Alles was ich weiß, hab ich aus asiatischen Filmen gelernt.

Frank Emmerling

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18.08.2006
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Naja, das ist ein wenig übertrieben. Es ist aber interessant, gerade solche Filme auf ihre "Tatsachen" zu analysieren.

Mein erstes Beispiel ist The Promise von Farewell My Concubine-Regisseur Chen Kaige. Nachdem sein Kollege Zhang Yimou erfolgreich bewies, das mit farbenfrohen, wenig realistischen, geschweige den historisch korrekten, dafür aber ästhetisch überragend inszenierten Streifen Kohle zu machen ist, wollte Kaige wohl auch einmal sein Glück versuchen. Heraus kam ein quietschbuntes aber schönes Märchen mit guten Darstellern (Jang Dong-Gun, Cecilia Cheung, Nicolas Tse).

Einen recht kurz Kinogastspiel gab The Promise im übrigen bei uns unter dem Titel Wu Ji: Die Reiter der Winde - stark gekürzt.

Der Film hat mich auf alle Fälle einige interessante Dinge gelernt.

1. Wenn du schnell genug läufst, kannst du eine Frau an einer Schnur wie einen Drachen steigen lassen.
2. Wenn man noch schneller rennt, rennt man rückwärts durch die Zeit.
3. Rennende Zeitreisende können dramatische Ereignisse der Vergangenheit nicht korrigieren, nur undramatische, die keinen interessieren.
4. Rationale Überlegungen über die Zusammenhänge des Raum-Zeit-Gefüges sind generell der Liebesgeschichte unterzuordnen.
5. Die Rüstung eines wahren Kriegers muss kitschig aussehen, nicht praktisch sein, oder bequem oder in irgendeiner Form modisch.
6. Schnauzbärte sahen schon im alten China scheiße aus.
7. Eine Strohhütte hält leichtbekleidete Bewohner das ganze Jahr warm.
8. Liebe reicht, um in der Einöde zu überleben - wer braucht schon unnützes wie Nahrung, Wasser oder Sanitäranlagen?
9. Götter sind stets missgünstig, vor allem die weiblichen.
10. Ein geklauter Napfkuchen kann dein Schicksal besiegeln.
11. Kinder sind das nachtragendste Pack überhaupt.
12. Armeen müssen stets auffällige Farben tragen, damit man sie auch schön auseinanderhalten kann.
13. Das Sprichwort vom goldenen Käfig ist aber so was von wahr.
14. Das Böse verliert am Ende immer - bis dahin hat es aber das beste Leben überhaupt.
15. Barbaren tragen gerne riesige Plastikkeulen als Waffen.
16. Ein Film in dem Edison Chen nicht vorkommt, ist automatisch sehenswert.
 
.... leider sieht unser Herr Emmerling eure Kommentare nicht... der Blog ist 2006 geschrieben... 2007 das erste Kommentar? Dann 2009, kein Komm in 08 und meins jetzt in 2010.
Ich glaube, als die Games Aktuell den Verlag gewechselt hat, war das Schicksal des Herrn Emmerling, über kurz oder lang, besiegelt.
Früher gab es auch Tests von ihm, dann später nur noch die Leserbriefe von ihm und heuer? Nichts, absolut gar nichts!
Er ist weg, ohne etwas zu sagen oder zu erwähnen. Einfach so mir nichts dir nichts verschwunden. Egal, wer braucht ihn schon? Dennoch frage ich mich, was er wohl jetzt so treibt, auch beruflich?????
 
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