Ab wann 10 Punkte?

Wie sieht also euer eigener Benotungsschlüssel aus?

Da entscheidet eigentlich nur mein Bauchgefühl.
Es gibt Filme, da stimmt einfach alles, aber ich mag die einfach nicht, weil sie mich nerven oder schlichtweg nicht ansprechen.
(z.B. Fight Club = Hier stimmt alles, aber ich hasse diesen Film)
Wenn die Story stimmt (für das jeweilige Genre und meine Erwartungshaltung an den Film) und dann noch die Schauspieler gut sind, die Ausstattung toll, die Musik super u.s.w. und ich mich rundum zufrieden unterhalten fühle.
Wichtig ist auch, das ich nicht der Meinung bin irgendetwas fehlt mir in diesem Film, oft aber auch nur ein Bauchgefühl.
Ich habe keine Lust mit akribischer Logik an einen Film heranzugehen und ihn zu sezieren. Ein Film soll unterhalten und das ist schonmal die größte Erwartung die ich an den jeweiligen Film habe.
 
Farman schrieb:
Zum Begriff "gesunden Filmverstand" erst einmal: lol!

Was genau gibts daran zu lachen:rolleyes: Finde eher es traurig wenn großartige Filme einfach als Mist angesehen werden nur weil man evtl. mit dem Genre nichts anfangen kann

Und ansonsten finde ich stimmst du mir zu, anstatt mir zu widersprechen. Du sagst selbst: Wenn du gezwungen bist, nem pompösen prunkvollen Film in der Ehrengalerie der Filmgeschichte "objektiv" bewerten will, hat man diese Last des bereits Gesagten auf den Schultern, da objektiv festgelegt wurde, dass der Film gut ist. Sicherlich kann man objektiv an einen Film rangehen, da will ich dir gar nicht widersprechen.

Richtig, man ist in gewisser Weise immer irgendwie vorbelastet durch andere Meinungen. Aber wenn diese Vorredner wirklich objektiv bewertet haben, dann schlägt doch die nächste objektive Wertung in aller Regel in die gleiche Kerbe. Nicht, weil diese Meinung vorher schon gesagt wurde, sondern weil man sich diese Meinung selbst gebildet hat.

Warum begeistert der Film so viele Leute? Nur wenn du ihn für DICH bewertest, solltest du subjektiv bleiben.

Gabz genau, deswegen such ich mir einen Film im DVD-Regal nicht nach Wertungskriterien aus sondern nach meiner aktuellen Vorliebe.

Die Filme sind nicht dazu gemacht, dass du sie "objektiv" bewertest, es sei denn sie sind schlecht.

Schlicht und einfach: Warum?

Und übrigens: Warum sind "Der Pate" und "Herr der Ringe" unbedingt unantastbar, da brauch ich aber Argumente. Und zwar welche, die völlig unwiderlegbar sind. Gibts aber keine.

Ich glaub, da kommste selbst drauf wenn du ehrlich bist;)

Über diese beiden Filme wurde auch schon genug gelästert, so ist es nicht. Ein FBI-Mitarbeiter bezeichnete den Paten als "die beste Werbung für die Mafia aller Zeiten" und Salman Rushidie nannte HdR "reaktionär" afaik... kannst denen natürlich fehlenden "gesunden Filmverstand" vorhalten. Die haben einfach ne andere Meinung als du. Ist auch legitim ihre Meinungen zu verachten.

Das sind deren Meinungen, ich hab nichts gegen andere Meinungen. Ich finde den Paten 2 auch langweilig, aber suche nicht nach Gründen um meine Meinung als die Ultimative darzustellen.

Mich würde aber eines nun interessieren:
Mal angenommen es gibt einen Film der das absolute Oberhaupt aller Filme ist. Er ist quasi der Gott unter den Filmen. Die Kritiker und du, ihr seid euch einig, das ist DER FILM. Und jetzt kommt einer an, und will dir erzählen wie absolut Kacke der Film doch ist, es ist nicht nur seine eigene Meinung über den Film, nein, er ist sich absolut sicher dass der Film den Bodensatz wiederspiegelt.

Was denkst du dir dann?
 
