Armageddon

Ragnarok

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Der Asteroid "Apophis" ? Am Freitag, den 13. April 2029 wird er der Erde gefährlich nahe kommen. Nur 36.400 Kilometer liegen dann zwischen uns und dem 250 Meter dicken Brocken aus dem All ? Ein Zehntel der Entfernung Erde ? Mond.

Doch die Bedrohung durch "Apophis", benannt nach dem altägyptischen Gott der Finsternis, liegt nicht nur im kurzen, 30 Sekundenkilometer schnellen Rendezvous mit der Erde. Nähert er sich uns auf etwa 30.000 Kilometer, besteht die Gefahr, dass er durch ein circa 600 Meter breites Schlüsselloch im Gravitationsfeld der Erde flutscht. Dann würde die Erdschwerkraft die Bahn des Asteroiden so verändern, dass er im Jahr 2036 definitiv die Erde kreuzt. Der Einschlag dieses Asteroiden würde eine Energie von 1900 Megatonnen TNT freisetzen.

Wissenschaftler der Universität Princeton schätzen die Möglichkeit auf eins zu 5000, dass ein Ein-Kilometer-Asteroid im kommenden Jahrhundert auf der Erde einschlägt. Aber sollte der schlimmste Fall eintreten, muss die Menschheit einen großen Preis bezahlen. Es gibt kein oberes Limit für den Schaden, den ein größerer Asteroid anrichten kann.

Was unternimmt man also gegen eine solche Gefahr? Unser Wachhund ist chronisch pleite; Das NASA-Budget reicht nicht für die Asteroidenjagd.

Dennoch denken Forscher über die Zerstörung von Asteroiden nach. Allerdings wirft das auch mehrere Fragen auf: Soll eine Bombe losgeschickt werden, wenn die Einschlagswahrscheinlichkeit bei 2 % liegt? Oder erst bei 20? Wenn Kalifornien getroffen wird? Oder Kamerun? Wer entscheidet, bis zu welcher Zerstörungskraft ein Einschlag akzeptabel ist?

Eine allerdings wichtigere Frage ist, wie Asteroiden eigentlich auf Beschuss reagieren. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Asteroid eigentlich nichts anderes, als ein fliegender Schutthaufen ist, dessen Bestandteile locker zusammenhängen. Wie reagiert solch ein Körper also auf Ablenkung? Zerbricht er in mehrere Einzelteile und stellt somit eine noch größere Gefahr dar? Die "Don-Quijote-Mission" der ESA soll dies testen. Eine Sonde soll einen etwa 500 Meter großen Asteroiden umkreisen, dabei vermessen und Sprengladungen sowie Messgeräte absetzen. Sieben Monate später wird eine zweite Sonde gestartet, die mit 14 Sekundenkilometern in diesen Asteroiden reinrasen soll, um dessen Laufbahn zu verändern ? oder auch nicht. Erst die Erkenntnisse aus dieser Mission könnten die Entwicklung konkreter Szenarien zur Asteroiden-Abwehr ermöglichen ? der Start wird jedoch nicht vor 2020 erwartet. Jedoch können Experten zu diesem Zeitpunkt einen möglichen Einschlag eines Asteroiden nur mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen beantworten.

Doch da gibt es auch noch ein 1998 von der NASA gegründetes Programm mit dem Namen "Spaceguard Survey Program" welches bis zum Jahr 2020 wenigstens 90 % der geschätzten 1100 Asteroiden, die der Erde in einer Entfernung von 48 Millionen Kilometer oder weniger auf die Prelle rücken und einen Durchmesser von mindestens einem Kilometer, orten und verfolgen soll.

Bislang wurden etwa drei Viertel dieser Objekte entdeckt, doch das letzte Viertel zieht im Dunkel des Alls unentdeckt seine Bahnen. Es sieht so aus, als würde das so bleiben. Laut Simon Warden, Direktor des Ames Research Center, wird es eine Milliarde Dollar kosten, die verbleibenden Asteroiden aufzuspüren ? Geld, das die NASA nicht hat. Gleichzeitig setzt die Behörde ein Preisgeld von 50.000 Dollar aus für die beste Methode, Apophis einen Peilsender zu verpassen.

Die Rettung der Welt wird zum Preisausschreiben?
 
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