2. Kapitel: Die Ankunft des Fremden

Dragon84

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Es war kühl zu dieser Jahreszeit als er den kleinen, bewaldeten Hügel hinaufstieg. Der Tau saß auf den Blättern und ein leichter Morgennebel zog sich zwischen den Bäumen hindurch. Es war eine friedliche Atmosphäre, weit weg von den Kriegen in den Grenzlanden, so schien es und doch konnte dieser alte Mann sich nicht daran erfreuen. Seine Gedanken hingen an den vergangenen, schrecklichen Geschehnissen, die er erlebt hatte. Er gedachte der letzten Schlacht und seiner Freunde die dort starben. In Gedanken versunken bemerkte er auch nicht die Horde Kinder die spielend auf ihn zukam. Eines der Bälger rannte in ihn und riss ihn aus seinen Tagträumen. Dieser Bengel, ein durchaus kräftiger Bursche von enormen Wuchs, fiel zu Boden. Als er sich herumgewälzt hatte sah er den Mann und schrie: "Due alter Greis! Pass doch auf wo du hingehst!" Der Mann war nicht verwundert über diese Frechheit, doch er antwortete nicht sondern belegte den Kleinen mit einem desinteressierten Blick und ging weiter. Der Junge musterte den Mann und sah nur einen gebeugt gehednen Kerl, gehüllt in einen langen, schwarzen, lumpenähnlichen Mantel. Die Kapuze deselben hatte der Mann tief ins Gesicht gezogen, so dass nur sein langer, grauer Bart hervorhing. Doch das waren für den Jungen nur Nebensächlichkeiten. Am meisten bewunderte er den Wanderstab des Greisen. Es war ein langer Silberstab, nach unten geformt wie ein Speer, die Hand konnte bequem auf einem goldenen Griff ruhen. Aber das atemberaubendste war die Spitze des Stabes - auf ihr thronte ein bläulich leuchtender Diamant, der seltendste Edelstein in ganz Midgard. Auch der Rest der Horde hatte nur noch Augen für dieses seltene Juwel, bis auf einen Jungen, augenscheinlich der jüngste der Gruppe. Er interessierte sich ausschließlich für den Seltsamen, den Geheimnisumwobenen hinter der Kapuze. Dieser Junge sah durch die Schatten des Umhangs direkt an die Stelle, an der die Augen des Vermummten sitzten mussten. Das fesselte den Blick des Alten an den dieses blonden, hageren Bürschchens, der in schlichtes Leinengewand gehüllt war.
Etwas lag in diesem Blick, etwas merkwürdiges. Der Junge bemerkte das Funkeln in den Augen des Kapuzenmannes. In diesem Moment fühlte der Greis, dass etwas in der Luft lag. Der Himmel war grau gewese an diesem Morgen, doch plötzlich mischte sich ein unheilschwabgeres Rot der Sonne dazwischen. Als der Mann die Zukunft weiter ergründen wollte fühlte er einen stechenden Schmerz in der Brust und sackte zusammen. Der Junge eilte sofort zu ihm um zu helfen und bat seine Freunde diesen Wanderer ins Dorf zu bringen. Dies taten die zwar, aber nur widerwillig. Sie kannten den Mann nicht, und hofften insgeheim das er sterbe, denn sie wollten den Stab. Sie stützten den Mann die fünfhundert Schritte bis zum alten äußerst baufälligen Haus des Jüngsten, dessen Mutter, als sie die Horde sah, sofort hinaus stürmte. Nach kurzem Gespräch mit ihrem Sohn half sie den Kindern diesen seltsamen Menschen in ein leerstehendes Gästezimmer zu verfrachten und ins bett zu legen. Sie nahmen ihm den Mantel ab und als sie die Kapuze zurückgeschlagen hatten, staunten sie über die schönen, fast elbischen Gesichtszüge dieses Mannes, dessen einziger Makel eine lange Narbe längs über das war. Sein graues Haar war wie Seide und hatte einen seltsame, silbrigen Schimmer, der Bart bedeckte den grösten Teil seines Gesichts konnte es aber nicht verbergen. Die Mutter legte ihm ein feuchtes Tuch auf die Stirn sowie sie seine Brust mit einer heilenden Salbe aus Heidekraut bedeckte. Der Junge konnte nicht anders, er wusste nicht warum, aber er hielt die ganze Nacht an der Seite des Fremden Wache.

Am nächsten Morgen erwachte der seltsame Gast aus einem düsteren Traum in dem er die "Heldenschlacht" noch einmal durchlebt ahtte. Er schrak hoch, hatte sofort seinen Stab zur Verteidigung ergriffen und suchte den Raum verstört nach Feinden ab. Als er vom Bett augesprungen war, hatte er den Jungen, der bei der Wache doch eingenickt war, aus dem Schlaf gerissen. Beide sahen sie wieder tief in die Augen.
"Ich heiße Beldid," platzte der Junge hervor "und wer bist du?"
"Ich bin Eldarian," drang es mit rauher Stimme aus dem Mund des Gastes, "ich bin aber auch als 'Grauschimmer' bekannt. Wo bin ich und wie kam ich hierher?" wollte Eldarian von dem Jungen wissen.
"Du bist auf dem Waldweg zusammengebrochen und wir haben dich dann zu mir nach Hause gebracht." antwortete dieser wahrheitsgemäß.
"Und wo steht dieses 'Haus'? In welchem Dorf?"
"Du bist hier in Bel' Daruhn, der Hauptstadt der Rittermark Edanor."
Eldarian wirkte verstört und lies seinen Stab aus der Verteidigungsposition sinken. Danach ging er zu einem der beiden Fenster und sah hinaus. Das was er sah überraschte ihn nicht, denn er wusste welche Zerstörung die Orks und Dunkelmenschen des schwarzen Herrn anrichteten, wenn sie auf Raubfeldzug waren. Bel' Daruhn musste früher eine große Stadt gewesen sein, aber nun waren die meisten Häuser niedergebrannt worden. Der klägliche Rest war baufällig, einige hatten keine Dächer, bei anderen fehlten die Mauern. Von der Stadtmauer war nichts mehr zu sehen außer dem füheren Haupttor, das neben einer zertrümmerten und geplünderten Burg stand. Die Menschen lebten größtenteiils in Zelten. Das einzige was vollkommen intakt schien, war der Marktplatz. Hier konnte er, von dem erhöhten Beobachtungsposten, den Eldarian durch die Hügellage des Hauses hatte, jede Rasse bei der Verrichtung ihrer Geschäfte beobachten. Auf dem weiträumigen Platz gab es Schmiede, Lebensmittel- und Gewürzhändler sowie Quacksalber und Sklavenhändler, die ihre verschiedenen Waren lauthals feilboten. Es musste sich hier um einen Schwarzmarkt handeln, da weder orkische noch eigene Truppen zu sehen waren und der Sklavenhandel in den freien Reichen verboten war. Eldarian hatte sie an diesem Elend sattgesehen, wendete sich wieder Beldid zu und fragte:
"Habt Ihr etwas zu essen? Ich sterbe vor Hunger."
"Komm!" antwortete dieser knapp.
Sie gingen aus dem Zimmer, Beldid voran, über die Treppe hinunter und die nächste Tür hindurch. Dort saß Beldids Mutter mit besorgtem Blick an einem sehr alten, oft repariertem Holztisch. Als die beiden eintraten hob sie nur den Kopf und sezte ein Lächeln auf.

Beldid sagte zu ihr: "Das ist Eldarian Grauschimmer."
"Erfreut Sie kennen zu lernen. Wie ich sehe hat meine Salbe gewirkt," begrüßte sie ihn, " mein Name ist Farameh."
"Eure Salbe hat hervoragend gewirkt und ich möchte mich für Eure freundliche Pflege bedanken." antwortete Eldarian.
"So, Schluß damit! Herr Grauschimmer hat bestimmt einen langen Weg hinter sich und möchte mit Sicherheit etwas essen." Sofort sprang Farameh von ihrem Stuhl auf und fing an das Essen zuzubereiten. Eldarian und Beldid setzten sich derweilen an den Tisch und begannen ein Gespräch.
"Wo kommst du her? Aus einer Schlacht?" wollte Bedlid wissen und Eldarian antwortete:
"Ich komme aus den Dunkellanden," Beldids Mutter lies einen Telle, den sie gerade aus dem Regal genommen hatte, erschrocken zu Boden fallen. Die Dunkellande waren der zentrale Regierungsbereich des Schwarzen Herrschers, wo auch seine Festung, der Dreh- und Angelpunkt seines Reiches, auf dem schwarzen Feuerberg stand. Eldarian erzählte weiter: "Ich wollte Informationen über die Heeresstärke des dunklen Meisters sammeln und dann zum Hohen Rat zurückkehren. Leider wurde ich entdeckt und musste fliehen."

Eldarian wusste nicht warum er diesen Leuten seinen geheimen Auftrag preisgab. Vielleicht wegen ihrer Gastfreundschaft oder aber weil er sie auf die Probe stellen wollte, ob sie sich mit einer verdächtigen Bewegung als Spione des Feindes enttarnten, oder aber es lag an diesem Jungen, den Eldarian spürte irgendwie, dass er Beldid vertrauen konnte.
"Ich wusste es!" schrie dieser. "Du bist einer der Heldenmagier aus der Schlacht des letzten Ruhms!" Eldarian nickte.