Farman schrieb:
Ob du nun in nem Satz sagst was du von nem Film hälst oder auf nem zwanzig-seitigen Dossier, kommt ganz auf die Situation an, simpel zu sagen "ich find den Film geil" ist imo viel besser als "Hmmm, ich vergebe 10 von 10 punkten!".

Deutschland und die restliche industrialisierte Welt sind von einem Bewertungswahn heimgesucht und umnachtet, von Schule und Jobfindung bis zu Filmen und Kunst. Alles ein schreckliches Vakuum, eine leere Angelegenheit.

Du hast Dich mit der Thematik ernstlich auseinandergesetzt und Dir Deine persönlichen Gedanken darüber gemacht. Das ist richtig und gut. In vielen Dingen hast Du absolut Recht. Natürlich kann man einen Film mit kaum einem Schema gerecht werden und schon gar nicht, wenn man einfach nur eine Bewertung in den Raum stellt und kein weiteres Wort darüber verliert. Zu jeder zahlenmäßigen Bewertung gehört eine aussagekräftige in Worten gefaßte Begründung. Erst beides zusammen ergibt einen Konsenz, der die persönliche Meinung reflektiert. Das dies auch bei noch so bemühter und persönlicher Selbstdiziplin letztendlich ein subjektiver Eindruck bleibt, der niemals objektiv gesehen Allgemeingültigkeit erlangen kann, liegt in der Natur der Sache.

Somit ist und bleibt das Punktesystem in Verbindung mit dem wörtlichen Kommentar imo die stimmigste Alternative. Den nur ein Satz "Der Film ist geil" ist dann doch ein wenig dürftig und auch nicht von sonderlicher Aussagekraft. Ich weiß schon, wie Du es gemeint hast. Da hast Du Dich ja auch klar verständlich geäußert. Im Endeffekt ist es Dir ja aber nicht wirklich nur um das Bewertungssystem für Filme an sich gegangen, sondern um Gesellschaftskritik im Allgemeinen. Und da kommen wir dann auf ein Feld, daß sich vom bloßen Inhalt dieses Threads um Lichtjahre entfernt.;)
 
dax schrieb:
Da entscheidet eigentlich nur mein Bauchgefühl.
Es gibt Filme, da stimmt einfach alles, aber ich mag die einfach nicht, weil sie mich nerven oder schlichtweg nicht ansprechen.
(z.B. Fight Club = Hier stimmt alles, aber ich hasse diesen Film)

Ich find's ja schon gut, wenn man wenigstens die Diskrepanz zwischen Objektivität und Subjektivität erkennt. Ist auch nicht selbstverständlich.
 
Running Scared
8/10
Und nichts weiter. Dann kann man die Note gleich weglassen, denn die 8/10 per se sagt überhaupt nichts aus.

Lieber Vince
eine 8/ 10 sagt ne Menge aus.
Nämlich das derjenigen den Film besser fand wie z.B. 6/10 oder schlechter wie 10/10.;)
Nö, aber nunmal im Ernst. ich brauche nicht immer ellenlange Reviews um mich über den Film zu informieren.
Dafür lese ich schon massenhaft Zeitschriften.
Bie vielen Usern hier reicht mir deren Benotung, da ich mir dann schon sicher sein kann ob ich den Film mag oder nicht.
Das trifft dann schon oft zu.
Auch ein Review kann mir im Zweifellsfall nicht mehr sagen, nämlich dann wenn ich die Dinge völlig anders sehe.
Wie z.B. bei Shining:D
Bitte nicht falsch verstehen, ich lese schon gerne mal ein Review zu einem Film, aber auf die schnelle reicht es mir wenn ich mir die Benotungen einiger bekannter User meines Vertrauens anschaue.
 
dax schrieb:
Lieber Vince
eine 8/ 10 sagt ne Menge aus.
Nämlich das derjenigen den Film besser fand wie z.B. 6/10 oder schlechter wie 10/10.;)
Nö, aber nunmal im Ernst. ich brauche nicht immer ellenlange Reviews um mich über den Film zu informieren.
Dafür lese ich schon massenhaft Zeitschriften.
Bie vielen Usern hier reicht mir deren Benotung, da ich mir dann schon sicher sein kann ob ich den Film mag oder nicht.
Das trifft dann schon oft zu.
Auch ein Review kann mir im Zweifellsfall nicht mehr sagen, nämlich dann wenn ich die Dinge völlig anders sehe.
Wie z.B. bei Shining:D
Bitte nicht falsch verstehen, ich lese schon gerne mal ein Review zu einem Film, aber auf die schnelle reicht es mir wenn ich mir die Benotungen einiger bekannter User meines Vertrauens anschaue.

