1. US-Infanteriedivision
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Die 1. US-Infanteriedivision (Big Red One) ist eine der ältesten und traditionellsten Großverbände der US-Streitkräfte und war bis zum 6. Juli 2006 in Würzburg stationiert, wo sie die 3. US-Infanteriedivison ablöste. Am 1. August 2006 wird die Division in Fort Riley, Kansas, ihr Hauptquartier etablieren. Die Stationierungsorte sind dann:
1. Brigade in Fort Riley, (Kansas)
2. Brigade in Fort Riley, (Kansas)
3. Brigade in Fort Knox, Kentucky
4. Brigade (Heeresflieger), Fort Knox, Kentucky
DISCOM (Unterstützungskommando)
DIVENG (Pioniere)
DIVARTY (Artillerie)
Ihre Geschichte begann 1917, als General John "Blackjack" Pershing in Frankreich mit der ersten amerikanischen Expeditionary Force anlandete. Die "Fighting First" war federführend für die Wegbereitung der amerikanischen Truppen im Ersten Weltkrieg. Namen wie Cantigny, Soissons, St. Mihiel und die Argonne sind Synonyme für die Einsätze der Soldaten der 1. Infanteriedivision, die jetzt das Abzeichen der "BIG RED ONE" auf ihrer linken Schulter tragen.
Im Jahre 1987 wurde die US-Army auf die Divisonsgliederung "Division '86" umgestellt. Seitdem ist eine Infanteriedivision immer eine mechanisierte Infanteriedivison, es besteht also kein praktischer Unterschied mehr zwischen einer gepanzerten Division und einer Infanteriedivision. Dies brachte auch Veränderungen für die Big Red One mit sich, unter anderem die Einführung des Kampfpanzers M1 Abrams. Vorher waren in den meisten Infanterieeinheiten "nur" die älteren M60 Patton vorhanden.
Das Schulterabzeichen der 1st Infantry Division
Das Einheitsabzeichen der 1st Infantry Division
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Einsätze der Einheit
1.1 Zweiter Weltkrieg
1.2 Vietnam-Krieg
1.3 Operation Wüstensturm
1.4 Bosnien-Herzegowina
1.5 Irak-Krieg
2 Die Zukunft
3 Siehe auch
4 Weblinks
Einsätze der Einheit [Bearbeiten]
Zweiter Weltkrieg [Bearbeiten]
Während des Zweiten Weltkrieges, war die 1. Infanteriedivision die erste, die in England ankam, die erste, die den Feind in Nordafrika und in Sizilien bekämpfte, die erste an den Stränden der Normandie am D-Day und die erste, die eine deutsche Großstadt einnahm: Aachen.
Nach den D-Day-Landungen am 6. Juni 1944 rückte die Division landeinwärts und sicherte so einen Brückenkopf für Versorgungs- und Kampftruppen. Sie drang anschließend weiter ostwärts durch Frankreich vor. Im September 1944 erreichte die Divison die deutsche Grenze und nahm im folgenden Monat die erste deutsche Großstadt ein - Aachen. Im Anschluss Kämpfte die Division im Hürtgenwald und an der Rur. Anfang Dezember wurde die Division, nach 6 Monaten ununterbrochenem Kampfeinsatz, zur Auffrischung von der Front abgezogen. Mit dem Beginn der deutschen Ardennenoffensive am 16. Dezember 1944 wurde die Division an die Ardennenfront verlegt, wo sie wieder schwere Kämpfe zu bestehen hatte.
Im Februar 1945 brach die 1. US-Infantriedivision aus dem amerikanischen Brückenkopf bei Remagen aus und nahm an der Einkesselung des Ruhrgebiets Teil, bevor sie durch Mitteldeutschland nach Osten vorrückte. Am Ende des Krieges war die "Big Red One" durch ganz Deutschland bis in die Tschechoslowakei vorgerückt.
Die 1. Infanteriedivision blieb in Deutschland bis 1955, zuerst als Besatzungstruppen, dann als Partner mit der jungen Bundesrepublik in der NATO. 1955 wurde die Division zurück nach Fort Riley (Kansas) verlegt.
Vietnam-Krieg [Bearbeiten]
Im Sommer 1965 war die Big Red One die erste Division, die nach Vietnam beordert wurde. Fast fünf Jahre kämpften die Soldaten gegen den Feind, während auch Hilfsprogramme für die Bevölkerung von Südvietnam organisiert wurden. Im April 1970 wurden die Fahnen der 1. Infanteriedivision zurück nach Fort Riley verlegt. Zurück daheim in Kansas wurde die Big Red One eine Einheit mit mehreren Standorten, die 3. Brigade wurde in die Bundesrepublik Deutschland vorverlegt. Dieser Teil der Division nannte sich für die Dauer der Vorverlegung "1st Infantry Division (FWD)" und war an folgenden Standorten stationiert:
Stab und Stabskompanie der 1. Infanteriedivision (FWD) in Göppingen
3. Brigade in Göppingen mit
3-34th Armor in Böblingen
1-16th Infantry in Böblingen
4-16th Infantry in Göppingen
2-5th Field Artillery in Neu Ulm
D Btry/25 Field Arty in Neu Ulm
D Comp/1st Engineers in Böblingen
299th Support Bn in Göppingen
Ein weiteres "1. Mal" wurde der Division zuteil, als man mit einer langen Reihe von REFORGER-Übungen begann. Diese Übungen zeigten Entschlossenheit und Fähigkeit der USA, deren Natopartner in Westeuropa zu verteidigen.