Seine Gedanken waren wieder bei dieser Schlacht und seinen getöteten Freunden. Farameh riss ihn aus seinem Grübeln: "Essen ist fertig!" Sie stellte gar köstliches auf den Tisch. Kräftiges Weizenbrot dazu selbstgemachten Ziegenkäse, Speck und Eier sowie eine Kanne frischer Kuhmilch. Alles Dinge, die Eldarian seit Wochen nicht mehr gegessen hatte. Er schlang das Essen förmlich hinunter. Nachdem er alles aufgegessen hatte war er pappsatt. Er wandte sich an Farameh und bedankte sich nochmals: "Ich möchte mich erkenntlich zeigen und für Unterkunft und Verpflegung bezahlen." Sie schüttelte den Kopf, doch er zog einen Lederbeutel hervor, stellte ihn vor sie auf den Tisch und stand auf. Sie wollte ihm den Beutel zurückgeben und meinte es wäre selbsverständlich gewesen, doch er wehrte ab. "Ich habe genung Goldstückeihr braucht es nötiger." Und schon war er durch die Tür verschwunden. Beldid rannte hinterher. Eldarian ging nach oben in sein Zimmer. Er wollte seinen Mantel holen und dann verschwinden.

"Du kannst hier bleiben, meine Mutter hat bestimmt nichts dagegen."
"Ich danke dir. Aber ich will euch nicht länger zur Last fallen und außerdem bringe ich euch in Gefahr. Es könnte gut möglich sein, dass die dunklen Truppen hinter mir her sind."
"Dann bleib wenigstens noch zwei oder drei Tage. Du kannst im 'Goldenen Ritter' beim Marktplatz einkehren, wenn du hier nicht bleiben willst."
Eldarian war von dem Jungen beeindruckt. Es war als könne Beldid seine Gedanken erraten. Also beschloss er, auf den Rat einzugehen und im 'Goldenen Ritter' unterzukommen - wenigsten für kurze Zeit. "Also gut! Zeig mir dieses Gasthaus."
Eldarian packte seinen Mantel legte ihn an und schlug die Kapuze wieder ins Gesicht, dann folgte er Beldid aus dem Haus.

Draußen war es warm, die Sonne lachte und keine Wolke war zu sehen. Sie gingen nach Westen, Richtung Marktplatz. Als sie dort angekommen waren herrschte noch immer ein geschäftiges Treiben, wie es Eldarian vom fenster aus beobachtet hatte. Menschen und Elben waren hier vertreten, auch vereinzelt Zwerge. Man konnte hier augenscheinlich alles kaufen, aber zu hoffnunglos überteuerten Preisen. Beldid drängte durch dieses Getümmel der anderen Seite entgegen. Viele an denen die beiden vorbeikamen blickten sie mißtrauisch an, da ein Mann mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze und ein Junge der ihn führte nicht unbedingt eine alltägliche Situation war, doch sie erreichten unbeschadet die andere Seite und das Gasthaus.

Eldarian staunte nicht schlecht, als sie vor dem Gasthaus standen, denn es war in sehr gutem Zustand. Sie traten durch die beiden großen Flügeltüren, die ein vergoldeter Holzschnitt eines Ritters zierte. Sie marschierten einen Gang entlang bis zu einer Theke, hinter der ein dicker, kleiner, bärtiger Mann stand und die beiden mit einem Lächeln beschenkte, dass die ungepflegten Zähne freilegte, Eldarian bemerkte aber gleichzeitig einen verschmitzten Blick. "Bledid, mein Junge, bringst du mir einen Gast?" sprach er, mit einer seltsam klingenden Stimme. "Ja, Onkel Holdwin! Das hier ist Eldarian, einer der Helden, er sucht ein Quartier bei dir." antwortete der Bengel, auch wenn es Eldarian nicht gefiel, dass er ihn hier einen Helden nannte.

"Oh! Dann bekommt Ihr eines der besten Zimmer. Am Abend könnnen wir und dann ungestört in meiner Stube über die Heldenschlacht unterhalten. Es ist merkwürdig, aber an Euer Gesicht kann ich mich gar nicht erinnern. Seid Ihr sicher, dass Ihr dabei wart?"
Darauf erzürnte Eldarian ungemein und schrie den erschrockenen Holdwin an "Wie könnt Ihr es wagen? Ich kämpfte an der Seite Brandupfers, des großen Magiers!"
Während er diese Worte sprach, schien er bis zur Decke zu wachsen und eine rotgühende Aura bildete sich, was den Wirt noch mehr erschreckte, doch Eldarian kühlte schnell ab, als er den zitternden kleinen Mann sah.

"Trotzdem danke ich für Eure Gastfreundschaft und nehme gern das Zimmer." sagte er, wieder in einem ruhigen Ton sprechend. Der Wirt entschuldigte sich für seine unbedachten Worte, doch es hatten schon viele behauptet Krieger dieser Schlacht gewesen zu sein, deshalb war er misstrauisch. Er gab Eldarian den Schlüssel und führte ihn an der Gaststube vorbei ganz nach hinten in ein schönes, gemütliches Zimmer mit Kamin und Waschzuber. Danach verabschiedete er sich respektvoll von dem Magier und lud ihn nochmals in seine private Stube ein.
"Ich muss wieder nach Hause, meine Mutter wartet sicher schon." gab Beldid von sich, traurig darüber, weil er noch bei diesem seltsamen aber wundervollen Mann bleiben wollte. "Geh nur!" meinte Eldarian dazu, "wir sehen uns dann morgen am Marktplatz." Beldid war augenblicklich wieder fröhlich und marschierte freudig zu seiner Mutter.

Eldarian hingegen wollte sich noch etwas in der Stadt - oder was noch davon übrig war - umsehen. Also beschloss er kurzerhand Holdwin zu fragen was es hier noch Interessantes zu sehen gäbe und wo er sich eventuell neu einkleiden könnte.

"Die besten Gewänder in Bel'Daruhn finden Sie bei Glorschar, dem Elben. Sie finden Ihn, wenn Sie nach der Tür rechts und dann den Marktplatz hinuntergehen. Das Schild mit den gekreuzten Scheren kann man unmöglich übersehen."

Eldarian bedankte und verabschiedete sich. Er ging zur Tür hinaus und wandte sich nach Norden, die Richtung, die ihm der Wirt angewiesen hatte. Auch hier war eine geschäftige Menschenmenge, wie auf dem restlichen Marktplatz. Auf seinem Weg kam er an Gewürzhändlern und Kaffeeverkäufern, Bierbrauern und Gemüsefrauen vorbei, die ihm ihre Ware entgegenstreckten. Am Ende dieser Gasse aus Ständen kam er zu einnem riesigen, mit Ornamenten verziertem Schild, auf dem aus reinstem Silber zwei sich kreuzende Scheren eingelegt waren. Der Pfeil unter denselben wies den Weg in eine Seitengasse. Er ging hinein.
Eldarian hatte in etwa die Hälfte des Weges hinter sich, als er ein Blitzen in seinem linken Augenwinkel wahrnahm. Er blieb stehen, da hörte er auch schon ein surren und plötzlich steckte zu seiner rechten ein schwerer Armbrustbolzen in der Wand.
Er konnte gerade noch in eine Verteidigungshaltung gehen, bevor er von missgebildeten Schreckgestalten umgeben war. Trotz ihres Aussehens konnte er erkennen, das sie keine Geschöpfe des schwarzen Meisters waren, sondern Menschen. Er schloss, dass dies Straßenräuber sein mussten, die in dieser halbdunklen Gasse, diejenigen ausraubten, die sich hier durch zu Glorschar wagten.

"Wenn Euch Euer Leben lieb ist, dann überlasst uns Euer Gold!" drang eine Stimme an sein Ohr doch er konnte nicht ausmachen, wer sprach, da alle dunkle Tücher vors Gesicht gebunden hatten. Außerdem standen in dieser Seitengasse die Häuser so eng, dass ein leichtes Echo zu hören war, dass eine genaue Zuordnung unmöglich machte.

"Wenn Ihr mein Gold wollt, müsst Ihr es mir schon aus den toten Fingern reißen."

Er wollte nicht kampflos aufgeben obwohl seine Chancen schlecht waren. Er war klar in Unterzahl. In diesem Moment stürzte einer der Banditen mit einem gezielten Messerstoß nach vorne - und er wunderte sich warum das Messer plötzlich in der Brust seines Kumpanen steckte. Eldarian war mit einem einfachen Schritt zur Seite ausgewichen. Der nächste Stich kam aus dem Hinterhalt, doch Eldarian bemerkte es noch rechtzeitig, schlug mit seinem Stab von unten gegen die Hand des Widersachers, dessen Messer klirrend auf dem Boden landete. Eldarian wirbelte mit seinem Stab nach oben und als er ihn über dem Kopf hielt find sein Diamant an zu leuchten.
Eine Energiewelle brachte die Angreifer zu Fall, ein Lichtblitz folgte und Eldarian war verschwunden. Die Banditen starrten erst verdutzt an die Stelle, an der der alte Mann zuvor noch gestanden hatte, doch auch in der Umgebung konnten sie kein Lebenszeichen von ihm ausmachen.

Die Wegelagerer zogen somit unverrichteter Dinge wieder ab. Eldarian hatte sich unter Einsatz seiner Kunst bis ans Ende der Gasse teleportiert und stand nun direkt vor Glorschars Schneiderei. Er trat durch die reich verzierte Tür und es schien als befände er sich in einer anderen Welt.