Naja, mir sagt's halt wirklich NULL. Klar, wer ne 8 gibt, der findet den Film besser als einen Film, dem er ne 6 gibt und schlechter als einem, dem er ne 10 gibt. Nur: Woher weiß ich denn, was für denjenigen ne 6 ist? Was ist ne 8, was ne 1? Das ist doch total entfremdet und hat überhaupt keinen Aussagewert. Wenn da zB. ein Actionspezi ist, der dem neuen Seagal ne 8/10 gibt... läufst du aufgrund dessen gleich in die nächste Videothek und leihst dir den neuen Seagal in der Hoffnung, der könnte ganz gut sein? Nee, also für meinen Geschmack sollte man, wenn man was in den Zuletzt gesehen Container schreibt, zumindest nen kleinen Kurzkommentar abgeben, sonst hat das Ganze doch gar keinen Sinn. Ich meine, macht wie ihr denkt, aber mich interessieren in dem Thread nur die Postings von denen, die auch was zu sagen haben. ;)
 
Wenn da zB. ein Actionspezi ist, der dem neuen Seagal ne 8/10 gibt... läufst du aufgrund dessen gleich in die nächste Videothek und leihst dir den neuen Seagal in der Hoffnung, der könnte ganz gut sein?

Nö, sicherlich nicht. Aber wenn mehere von mir geschätzte User den Film gut bewerten, bei denen ich auch weiß das sich deren Filmgeschmack mit meinem häufig deckt, dann ja.
Auch ohne weitere Kommentare ihrerseits.
Außerdem leihe ich mir sowieso fast jeden Film aus, weil ich Angst habe was zu verpassen.;)
 
Vince schrieb:
Naja, mir sagt's halt wirklich NULL. Klar, wer ne 8 gibt, der findet den Film besser als einen Film, dem er ne 6 gibt und schlechter als einem, dem er ne 10 gibt. Nur: Woher weiß ich denn, was für denjenigen ne 6 ist? Was ist ne 8, was ne 1? Das ist doch total entfremdet und hat überhaupt keinen Aussagewert. Wenn da zB. ein Actionspezi ist, der dem neuen Seagal ne 8/10 gibt... läufst du aufgrund dessen gleich in die nächste Videothek und leihst dir den neuen Seagal in der Hoffnung, der könnte ganz gut sein? Nee, also für meinen Geschmack sollte man, wenn man was in den Zuletzt gesehen Container schreibt, zumindest nen kleinen Kurzkommentar abgeben, sonst hat das Ganze doch gar keinen Sinn. Ich meine, macht wie ihr denkt, aber mich interessieren in dem Thread nur die Postings von denen, die auch was zu sagen haben. ;)


Ich finde schon das das manchmal ausreicht die Bewertung zu sehen. Wenn Travis,der einen ähnlichen Geschmack wie ich hat einem Film eine 9 von 10 gibt und das dann kommentarlos stehen läßt werde ich in jedem Fall hellhörig weil das für mich dann einiges aussagt. Wenn ein absoluter Seagal Fan einem Megageilen Actioner die 8 gibt werde ich ihn nicht blind ansehen weil der User nunmal meinen Geschmack ganz und gar nicht trifft. In beiden Fällen nützt es mir nichts wenn der User noch was dazu schreibt weil alles was sie schreiben ihrem eigenen Geschmack entspringt was mir nicht weiterhilft.

