Das falsche Wissen: Warum viele Arbeitslose keinen Job finden

Wer ist an der Misere Schuld?

  • Die Unternehmen, weil sie top ausgebildete Angestellte wollen, ohne selbst fortbilden zu wollen.

    Stimmen: 15 51,7%
  • Der Arbeitnehmer, weil er nicht seines eigenen Glückes Schmied sein will.

    Stimmen: 6 20,7%
  • Die Arbeitsagentur, weil sie Arbeitslosigkeit nur verwalten anstatt abbauen will.

    Stimmen: 8 27,6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    29
Ich selber habe mal 4 Jahre bei einem Weltunternehmen (Siemens) gearbeitet & auch miterlebt , wie unsere gesamte Abteilung aufgrund der angeblich zu hohen Kosten unter Vorsatz in den Konkurs getrieben wurde. Die Unternehmer sehen den Arbeiter als Kostenfaktor. Deshalb wird in die auch nicht investiert. Auch bei den Arbeitgebern , die ich danach hatte immer wieder das gleiche Bild: Wenn man Weiterbildung ansprach kam immer das Argument "Keine Zeit , zuviele Aufträge , kostet zuviel !". Dieses Verhalten wird sich in den nächsten Jahren rächen.

Das Arbeitsamt - äh "Die Agentur für Arbeit" ist genauso hohl. Ich habe mich damals als Elektriker beworben & es stellte sich raus , das ich einige Wissenslücken in SPS habe. Das Amt war dann so gnädig & bewilligte mir einen Kurs. 3 Monate waren eine Gruppe hochmotivierter Arbeitsloser in einem wunderbareb SPS Kurs , der (vermeintlich) einem was beibrachte. Das Problem: Es gab keine Abschlußprüfung & somit keinen Brauchbaren Nachweis. Der Kurz war somit aus Arbeitstechnischer Sicht total nutzlos , da die Arbeitgeber bei der Einstellung ganz gezielt nach eben diesen Schein fragen. Auf Nachfrage beim Amt kam raus , das man gar nicht wußte , das man in soetwas eine Abschlußprüfung machen kann. Soviel zum Thema "Kompetenz der Fallmanager".

Solange Arbeitnehmer in diesen Land nur als Kostenfaktor gesehen werden & nicht als Kapital , solange bei Arbeitgebern Stundenlöhne unter 10,00 € brutto für Facharbeiter Gang & Gäbe sind & solange nicht in die Arbeiter investiert wird & solange der Arbeitgeber die Angstkarte ("Entweder Lohnkürzung oder wir gehen ins Ausland !") werden sich die Zustände nicht ändern.

Es ist einfach immer mit den Fingern auf die angeblich faulen Arbeitslosen zu zeigen. Das vieles auch Schuld der Arbeitgeber ist wird nicht gesehen.
 
Meine Mutter versucht seit vielen Jahren schon was zufinden, versucht sich auch selbst was aufzubauen aber die Agentur für Arbeit ist da eher im Weg, sehe ich auch bei anderen die versuchen was zumachen aus sich. Meine Mutter schuftet und schuftet um noch Geld ranzukriegen und schreibt Bewerbungen wie blöd. Man kann mir nicht erzählen das die Arbeitslosen dran schuld sind, über einen Haufen werfen kann man die nicht, aber das einige davon selbst schuld sind, das kann man nicht bestreiten. Allerdings sehe ich den Faktor Arbeitslosigkeit eher bei den Unternehmen und den Agenturen selbst.
 
Ich nehme Punkt 1 und 3. Natürlich gibt's ein paar...viele Arbeitslose, die an sich auch keinen Grund mehr haben zu arbeiten. Wenn die Stütze mehr/unwesentlich weniger Geld bietet als ein möglicher Beruf, falls man mit 40+ überhaupt noch etwas kriegen kann, warum sollte man zur Arbeit gehen? Und mit dem Arbeitsamt, oh Junge, da will man gar nicht erst mit anfangen. Naja, wenn man dann auch noch von einigen Firmen hört, was für massive Gewinne sie eingefahren haben aber trotzdem zigtausende Stellen streichen, weil sie die Ausgaben minimieren "müssen"...an sich kann man da nur seinen Kopf schütteln.
 
Bei mir kamen alle 3 Punkte in Frage, hab dann den zweiten gewählt, -> AN.

Gott sei dank fang ich in 2 Wochen bei einer neuen Firma an die ständig weiterbildet, werde auch gleich am zweiten Tag eine Schulung vom Hersteller bekommen.


Naja, hoffen wir einfach mal das die Unternehmen langsam zu sich kommen :rolleyes:
 
Viele Arbeitslose sind zu unflexibel, was den Arbeitsort betrifft. Sie kleben an ihrem Wohnort fest und ziehen nicht dahin, wo es Arbeit gibt.
Ich kenne viele Arbeitslose, die jetzt Arbeit gefunden haben, weil sie sich endlich dazu durchgerungen haben, dorthin zu ziehen, wo die Arbeit ist.
Viele sind aus arbeitsschwachen Regionen in ein anderes Bundesland oder vom Land in die Stadt umgezugen und haben dort Arbeit gefunden.
Insbesonders älteren Arbeitslosen kann man nur raten, sich im Ausland umzusehen, denn dort gibt es genug Länder, die spezielle Arbeitsvermittlungsprogramme für ältere Menschen anbieten, was in Deutschland leider immer noch nicht zutrifft.
Auch den jungen Menschen kann man raten, sich nach Arbeit im Ausland umzusehen und auszuwandern.
 
