Day of Defeat: Source - das war einmal

metalmaster

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24.10.2008
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Ich bin ein leidenschaftlicher DODS Zocker gewesen.
Fast 3 Jahre habe ich regelrecht gesuchtet - für mich war Day of Defeat: Source mein liebstes Online-Game. Angefangen habe ich auf einem Public Sniper-Server, und war der totale Noob.
stats von 8 zu 32 waren keine Seltenheit. Damals sagten mir Begriffe wie "campen" oder "switchen", "deffen" oder "cappen" noch nichts - ich lag fröhlich irgendwo unter einem Baum und habe im Dauerscope nach Feinden Ausschau gehalten.
Ich knüpfte langsam die ersten Kontakte zu Mitspielern - dank Steam konnten wir uns über die Freundesliste verständigen, und bald kannte ich einen ganzen Haufen Leute, mit denen ich regelmäßig spielte; die meisten waren zu diesem Zeitpunkt weit besser als ich, aber mir machte es trotzdem Spass. Nach einem halben Jahr ungefähr war es dann soweit: ein paar Zockerkumpels gründeten einen Clan, einen Fun-Clan, bei dem ich dann auch rasch anfragte, und aufgenommen wurde. Es machte mir jetzt sogar noch mehr Spass zu zocken - immerhin konnte ich ja stolz darauf sein, jetzt in einem Clan Fullmember zu sein und beim Public-Spielen auch das Clanlogo vor meinem Namen tragen.
In dieser "neuen" Phase fand ich auch relativ schnell andere Server, auf denen es ebenfalls Fun machte zu zocken, und nach einem halben Jahr spielte ich fast nur noch auf anderen Servern, da bei meinem ersten Clan nicht mehr wirklich viel lief. Viele Member waren inaktiv oder hatten keine Lust mehr. Schließlich beschloss ich im Sommer 2008, den Clan zu wechseln und zu einem ( immer noch ) aktiven Public Clan überzutreten - den Namen möchte ich nicht nennen.
Dort blieb ich bis Juni 2009 und ging aus freien Stücken, als mich viele Leute aus eben diesem Clan als Cheater beschimpften, da ich mich in dem knappen Jahr ( in dem ich praktisch 24/7 gespielt hatte ) rasch vom Vollnoob zum guten Durchschnittsspieler gemausert hatte - außerdem hatte mir der Clanleader für angebliche "Serverkosten" 30 ? abgeluchst - damals war ich mir nicht bewusst, als ich bezahlte, da ich relativ viel Vertrauen zu dieser Person hatte,
und er auch sehr sehr freundlich war. Immerhin war ich, nachdem ich bezahlt hatte Serveradmin. Auf jeden Fall hielt ich es für besser, nach einem knappen Jahr den Clan zu verlassen, und da kam es grade recht, dass ein wirklich netter Kumpel, den ich schon seit ich angefangen hatte zu zocken kannte, einen Clan zu eröffnen, der, im Gegensatz zu den Clans, wo ich vorher gespielt hatte, auf "Wargaming" ausgelegt war.
Wir begannen zu trainieren, uns von besseren Clans bzw. Squads Tipps zu holen, Taktiken von einzelnen Spielern erklären zu lassen, und rund um die Uhr zu zocken.
Natürlich gehörten auch WARs, also Spiele, in denen immer 6 Mann aus dem einen Clan gegen 6 Mann aus dem anderen Clan antreten, dazu, und wir entwickelten uns rasend schnell weiter.
Unser Ziel, die ESL, ( electronic Sports League ) war uns ein kleines Stückchen näher gekommen. Natürlich gab es ein paar mal Streit, Leute kamen und gingen, der Clan wurde umbenannt, und schließlich wechselte unser gesamtes Squad unter neuem Leader zu einer, ebenfalls von Bekannten gegründeten Spieler-Community. Die hatten alles, was wir brauchten - Super hp, Super Server, und Super Management. Zudem waren die Leute auch wirklich nett und es machte riesig Fun, es war eine superlockere Atmosphäre. Und schließlich war es soweit. Wir meldeten uns zur ESL an. Für das Bootcamp, also die unterste Liga waren wir zu gut - und wurden prompt in die dritte Bundesliga hochgestuft, also die dritte Division.
Von nun an hieß es Wars, Wars, und nochmals Wars spielen, und so konnten wir von ungefähr 20 Spielen 18 Siege verbuchen. ( Nicht nur ESL Matches sondern auch normale PCWs. )
Doch der Absturz war vorprogrammiert.
Zu hohe Erwartungen des Leaders an das Squad,
zu viele Stunden gespielt und dann noch unter diesem Leistungsdruck - unser "Squadleader" beschloss, ein neues Team aufzubauen und machte sich aus dem Staub, er ließ uns im Regen stehen. Wir waren allerdings so gut, dass wir locker in der 2ten Bundesliga hätten spielen können - allerdings hatten wir keine Basis mehr, da die große Spielercommunity, bei der wir untergekommen waren, kein DODS Squad mehr managen wollte.
So war ich eine Zeit lang clanlos, spielte mal hier, mal da, bis ich schließlich noch eine Chance bekam - schon bald befand ich mich mit Freunden in einem neuen Squad und wir fingen wieder an zu spielen. Auch hier fanden wir uns in der ESL wieder, und konnten ebenfalls gut punkten - bis ein unschöner Zwischenfall alles beendete ( darauf einzugehen würde Stunden dauern. )
Wieder Clezz. Wieder das "SeekZ" hinter den Namen schreiben.
Ein neues Angebot kam, und zwar von einem angesehenen CSS Clan, der ein DODS Team aufmachen wollte: Ich gründete, diesmal auf eigene Faust, eine Art multinationales Team: Holländer, Polen, Russen, Deutsche - insgesamt alles sehr gute Spieler, und wir verständigten uns problemlos im Teamspeak auf Englisch.
Aber, liebe Leute, da es immer etwas schwierige Personen gibt ( ich sag nur Clan-hoppende, also im Sekundentakt clanwechselnde Gamer ) und man erst nach einiger Zeit herausfindet, wer nun definitiv in ein Squad passt, brach auch dieses wirklich gute, mit viel Potential ausgestattete Squad zusammen - und zu diesem Zeitpunkt überlegte ich mir das erste mal, mit
DODS aufzuhören. Der enorme Zeitaufwand, der niemals endende Stress, und vor allem der Leitsungsdruck der Liga können einem echt zu viel werden.
Zudem hatte sich mein Skill dermaßen verbessert, dass ich nun auf allen möglichen Public Servern als Cheater bezeichnet wurde, und infolge dessen auch oft gebannt wurde, nicht selten permanent. Ich habe nie gecheatet, sondern nur geübt - und somit kann ich auch gleich zur Kritik an der DODS Szene überschreiten:

- Für viele Public Spieler scheint es keine Spieler zu geben, die besser sind als sie,
aber dennoch ehrlich spielen.

- Viele fangen direkt an zu flamen, also den besseren Spieler zu beleidigen.

- Ich hasse Spieler, die mittlerweile pro sind, und über schlecht spielende Gamer lästern, denn
diese Leute vergessen, dass sie selbst einmal so angefangen haben.

- Mich regen die Leute auf, die es nicht auf die reihe kriegen, ehrlich zu spielen und deshalb cheaten. NICHT VERWECHSELN - in einem Konsolen oder Pc -Offline Game zu cheaten ist etwas anderes. Das ist nicht zu vergleichen mit Cheaten bei einem Online Spiel.

- Mich regt STEAM auf, weil die pausenlos neue Updates rausbringen und somit das Spiel zerstören. Ich sage nur "Palermo - update", in dem die Errungenschaften eingeführt wurden, und das gesamte Waffenhandling umgestellt wurde. Nicht zu sprechen von den unzähligen, kleineren Updates mit aber mindestens genauso zerstörerischer Wirkung in letzter Zeit.

Das Spiel wird einfach von Medium bobs und lowratern, Fastscopern etc überschwemmt.
Ich habe beschlossen, diesem Spiel den Rücken zu kehren.
Ich habe diese Spiel geliebt, weil es anders, viel anspruchsvoller war als all die anderen Onlinegames die ich kannte. Es ist immer noch sehr anspruchsvoll, aber eben nicht mehr so wie früher.
Ich hoffe, dass sich das wieder ändern wird, bin aber auch froh, dass ich wegen Zeitmangel nicht mehr so viel Zeit hineinstecken kann, weil dann würde ich mich einfach nur ärgern.

goodbye, DODS - es war eine schöne Zeit mit dir.

metalmaster

PS: ich hätte noch viel ausführlicher schreiben können, doch das hätte den Rahmen gesprengt ;) Wenn Ihr auch DODs zockt, können wir ja mal ne Runde daddeln, denn ab und zu spiele ich noch.
 
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