Die Mauern des Hauses waren aus merkwürdigem Holz und eine frische Brise wehte ihm leicht ins Gesicht. Er betastete eine der Wände. Sie waren angenehm kühl und fühlten sich leicht feucht an. Unter seinen Fingerspitzen, dachte er, ganz feine Bewegungen zu spüren. Es war fast als würde das Holz leben. Von der Decke strahlte ein weiches, angenehmes Licht herab, obwohl nirgendwo Fackeln oder Kerzen zu sehen waren. Die Decke sah aus wie Blattwerk. Eldarian starrte verdutzt und regungslos zur Decke. Er war fasziniert, obwohl er bei den Elben und Magiern viele Wunder gesehen hatte, war ihm so etwas noch nicht untergekommen. Er war so vertieft ind die Schönheit dieses Hauses, dass er die Gestalt, die auf ihn zukam, nicht bemerkte. Er schrak förmilch zurück als plötzlich eine Hand auf seiner Schulter zu liegen kam und eine schöne, berauschende Stimmeaus dem Nichts zu ihm sprach:

"Willkommen in meinem bescheiden Haus! Mein Name ist Glorschar. Wie kann ich Euch zu Diensten sein?"

Da erst bemerkte er das Wesen vor sich. Glorschar war von großer, kräftiger Statur, mit einer inneren Energie, die von seinem Äußeren kaum verborgen werden konnte. Seine warmherzigen, freundlichen Augen musterten Eldarian mit Kennerblick. Eldarian fielen die spitzen Ohren auf und er wusste sofort warum Glorschar diesen bezaubernden Eindruck machte.

Glorschar war ein Halb-Elb. Er vereinigte die guten Eigenschaften der Menschen und Elben in sich, die nur aus der wahren Liebe zwischen den beiden Rassen zueinander in einem Kind gebunden werden können. Doch Glorschar war noch mehr. Trotz der vielen Einflüsse und Anstrengungen des schwarzen Herrschers das Gute zu zerstören, war Glorschar frei vom Gift des Bösen. Er war klar und unverdorben. Ehrlich und voll Edelmut wie die Elben, jedoch stark und tapfer wie ein Mensch. Eldarian spürte das, denn sein Gegenüber versuchte diese Wirkung nicht zu verstecken.

"Kann ich Ihnen helfen?"

fragte Glorschar noch einmal. Erst jetzt fand der Magier seine Sprache wieder.

"Ich suche nach geeignetem Gewand. Leicht zu tragen un doch sehr strapazierfähig."
"Bei mir sind Sie an der richtigen Stelle," antwortete der Halb-Elb mit interessiertem Blick auf den Mantel, "der ist von Waldelben gemacht, oder?"
Eldarian nickte kurz.
"Dachte ich mir! Solche Handwerkskunst findet man nur noch bei denen." gab Glorschar wissend zu verstehen.

Beide blickten sich kurz in die Augen, dann drehte sich der Halb-Elb um udn ging den Gang hinunter. "Folgen Sie mir!" Sie kamen in eine Stube, die genauseo schön war wie der Gang zuvor. Glorschar trat an ein Regal auf der gegenüber liegenden Seite der Tür, in dem verschiedene Stoffe in allen möglichen Farben zu sehen waren.

"Für einen so edlen Gast wie Sie, der auch noch einen seltenen Waldelben-Umhang trägt, nehme ich die Stoffe mit bester Qualität." sagte Glorschar, hob seine Hand, die zu leuchten anfing udn berührte leicht das Regal.
Man konnte leise einen wunderbaren Gesang hören ehe das Regal mit einem Ruck drehte. Nun war der Blick frei auf wunderbar glitzernde und leuchtende Stoffe.
Eldarian trat an das Regal deutete auf einen dunkelgraue schimmernden Stoff und meinte: "der Stoff sieht interessant aus. Was ist das?" Glorschar staunte nicht schlecht.

Eldarian hatte sich den besten aber auch teuersten Stoff mit nur einem Blick ausgesucht, wie der Schneider erklärte, eine Mischung aus Waldelben-Haar und eingewobenem Mithril. Halfor bezeugte, das Geld keine Rolle spiele und zum Beweis reichte er Glorschar einen Beutel voll mit Gold. Der machte sich sogleich an die Arbeit. Der Magier wusste, das Mithril das seltendste Metall von ganz Midgard war. Kein anderes Metall war so hart. Eine Rüstung aus Mithril konnte nur von einer Waffe aus dem selben Metall durchstoßen werden, ja selbst magische Waffen waren nutzlos, bis auf eine einzige Waffe. "Es wird noch einige Stunden sauern bis das Gewand fertig ist.", sagte Glorschar nach dem er Eldarians Maße genommen hatte, "Sie können später vorbeikommen und es abholen." Er nickte und wandte sich zur Tür. Ein merkwürdiger Mann, dachte Glorschar als Eldarian gegangen war, und dieser merkwürdige Stab.

Der Magier war durch den Gang wieder in die Seitengasse getreten. Er wollte gerade wieder Richtung Marktplatz gehen, als ihm einfiel, dass dort ja die Räuberbande sein musste. Er wandte sich also nach rechts um nach einem anderen Weg zu suchen. Er ging die schlechte Straße entlang und bei der nächsten Gelegenheit bog er nach links ab. Er konnte den Marktplatz schon sehen als ihm ein Haus mit einem merkwürdigem Schild ins Auge stach. Es war in gnomischer Runenschrift geschrieben. Wenn er es richtig übersetzt hatte, dann war hier ein Schmied. Er trat durch die Tür und stand plötzlich vor einem riesigen Ork. Eldarian hatte seinen Stab schon zum Schlag erhoben, als er bemerkte, dass der Ork sich gar nicht bewegte. Er untersuchte ihn genauer und stellte fest, das es eine täuschend echte Nachbildung aus Stein war. So eine Präzision und meisterhafte Verarbeitung von Steinen kannte er nur von den Zwergen und er Schloß daraus, und aus dem Schild, dass der Schmied ein Zwerg war. Er ging links neben der Statue auf eine Tür zu und klopfte an bevor er eintrat.

In der Schmiede war es heiß und es roch nach glühendem Metall, welches in Wasser abgeschreckt wurde und es waberte leichter Dampf durch den Raum. Ein kleineres, gedrungenes Wesen stand hinter einem Amboss und hämmerte schwer auf rotglühendes Eisen, das langsam die Form einer Klinge annahm. Durch das dichte, struppige Haar und den zerzausten Vollbart konnte man das Gesicht des Wesens kaum erkennen. Nur die tiefen, braunen Augen stachen hervor, fixiert auf die Klinge vor sich, mit einer rötlichen Reflexion darin. Als Eldarian den Raum betreten hatte dauerte es noch einen Moment bis der kleine Mann seinen finsteren Blick auf ihn richtete. Eldarian kannte die Eigenarten der Zwerge und erwiderte den Blick. So verharrten die Beiden einen Augenblick, bevor der Schmied nickte und seine Augen an Strenge verloren. Der Zwerg wandte sich wieder dem Metall auf seinem Amboss zu und Eldarian richtete seine Schritte auf die Regale zur Rechten des Schmieds. Der Zauberer war beeindruckt von der Qualität, die die Waffen aufwiesen, doch irgendetwas kam ihm seltsam vor. In den Regalen war alles sorgfältig aufgereiht - von der Axt bis zur Werwolf-Klaue. Eldarian nahm ein reich verziertes Langschwert zur Hand, wog es und versuchte eine Bedeutung in den Verzierungen zu erkennen. Da bemerkte er was ihn an diesen Waffen störte. Er untersuchte noch eine Axt und ein Messer sowie eine Hellebarde und stellte bei allen denselben Mangel fest.

"Gibt es in Eurem Laden auch scharfe Waffen?" fragte er den Zwerg etwas barsch von der Seite. "Diese hier sínd alle etwas zu Stumpf um sie zum Schneiden zu benutzen." Der Schmied blickte mit erfreutem und respektvollem Blick in Eldarians Gesicht. "Ahhhh! Ein Kenner und Krieger. Dachte ich mir schon, wegen der Narbe da. Die da sind nur Atrappen, wie der Ork vor der Tür. Die Echten sind hier." Der Zwerg trat vor eine Fackel zog leicht an deren Halterung und das Regal mit den stumpfen Waffen rollte zur Seite und gab den Weg in eine weitere Kammer frei.

Diese Kammer war von außen nciht sichtbar, da sie unter einem Trümmerhaufen angelegt war. Der Raum war das typische Werk eines Zwerges. Ein präzise würfelförmiger Raum, dessen Grate und Ecken so kunstvoll verarbeitet wurden, dass der Raum endlos wirkte. Er war spartanisch ausgestattet mit Waffen- und Rüstungsregalen und vier von der Decke baumelnden Leuchtern. An der Wand neben der Tür war eine Leiter, die an der Oberkante der Regale an einer Laufleiste befestigt war und so durch den ganzen Raum geschoben werden konnte.

"Man muss sich heutzutage vor Dieben schützen." bemerkte der Zwerg mit argwöhnischem Blick in seine Schmiede. Als beide eingetreten waren schloss er die Tür wieder. Der Schmied trat zu einer Platte und stampfte einmal mit dem Fuss auf diese. Sofort glitt diese zur Seite und eine Strohpuppe schoss aus dem darunterleigenden Loch. "Hier könnt Ihr Eure Wahl testen." sagte der kleine Mann und grinste von einem Ohr zum anderen, dass die gelben Zähne zum Vorschein kamen. Eldarian nickte nur.

