DVD Empfehlung April 2007

Jared Kimberlain

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Anläßlich des Startes von "300" und weil ich mir den Film gerade erst auf DVD besorgt habe, hier mal meine DVD Empfehlung des Monates April:
Der vor allem als Kameramann bekannt gewordene Rudolph Maté wagte sich im Laufe seiner Karriere auch an den Regiestuhl und bannte innerhalb der 50er Jahre gut und gerne 20 Filme auf Zelluloid.
Dabei war viel Massenware, allerdings auch der ein oder andere Achtungserfolg wie "Der jüngste Tag" (1951) oder auch "Raue Gesellen" im Westernbereich.
1962 wagte er sich an ein historisches Großprojekt heran, es sollte die Nacherzählung der Geschichte der Schlacht an den Thermopylen zwischen Griechen und Persern sein.
Hierbei war sein eigener Anspruch, möglich getreu der bekannten Fakten die Erzählung aufzubauen.
Mit den durchaus zu dieser Zeit bekannten Darstellern Richard Egan (als Leonidas von Sparta) und Sir Ralph Richardson (als Thermistocles von Athen ) ging er das Projekt an.
Die Story setzt beim Aufmarsch der Perser ein, die sich mit einem gewaltigen Heer unter der Führung des Königs Xerxes (David Farrar) endlich für die Niederlage bei Marathon rächen wollen.
Hier wird sehr genau geschildert, wie die Griechen eigentlich mehr oder weniger ohnmächtig dieser Bedrohung gegenüber stehen und sich nur Wenige ein Widerstehen dieses Ansturm zutrauen.
In aller erster Linie ist es Leonidas von Sparta, der mit seinem kampferprobten und auch todesverliebten Volk den Kampf sucht. Hierbei ist es der Pass der Thermopylen, der taktisch eingesetzt vielleicht die gnadenlose Übermacht der Perser stoppen kann.
Und so sollen eigentlich alle Griechen dort kämpfen, doch durch politische Grabenkämpfe stehen im Endeffekt dort nur 300 Spartaner und einige weitere Griechen den Persern gegenüber.
Es kommt, wie es kommen muss und so setzt der Film an dem realen Denkmal dieser Kämpfer ein und endet auch dort.
Der Film kann grundsätzlich eigentlich vom Aufbau her der damaligen "Sandalenfilm" Fraktion zugeordnet werden, ist aber durch seinen sehr realen Geschichtsbezug doch etwas Besonderes.
Natürlich sind die Effekte dieser Zeit entsprechend und vermögen heute alleine nicht mehr zu fesseln.
Trotz dessen zieht der Film den Interessierten in seinen Bann und man identifiziert sich sehr schnell mit den wagemutigen und kampferprobten Spartanern. Hier kann man zwar auch die Kritik ansetzen, werden hier doch sehr deutlich die Klischees über dieses Volk bedient, dies ist aber der Ansatz des Filmes und deswegen durchaus verzeihbar und für den Ablauf auch nicht störend.
Richard Egan kann in seiner Rolle überzeugen und überträgt die vermeintliche Denkweise der Spartaner gut an die Zuschauer, eigentliches Highlight ist aber David Farrar als Xerxes. Dieser ist hier zwar ein sehr reduziertes Abbild der Geschichte, fühlt die Rolle des überheblichen und arroganten Herrschers aber vorbildlich aus.
Der Zahn der Zeit ist an diesem Werk natürlich nicht vorbeigegangen und so ist das heutige Betrachten durch stilistische und technische Mängel getrübt. Trotz dessen ein durchaus beeindruckender Film, der die geschichtlichen Fakten in ein ansprechendes Bild verpackt.
Die sehr einseitige Verzerrung und Darstellung der Charaktere sei verziehen, schließlich kann man ein Gegenteil eh nicht beweisen. Ganz so eine einfache Schwarz / Weiß Konfrontation wird es aber wohl eher nicht gewesen sein.
Das nach den geschichtlich bekannten Fakten die Konstellation natürlich nicht ganz so war, wie sie hier dargestellt wird, muss man wohl schon allein den damaligen Darstellungsmöglichkeiten zusprechen und somit auch den Initiatoren verzeihen. Wobei das eigentliche Verhältnis durchaus stimmig ist, schließlich sollen nach en Aufzeichnungen von Herodot dort ca. 7.000 griechische Verbündete einer Übernacht von annähernd 5 Millionen (!) Persern gegenüber gestanden haben.
Wobei zumindest in der Schlussphase dieser Schlacht tatsächlich nur noch die 300 Spartaner den Rückzug der Griechen geschützt haben und auch tatsächlich alle dabei umgekommen sind.
Angemerkt sei noch, dass dieser Film einer der Auslöser und die Grundlage für die neue Verfilmung des Stoffes durch Zack Snyder (2006) und des Comics von Frank Miller war und von beiden sehr geschätzt wird.
Dieser Bewertung schließe ich mich an. Für den gewillten Zuschauer dieser Art von Filmen, kann man "Der Löwe von Sparta" nur empfehlen.
Die DVD an sich ist in der Fox Klassiker Reihe erschienen, bittet dem Alter entsprechend einen soliden Ton und ein akzeptables Bild. Leider sind keine Extras auf der DVD. Erwähnenswert ist das beigelegte Booklet mit Infos zum Film und die Postkarte im Kinoplakatmotiv.
 
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