Operation Wüstensturm [Bearbeiten]
Am 8. November 1990 wurde die 1. Infanteriedivision in den Alarmzustand versetzt und verlegte in den kommenden zwei Monaten mehr als 12.000 Soldaten und 7.000 Teile Ausrüstung nach Saudi Arabien zur Unterstützung der Operation Wüstensturm. Nachdem die Division die Kampftruppen in den Irak angeführt hatte, konnte am 27. Februar 1991 die Verteidigung des Feindes entlang der kuwaitischen Grenze gebrochen und der Rückzugsweg für die fliehenden irakischen Truppen abgeschnitten werden.
Während der folgenden 100 Stunden "stürmte" die Division durch den Südirak hinein nach Kuwait, wobei 11 feindliche Divisionen ganz oder teilweise eingenommen bzw. zerstört wurden. Die Division kämpfte ihren Weg durch 260 Kilometer Feindesland und zerstörte mehr als 500 feindliche Panzer und 480 gepanzerte Truppentransporter. Zusätzlich machte die Division mehr als 11.400 feindliche Kriegsgefangene - doppelt so viele wie jede andere Einheit.
Bosnien-Herzegowina [Bearbeiten]
Kurz nach Verlegung der Einheit nach Deutschland übernahmen die Soldaten der "Big Red One" Friedenssicherungsaufgaben im Bosnien-Herzegowina. Die Division verlegte 1999 zweimal in den Balkan, zuerst als Teil der Kampfgruppe "SABRE" in Mazedonien, dann in den Kosovo mit der NATO-Kampftruppe "Falcon" am 10. Juni. Dieses Kontingent patrouillierte auf den Straßen und durch die Landschaft des Kosovo bis Juni 2000, als die Mission an die 1. Gepanzerte Divison übertragen wurde.
Im November 2002 verlegte das 2. Bataillon, 63. gepanzertes Regiment zur NATO Task Force Falcon zur Unterstützung des Friedenssicherung in den Kosovo. Das 2./63 überwachte Friedensvereinbarungen im Ostsektor der multinationalen Brigade. Das Bataillon hat dazu beigetragen, eine sichereres Klima zu gestalten und hat den Übergang zur Zivilverwaltung unterstützt.
Irak-Krieg [Bearbeiten]
Im Januar 2003 bereitete sich die Division auf den Irak-Krieg vor. Die Soldaten bildeten das Hauptquartier der US Streitkräfte in der Türkei und bereiteten alles vor, dass die 4. Infanteriedivision den Irak von der Türkei aus angreifen konnte. Als die türkische Regierung den Zugang zum Irak über ihre Grenzen verweigerte, brach ARFOR-T die Zelte ab, und die 4. Infanteriedivision griff den Irak von Kuwait aus an.
Die Division hatte im Irak-Krieg eine direktere Rolle im März 2003, als das 1. Bataillon, 63. gepanzertes Regiment in den Nordirak verlegt wurde. Im Dreieck Sunni mussten sowohl Kampfhandlungen der Task Force 1-63 als auch Bemühungen um die Wiederherstellung der Stabilität in der Region durchgeführt werden.
Als die Task Force 1-63 im Februar 2004 nach Deutschland zurückverlegt wurde, verlegte der Rest der 1. Infanteriedivision und die Task Force Danger in den Nordirak zur Unterstützung der Operation "Iraqi Freedom II". Die Task Force Danger der 1. Infanteriedivision besteht aus Deutschland-basierten Einheiten der Big Red One, zusammen mit der 30. Brigade "Old Hickory" aus North Carolina und der 2. Brigade der 25. Infanteriedivision aus Hawaii.
Bis 2006 sahen die Standorte in Deutschland folgendermaßen aus:
1. Brigade in Fort Riley (Kansas)
2. Brigade in Schweinfurt
3. Brigade in Vilseck
4. Brigade (Heereflieger) in Katterbach
DISCOM (Unterstützungskommando) in Kitzingen
DIVENG (Pioniere) in Bamberg
DIVARTY (Artillerie) in Bamberg
Die Zukunft [Bearbeiten]
Um den hohen Ausbildungsstand der Soldaten zu gewährleisten, üben die Einheiten der Division regelmäßig auf den großen Truppenübungsplätzen in Grafenwöhr (JMTC -Joint Multinational Training Center) und Hohenfels (CMTC-Combat Maneuver Training Center))
Am 6. Juli 2006 wurde die Einheitsfahne in Würzburg eingeholt, die Division an den deutschen Standorten deaktiviert und wird am 1. August in Kansas wieder aktiviert.
Siehe auch [Bearbeiten]
ausländische Militärbasen in Deutschland