Er blickte sich noch etwas genauer in dem Raum um. Jetzt erst bemerkte er die fast unsichtbare Falltür in der Mitte des Raumes. Die Fugen waren so fein, dass sie kaum zu sehen waren. Außerdem fehlte der Griff um sie zu öffnen. Eldarian vermutete irgendeinen versteckten Mechanismus, der die Tür öffnete. Sein Blick streifte eine Wand an der ein Seil in den Boden führte. Er folgte dem Seil an der Wand entlang über mehrere Rollen bevor es in einer Öffnung verschwand. Das musste der Mechanismus sein. Anscheinend hatte der Zwerg noch eine versteckte Kammer. Nun machte sich Eldarian daran die Waffen zu begutachten. Es waren perfekte Waffen. Sauber verarbeitet, Materialien von hervorragender Qualität und die Waffen waren geschliffen. Der Magier suchte nach einem guten Ersatz für sein altes Schwert, das er in den Dunkellanden verloren hatte. Waffen waren für ihn Nebensache. Er vertraute lieber auf seine besonderen Künste. Das Schwert wollte er nur für Notfälle. Sein Blick beschränkte sich deshalb auf die leichteren Lang- und Kurzschwerter. Schließlich hatte er ein schlichtes Schwert von guter Qualität gefunden. Er zog es aus dem Regal und trat zur Strohpuppe. Mit einem geschmeidig aussehendem, kräftigem Schlag teilte er dieselbe in zwei Hälften. Der Zwerg staunte nicht schlecht. "Bei Baal! Eure Behändigkeit und Kraft am Schwert ist beeindruckend. Das habe ich nicht erwartet."
"Ich nehme es."
"Seid Ihr sicher? Es gibt hier noch weit prachtvollere Schwerter für einen Krieger als dieses."
"Nein, dieses hier genügt mir."
Er fischte einige Goldmünzen aus seinem Mantel und reichte sie dem Zwerg. Dieser nickte dankend. Eldarian wandte sich der Tür zu, öffnete sie und trat in die Schmiedestube hinaus. Der Zwerg folgte ihm. Der Magier bewegte sich weiter Richtung Ausgang als der Zwerg sagte: "Beehrt mich bald wieder." Er nickte und trat nach draußen. Was für ein komischer Kaus dachte der Zwerg und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Eldarian war wieder vor der Schmiede angelangt und setzte sich in Richtung Marktplatz in Bewegung. Er hatte alles was er brauchte und konnte nun zum Gasthaus zurückkehren. Er hatte den Marktplatz schon fast erreicht als er erstarrte. Aus dem Dunkel der Gasse löste sich ein Schatten und vor Eldarian baute sich ein Monster auf.

Ein dunkler Ork aus der Leibgarde des Herrschers. Er hatte ihn gefunden. Sofort stürmte der Ork mit erhobener Axt auf den Helden ein. Der konnte den Schlag gerade noch mit seinem Stab abwehren, doch der Ork holte zu einem weiteren, vernichtenden Schlag aus. Der Magier wich in letzter Sekunde mit einem Hechtsprung zur Seite aus, jedoch streifte die Axt seinen Arm und riss eine blutende Wunde. Der Magier ignorierte den Schmerz und versetzte seinerseits seinem Gegner einen schmerzhaften Stoß in die Magengegend. Der Ork taumelte benommen zurück stürmte aber gleich darauf wieder auf Eldarian los. Der kurze Augenblick hatte dem Helden allerdings gereicht. Er richtete den Stab auf den Ork und fing dessen wütenden Ansturm mit einem magischen Stoß ab, der die dunkle Kreatur über seinen Kopf weiter in die Gasse warf. Doch dieses perfekt ausgebildete Ungetüm stand sofort wieder auf den Beinen und deckte Eldarian mit schweren Axthieben ein. Der Magier konnte die heftigen Hiebe, die mit unmenschlicher Gewalt geführt wurden, nur mit Mühe parieren. Immer wieder knickten seine Knie unter der Wucht des Aufpralls ein. Eldarian spürte, dass er den Kampf verlieren würde, wenn ihm nicht bald etwas einfiel, da ihn aus seiner misslichen Lage befreite. In diesem Moment schwang der Ork seine Axt von der Seite und entwaffnete den Magier. Das Untier schwang die Axt hoch über den Kopf und machte sich daran den alles entscheidenden Schlag zu führen, als plötzlich etwas über de Kopf des Helde hinwegpfiff. Der Schlag blieb aus und der Magier blickte an dem Ork, der ihn um fast zwei Köpfe überragte, hoch. Genau in der Mitte dessen Stirn steckte ein Pfeil von dem nur noch ein Stück des verzierten Schafts und die silbernen Federn zu sehen waren.
Die Kreatur aus den schwärzesten Tiefen der Dunkellande brach ohne einen Laut zusammen. Eldarian drehte sich in Richtung Marktplatz, die Richtung aus der der Pfeil gekommen war. Dort stand am Eingang der Seitengasse ein Wesen mit dunkelgrünem Umhang und einer ins Gesicht gezogenen Kapuze. Der Bogen, der den tödlichen Pfeil abgeschossen hatte, lag lässig an der schlanken Gestalt an.
"Ich danke euch!" rief Eldarian außer Atem.
Der Fremde zeigte keine Regung.
Der Magier richtete sich auf und ging auf etwas wackeligen Beinen um seinen Stab aufzusammeln. Er wandte sich wieder dem Fremden zu, doch dieser war, genauso lautlos wie er gekommen war, wieder verschwunden. Eldarian war einen Moment verwirrt, nahm aber dann seinen Weg zum Gasthaus wieder auf. Der Wirt bemerkte sofort, als der Held durch die Tür trat, die Wunde an dessen Arm.
"Was ist euch den passiert?" rief das dicke, quirlige Männlein erschrocken, "Ich hole sofort Verbandszeug, oder besser noch Nadel und Faden. Die Wunde sieht tief aus." Er verschwand durch eine Tür neben seiner Theke und war kurz darauf wieder da.
Er führte den Verwundeten in eine seiner privaten Kammern, bugsierte ihn etwas schroff auf einen Stuhl und fing sofort an die Wunde zu behandeln. Während Holdwin nähte plapperte er die ganze Zeit, doch der Magier hörte ihm nicht zu. Seine Gedanken waren immernoch in dieser Gasse - und bei dem Fremden. Wo war er hergekommen? Wer war er? Und wieso hatte er ihm geholfen? Er fand keine Antworten auf diese Fragen. Aber eins war gewiss: Er würde den Fremden früher oder später wiedersehen. Holdwin hatte seine Arbeit beendet und blickte nun etwas besorgt in Eldarians Gesicht. Dieser stand auf, bedankte sich kurz und verschwand aus der Tür. "Ein recht eigenartiger Held." dachte Holdwin bevor er seinen Posten am Tresen wieder bezog.
Der Magier war auf dem Weg zu seinem Zimmer. Als er bei der Tür ankam hielt er inne um zu lauschen. Irgendetwas war ihm nicht geheuer. Er lauschte an der Tür, doch nichts war zu hören. Er beschloss auf Nummer sicher zu gehen, machte kehrt und ging zu Holdwin zurück.

Später am Abend saß der Magier in der Schankstube des Gasthauses. Es waren viele Fremde anwesend, die lachten und tranken und ihn nicht weiter beachteten. Er fühlte sich jedoch beobachtet, allerdings konnte er nicht sagen von wem. Also suchte er weiter mit gelassenem Blick die Schänke ab. In einer Ecke im Dämmerschatten bemerkte er schließlich den Grund für dieses Gefühl. Dort saß eine Gestalt hinter einem Krug Bier und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Die Kapuze war so tief ins Gesicht gezogen, dass man es nicht erkennen konnte, doch Eldarian spürte die Augen. Er winkte Holdwin zu sich.
"Wer ist das?" fragte Eldarian und deutete mit einem Nicken auf den Fremden in der Ecke.
"Och, der ist harmlos. Er sitzt abends immer hier. Die Leute nennen Ihn 'Schattenläufer' mehr weiß ich nicht."
"Er kommt mir bekannt vor. Es ist als hätte ich diese Gestalt schon einmal gesehen."
"Das kann gut sein. Tagsüber ist Er in den Straßen unterwegs, allerdings geht er jedem aus dem Weg. Deshalb der Name 'Schattenläufer'. Er ist wie ein Schatten und wenn Ihn jemand sieht läuft Er schnell wie der Wind."
Holdwin lachte laut auf, der Magier hingegen bieb ausdruckslos. Der dicke Wirt verschwand wieder hinter seinem Schanktresen. Eldarian war immernoch beunruhigt. Weshalb beobachtete ihn dieser 'Schattenläufer'? Er trank seinen Krug Bier aus und verließ die Schänke. Auf dem Weg in sein Zimmer sah er sich noch einmal um, aber niemand folgte ihm - jedenfalls niemand den er sehen konnte.

