Ragnarok, eine sehr ausführliche Review, aufgrund deren Länge ich gerne über die wenigen Flüchtigkeitsfehler hinweg sehen konnte. Durch die sinnvolle Gliederung und zahlreichen Absätze mit Screenshots stellt sich ein angenehmer Lesefluss ein.
Das sehr detailreiche Eingehen auf die verschiedenen Spielelemente von AC 3 - auch im Vergleich zu seinen Vorgängern - erlaubt einen guten Einblick und warnt einen hier und da vor vielleicht zu hohen Erwartungen bzw. macht absolut Lust auf die neuen Aspekte.
Da liegt aber auch der Grund, weswegen ich hier ebenfalls etwas meckern muss:
Die angestrebte Zielgruppe dieser Spiele-Kritik erschließt sich mir nicht so ganz.
Die Bezeichnung "Leser-Test" (die so weit ich weiß von der Redaktion angefügt wird) trifft es meiner Meinung nach nicht so ganz, denn der Beitrag geht teilweise deutlich darüber hinaus.
Wenn er vornehmlich für die User geschrieben wurde, welche alle Teile einschließlich AC 3 bereits gespielt haben, finde ich es gerade mal einen Monat nach Release unnötig, die Story noch einmal zusammenzufassen und die Spielelemente objektiv zu erklären, obwohl diese den entsprechenden Lesern dann ja noch in frischer Erinnerung und bekannt sind.
Für die Leser, die wie ich zumindest den aktuellen Teil noch nicht gespielt haben, ist die Warnung, dass Spoiler enthalten sein
können, ganz einfach falsch. Denn es sind definitiv Spoiler enthalten!
Wenn ein Spiel - so wie die bisherigen Serienableger - mittlerweile schon über ein Jahr auf dem Buckel haben, kann man die Kenntnis der (Hinter-)Grundthematik im Großen und Ganzen voraussetzen, weil sich kaum einer diesen Text durchlesen wird, der für das Franchise bisher gar nichts übrig hatte.
An einen Leser-Test zu einem gerade fünf Wochen alten Spiel gehe ich mit der Erwartungshaltung, dass ich ein persönliches Urteil zu den (gameplay-)technischen Aspekten erhalte, nicht aber zu Story-Inhalten, solange es daran keine drastischen Logikfehler oder sonstiges zu bemängeln gibt, was den Spielspaß immens trübt.
Ich habe mich trotz natürlicher Neugier dazu überwinden können, immerhin die Passage nach "Megafetter Spoiler"
nicht zu lesen. Wenn dann allerdings im Fazit, also nach der Markierung "Spoiler Ende" offensichtlich auch inhaltlich das im "Megafetten Spoiler" Geschriebene aufgegriffen wird, ist damit die Funktion einer Spoiler-Warnung ad absurdum geführt - "Megafetter Fail"!
Insgesamt habe ich nun hierdurch ohne ausreichende Vorwarnung von den Toden zweier Spielfiguren erfahren, einmal in der Einleitung, einmal im Fazit - in meinen Augen ist das ein absolutes No go!
Das hätte man für alle Lesergruppen ohne Weiteres deutlich diplomatischer lösen können.
Auf die Weise, dass alle Insider wissen, was du meinst und den Unvoreingenommenen noch die Überraschung bzw. ein emotionaler Moment erhalten bleibt.
Es soll jetzt kein falscher Eindruck entstehen, weil ich viel länger gemäkelt habe, als zu loben. Der Artikel ist durchweg gelungen und lässt kaum Wünsche offen!
Nur eben durch die angesprochenen, für die Qualität des gesamten Textes grundsätzlich unnötigen Passagen mit zu sehr ins Detail gehenden Formulierungen, wird hier ein objektiver Test mit einer kritischen Review zusammengewürfelt und daduch sind bei mir solche kleineren Ärgernisse entstanden, weswegen ich das Geleistete nur mit einer 4,5 von 5 bewerten würde.
P.S.: die von dir angesprochene Ambivalenz zwischen den Beweggründen der Assassinen und Templer, ohne eine der Seiten als das einzig Gute bzw. Böse darzustellen, habe ich zuletzt im ersten Assassins Creed bei den Gesprächen nach den noch als absolute Highlights inszenierten Attentaten erlebt, weswegen ich den Erstling insgesamt auch noch immer für den besten Teil der Serie halte.
Assassin´s Creed 3 werde ich mir aber trotz oder gerade wegen deines Tests noch in Kürze zulegen.
Dann kann ich auch endlich den Megafetten Spoiler lesen...