Es gab mal im Musik Express bei jedem Rezensenten die Rubrik "Zur Zeit auf meinem Plattenteller". Daran konnte man sich orientieren. Wenn der absolute Metalfan einer Elektronikpop Platte 0 Punkte gab konnte man sich nicht auf das Geschriebene verlassen. Umgekehrt genauso. Wenn man den Geschmack einer Person kennt kann eine pure Note schon sehr viel aussagen. Da braucht man keine Worte.
 
Nur muss man ja eigentlich, um den Geschmack von jemandem kennenzulernen, doch erstmal auch was von demjenigen hören. Also irgendwas außer Zahlen.
Bei mir ist es jedenfalls so, ich habe zB. in der ofdb so ein paar Lieblingsautoren, denen ich ganz gut vertrauen kann, nur wenn ich in ne Wertungsskala von denen schaue und nur die Note sehe, dann will ich trotzdem immer ganz gerne wissen, wieso diese Note vergeben wurde. Note reicht mir eben nicht.

Übrigens wirklich schöner Thread imo, der ist nochmal nach meinem Geschmack. Endlich noch mal ne richtige Diskussion. :hoch:
 
Ich finde schon das das manchmal ausreicht die Bewertung zu sehen. Wenn Travis,der einen ähnlichen Geschmack wie ich hat einem Film eine 9 von 10 gibt und das dann kommentarlos stehen läßt werde ich in jedem Fall hellhörig weil das für mich dann einiges aussagt. Wenn ein absoluter Seagal Fan einem Megageilen Actioner die 8 gibt werde ich ihn nicht blind ansehen weil der User nunmal meinen Geschmack ganz und gar nicht trifft. In beiden Fällen nützt es mir nichts wenn der User noch was dazu schreibt weil alles was sie schreiben ihrem eigenen Geschmack entspringt was mir nicht weiterhilft.

Es gab mal im Musik Express bei jedem Rezensenten die Rubrik "Zur Zeit auf meinem Plattenteller". Daran konnte man sich orientieren. Wenn der absolute Metalfan einer Elektronikpop Platte 0 Punkte gab konnte man sich nicht auf das Geschriebene verlassen. Umgekehrt genauso. Wenn man den Geschmack einer Person kennt kann eine pure Note schon sehr viel aussagen. Da braucht man keine Worte.

Wo muß ich unterschreiben?
Genau so sehe ich das auch!:uff:
 
Vince schrieb:
Nur muss man ja eigentlich, um den Geschmack von jemandem kennenzulernen, doch erstmal auch was von demjenigen hören. Also irgendwas außer Zahlen.
Bei mir ist es jedenfalls so, ich habe zB. in der ofdb so ein paar Lieblingsautoren, denen ich ganz gut vertrauen kann, nur wenn ich in ne Wertungsskala von denen schaue und nur die Note sehe, dann will ich trotzdem immer ganz gerne wissen, wieso diese Note vergeben wurde. Note reicht mir eben nicht.

Übrigens wirklich schöner Thread imo, der ist nochmal nach meinem Geschmack. Endlich noch mal ne richtige Diskussion. :hoch:


Wir hatten ja im alten Forum schon mal die Diskussion das ich nichts über einen Film lesen will;) Habe zum Beispiel den kompletten Running Scared Thread nicht gelesen weil irgendwas drin stehen könnte was ich nicht wissen will. Der Film liegt hier und wartet darauf gesehen zu werden. Wenn ich ihn gesehen habe lese ich den Thread. Deshalb bin ich persönlich auch ganz froh wenn nur die Note da steht.
 
Nur muss man ja eigentlich, um den Geschmack von jemandem kennenzulernen, doch erstmal auch was von demjenigen hören. Also irgendwas außer Zahlen.

Wie gesagt, einigen Usern hier vertraue ich schon blind, weil sich deren Geschmack häufig mit meinem deckt.
Da reicht mir die Note, und ein "Yeaaah, geiler Film!"

Bei mir ist es jedenfalls so, ich habe zB. in der ofdb so ein paar Lieblingsautoren, denen ich ganz gut vertrauen kann, nur wenn ich in ne Wertungsskala von denen schaue und nur die Note sehe, dann will ich trotzdem immer ganz gerne wissen, wieso diese Note vergeben wurde. Note reicht mir eben nicht.