Franz Walsch schrieb:
Viele Arbeitslose sind zu unflexibel, was den Arbeitsort betrifft. Sie kleben an ihrem Wohnort fest und ziehen nicht dahin, wo es Arbeit gibt.
Ich kenne viele Arbeitslose, die jetzt Arbeit gefunden haben, weil sie sich endlich dazu durchgerungen haben, dorthin zu ziehen, wo die Arbeit ist.
Viele sind aus arbeitsschwachen Regionen in ein anderes Bundesland oder vom Land in die Stadt umgezugen und haben dort Arbeit gefunden.
Insbesonders älteren Arbeitslosen kann man nur raten, sich im Ausland umzusehen, denn dort gibt es genug Länder, die spezielle Arbeitsvermittlungsprogramme für ältere Menschen anbieten, was in Deutschland leider immer noch nicht zutrifft.
Auch den jungen Menschen kann man raten, sich nach Arbeit im Ausland umzusehen und auszuwandern.

Das ist ja schön und gut. Aber wenn ich jahrelang in einer Gegend gelebt hab´mir da was aufegebaut hab´, vielleicht ein Haus gebaut..., dann würde ich da auch nicht so einfach weggehen wollen.
Man schafft sich das ja nicht alles, um es später wieder zu verkaufen
 
Franz Walsch schrieb:
Viele Arbeitslose sind zu unflexibel, was den Arbeitsort betrifft. Sie kleben an ihrem Wohnort fest und ziehen nicht dahin, wo es Arbeit gibt.
Das eigentliche Problem ist, daß es keine kalkulierbare Sicherheit mehr gibt. Man bekommt in anderen Regionen höchstwahrscheinlich eine passende Stelle, die im Umkreis nicht geboten wird, nur kann man sich schlecht jedes halbe oder ganze Jahr von einen Ort zum nächsten hangeln, solange die Regierung am Kündigungsschutz rumhebelt und Firmen ihre Arbeiter durchwinken. Ein 1-Jahresvertrag, dabei kann man schon fast von Glück sprechen. Dazu der Faktor Probezeit. Eine Entlassung aus "wirtschaftlichen Gründen" ist immer drin, Geld und Nerven für einen mühsamen Prozeß hat nicht jeder.
Außerdem ist es ja nicht so, als ob ein Umzug nichts kosten würde. Das kann ein Arbeitsloser schlecht vorstrecken, das Amt guckt nur zu. Eine eventuelle Erstattung oder Unterstützung kommt Monate später, bis dahin ist der Kuchen längst gegessen. Und von wem will man verlangen, daß er sein Umfeld mit Familie und Freunden komplett aufgibt?!
 
Franz Walsch schrieb:
Viele Arbeitslose sind zu unflexibel, was den Arbeitsort betrifft. Sie kleben an ihrem Wohnort fest und ziehen nicht dahin, wo es Arbeit gibt.
Ich kenne viele Arbeitslose, die jetzt Arbeit gefunden haben, weil sie sich endlich dazu durchgerungen haben, dorthin zu ziehen, wo die Arbeit ist.
Viele sind aus arbeitsschwachen Regionen in ein anderes Bundesland oder vom Land in die Stadt umgezugen und haben dort Arbeit gefunden.
Insbesonders älteren Arbeitslosen kann man nur raten, sich im Ausland umzusehen, denn dort gibt es genug Länder, die spezielle Arbeitsvermittlungsprogramme für ältere Menschen anbieten, was in Deutschland leider immer noch nicht zutrifft.
Auch den jungen Menschen kann man raten, sich nach Arbeit im Ausland umzusehen und auszuwandern.
maverik 2 schrieb:
Das ist ja schön und gut. Aber wenn ich jahrelang in einer Gegend gelebt hab´mir da was aufegebaut hab´, vielleicht ein Haus gebaut..., dann würde ich da auch nicht so einfach weggehen wollen.
Man schafft sich das ja nicht alles, um es später wieder zu verkaufen
Da kann ich maverik nur zustimmen, im Übrigen gibt es Arbeitslosigkeit ja auch in strukturstarken Regionen zu Genüge.

Ehrlich gesagt kann ich mit der Umfrage oben überhaupt nichts anfangen, wieso sollte eine dieser Auswahlmöglichkeiten alleine an "dieser Misere" Schuld sein?
 
Ich denke auch, dass es eine Kombination mehrerer unglücklicher Umstände ist. Da ich selbst Unternehmer, bzw. Teilhaber einer Software-Firma bin (4 AN), kann ich natürlich schon die Lage der AG nachvollziehen, muss es auch tun. Eine kleine Firma kann es sich nicht leisten, unflexible und unmotivierte Mitarbeiter zu beschäftigen. Man muss schnell reagieren können, daher ist der Kündigungsschutz gut für kleine Firmen.
Manchmal hat man auch das Gefühl, dass Leute nicht mehr bereit sind, etwas zu geben. Wir bekamen auf eine Stellenausschreibung grottenschlechte Bewerbungen, so dass man das Gefühl hatte, die wollen nicht. Müssen eben nur die Bewerbung abschicken, damit die Arbeitsagentur ruhiggestellt wird.
Ich bin auch der Meinung, dass man die Schuld nicht an einem Faktor aufhängen kann. Würden AN, AG und Staat flexibler sein, wäre es auch mit der Wirtschaft besser. Aber es geht ja bergauf.
 
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