Crizzo
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Jeder kennt sie, die einen mögen sie, die anderen hassen sie und wieder andere profitieren davon. Was ich meine? Downloadable content (DLC)! Zusatzinhalte für Spiele, die vom Hersteller bereitgestellt werden und oft nur gegen einen Aufpreis runtergeladen werden können. Mal sind es ein paar Missionen, mal ein paar Features, Maps, Waffen oder einfach nur ein paar Skins für den Charakter. Egal was es ist, mittlerweile wird es zu Geld gemacht. Ein neuer Weg für den Publisher bei sinkenden Verkaufszahlen mehr Gewinn zu erzielen und das so einfach. Da werden absichtlich, auch wenn offiziell geleugnet, Inhalte aus dem fertigem Spiel entfernt, um sie später als DLC zu verkaufen oder 15? für ein paar Karten oder 20? für ein Flugmount verlangt.
Dinge, die eigentlich im Spiel "out-of-the-box" enthalten sein sollten oder kostenlos nachgeliefert werden könnten und früher auch wurden. Vor allem der PC ist im Umschwung, die Konsolen-Spieler sind schon länger daran gewöhnt, dass man ihnen per kostenpflichtigen DLC den Spielspaß erhöhen will. Doch nun geht es auch den PC-Spielern an den Kragen, wie es jüngst "Infinity Ward" mit "Modern Warfare 2" vor macht.
In "Assassin's Creed 2" fehlten deutlich spürbar drei Abschnitte im Spiel, die man später noch hinzu kaufen konnte. Der Entwickler gab offen zu, dass sie einst Teil des Hauptspiels waren und "aus Qualitätsgründen" aus dem Hauptspiel entfernt wurden. Wenn man das wirklich glaubt, dann drängt sich doch die Frage auf: wieso reicht man die Abschnitte, wenn man den geplanten Release einhalten will, nicht einfach kostenlos als Patch nach? Vor allem, da die später erschienen PC-Version sie auch enthielt, obwohl das Preis-Niveau bei den für den PC üblichen 40-50? angesiedelt war.
"Infinity Ward" reichte schon bei "Modern Warfare 1" ein paar Maps per DLC nach, damals für die Konsolen noch relativ günstig (10?) und für den PC sogar kostenlos. Damit ist beim 2. Teil nun endgültig schluss. Drei neue Maps und zwei Remakes kosten auf allen Plattformen stolze 15?, also ca. ein 1/3 bis 1/4 des Kaufpreises des Spiels. Reaktion der
Spieler? Wilde Beschwerden in den Foren und Blogs. Jeder rechnet mit einem Flop des DLC und was passiert? Der DLC geht weg wie geschnitten Brot und "Infinity Ward" freut sich wahrscheinlich ein Loch in den Bauch. Nun kommt die logische Folge: nächster Map-DLC wieder drei neue Maps und zwei Remakes, wieder 15?.
Wird er wieder so erfolgreich sein oder nicht? Ich hoffe nicht. Nicht weil ich den Spielern vorschreiben möchte wie sie mit ihrem hart verdientem oder lange gespartem Geld umzugehen haben, sondern weil mich diese Preispolitik stört und ich nicht will, dass es sich weiter etabliert.
Wieso auch, wenn ich den gleichen Service für weniger Geld bekommen könnte und es ein komplettes Addon kaum mehr kostet, aber deutlich mehr bringt. Bei Letzterem ist das Preis/Leistungs-Verhältnis einfacher besser.
Denken wir mal ein paar Jahre zurück, kann sich jemand an kostenpflichtigen DLCs erinnern, die länger als 5 Jahre zurückliegen? Ich nicht. Für mich gehören weitere Inhalte, Patches, Verbesserungen u.ä. zum Service, zur Produktpflege. Blizzard pflegte diese Praxis lange und teilweise immer noch. Spiele wie Starcraft 1 und Warcraft 3 (TFT) bekommen bis heute regelmäßige Updates, lange nach dem Release. Empire at War bekam auch ein paar Einheiten per Patch nachgeliefert, bei Geheimakte Tunguska lieferte ein Patch ganze InGame-Videos nach, um den Spielverlauf besser auf zu lösen. Doch auch Publisher wie Blizzard sind dahinter gekommen, dass man dafür auch Geld verlangen kann. In WoW ist schon länger üblich, dass bestimmte InGame Gegenstände auch mal zusätzliche "Real-Münzen" kosten können, wie zu letzt bei einem Flugmount geschehen.
Doch wieso ist das möglich? Wieso sind die Spieler plötzlich bereit für solche, eigentlich selbstverständliche Dinge zusätzlich Geld auszugeben? Hätte man mir vor 7 Jahren gesagt, dass ich mal für 15? fünf Maps für ein Spiel dazu kaufen könnte, hätte ich ihn wohl ausgelacht. Doch jetzt? Jetzt bin ich um eine Erfahrung reicher und will mir nicht ausmalen, welche Geldgruben noch alles geöffnet und vielleicht (leider) auch vom Markt akzeptiert werden könnten.