Das Gasthaus lag des Nachts ruhig da wie ein Geisterhaus, nur von einigen Fackeln beschienen, die unheimliche Schatten über die Fassade des Hauses warfen. Alles war still in der kleinen Stadt und nichts bewegte sich auf den Straßen, nicht einmal der Nachtwächter, der in seinem Wachhaus am Tor eingeschlafen war. Schlagartig brach ein eisiger Wind herein. Er schien durch sämtliche Ritzen in den Mauern zu kriechen, die Nacht wurde noch schwärzer als sie es ohnehin schon war. Selbst der Mond vermochte die dunklen Wolken nicht mehr zu durchdringen, die vom kalten Wind über den Himmel gescheucht wurden. Es war eine tiefe, unheilig schwarze Nacht.
Der Nachtwächter fröstelte und schreckte unsanft aus seinen Träumen hoch. Plötzlich war ein lautes Pochen und Knarren am Tor zu vernehmen. Von draußen hörte man Pferde wild schnauben und wiehern. Er ging ängstlich zum Tor um nachzusehen wer zu so später Stunde einen solchen Lärm veranstaltete.
"Wer begehrt Einlass zu nachtschlafender Zeit?" schrie er, erhielt jedoch keine Antwort. Er blickte durch eine kleine Sichtöffnung, doch was er sah lies ihm das Blut in den Adern gefrieren und vor Schreck erstarren. Das Tor gab plötzlich mit einem lauten Krachen dem Ansturm von vier finsteren Reitern nach und begrub den Nachtwächter unter sich. Die Reiter setzten mit einem Höllentempo über das Tor hinweg zum Marktplatz. Dort glitten sie lautlos von ihren Pferden und stürmten auf ein Fenster im unteren Geschoss des Gasthauses zu. Die Scheiben zersprangen klirrend und schon waren diese finsteren Geschöpfe im Zimmer. Sie zogen ihre Schwerter und stachen auf das dort stehende Bett ein. Sie verwüsteten die Einrichtung. Ein schrecklicher Schrei des Zorns gellte durch die Nacht bevor die Kreaturen wieder lautlos verschwanden.

Eldarian hingegen saß, in einem anderen Zimmer, angespannt in einem Sessel neben dem Kamin. Der Stab lag kampfbereit auf seinem Schoß. Er hatte geahnt, dass diese Monster ihn suchen würden, darum hatte er Holdwin nach der Begegnung mit dem Ork gebeten, ihm ein anderes Zimmer zu geben. Nachdem der Krach vorüber war, stürzte des Wirt zu ihm und fragte schreckensbleich:
"Mein Gott, was war denn das?"
"Ich weiß es nicht." gab Eldarian zur Antwort. Doch er war sich sicher genau zu wissen, was da unten gewesen war.
"Es hat sich angehört als hätte sich das Tor zur Hölle geöffnet und Beliar selbst wäre daraus entstiegen."
"Nur beinahe." gab der Magier knapp zurück. Holdwin wusste ja nicht wie nah er der Wahrheit mit dieser unbedachten Aussage war. Eldarian Blick wanderte plötzlich Richtung Tür. Er bedeutete Holdwin er solle weitersprechen, lauschte aber ob sich im Gang etwas bewegte. Er stand auf und schlich an dem erneut zitternden Wirt vorbei zur Tür. Holdwin hatte sie einen Spalt weit offen gelassen als er hereingerannt kam. Er fasst mit einem blitzschnelen Ruck nach draußen, bekam eine Kehle zu fassen und zerrte sie aus dem Schatten ins Licht seines Zimmers.
Es war der 'Schattenläufer', der ihn schon die ganze Zeit in der Schänke beobachtet hatte. Holdwin staunte. Er hatte nichts gehört, doch er fand schnell wieder Worte und machte seinem Ärger luft.
"Was machst du hier? Warum belästigst du meine Gäste." brach der Wirt los. Doch Eldarian ließ ihn mit einem bösen Blick verstummen.
"Wer bist du", fragte Eldarian in strengem Ton, "und warum belauscht du uns?"
"Ich bin die, die Euch in der Gasse die Haut gerettet hat." stieß der Fremde hal erstickt hervor. Eldarian ließ die Kehle seines Retters los. Dieser streifte die Kapuze ab und erst jetzt konnte man erkennen, dass dieser vermummte Maskenmann gar kein Mann, ja nicht einmal ein Mensch - sondern eine wunderschöne, junge Elbin war.
"Ich habe Euch seit Eurer Ankunft hier in Bel'Daruhn beobachtet, ehrenwerter Grauschimmer. Als dann dieser Schwarzork auftauchte, wusste isch dass er nur hinter Euch her sein konnte."
"Aber wer seit Ihr? Und warum habt Ihr mir geholfen? Und woher kennt Ihr meinen Namen?" stammelte der verdutzte Magier.
"Zu Ersterem: Mein Name ist Galatess. Desweiteren lautet meine Auftrag Euch zu unterstützen. Ich wurde vom Rat entsandt. Damit ist dann wohl auch die dritte Frage geklärt."
"Ich denke wir haben viel zu besprechen." gab Eldarian nachdenklich zur Antwort.
"Holdwin lasst uns allein." Der sichtlich, bei der Erwähnung seines Namens, ershrockene Wirt wollte zu einer Entgegnung ansetzen, doch Eldarian packte ihn fest am Arm und befahl mit bösem Blick:
"Geh! Wenn dir dein kümmerliches Leben lieb ist! Lass uns allein!" Der arme Wirt schlich gekränkt und sich den Oberarm reibend aus dem Raum. Als er die Tür geschlossen hatte meinte der Magier:
"Der Rat schickt Euch also."
"Ja, Sie waren in Sorge um Euch, da Ihr so lange nichts von Euch habt hören lassen. Bradwin war der Meinung Ihr seit von den Orks gefangen genommen worden."
"Orks machen keine Gefangenen, das weiß Bradwin."
"Ich sollte in Erfahrung bringen, was Euch aufgehalten hat, Meister Grauschimmer."
"Nun wisst Ihr ja wo ich bin und Ihr könnt dem Rat Bericht erstatten. Warum seid Ihr dann noch immer hier?"
"Falls ich Euch lebend finde, soll ich Euch zum Hohen Rat begleiten."
"Ich werde allerdings sicht sofort und nicht auf direktem Weg aufbrechen."
"Meine Anweisungen ware klar. Ich soll Euch begleiten, welchen Weg Ihr auch immer einschlagen mögt."
"Wenn der Rat dies so wünscht, dann seid Ihr mir willkommen. Wo ist eigentlich Euer famoser Bogen, mit dem Ihr diesen häslichen Wegelagerer erlegt habt?"
"Ich habe meine Hütte etwas außerhalb der Stadt gut versteckt in einem Waldstück. Ich werde nun gehen und meine Sachen für die Reise packen."
"In Ordnung. Wir treffen uns dann morgen vor dem Gasthaus." Die Elbin drehte auf dem Absatz um und verschwand zur Tür hinaus. Eldarian hatte ein merkwürdiges Gefühl bei dieser Frau - und bisher hatte ihn sein Gefühl noch nie getäuscht. Sie verbirgt noch irgendetwas vor ihm.

Am nächsten Morgen machte sich Eldarian auf den Weg zu Glorschars Laden. Der Elb begrüßte Eldarian überschwänglich und führte ihn durch einen feinen, wie Wasser wirkenden Vorhang ins Anprobezimmer. Dort hatte der Schneider ein prachtvolles Gewand auf einer Puppe aufgebaut. Glorschar nahm die leicht schimmernde Mithrilrobe ab und reichte sie dem Magier.
"Diese Robe wird jedes Schwert abhaltn Euch aber dennoch nicht bei der Ausübung magischer Künste behindern." Eldarian blickte den Schneider verdutzt an.
"Wie kommt Ihr darauf, dass ich ein Magier bin?"
"Meister Grauschimmer. Euer Stab mit dem blauen Diamanten ist legendär. Daran hab ich Euch erkannt."
"Ihr habt eine erstaunliche Beobachtungsgabe Herr Glorschar." Eldarian fischte einen Lederbeutel aus seinem alte Waldelbenumhang doch Glorschar schüttelte den Kopf.
"Es wäre mir eine Ehre, wenn Ihr meine Robe auf Euren Abenteuern tragen würdet. Wenn Ihr mir erlaubt werde ich Euren Umhang nach den alten elbischen Künsten ausbessern, damit er Euch wieder vor ungewollten oder auch gewollten Blicken schützt."
"Glorschar Ihr überrascht mich mit Eurer Gabe. Allerdings nehme ich das Geschenk gerne an." Nachdem der Schneider den Umhang fachgerecht geflickt hatte, bedankte sich Eldarian nochmals für die großzügige Geste und machte sich auf den Weg zum Gasthaus um dort Beldid und Galatess zu treffen. Als er die Türen des goldenen Ritters erreichte wartete nur der Junge ungeduldig auf den Magier.
"Guten Morgern, Beldid."
"Dir ebenfalls, Eldarian. Du hast dir eine neue Robe machen lassen?" antwortete der Junge auf den gruß und sprang von dem Stein, auf dem er gesessen hatte.
"Ja, ich war bei Glorschar." Beldid nickte nur. Plötzlich waren Trommeln und Getöse von allen Seiten zu hören. Die Menschen auf dem Marktplatz erstarrten und lauschten. Holdwin kam aus seinem Gasthaus gestürmt.
"Was ist los?" brülte er über den Lärm. Eldarian zuckte nur mit den Schultern und Beldid blickte seinen Onkel verängstigt an. In diesem Moment erklang das Alarmhorn vom Haupttor, doch es wurde abrupt mit einem Pfeil durch die Kehle des Wachpostens unterbrochen
"Feuer!" schwappte eine leise Stimme von außerhalb der Mauern auf den Platz. Dann war es still. Nur für Sekunden, dann wurde ein Zischen und Surren laut. Der Magier konnte nicht sagen von was. Er konnte auch nicht lange nachdenken. Ein Geschoss schlug im 'goldenen Ritter' ein und versprühte Funken und Feuerbälle - KATAPULTE. Man schoß mit Katapulten auf die Stadt.

