollte endlich mal akzeptieren dass es diese Zeit gab und das ganze mal hinter sich lassen.
Deutschland hat schon lange akzeptiert, dass es diese Zeit gab. Aber es wird wohl niemals unter einer demokratischen Regierung das Thema "hinter sich lassen". Damit öffnet man der Wiederholung ja noch die Tür und bittet sie herein. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Akzeptieren und Ignorieren.
 
Ich sehe Spiele aber schon als Kunstform an. Leider hat sie sich im AAA-Bereich zu großem Teil zu einer Art Kunst-fernen Massenmarkt mit viel 0815-Kommerz oder auch Kitsch entwickelt, aber das bedeutet ja nicht, dass irgenwdann nicht mal wieder jemand daraus ausbricht. Bis dahin haben wir wenigstens noch den Indi-Bereich und jede Menge Equivalänt zum "Popcorn-Kino" :rolleyes:

Der AAA-Bereich ist das eine. Der Mobil-Markt das andere. Allein der Smartphone- und Tabletmarkt wiegt schon so schwer auf, Videospiele als Kunstform betrachten zu können, weil es dort größtenteils nicht um den Inhalt des Spiels, sondern um die Maximierung von Profiten geht. Oder es geht einfach nur um das schnelle Zwischendurch als Pausenfüller. Und das überträgt sich ja mittlerweile auch auf den Heimkonsolenmarkt.

Games as a Service und Online-Gaming setzen sich immer mehr durch. Und das ist eine Dienstleistung und keine Kunstform mehr.

Wie gesagt. Ich schließe nie aus, dass Einzelfälle eben doch Kunst sein können. Das wurde schon oft genug bewiesen. Aber ein Medium, dass sich für mich größtenteiles und Unterhaltungskonsum und Dienstleistung auszeichnet, kann keine Kunst sein.
 
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Beim zitierten Absatz habe ich aber einen klaren Standpunkt.
Mittlerweile muss ich sogar daran zweifeln, ob das Medium Film in seiner Gänze als Kunst zu sehen ist, weil einfach in der Masse sehr viel Zeug erscheint, dass keinen künstlerischen Aspekt mehr verfolgt, sondern nur der stumpfsinnigen Unterhaltung dient.
Womöglich liegt unsere differenten Ansichten an einem unterschiedlichen Kunstbegriff. Kunst ist, so sage ich, nicht mehr als der Ausdruck menschlicher Kreativität. Eine qualitative Unterscheidung ist schwierig bis gar unmöglich. Was macht eine Sache zu mehr Kunst als eine andere? Deine Kritik, dass stumpfe Unterhaltung nicht das Attribut "Kunst" verdient, ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Vielleicht hast du recht, wenn du sagst, dass es bei Kunst um mehr geht. Sie muss einem etwas sagen wollen, zum Nachdenken anregen, sich vom Alltag abheben. Manchmal aber muss sie auch die ungeschönte Wahrheit zeigen. Das kann Kunst nicht, wenn sie der Verfremdung unterworfen ist.
StHubi schrieb:
Eine Pflicht ist in meinen Augen auch keine Erbschuld. Den Begriff habe ich auch nicht verwendet.
Es diente mehr der Klarstellung, um den eigenen Standpunkt einzugrenzen.
Leider scheint dieser Teil der Bevölkerung immer größer und auch einflussreicher zu werden, weswegen ich diese Analogie als Warnung für sehr wichtig halte.
Menschen, die sich für eine Einhaltung der Gesetze aussprechen, Grenzsicherung und Abschiebung fordern, stehen nicht auf einer Stufe mit Nationalsozialisten. Eine Vermengung hat zur Folge, dass der Begriff "Nazi" an Bedeutung verliert. Es ist wie der Junge, der immer "Wolf" ruft.
Ich sehe da viele Gemeinsamkeiten: Es werden auf einem stark begrenzten Raum Menschen einer offensichtlich unerwünschten Minderheit untergebracht und ihre Bewegungsfreiheit drastisch eingeschränkt.
Bis zur Klärung des Schutzstatuses. Sie werden nicht zusammengepfercht, ausgehungert und letztendlich in Vernichtungslager überführt. Ankerzentren sind kritikwürdig, andere Problematiken jedoch lassen sich nur schwierig über herkömmliche Methoden eingrenzen. Siehe Welt.de

Daher sind auch zu keinem Zeitpunkt deren kranke Ideologie und ihre Vertreter vollständig verschwunden.
Das ist das Problem mit Ideen: sie lassen sich nicht töten. Wenn ich sehe, dass auf einer Seite die Verbrechen des Nationalsozialismus aufs Schärfste Verurteilt werden, auf der anderen Menschen und Parteien den Kommunismus herbeisehnen oder mit Che Guevara T-Shirts durch die Gegend laufen, kann ich mir ein Kopfschütteln nicht verkneifen.
Kein Volk dieser Erde ist unschuldig. Die Pflicht aber ist das Aufarbeiten und Lernen, keine Schuld- oder Opfermentalität. Eine solche Zuweisung ist der Nährboden für Demokratiefeinde. Ich gebe einen Teil der Verantwortung für das Erstarken der AfD an Medien und Politik ab, die jede Aktionen dieser Partei mit dem Vorwurf der NS-Anlehnung quittierten, ob passend oder nicht.
Der Kern aber bleibt: Deutschland heute ist nicht NS-Deutschland. Jeder Vorwurf in diese Richtung hat keine logische Basis.
Außerdem ändert der zeitliche Abstand nichts an den Konsequenzen der Verbrechen.
Das ist nicht von der Hand zu weisen. Nur hat jede noch so kleine Aktion unabsehbare Folgen für die Zukunft. Wie sähe Deutschland heute aus? Die Welt? Das ist völlige Spekulation und nichts, worauf man eine Argumentation begründen könnte.
 
Menschen, die sich für eine Einhaltung der Gesetze aussprechen, Grenzsicherung und Abschiebung fordern, stehen nicht auf einer Stufe mit Nationalsozialisten. Eine Vermengung hat zur Folge, dass der Begriff "Nazi" an Bedeutung verliert. Es ist wie der Junge, der immer "Wolf" ruft.
Klar ist das eine andere Stufe. Ich habe auch nie geschrieben, dass sie gleich zu setzen sind. Es gibt da nur gewisse, bedenkliche Parallelen im gesellschaftlichen Umgang mit und der politischen Ausschlachtung der Flüchtlinge. Auf diese Parallelität hinzuweisen, halte ich für sehr wichtig.
 
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