Du setzt Dich auch mit dem Thema Film kritischer auseinander, für mich ist das pure Unterhaltung, Du bist da schon mehr die Analysefraktion.
Das meine ich nicht negativ, sondern nur das jeder andere Ansprüche und Maßstäbe an sein Hobby setzt und jeder numal die Dinge anders angeht.
Jedem das Seine und das was ihm Spaß macht, bzw. ihm am Meisten gibt.
Anders formuliert: Ich bin normaler (soweit das noch bei uns möglich ist) Filmuser, aber Du solltest eigentlich permanent für eine Zeitschrift schreiben.
Deine Rewievs sind wirklich allererste Sahne.
So wie Du Dich mit dem Thema Film auseinandersetzt, ist es mehr als verständlich, das Dir ne Note nicht reicht.

Übrigens wirklich schöner Thread imo, der ist nochmal nach meinem Geschmack. Endlich noch mal ne richtige Diskussion.

Stimmt, gibts hier bisher zu selten.
Wollen wie nochmal über Kubricks Shining vs. TV-Verfilmung sprechen?;)
 
dax schrieb:
Wie gesagt, einigen Usern hier vertraue ich schon blind, weil sich deren Geschmack häufig mit meinem deckt.
Da reicht mir die Note, und ein "Yeaaah, geiler Film!"



Du setzt Dich auch mit dem Thema Film kritischer auseinander, für mich ist das pure Unterhaltung, Du bist da schon mehr die Analysefraktion.
Das meine ich nicht negativ, sondern nur das jeder andere Ansprüche und Maßstäbe an sein Hobby setzt und jeder numal die Dinge anders angeht.
Jedem das Seine und das was ihm Spaß macht, bzw. ihm am Meisten gibt.
Anders formuliert: Ich bin normaler (soweit das noch bei uns möglich ist) Filmuser, aber Du solltest eigentlich permanent für eine Zeitschrift schreiben.
Deine Rewievs sind wirklich allererste Sahne.
So wie Du Dich mit dem Thema Film auseinandersetzt, ist es mehr als verständlich, das Dir ne Note nicht reicht.



Stimmt, gibts hier bisher zu selten.
Wollen wie nochmal über Kubricks Shining vs. TV-Verfilmung sprechen?;)


Du meinst die völlig versaute Adaption einen Kultromans und den Weg wie man ihn viel besser hätte drehen können. Du meinst eine ständig hysterisch kreischende Sissy Spacek bei der man nach zunehmender Spieldauer sich völlig auf die Seite von Nicholson schlägt damit die endlich Ruhe hält im Gegensatz zu einer feinfühlig spielenden Rebecca de Mornay um die man den ganzen Film panische Angst hat das ihr etwas passieren könnte?;)
 
Vince schrieb:
Und dennoch ist es lächerlich und einfach nicht haltbar, solche Filme mit der Tiefstnote zu beleidigen. Ganz einfach deswegen, weil man sie damit dem größten Dreck der Filmgeschichte gleichsetzen würde. Das ist doch genau der Punkt. Und wenn man schon Noten verwendet, muss man da auch differenzieren. Da sag ich dir auch ganz klar, wer einem solchen Film eine 1/10 gibt, ist bei mir von vornherein unten durch... es sei denn, er kann sie mir plausibel begründen, aber das ist nach meinem Verständnis schlicht nicht möglich.

