Bericht von der Spiele-Messe 2016

S

StHubi

Gast
Wie jedes Jahr war ich auch dieses Jahr auf der Spiele-Messe in Essen. Wer sie noch nicht kennen sollte: Auf dieser Messe werden hauptsächlich klassische Spiele auf dem Brett oder mit Karten zum Ausprobieren und Kaufen gezeigt.

Angereist bin ich Freitagabend mit einem Mietwagen, in dem ich noch meine beiden Begleiter Johannes und Anna eingesammelt habe. Wie üblich haben wir uns bei meinen Eltern in der Nähe von Essen einquartiert und am Samstagabend noch ein paar alte Freunde von mir zu einer Sitzung des Pen and Paper Rollenspiels Shadowrun getroffen.

Auf der Messe waren wir am Samstag von etwa 11 Uhr (Parkplatzsuche dauerte knapp 1,5 Stunden!) bis 17 Uhr. Am Sonntag konnten wir dank der sehr viel geringeren Besucherzahl die Zeit von 10 bis 16 Uhr nutzen, bevor es wieder auf den Heimweg ging.

Anhang anzeigen 107489Das Spiel des Jahres Codenames und das Kennerspiel des Jahres Isle of Skye waren beide an beiden Tagen TOTAL überlaufen, weswegen wir sie nicht ausprobiert haben. Generell war es am Samstag so voll, dass meine beiden Begleiter und ich fast keine Spiele ausprobiert haben und die ausprobierten waren jetzt nicht so umwerfend.
Anhang anzeigen 107491Zombicide – Black Plague habe ich meinen beiden Begleitern am Sonntag gezeigt, obwohl ich es schon sehr gut kenne. Das hat denen auch gut gefallen, aber ein erweiterbares Spiel für 90 € ist schon ziemlich krass teuer und die Preise der Erweiterungen sind auch nicht viel kleiner. Da ich ja den Hang dazu habe, jedes Brett- oder Kartenspiel auch zu komplettieren, ist dieses Spiel auch nicht für mich gemacht. Inzwischen habe ich es auch dreimal gespielt und irgendwie wirkt es auf mich immer einfacher bzw. sehe ich fast keine Herausforderung mehr darin... Ein häufiges Problem von Koop-Spielen, wie ich finde. Man spielt eine Gruppe von Überlebenden einer Zombi-Apokalypse und kämpft sich durch Heerscharen von Zombies bei dem Versuch eine Mission zu erfüllen. Das Spielbrett wird immer neu zusammengesetzt und die Mission entnimmt man dem Quest Book bevor es losgeht.

Nett fand ich das Spiel A dog's life, das sich so spielte wie die Spiele, die ich mir früher als Kind mit Bleistift, Schere und Papier selbst gebastelt hatte. Dafür hatte es aber tolle Plastikhunde als Spielfiguren und man konnte Wasser trinken um die Blase zu füllen, um sie dann später an einem Laternenmast zu leeren... Hunde der anderen Spieler müssen dann dort anhalten und schnuppern und beenden sofort ihren Zug auf dem Spielfeld. Aber das hatte einen EXTREM hohen Glücksfaktor. Für fast alles zieht man Karten und befolgt deren Ergebnis... Das Ziel ist es, als erstes entweder in Mülltonnen oder Restaurants drei Knochen zu finden und diese nach Hause zu bringen. Man kann andere Hunde angreifen und sie zwingen Knochen abzulegen oder man hetzt ihnen den Hundefänger auf den Hals (der sich nach bestimmten Regeln bewegen muss).

Anhang anzeigen 107488Das Kartenspiel 13 Clues ist quasi Cluedo in "aufrecht gestellten" Karten. Anhand von reiner Kombinationsgabe muss man erraten, welcher Täter, Ort und welche Waffe für einen selbst unsichtbar vor einem stehen. Es ist ein echt nettes Spielprinzip aber auch EXTREM schnell zu Ende... Mit zwei weiteren Spielern haben wir es nach 20 Minuten bereits durchgespielt gehabt.

Anhang anzeigen 107487The Plot Thickens hat eine gute Grundidee: Nimm' Karten und erzähle damit eine Geschichte. In der zweiten Runde versuche die Geschichten der anderen an deine zu binden und sie zu zwingen bei dir auch das gleiche zu tun... Schon mit drei Spielern wurde das aber viel zu schnell viel zu konfus. Eine gute Grundidee macht noch lange kein gutes Spiel aus.

Dragons & Chickens ist ein Reaktionsspiel, bei dem man Karten aufdeckt und als erster eine bestimmte Reaktion zeigen muss... Ich mag keine Reaktionsspiele! :(

Anhang anzeigen 107490Merchandise gab es HAUFENWEISE auf der Messe. Kam mir sogar so vor, als wäre es SEHR viel mehr als in den letzten Jahren geworden, aber nachzählen kann ich das natürlich nicht. Dafür ist der Anteil an Comichändlern stark geschrumpft und ich habe nur einen deutschen Comicstand außer Panini Comics entdeckt.

Wirklich begeistern konnte mich da nicht viel, aber ich habe einige praktische Dinge für Spiele und Comics abgegriffen, die ich bereits besitze:
- Zwei Shadowrun Quellenbücher - ADL: Datenpuls und Megakons 2078
- Sammelschuber für Spider-Man Comics
- Dark Tales Basisspiel als Geschenk für einen Kumpel
- Dark Tales Cinderella Erweiterung für mich
- Dominion Empires Erweiterung. Das ist auch eines der Spiele, bei denen ich es bereue, dass man mir das mal geschenkt hat. Das sind auch ECHT ZU VIELE Erweiterungen!
- Diverse AD&D Quellenbücher der 1. Edition unter anderem die recht seltene, aber total beschädigte Forgotten Realms Box "Kara-Tur - The Eastern Realms" und ein AD&D Abenteuer mit Conan in der Hauptrolle - Echt schon obskur, was es damals gab... Einen Hintergrundband zur Dragonlance und einen Spielleiterschirm der 3. Edition für Dragonlance (nur wegen dem Motiv, werde ich wohl von der anderen Seite mit 1. Edition Tabellen überkleben).
- Eine Stange W10 Würfel - ich spiele Exalted, das nur W10 benutzt, und empfinde mehr gleichfarbige Würfel als nützlich
. Ein Brillenputztuch mit Prinzessin Monoke Motiv (nicht offizielles Artwork und auch sonst kaum erhältlich)
- Nuclear War – Ein sehr altes und spaßiges Kartenspiel, bei dem man den anderen Spielern entweder per Propaganda oder Atomwaffen ihre Bevölkerung wegnimmt. Jetzt in einer Ausgabe mit Zeichnungen des Knights of the Dinner Table Zeichners Jolly Blackburn.
- Card Storage Box für bis zu 5.000 Karten => Meine Android Netrunner Sammlung ist jetzt komplett darin aufgehoben und es ist genug Platz für mindestens noch vier weitere Zyklen.
- Eine abwaschbare Battlemat von Chessex mit Hexfeldern auf der einen und Quadraten auf der anderen Seite - AD&D 1st Edition funktioniert im Kampf am besten auf Hexfeldern!

Obwohl wir nicht so viele Spiele wie in den letzten Jahren ausprobiert haben, hat es mir doch wieder eine Menge Spaß gemacht. Das liegt aber wohl unter anderem auch an meinen beiden Begleitern, die ich aufgrund veränderter Wohnorte nicht mehr so oft sehen kann wie früher. Aber trotzdem macht die Spiele-Messe auch beim Umschauen immer noch sehr viel Spaß.
 
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