Leute auf dem Platz wurden von brennenden Splittern getroffen und blieben entweder tödlich verwundet liegen oder rannten brennend und schreiend durch die Massen. Langsam realisierten die Bewohner, dass sie angegriffen wurden und setzten sich panisch in Bewegung. Wieder der Ruf, diesmal keine Stille und die zweite Salve schlug auf dem Platz ein. Eldarian packte Beldid und zog ihn unter den noch heilen Türstock des 'Ritters', unter dem auch Holdwin bibbernd Schutz gesucht hatte.

"Sturm! Vorwärts!" war die Stimme wieder zu vernehmen und ein Gebrüll von tausend Soldaten wurde laut. Die Stadt brannte. Vor dm Tor eine Armee. Es sah übel aus. Um Tumult sah Eldarian eine vertraute Gestalt auf sie zukommen. Galatess hatte sie fast erreicht als der erste Orktrupp durch das kaum befestigte Haupttor brach. Sie hinterliesen eine Spur der Zerstörung und Leichen auf dem Weg zum Hauptplatz, auf dem auch der Markt war. Die wehrlosen Bewohner Bel'Daruhns fielen unter den Axthieben wie Grashalme unter der Sense.

"Kommt mit! Ich bringe euch hier raus!" rief Galatess und zog Eldarian mit sich. Beldid und Holdwin folgten den beiden. Die Elbin führte sie in die Seitengasse, in der der Magier auf die Räuber getroffen war. Sie rannten bis zum Ende, erst dort hielt Galatess kurz an um Luft zu holen.
"Der schwarze Lord hat Euch aufgespürt, das Untier von gestern war nur die Vorhut. Ihr müsst ihn sehr verärgert haben, er hat zwei volle Todesbatallione geschickt."

In diesem Moment öffnete sich die Tür von Glorschars Schneiderei. "Galatess! Schnell rein hier!" Er verriegelte hinter ihnen die Tür und belegte sie mit einem Bann. Man konnte die Enschläge der Geschosse noch im Haus hören. Doch wie durch ein Wunder, so schien es, schlug keiner der Steinbrocken durch das Dach. "Schnell, folgt mir! Ich bringe euch zu einem geheimen Fluchtunnel. Der führt euch aus der Stadt und weit weg von den Belagerern." klärte Glorschar die Flüchtenden auf während er sie in das Ankleidezimmer führte.

Von der Tür hörte man nun lautes Pochen. Die Orks forderten Einlass. "Sie hält einem Orkangriff stand, aber wenn sie einen Troll dabei haben sieht es schlecht für uns aus." erwiderte der Schneider auf Eldarians besorgten Blick. Mit einer einfachen Handbewegung wischte der Halb-Elb eine Mauer aus ihrem Weg. Eine Treppe führte in den Untergrund. "Dort sind wir erstmal sicher!" schrie Glorschar, der schon die Hälfte der Treppe hinuntergespurtet war, hinauf. Als Galatess, die das Schlusslicht der kleinen Gruppe bildete, durch die Tür in der Mauer gegangen war, verschloss sich diese so schnell wie sie erschienen war. Es herrschte dusteres aber ausreichendes Licht.

Ein lautes Krachen war aus der Schneiderei zu hören, danach stampfende Schritte und lautes Gebrüll. Die kleine Gruppe erreichte den Trepenabsatz und konnte endlich rasten. "Ich hoffe Gerweyn konnte sich in sein Versteck retten." flüsterte Glorschar. "Kommt wir müssen weiter!" Sie gingen den Tunnel entlang bis zu einem Symbol, das Eldarian sehr bekannt vorkam. "Wir sind unter Gerweyns Schmiede, wie Ihr an dem Zeichen sehen könnt." beantwortete der Schneider die unausgesprochene Frage des Magiers. "Wir haben den Tunnel vor Jahren gemeinsam angelegt und hofften ihn nie benutzen zu müssen. Seht Ihr die Leiter dort? Sie führt direkt in seine Waffenkammer. Allerdings muss die Luke vom Tunnel aus geöffnet werden, so kann mir niemand den Weg abschneiden und Gerweyn ist in seinem Versteck sicher bis ich komme um ihn zu holen."

"Dann sollten wir uns beeilen und deinen Freund dort herausholen." entgegnete Eldarian. Glorschar ging zur Leiter, drehte rechts an der Mauer einen Stein und rief durch die eben entstandene Öffnung nach Gerweyn. Ein dumfes Gemurmel war zu hören, dann fielen zwei Handäxte, eine große Streitaxt, ein Schwert in einer Scheide, ein Bogen samt Köcher und Pfeilen und schließlich ein großer vollgepackter Rucksack durch das Loch in der Decke. Gleich hinter der Ausrüstung rutschte er Schmied die Leiter herab. "Wurde auch langsam Zeit!" grummelte dieser kaum unten angekommen. "Ich dachte schon du lässt mich dort verrotten! Warum hast du so lange gebraucht?" "Ich habe noch 'Gäste' mitgebracht." entschuldigte sich der Schneider und drehte wieder am Stein.

"Deine Gastfreundlichkeit in allen Ehren, aber wir sind im Krieg, falls du es noch nicht bemerkt hast. Da gibt es nur dich, mich und unsere Feinde. Also wen hast du mitgebracht?" Glorschar bedeutete dem Zwerg sich umzudrehen. "Ihr!?" stieß der Schmied hervor als er Eldarian erblickte. "Sie sind mit Galatess gekommen. Sie sind Freunde!" erklärte der Halb-Elb während er Schwert und Bogen anlegte. "Nun gut! Jetzt lasst uns aber verschwinden." Der kleine Mann befestigte die Steitaxt am Rucksack, warf sich denselben über die Schultern und steckte beide Handäxte in seinen Gürtel. Durch die Decke war immer noch Hufgetrappel und schwere Schritte zu hören. Plötzlich - ein lautes Stampfen - und Erde bröselte auf die Reisegemeinschaft herab. "Was ist das?" flüsterte Beldid. "Ich habe keine Ahnung," antwortete Eldarian ebenso leise. "aber es muss riesig und schwer sein." "Ein Troll?" fragte Holdwin verängstigt.

"Zu schwer. Einen Troll hält diese Decke aus." versuchte Gerweyn den Wirt zu beruhigen. "Es ist nicht mehr weit, dann verlassen wir die Stadt und sind in Sicherheit." stellte Glorschar fest. In diesem Moment geben die Stützbalken hinter ihnen unter dem Gewicht des unbekannten Wesens nach und die Decke stürtze ein. Ein riesiger Haufen Fleisch rollte die neue Rampe hinunter. Unter zornigem Gebrüll richtete er sich wieder auf. Allen stockte der Atem. Ein Monster, das fast den ganzen Tunnel ausfüllte, stand vor den Helden. Mit einem Kopf suchte es den Boden des Tunnels ab, mit dem anderen untersuchte es die neue Umgebung. Der erste Kopf grunzte als er seine mächtige Keule erblickte und vom Boden aufhob, dem zweiten fiel die kleine Gruppe vor ihm auf, die ihn erschrocken anstarrte.

Er machte ein merkwürdiges Gesicht und kratzte sich dabei am Kopf. "Lauft." sagte Eldarian, bevor er schrie: "Lauft! Lauft so schnell ihr könnt!" Das Monstrum setzte mit dem zweiten Kopf ein Gebrüll an, der erste schreckte hoch und fiel in das Geschrei mit ein, als er die davonlaufende Gruppe sah.

Das Monster lief ihnen mit riesigen Schritten hinterher. Durch das Loch strömten urplötzlich Orks, die ebenfalls sofort die Verfolgung aufnahmen, aber sie konnten den Fleischberg nicht einholen. Trotz seiner Masse war das Wesen unheimlich schnell und es war ersichtlich, das die Helden auf Dauer nicht fliehen konnten.
"Nehmt den Proviant mit. Ihr werdet ihn brauchen." schrie Gerweyn über das Getöse des Riesen zu Eldarian, streifte den Rücksack ab und warf ihn dem Magier zu, danach sah er Glorschar an. Der nickte kurz. Zum großen Entsetzen aller blieben die beiden stehen und stellten sich dem Monster entgegen.
"Lauft weiter!" schrie Eldarian dem Rest der Gruppe zu. Er machte kehrt und lief zu den zurückgebliebenen. "Ihr schafft dieses Vieh niemals allein." protestierte er.
"Nein, aber wir können ihn so lange aufhalten, bis ihr entkommen seid und den Ausgang verschlossen habt." entgegnete der Schneider.

Der Fleischberg verschafft sich mit einem Gebrüll gehör und holte zum vernichtenden Schlag mit seiner Keule aus.
"Geht!" schrie der Zwerg über den Krach. Zögernd wandte sich der Magier ab. Ein paar Schritte entfernt hielt er nochmals inne und drehte sich um.

Das Monster führte gerade seinen Schlag aus, doh Glorschar und Gerweyn waren schnell und im Kampf nicht unerfahren. Der Halb-Elb sprang gekonnt über die Keule hinweg und schoss in der Bewegung noch einen Pfeil auf den Koloss ab, der Zwerg duckte sih hingegen unter dem Schlag einfach hindurch und attakierte seinerseits nun die Beine. Doch die Angriffe schienen keine Wirkung zu haben.

"Eins kann ich noch für euch tun, Freunde." murmelte Eldarian, packte seinen Stab fest mit beiden Händen und holte damit aus. Sein Umhang flatterte im magischen Wind. Er nahm all seine Macht zusammen. Der Diamant fing an eisig-blau zu schimmern. Er wirbelte seinen Stab nach vorne und eine Eiswolke flog in Richtung der Kämpfenden. Noch während des Fluges formte sich die Wolke zu zwei Eiszapfen, die dem Fleischberg direkt in die Augen flogen und ihn blendeten.