Und mit den Noten finde ich, du siehst das zu eng. Ich stimme dir wenigstens insofern zu, als dass es imo Schwachsinn ist, z.B. in den "Zuletzt gesehen"-Container zu schreiben:
Running Scared
8/10
Und nichts weiter. Dann kann man die Note gleich weglassen, denn die 8/10 per se sagt überhaupt nichts aus.
Im Gerüst eines Reviews finde ich das Zehnersystem dennoch sinnvoll, da es einen Richtwert gibt, demzufolge man das Besprochene einordnen kann. Man hat die beiden Extreme 1 und 10 und sieht eben anhand der Bewertung, wie weit entfernt der Wert vom jeweiligen Extrem ist. Es ist imo eine sinnvolle Orientierungshilfe, natürlich aber auch nichts weiter. Die Note ist kein Erstaz für eine Kritik, aber eine Unterstützung eines solchen doch allemal.
zu Absatz 1: Argumente, bitte. Warum ist es lächerlich und nicht haltbar, den Paten oder HdR schlecht zu finden? Ich weiß, was du meinst, du legst ein die Diskussionsteilnehmer umspannendes, kollektives Grundverständnis voraus -nach dem jeder Begeisterte gewisse Perlen "mögen sollte"- und legst das dem Gespräch zugrunde. Ich hingegen tue das GERADE in dieser Diskussion, wie man Filme bewerten soll -eine Frage ähnlich der Frage nach dem Sinn des Lebens, de facto unbeantwortbar- absichtlich nicht. Ich sage das als jemand, der mit den Paten-Filmen groß geworden ist und sie liebt. Ich könnte aber auf Knopfdruck einen Patenhasser spielen. Einen "modernen" Querdenker der meint, der Pate wäre bloß primitives Erzählkino und gegenüber den heutigen selbstbewussten Genrespielereien hoffnungslos veraltet. Oder die Familie wird da mythisch überhöht bis ins Unwirkliche und Lächerliche. Oder der Mafia-Patriarch ist ein liebender Vater und somit eine gefährliche glorifizierte Filmfigur, eine Ikone, der persönliche Tragik gewährleistet wird statt zynischer Verachtung. Blablabla. Aber weil ich an meine Sichtweise glaube halte ich dagegen.
Unhaltbar (natürlich nur nach meiner Sicht) kann erst eine Argumentation sein, es ist doch verrückt eine Zahl für unhaltbar zu erklären. "Und wenn man Noten verwendet, muss man da schon differenzieren" => Ein "Der Pate" auf einem Grad mit nem Chuck Norris-Kawumm zu setzen, sieht so verdammt absurd aus. Wie so vieles bei Zahlenwertungen. Von daher ist dieses ganze Prozedere mit den Zahlen eine völlig banale Differenzierung. Wenn ich den Paten nicht mag, ihn sogar hasse, setze ich ihn nicht mit irgendnem Kawummfilm gleich, ich würde gar nicht erst auf die Idee kommen. Es sei denn natürlich, ich mache das mit Zahlen. Und bei Zahlen müsst ich mich dämlich fühlen deswegen, also wieso das alles?

Absatz 2: Gerade wegen dem was oben steht bin ich anderer Meinung. Die Zahlenwertung würde jedenfalls bei mir persönlich meinen Text völlig zugrunde richten, als wären meine Wörter hilflos. Bei einer langen Filmkritik ist es doch grundsätzlich sehr viel schöner und effektiver, den Leser ins kalte Wasser zu werfen und ihn den Text interpretieren/verstehen zu lassen. Dann vergleicht er seine und meine Eindrücke, lehnt meine Meinung ab/stimmt ihr zu => Reflexionsprozess, sowas macht weise. Ich würde eh nur Kritiken schreiben für Leute die den Film schon gesehen haben, d.h. die Einkaufsberatungs-Schiene fahr ich schonmal gar nicht, vielleicht deswegen auch meine Meinung.

BTW: Ja, ich seh das alles ein bißchen eng, sorry ;) Aber natürlich hat da jeder seine persönliche Herangehensweise.
 
Zuletzt bearbeitet:
deadlyfriend schrieb:
Ich finde schon das das manchmal ausreicht die Bewertung zu sehen. Wenn Travis,der einen ähnlichen Geschmack wie ich hat einem Film eine 9 von 10 gibt und das dann kommentarlos stehen läßt werde ich in jedem Fall hellhörig weil das für mich dann einiges aussagt. Wenn ein absoluter Seagal Fan einem Megageilen Actioner die 8 gibt werde ich ihn nicht blind ansehen weil der User nunmal meinen Geschmack ganz und gar nicht trifft. In beiden Fällen nützt es mir nichts wenn der User noch was dazu schreibt weil alles was sie schreiben ihrem eigenen Geschmack entspringt was mir nicht weiterhilft.

