Album Review: Billy Talent - III

SunPhoenix

Bekanntes Gesicht
Mitglied seit
13.04.2008
Beiträge
1.053
Reaktionspunkte
0
Website
apfelphone.net
Mit III veröffentlichten Billy Talent am 10. Juli diesen Jahres ihr neustes Album. III steht dabei für den Abschluss der ersten Album Trilogie, bestehend aus den ersten zwei Alben, I und II, und eben diesem. Mit Billy Talent wird es aber trotz dieser Tatsache weitergehen.
III ist anders, es hat kaum mehr etwas mit dem punkigen Sound der ersten Alben zu tun. Das Album ist wieder eine in sich geschlossene Sache. Die Songs passen untereinander alle zusammen, nur eben nicht zu den älteren Songs. Ob man den erneuten Stilwechsel, welcher schon zwischen I und II vorhanden war, gut findet oder nicht, sei einem selbst überlassen. Mich jedenfalls hat der neue Stil vollkommen überzeugt. Weniger Punk, dafür mehr Rock, vielleicht geht es sogar schon eher in Richtung Post Hardcore.

Rusted from the Rain war die erste veröffentlichte Single und auch der Song, der als erster live gespielt wurde. Nach diesem folgten an den Auftritten auch mit der Zeit Devil on my Shoulder und Saint Veronika. All diese Songs kannte man also schon, trotzdem klangen sie aus dem Studio nochmals anders als live.

Devil on my Shoulder ist eher mässig vom Tempo her, erinnert teilweise aber trotzdem an ältere Songs, besonders das Intro. Bis auf das kurze Solo von Ian folgt der Song einer klaren Struktur und verändert sich in den knapp vier Minuten kaum ein bisschen. Neben Ian hat auch Jon ein kurzes Solo, welches zusammen mit Bens später eintretendem Gesang einen tollen Sound bietet, den Song aber trotzdem nicht speziell hervorstechen lässt.
Im Vergleich zur Live Version ist hier kein grosser Unterschied vorhanden, trotzdem klingt die Live Variante wie so oft etwas besser.

Rusted from the Rain ist klar vom Bass getrieben. Besonders in den Strophen klingt Jons Bass klar hinter Bens Stimme hervor und wird nur wenig von Ian unterbrochen. Der Refrain ist dann klar wieder auf die Gitarre zugeschnitten. Wenige Akkorde und ein gemächliches Tempo passen zwar gut in den Song, sind aber relativ ungewöhnlich für Billy Talent.
Ians Solo ist wahrscheinlich das beste am Song, ist aber auch kein Meisterwerk.
Insgesamt ist Rusted from the Rain ein sehr gemähchlicher Song und passt auf eine gewisse Art und Weise nicht wirklich in das Album. Ob es nun die Tatsache ist, dass Rusted from the Rain der einzige Song war, den ich schon vor dem Record Release gehört hatte, oder ob der Song wirklich so schwach ist, weiss ich nicht, meiner Meinung nach ist Rusted from the Rain jedenfalls einer der schwächsten Song des ganzen Albums.

Saint Veronika ist auf dem Album leider längstens nicht so gut, wie er es live ist, trotzdem gehört er zu den besseren Songs. Das Gleichgewicht der Instrumente ist hier gewahrt, auch Aarons Schlagzeug kommt hier wieder einmal klar zum Zug, wie es auf dem Album sonst nicht allzu sehr der Fall ist. Das beste an dem Song ist ganz deutlich die Bridge, obwohl auch der Rafrain und die Strophen nicht schlecht sind, ist die Bridge der klare Sieger. Sie hebt sich extrem klar vom Rest des Songs ab und erinnert wieder ein Mal an die älteren Songs.

Tears into Wine war der erste Song des Albums, den ich wirklich gut fand. Er ist schnell, zwar eher weniger hart, hat dafür aber einen guten Text spendiert bekommen. Bens Stimme passt hier wirklich zum Song, wie es keine andere auf der Welt tun würde. Ian und Jon machen ihren Job als Background Sänger auch ganz gut, obwohl besonders Ian hier anders klingt als gewöhnlich.
Auf dem Album enthalten ist neben der normalen Version eine frühe Demo Version, welche sich nur wenig von der finalen Version unterscheidet. Der grösste Unterschied liegt hier bei der Gitarre, welche nicht so stark im Vordergrund steht.

White Sparrows erinnert wieder deutlich an ältere Songs, besonders der Refrain erinnert mich vom Konzept her sehr an Nothing to Lose. In einem Interview erlkärte Ben, wie viel ihm dieser Song bedeutet. Ben singt darin über eine ihm nahestehende Person, die er verlor.
Musikalisch ist White Sparrows in keinster Weise speziell, der Text jedoch kann vollkommen überzeugen.
Auch von White Sparrows gibt es eine alternative Version. Auch hier unterscheidet sich im Prinzip nur die Musik von der finalen Version. Die finale Version ist klar besser, da bei dieser die Instrumente klar besser klingen.