Das Monster schlug wild um sich, aber ziellos. "Jetzt sind die Chancen gerechter!" sagte der Magier zu sich selbst und hetzte zum Ausgang. Glorschar und Gerweyn kämpften tapfer. Der Zauber, den Eldarian gewrkt hatte, verschaffte ihnen einen kleinen Vorteil. Doch die Orks hatten nun aufgeschlossen und drängten an dem Monstrum vorbei. Dieser wiederum, nur auf sein Gehör angewiesen, schlug nach jedem Geräusch. Er erschlug drei Orks auf einmal als sie sich links an ihm vorbeizwängten. Eine kleine Gruppe schob sich rechts vorbei und ging sofort auf die Helden los. Gerweyn konnte sich gerade noch ducken um dem Schlag des Ogers auszuweichen, der auf den Kampflärm eindrosch und zwei Orks wegmähte. Der dritte wollte sich gerade wieder aufrichten als die Zwergenaxt ihn von Kopf bis Fuß spaltete.

Glorschar hingegen stand außerhalb der Reichweite des Riesen und kämpfte gegen vier Orks gleichzeitig. Er köpfte den Ersten und fing einen Schlag mit dem Bogen ab. Einem weiteren Stich konnte er gerade noch mit einer geschickten Körperdrehung entgehen und spießte in derselben Bewegung noch einen Ork auf. Ein weiterer Schlag trennte dem Halb-Elben ein paar Haare vom Kopf als er abtauchte. Dafür verlor der Ork sein Bein. Dem letzten trennte er den Arm ab als das Vieh hn attakierte.

Doch es strömten immer mehr Orks zu ihnen. Der Fleischberg erschlug sie massenweise. Ein orkischer Bogenschütze zielte auf Gerweyn doh bevor der Pfeil die Sehne verließ traf ihn die Faust des Riesen. Der Zwerg spürte plötzlich einen stechenden Schmerz in seinem rechten Bein. Ein zweiter Bogenschütze hatte unter dem Riesen hindurch geschossen. Der Pfeil steckte tief in Gerweyns Bein. Da holte das riesige Monster zu einem Schlag auf ihn aus. Er wusste, mit dem verletzten Bein konnte er nicht mehr schnell genug ausweichen. Der Zwerg schleuderte seine Streitaxt in den Oberschenkel des Fleischbergs. Dieser brüllte vor Schmerz und hieb eine weitere Gruppe Orks aus dem Weg.

Der Schmied zog seine Handäxte und ging zum Angriff über. Bei seinem Strum auf den Koloss köpfte er einen Ork nach dem anderen. Er nahm seine ganze Kraft zusamen, sprang auf einen Ork und katapultierte sich hoch zu dem Riesen. Seine Äxte schnitten tief ins Fleisch und beim herunterrutschen fügte er tiefe Schnittwunden zu. Der Koloss taumelte brüllend vor Schmerz rückwärts und zertrampelte dabei eine Gruppe Bogenschützen. Gerweyn grinste boshaft während er einem flüchtenden Ork beide Äxte ins Hirn rammte.

Glorschar hatte sich wieder mit seinem Bogen bewaffnet und beharkte die Orks mit Pfeilen. "Vorsicht! Die Keule!" schrie er zu Gerweyn. Doch dieser hörte über den Kampflärm nichts. Der Zwerg übersah den ausholenden Riesen, weil er mit einer Gruppe Orks beschäftigt war. Der Koloss schlug mt gewaltiger Wucht auf die Kämpfenden und zertrümmerte den Zwerg samt den Orks. Glorschar schoß dem Fleischberg genau in das Auge eines Kopfes. Dieser brüllte und fasste sich mit der einen Hand ins Gesicht, die zweite Hand mit der Keule mähte eine weitere Gruppe Bogenschützen weg. Glorschar legte einen Pfeil auf den Bogen - sein Letzter - und zielte zwischen die Augen des zweiten Kopfes. Ein Ork stürmte mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Der Pfeil ging von der Sehne bevor der Ork ihn in zwei Hälften schnitt. Der Halb-Elb stieß einen Schmerzensschrei aus als sein Oberkörper nach vorne fiel. Er sah den Pfeil, der dem Riesen das Hirn durchbohrte.

Der Koloss ließ die Keule fallen und betastete mit der nun freien Hand den Pfeil bevor er langsam nach hinten kippte. Die Erde bebte, Staub und Dreck rieselte von der Decke und der Koloss begrub noch eine Masse Orks unter sich. Glorschar setzte noch ein triumphierendes Lächeln auf, dann schlug ihm ein Ork den Kopf ab.

Eldarian hatte den Rest der Gruppe am Ausgang eingeholt. Sie konnten Glorschars Todesschrei durch den Tunnel hallen hören. Trauer zog in die Gesichter der Helden ein. Eldarian drehte sich um packte seinen Stab mit beiden Händen und hielt ihn vor sich. Das Getrappel der Orks war zu hören. Jeder machte sich kampfbereit. Eldarian stand immer noch regungslos vor dem Ausgang. Da sprang eine der Kreaturen aus dem Dunkeln. Der Ork stürmte auf den Magier los und holte mit Gerweyns Streitaxt zum Schlag aus.

Doch der Schalg ging fehl. Holdwin hatte ihn mit seinem Scvhwert pariert. Der Ork hingegen war hinterhältig und rammte dem Wirt einen Dolch in den Leib. Galatess dankte es ihm mit einem Pfeil durch den Kopf.

"Holdwin!" schrie Beldid und wollte zu seinem Onkel, doch Galatess packte ihn und zog ihn zurück. In diesem Moment kamen die Orks. Eldarians Kristall begann zu glühen. Kurz bevor die Kreaturen den Ausgang erreichten rammte der Magier den Stab in den Boden. Die Erde erzitterte, Orks stolperten und wurden von den Folgenden zu Tode getrampelt. Dann krachte der Tunnelbogen zusammen und begrub die Orks unter sich. Nachdem sich der Staub gelegt hatte stürmte Beldid sofort zu seinem Onkel.

"Du darfst nicht sterben, Onkel Holdwin!" schluchzte der Junge.
"Es ist zu spät, Beldid. Der Dolch war vergiftet ich sterbe, so oder so. Ich möchte, dass du bei Eldarian bleibst, er wird dich in Sicherheit bringen." Der Magier nickte. "Jetzt kann ich doch noch als Krieger sterben." seufzte der Wirt und hauchte seine Seele aus. Sie verscharrten Holdwin so schnell sie konnten, dann versteckten sie sich in einem nahen Waldstück. Beldid schluchzte vor sich hin, Galatess kundschaftete die Umgebung etwas aus und Eldarian hielt Wache.

"Zu viele sind heute gestorben. Doch dein Onkel ist als Held gestorben." flüsterte er Beldid zu.
"Das macht Ihn aber auch nicht mehr lebendig!" schrie der Junge. Es war ihm egal ob ihn die Orks hören konnten. Sie sollten nur kommen. Er würde sie mit bloßen Händen erschalgen oder bei dem Versuch sterben.

Plötzlich zuckte er hoch. "Meine Mutter!" drang es belchern aus seinem Mund und er wollte sofort zur Stadt zurücklaufen. Eldarian hielt ihn sanft aber kräftig an den Schultern fest.
"Es tut mir leid, mein Junge. Sie ist tot. Orks machen keinen Gefangenen." sagte er in traurigem aber beruhigenden Tonfall.
"Das weißt du doch gar nicht!" Und jetzt lass mich los! Ich hole Sie - wenn es sein muss alleine!" schrie ihm der Junge wutentbrannt entgegen. Galatess stand plötzlich neben einem Baum. Eldarian erschrak immer noch darüber, dass sie sich so an ihn anschleichen konnte.

"Der Kampf ist vorbei." sagte sie ruhig, "Aber da gibt es etwas, das ihr euch ansehen solltet." Die Elbin führte sie durch den Wald an eine Stelle an der sie das Orklager gut einsehen konnten. Trolle rissen die Gleidmaßen aus Kadavern, Warge und Wölfe fraßen sie bis auf die Knochen ab und die Orks feierten ihren Sieg indem sie sich um die wenigen Wertgegenstände prügelten.

"Seht! Diese Orks machen doch Gefangene." flüsterte die schöne Elbin ihnen zu. Und tatsächlich - eine Gruppe übel zugerichteter Menschen saß bei den Katapulten in einem Kreis aus Orks und mussten sich das grausame Spektakel aus nächster Nähe ansehen. Eldarian konnte sogar die blut- und schmutzverschmierten Gesichter erkennen, doch Beldids Mutter sah er nicht. Ein Horn erschallte und schlagartig konzentrierte sie alle Aufmerksamkeit auf die Stadt. Eine Truppe Wargreiter kam durch das Tor. In ihrer Mitte befand sich sich eine weitere Gruppe Menschen.

"Wieso nehmen diese Orks nur die Menschen gefangen? Die anderen Völker interessieren sie anscheinend gar nicht!" bemerkte der Magier Toben und Gebrüll ging durch das Gezücht beim Anblick des Gefangenentransports. "Da!" stöhnte der Junge auf einmal, deutete mit zitterndem Finger auf den Treck und wollte aufspringen, doch der Magier hielt ihn zurück. "Ich sehe sie, aber wenn du jetzt zu Ihr rennst, bist du tot bevor du Sie erreichst!" raunte er ihm ins Ohr. Der Junge zitterte vor Zorn und Sorge, aber er bleib leigen. Er hatte seine Mutter in der Gruppe entdeckt.