Dabei liegt es doch eigentlich in unserer Macht, in der Hand der Käufer, der Spieler, diese Politik der kostenpflichtigen Addons zu stoppen. Doch wir machen es nicht, wir kaufen fröhlich weiter und bestätigen die Publisher in ihrer Preispolitik. Lassen uns melken, bis der Euter wund ist...
Beste Grüße
Crizzo
Dinge, die eigentlich im Spiel "out-of-the-box" enthalten sein sollten oder kostenlos nachgeliefert werden könnten und früher auch wurden. Vor allem der PC ist im Umschwung, die Konsolen-Spieler sind schon länger daran gewöhnt, dass man ihnen per kostenpflichtigen DLC den Spielspaß erhöhen will. Doch nun geht es auch den PC-Spielern an den Kragen, wie es jüngst "Infinity Ward" mit "Modern Warfare 2" vor macht.
In "Assassin's Creed 2" fehlten deutlich spürbar drei Abschnitte im Spiel, die man später noch hinzu kaufen konnte. Der Entwickler gab offen zu, dass sie einst Teil des Hauptspiels waren und "aus Qualitätsgründen" aus dem Hauptspiel entfernt wurden. Wenn man das wirklich glaubt, dann drängt sich doch die Frage auf: wieso reicht man die Abschnitte, wenn man den geplanten Release einhalten will, nicht einfach kostenlos als Patch nach? Vor allem, da die später erschienen PC-Version sie auch enthielt, obwohl das Preis-Niveau bei den für den PC üblichen 40-50? angesiedelt war.
"Infinity Ward" reichte schon bei "Modern Warfare 1" ein paar Maps per DLC nach, damals für die Konsolen noch relativ günstig (10?) und für den PC sogar kostenlos. Damit ist beim 2. Teil nun endgültig schluss. Drei neue Maps und zwei Remakes kosten auf allen Plattformen stolze 15?, also ca. ein 1/3 bis 1/4 des Kaufpreises des Spiels. Reaktion der
Spieler? Wilde Beschwerden in den Foren und Blogs. Jeder rechnet mit einem Flop des DLC und was passiert? Der DLC geht weg wie geschnitten Brot und "Infinity Ward" freut sich wahrscheinlich ein Loch in den Bauch. Nun kommt die logische Folge: nächster Map-DLC wieder drei neue Maps und zwei Remakes, wieder 15?.
Wird er wieder so erfolgreich sein oder nicht? Ich hoffe nicht. Nicht weil ich den Spielern vorschreiben möchte wie sie mit ihrem hart verdientem oder lange gespartem Geld umzugehen haben, sondern weil mich diese Preispolitik stört und ich nicht will, dass es sich weiter etabliert.
Wieso auch, wenn ich den gleichen Service für weniger Geld bekommen könnte und es ein komplettes Addon kaum mehr kostet, aber deutlich mehr bringt. Bei Letzterem ist das Preis/Leistungs-Verhältnis einfacher besser.
Denken wir mal ein paar Jahre zurück, kann sich jemand an kostenpflichtigen DLCs erinnern, die länger als 5 Jahre zurückliegen? Ich nicht. Für mich gehören weitere Inhalte, Patches, Verbesserungen u.ä. zum Service, zur Produktpflege. Blizzard pflegte diese Praxis lange und teilweise immer noch. Spiele wie Starcraft 1 und Warcraft 3 (TFT) bekommen bis heute regelmäßige Updates, lange nach dem Release. Empire at War bekam auch ein paar Einheiten per Patch nachgeliefert, bei Geheimakte Tunguska lieferte ein Patch ganze InGame-Videos nach, um den Spielverlauf besser auf zu lösen. Doch auch Publisher wie Blizzard sind dahinter gekommen, dass man dafür auch Geld verlangen kann. In WoW ist schon länger üblich, dass bestimmte InGame Gegenstände auch mal zusätzliche "Real-Münzen" kosten können, wie zu letzt bei einem Flugmount geschehen.
Doch wieso ist das möglich? Wieso sind die Spieler plötzlich bereit für solche, eigentlich selbstverständliche Dinge zusätzlich Geld auszugeben? Hätte man mir vor 7 Jahren gesagt, dass ich mal für 15? fünf Maps für ein Spiel dazu kaufen könnte, hätte ich ihn wohl ausgelacht. Doch jetzt? Jetzt bin ich um eine Erfahrung reicher und will mir nicht ausmalen, welche Geldgruben noch alles geöffnet und vielleicht (leider) auch vom Markt akzeptiert werden könnten.
Dabei liegt es doch eigentlich in unserer Macht, in der Hand der Käufer, der Spieler, diese Politik der kostenpflichtigen Addons zu stoppen. Doch wir machen es nicht, wir kaufen fröhlich weiter und bestätigen die Publisher in ihrer Preispolitik. Lassen uns melken, bis der Euter wund ist...
Beste Grüße
Crizzo