Der weitere Weg

Taro

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01.06.2008
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Nun da ich 9 Monate für den Staat geschuftet habe als braver Zivildienstleistender beim Deutschen Roten Kreuz, habe ich es mir endlich wieder verdient in der deutschen Dienstleistungsbranche mit einem Hungerlohn ausgebeutet zu werden ... wie habe ich es vermisst.

Wer denkt, nun ist er ja nur im Zivildienst so faul und undankbar geworden, dem sei gesagt das ich während dieser (wirklich netten) Zeit täglich wenigstens 12 Stunden meist jedoch 14 oder 15 Stunden mit einem schicken Krankenwagen umherkurvte. Dies tat ich um die Bedürfnisse der alten, kranken und meist im 5 Stockwerk wohnenden, teils enorm übergewichtigen Leute zu erfüllen. Das hieß nun die netten Menschen mit einem Stuhl oder auch, was besonders spassig war, mit einem Tragetuch in dem Wagen zu hieven. Das diese enorm anstrengende Tätigkeit keine bleibenden Schädigungen hinterliess verdanke ich der guten Ausbildung im Voraus des Praktischen Einsatzes. Ihr seht also das ich keineswegs einer der Zivis war der sich auf die Faule Haut zu legen vermochte.
Ich kann eine Zivildienststelle beim DRK jedem ans Herz legen der während des Zivildienstes wirklich etwas leisten und vor allem für das Leben lernen möchte. Abzuraten ist denjenigen davon die nicht mit dem Tod anderer umgehen können, denn dies war leider auch meine Tägliches Werk. Es kann durchaus passieren das einem der Patient mit dem man eben noch redete plötzlich leblos ist und alle Maßnahmen (die man vorher natürlich lernte) ohne positives Ergebnis bleiben.

Doch die Wirklichkeit hat mich wieder, ich muss Rezepte wieder bezahlen, Ärzte behandlen mich wieder wie jeden Kassenpatienten als letztes und das einzige Blaulicht was ich nun noch vom Wageninneren sehe ist das Licht des Streifenwagens der mich nach Hause fährt (Scherz am Rande).
Ich übe wieder die Tätigkeit aus die ich gelernt habe, Hotelfachmann, und dies bei Branchenüblicher schlechter Bezahlung. Ich mache meine Arbeit gerne, ich lerne viele Leute kennen und habe jeden Tag was neues zu berichten, ob es gut oder schlecht ist sei dahingestellt. Nun arbeite ich in einen kleinen, sehr schönen **** Schlosshotel. Das gute Stück hat immerhin 800 Jahre auf dem Buckel.
Das soll aber nicht mein "Grab" werden, zu klein, zu stickig zu langsame Computer. Weitere Bewerbungen werden geschrieben und ich hoffe das mich der weitere Weg in die Ferne führen wird. Ferne? Gut ich meine erstmal nur die Schweiz oder Österreich, aber wer weiss was dann kommt.

Ich danke allen die meine Auschweifungen gelesen und es vielleicht sogar überlebt haben. Hinterlasst doch einen kleinen Kommentar, aber nur wenn ihr was nettes zu sagen habt.
Gefundene Fehler darf jeder behalten, heute im Ausverkauf.

So far that's all Folks
 
Du sprichst mir aus der Seele...kann nichts mehr hinzufügen..ausser schöner, unterhaltsamer Blog :)
 
also ich muss sagen...so als schwerarbeitender soldat wars auch ganz schön...ich hatte einen 8stunden tag, immer pünktlich feierabend, und selbst bei der arbeit nix zu tun^^ tja mein bester so is das leben...jedem das was er verdient^^
 
wenn du nicht mein bester Freund wärst dann ... aber voll.
 
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