"Ich muss Sie da raus holen!" flüsterte Beldid mit vor Wut bebender Stimme. "Aber nicht jetzt! Warten wir die Nacht ab!" entgegnete Eldarian. Der Junge nickte nur stumm. Sie zogen sich weiter in den Wald zurück. An einer geeigneten Stelle machten sie halt. Beldid setzte sich etwas abseits auf eine Wurzel während sich die beiden anderen berieten.

"Ihr wollt doch nicht wirklich die Jutter des Jungen befreien. Das wäre Euer tot." "Wir sollten es zumindest versuchen. Der junge könnte sonst zum Problem werden." "Was soll denn passieren? Er ist kaum dreizehn Sommer alt." "Er hat aber schon seinen Onkel verloren. Ich will Ihm zumindest die Mutter erhalten. Wir müssten Ihn dann auch nicht mitnehmen und könnten schneller reisen." "Ihr habt recht, Meister Grauschimmer. Aber wie sollt Ihr dieses Wunder vollbringen? Wir sind nur zu dritt und der Junge kann es doch nicht mit einem Ork aufnehmen." "Ich könnte die Orks eine Weile ablenken, während Ihr die Gefangenen befreit!" "Ihr wollt alle retten? Mit einer Frau ist dieses Unterfangen schon fast unmöglich, doch mit einer ganzen Gruppe..." "Es muss funktionieren. Niemand sollte als Sklave oder Schlimmeres bei den Orks landen." "Aber versteht Ihr denn nicht? Wenn es nicht funktioniert ist das unser Todesurteil und Euer Auftrag ist gescheitert." "Schluß damit. Wir wagen es! Wir warten jetzt noch die Nacht ab, dann..."

Lautes Gebrüll und Geschrei aus dem Lager unterbrach den Magier. Sie schlichen wieder zu ihrem Beobachtungsposten zurück. Die Horde tobte und lief wild umher. Die Gefangenen versuchten aus den Fängen der Orks zu entkommen. Doch die Orks machten kurzen Prozess und erschlugen die Aufrührer, doch Farameh war es gelungen aus dem Lager zu rennen. Sie kam direkt auf das Waldstück zu, in dem die drei Helden auf der Lauer lagen. Doch ein orkischer Wargreiter, nach seiner Rüstung zu schließen der Kommandant, hatte sie bemerkt und setzte ihr nach. Sie war noch etwa hundert Schritte entfernt als sie Beldid im Wlad liegen sah und der Ork sie einholte. Er schnitt ihr im Vorbeireiten die Kehle durch.

Eldarian hatte alle Mühe Beldid festzuhalten und ihn am Schreien zu hindern. Farameh sank auf der Ebene langsam auf die Knie. 'Meine Junge, rette dich!' sagten ihre Lippen tonlos. Der Ork hatte gewendet, ritt langsam zu seinem Opfer zurück und riss es an den langen, braunen Haaren vom Boden hoch, sodass die Füße in der Luft baumelten. Er spukte ihr ins Gesicht, doch sie setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Er rammte ihr wutenbrannt den tödlichen Stahl in die Brust und ließ sie achtlos fallen. Beldid konnte sich endlich von Eldarian losreißen und wollte aus dem Wald stürmen, doch Galatess packte ihn blitzschnell bei den Schultern und riss ihn zu Boden. Der Ork bemerkte diesen Tumult und ritt kampfeslustig brüllend auf den Wald zu.

Beldid hatte sich wieder hochgerappelt, sah den Ork auf sich zukommen, stieß Galatess und Eldarian zur Seite, wobei er das Schwert des Magiers aus der Scheide riss, und teilte den Schädel des Warges und den Ork mit nur einem Hieb in zwei Hälften. Er trat zum Oberkörper des Orks und Schlug ihm den Kopf ab. Blut spritzte in sein Gesicht, dass den hasserfüllten, fat wahnsinnigen Ausdruck noch verschlimmerte. Schwer atmend stand der Junge über seinem Opfer, das Schwert immernoch zwischen Kopf und Rumpf gesenkt. Er ließ einen markerschütternden Schrei aus seiner Kehle fahren und sackte bewusstlos zusammen.

"Den Schrei haben Sie gehört!" meinte Galatess, der die Bewegung im Lager aufgefallen war. Eldarian steckte das Schwert zurück in seine Scheide, packte den Jungen und warf ihn sich über die Schulter. "Wir müssen hier weg! Sie werden bestimmt das Waldstüch durchsuchen." sagte er noch bevor er an Galatess vorbei tiefer in den Wald lief. "Oder sich vor Angst nicht hineinwagen!" fügte Galatess hinzu als sie ihn überholte. Der Magier wusste nicht, was sie damit meinte, hatte aber auch keine Zeit sie zu fragen oder darüber nachzudenken.

Als die Nacht hereinbrach hatten sie eine Höhle gefunden in der sie sich verstecken konnten. Der Magier legte den Jungen vorsichtig auf den Steinboden, Galatess kletterte als Wachposten auf einen dicht gewachsenen Baum vor dem Eingang. Eldarian wagte es nicht ein Feuer zu machen, obwohl er keine Orks hörte. Er deckte Beldid mit seinem Mantel zu und legte sich selbst schalfen, denn Galatess sollte ihn um Mitternacht zu Wachablösung wecken. Sein Schlaf war geprägt von grauenhaften Visionen über Leid und Tod. Dazwischen immer wieder Beldid.

Er schrak aus seinen Träumen hoch als Galatess ihn um Mitternacht weckte. Auch er bezog Posten in dem Baum. Seine Gedanken hingen bis zum Morgengrauen bei seinen Vorahnungen und doch konnte er die Zukunft nicht klar erfassen. Sie war zu stark in Bewegung geraten. Doch mit den ersten Sonnenstrahlen wischte er seine schweren Gedanken beiseite, kletterte hinunter und ging zu den beiden anderen in die Höhle. Beldid und Galatess saßen an einem elbischen Lagerfeuer, das ohne Rauch mit kleiner, blauer Flamme kokelte und aßen Dörrfleisch.

"Anscheinend hattet Ihr Recht, die Orks sind und nicht gefolgt. Wie seid Ihr darauf gekommen?" fragte Eldarian zu der Elbin gewandt. "Zwei Leichen, eine von Orkhand getötet, die andere - der Anführer des Heeres - zerstückelt samt seinem Warg, danach ein Schrei den man nicht zuordnen kann. Hinzu kommt, dass die Orks keine Fährten lesen können und Spuren von uns dreien und dem Ork im Wald sind. Die Orks mussten denken eine Armee oder etwas schlimmeres versteckt sich im Wald. Wahrscheinlich sind sie so schnell sie gekommen sind auch wieder abgezogen." erklärte Galatess ihre Behauptung einen Tag zuvor. "Ich haße die Orks." klang Beldids Stimme gespenstisch durch die Höhle. Sein Blcik war stur auf das blaue Flämmchen gerichtet. Die Schatten des Feuers zogen unheimliche Grimassen auf seinem Gesicht.

"Wenn man die Sache so betrachtet habt Ihr natürlcih recht." meinte der Magier und ignorierte den Ausspruch des Jungen. "Aber jetzt müssen wir schnellstmöglich zum hohen Rat gelangen. Das Gezücht wird uns jagen. Sie haben nach uns gesucht. Sie wussten das wir in Bel'Daruhn waren." schloss er. "Wie kommt Ihr darauf?" wollte die Elbin wissen. "Sie haben nach einem Menschen gesucht, das erklärt die Gefangenen. Der den sie suchten war nicht dabei, deshalb haben sie alle abgeschlachtet und nicht versucht sie wieder einzufangen. Sie haben mich gesucht, denn sie wussten von irgendjemandem, dass ich hierher gekommen bin."

"Ihr meint es gab einen Verräter? Aber wer?" "Das weiß ich auch nicht, vielleicht war ich auch einfach nur unvorsichtig. Dagegen spricht die Truppengröße und ihr untypisches Verhalten. Das war kein Verfolgertrupp aus den Dunkellanden, dafür war er zu groß." "Ich denke Ihr habt recht, Meister Grauschimmer. Doch nun müssen wir überlegen, wie wir zum hohen Rat kommen." "Wir sollten Städte meiden. Nicht das wir nochmal verraten werden. Allerdings müssen wir in der nächsten Stadt Proviant und Pferde besorgen. Die Vorräte von Gerweyn reichen nur bis dorthin," meinte Eldarian mit einem prüfenden Blick in den Rucksack des Zwergs. "und ohne Pferde wird es schwer ienen Vorsprung vor den Orks zu halten. Eine andere Frage, woher kanntet Ihr eigentlich Glorschar und Gerweyn?"

"Glorschar kam mit mir nach Bel'Daruhn, damals wussten wir noch nichts vom hohen Rat. gerweyn kam später dazu. Er wollte Ruhe finden. Wir wurden Freunde, als er erfuhr, das wir für den Widerstand arbeiteten. Damals entstand auch der Tunnel. Gedacht als Fluchtmöglichkeit für die Bewohner." "Deshalb wusste der Schneider, wer ich bin. Doch nun müssen wir los, Beldid, bist du bereit?" Der Junge sagte nichts, doch stand er auf udn reichte Eldarian sienen Mantel. Nachdem Galatess das elbische Feuer gelöscht hatte, brachen die drei stillschweigend zur nächsten Stadt auf.
 
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