Seh ich genau so. Nur hat das nichts mit den Wertungen zu tun, sondern mit dem Vertrauen, den du in einen Kollegen hast, weil er quasi gleichgesinnt ist. Gerade da steht der objektive Gedanke einer Zahlenwertung imo im Weg, ich würd mich wesentlich mehr drauf freuen, wenn jemand versucht, seinen Enthusiasmus auf mich zu übertragen.
 
Farman schrieb:
Seh ich genau so. Nur hat das nichts mit den Wertungen zu tun, sondern mit dem Vertrauen, den du in einen Kollegen hast, weil er quasi gleichgesinnt ist. Gerade da steht der objektive Gedanke einer Zahlenwertung imo im Weg, ich würd mich wesentlich mehr drauf freuen, wenn jemand versucht, seinen Enthusiasmus auf mich zu übertragen.

Bloß keinen Enthusiasmus auf mich übertragen. Ich will von einem Film bevor ich ihn gesehen habe Nichts wissen. Mit Nichts meine ich Nichts!!!!! Ich hasse Trailer. Ich hasse Vorabrezensionen. Für mich ist ein Satz wie "Das Ende des Films ist wirklich überraschend" ein nicht akzeptabler Spoiler. " Ein Satzfragment wie "überraschende Wendungen" ist ein nicht akzeptabler Spoiler. Ich lese keine Covertexte und keine Inhaltsangaben. Ich will bevor ich den Film sehe NICHTS wissen. Denn ann habe ich die Chance überrascht zu werden. Ich sitze nicht da und warte auf die im Review angesprochene Überraschung am Ende. Ich will ohne den hauch einer Erwartungshaltung an einen Film gehen können. Deshalb ist eine Zahlenbewertung für mich hilfreich. Ein User meines Vertrauens sagt 9 von 10 Punkten und ich denke mir der könnte mir gefallen ohne zu Wissen um was es in dem Film geht.
Ich lesesehr gerne Rezensionen aber nur dann wenn ich den Film gesehen habe.
 
Agent Orange schrieb:
Was genau gibts daran zu lachen:rolleyes: Finde eher es traurig wenn großartige Filme einfach als Mist angesehen werden nur weil man evtl. mit dem Genre nichts anfangen kann
Gesunder Filmverstand geht eher in die Richtung eingebildeter Professionaltität. Wenn ich einen Film sehe möcht ich fühlen, denken, lachen, (innerlich ;)) weinen, schreien. Aber sicherlich nicht meinen gesunden Filmverstand nähren.

Agent Orange schrieb:
Gabz genau, deswegen such ich mir einen Film im DVD-Regal nicht nach Wertungskriterien aus sondern nach meiner aktuellen Vorliebe.
Richtig so.

Agent Orange schrieb:
Schlicht und einfach: Warum?
Warum ein Film schlecht ist, der dafür gemacht wurde, damit du ganz OBJEKTIV nach sagen kannst, dass er gut ist? Weil er dann eine Produktion wäre zum Selbstzweck, produzieren um zu zeigen, dass man produzieren kann. Aber du willst doch mindestens unterhalten werden, wenn schon nicht begeistert. Warum ist ein Buch schlecht, wenn es nur dazu gemacht wurde, das hochwertige Papier, auf das es gedruckt wurde, zu erkennen?

Agent Orange schrieb:
Ich glaub, da kommste selbst drauf wenn du ehrlich bist;)

Herr der Ringe z.B. hat mir nur ein "cool, bei diesem event auch mal dabeigewesen zu sein" entlockt, um ganz ehrlich zu sein.

Agent Orange schrieb:
Mich würde aber eines nun interessieren:
Mal angenommen es gibt einen Film der das absolute Oberhaupt aller Filme ist. Er ist quasi der Gott unter den Filmen. Die Kritiker und du, ihr seid euch einig, das ist DER FILM. Und jetzt kommt einer an, und will dir erzählen wie absolut Kacke der Film doch ist, es ist nicht nur seine eigene Meinung über den Film, nein, er ist sich absolut sicher dass der Film den Bodensatz wiederspiegelt.