Pocketful of Dreams gehört meiner Meinung nach deutlich zu den schwächeren Songs auf dem Album. Er ist zwar schneller und vielleicht auch härter als andere Songs, aber mich konnte besonders der Text hier gar nicht überzeugen. Der Refrain ist zwar nett gemacht und man hört klar den Unterschied, wenn alle drei zusammen singen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf keinem der Elemente, am ehesten aber auf dem Gesang.

The Death can?t testify ist ein ganz besonder Song. In den ersten zwei Minuten ist er hart, langsam und vom Bass getrieben. Der Gesang und der Text kann hier überzeugen, musikalisch sind die ersten zwei Minuten aber definitiv kein Meisterwerk. Dieser Song spielt seine wahre Kraft aber erst nach zwei Minuten aus. Der erste Refrain sticht extrem heraus. Das Tempo bleibt relativ langsam, der Gesang wird aber intensiver und insgesamt ist alles etwas weicher.
Alleine der Refrain macht The Death can?t testify zu dem, was er schlussendlich geworden ist. Ohne diesen wäre der Song nur unteres Mittelmass. Musikalisch und gesanglich überzeugt dieser Song beinahe vollkommen, der Text ist aber nicht das Mass aller Dinge.

Diamond on a Landmine ist der wahrscheinlich schnellste Song des Albums, aber auch einer der weicheren. Der Text ist hier gut gelungen, aber auch musikalisch stimmt alles. Der Refrain ist gut gelungen mit dem Background Gesang und Bens klarem Gesang.
Die Bridge ist hier, wie schon bei Saint Veronika sehr gut gelungen und unterscheidet sich sehr stark vom eigentlichen Song.

Turn your Back ist wohl am ehesten der Song, der grosses Potential zum Mitsingen mit sich bringt. Der Refrain ist einfach und er lässt sich gut mitbrüllen. Der Rest der Songs ist leider, bis auf die Bridge nicht allzu gelungen. Die Bridge hebt sich, klarer als es bei den anderen Songs ist, extrem stark vom Rest des Songs ab und erinnert in gewisser Weise an ältere Songs.
Auch Turn your Back gibt es in einer alternativen Variante. Hier unterscheidet sich, im Gegensatz zu den beiden anderen Demo Versionen, nich nur die Musik, sondern auch der Gesang. Hier wird der Song besonders durch den Gesang schlechter gemacht, als die finale Variante, die Musik nämlich ist relativ ähnlich.

Sudden Movements ist meiner Ansicht nach der langsamste Song des Albums, jedoch auch der, der wohl die härtesten Riffs bietet. Ich finde ihn jedoch, besonders wegen des Tempos sehr langweilig, dazu kommt noch, dass auch der Text keine Bäume aussreissen kann.
Wohl noch viel eher als Rusted from the Rain, hat Sudden Movements die Chance, der schlechteste Song des Albums zu sein. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass er live einiges hermachen könnte.

Definition of Destiny ist wieder schneller, kann mich bis auf das Intro jedoch nur wenig überzeugen. Musikalisch ist er nichts besonderes, in keinster Weise, der Text und der Gesang in den Strophen kann aber bis zu einem gewissen Punkt überzeugen. Der Refrain hingegen ist wieder etwas schwächer.
Definition of Destiny ist klar im qualitativen Mittelfeld des Albums. Er ist nicht schlecht, aber auch alles andere als gut, was besonders am Refrain liegt.

III ist anders als die ersten zwei Teile der Trilogie, auf jede Art und Weise. Musikalisch ist alles eine Nummer langsamer geworden, bis auf einige Ausnahmen. Der grössere Unterschied liegt meiner Meinung nach im Text. Alles wirkt etwas erwachsener, oder wie man es auch immer bezeichnen will.Für mich bietet III einen grossartigen Abschluss der Trilogie, und bringt mich dazu, mich schon jetz auf weitere Alben von Billy Talent zu freuen.
Natürlich ist der gesamte Inhalt dieses Blogs sehr subjektiv geprägt, und entspricht in diversen Punkten vielleicht nicht der korrekten musikalischen Bezeichnung, aber ich habe versucht, mich möglichst objektiv zu halten.

III erscheint in zwei Versionen. Zum einen in der normalen Version und zum anderen in der Guitar Villian?s Edition. Diese Version bietet einen weiteren Demo Song (Pocketful of Dreams) und als besonderes Extra eine Bonusdisc mit allen Songs des Albums ohne den Gitarrenpart, damit man sie als fähiger Gitarrist mit den beigelegten Tabs nachspielen kann.
 
... aber trotzdem gut. Das Album wird mit jedem neuen Durchgang besser. Ich mag diese Truppe aus Kanada!
 
Zurück