Was denkst du dir dann?
Wir haben andere Denkmuster. Von daher ist diese Frage für mich soweit nicht zu beantworten. Der GOTT unter den Filmen , was ist das? Wenn ein Film/Buch/Lied für mich anbetungswürdig ist und jemand will mir weismachen, es ist eigentlich scheiße, gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Er diskutiert mit mir und bringt mir seine verachtende Meinung nahe, ich höre ihm zu und argumentiere meinerseits. A la "Wer den anderen am schnellsten bekehrt, kriegt nen mäckesmenü". Ich würd mich da weder hinter meinem "persönlichen Geschmack" verkriechen noch hinter der möglichen Tatsache, dass jeder ihn gut findet (obwohl ichs möglicherweise mal erwähnen würde)
b) Er will mich auf intolerante Weise für dumm erklären => Er kann mir den Buckel runterrutschen. Oder ich erklär wiederum ihn für dumm, wenn es Spaß macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
deadlyfriend schrieb:
Bloß keinen Enthusiasmus auf mich übertragen. Ich will von einem Film bevor ich ihn gesehen habe Nichts wissen. Mit Nichts meine ich Nichts!!!!! Ich hasse Trailer. Ich hasse Vorabrezensionen. Für mich ist ein Satz wie "Das Ende des Films ist wirklich überraschend" ein nicht akzeptabler Spoiler. " Ein Satzfragment wie "überraschende Wendungen" ist ein nicht akzeptabler Spoiler. Ich lese keine Covertexte und keine Inhaltsangaben. Ich will bevor ich den Film sehe NICHTS wissen. Denn ann habe ich die Chance überrascht zu werden. Ich sitze nicht da und warte auf die im Review angesprochene Überraschung am Ende. Ich will ohne den hauch einer Erwartungshaltung an einen Film gehen können. Deshalb ist eine Zahlenbewertung für mich hilfreich. Ein User meines Vertrauens sagt 9 von 10 Punkten und ich denke mir der könnte mir gefallen ohne zu Wissen um was es in dem Film geht.
Ich lesesehr gerne Rezensionen aber nur dann wenn ich den Film gesehen habe.
Ich vermeide auch Spoiler jeglicher Art, doch bei dir wär ja quasi das einzige Kriterium, ne ordentlich kurze Wertung zu sehen von einem von dir geschätzten Notengeber. Das ist ja ein Leben am seidenen Faden.
Enthusiasmus ist für mich das ein und Alles. Das hat nichts mit Spoilern zu tun. Wenn wer enthusiastisch ist, juckt es mich zu erfahren warum. Und wenn der Grund seines Enthusiasmus für mich zugänglich ist, dann kann ichs ja auch mal probieren.
 
Travis Bickle schrieb:
Du hast Dich mit der Thematik ernstlich auseinandergesetzt und Dir Deine persönlichen Gedanken darüber gemacht. Das ist richtig und gut. In vielen Dingen hast Du absolut Recht. Natürlich kann man einen Film mit kaum einem Schema gerecht werden und schon gar nicht, wenn man einfach nur eine Bewertung in den Raum stellt und kein weiteres Wort darüber verliert. Zu jeder zahlenmäßigen Bewertung gehört eine aussagekräftige in Worten gefaßte Begründung. Erst beides zusammen ergibt einen Konsenz, der die persönliche Meinung reflektiert. Das dies auch bei noch so bemühter und persönlicher Selbstdiziplin letztendlich ein subjektiver Eindruck bleibt, der niemals objektiv gesehen Allgemeingültigkeit erlangen kann, liegt in der Natur der Sache.

Thx für das ganze Lob. Macht Spaß mal zu diskutieren, ist doch alles viel schöner als ne Aneinanderreihung von Zahlenwertungen, findet ihr nicht?:evil:

Agent Orange schrieb:
SIm Endeffekt ist es Dir ja aber nicht wirklich nur um das Bewertungssystem für Filme an sich gegangen, sondern um Gesellschaftskritik im Allgemeinen. Und da kommen wir dann auf ein Feld, daß sich vom bloßen Inhalt dieses Threads um Lichtjahre entfernt.;)

Ist doch wunderbar ;)
Schön dass du gesellschaftskritische Untertöne entdeckst, find den Kontext dafür aber ganz passend.
BTW: Geiler Nick, geiler Film. :)
 
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