Einfallslosigkeit in Hollywood?

lacooca

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Hi!

Zuerstmal möchte ich alle die in diesem Forum schreiben lieb Grüßen. Ich bin neu hier und ich finde es sehr schön.

In der letzten Zeit, naja eigentlich schon seit langen, ist mir aufgefallen, dass es doch immer weniger Filme mit guten oder gar neuen Handlungen gibt. Entweder sind es Fortsetzungen oder Remakes (X-Men - Spiderman - Superman - Batman -M:I usw.) oder es sind verfilmungen realer Ereignisse (World Trade Center, Flug 93 usw.) Mir fehlen ein wenig die wunderbaren Geschichten wie man sie von Früher aus dem Kino kannte. Angefangen bei Casablanca, Citizen Kane, Die Reifeprüfung oder neuere Filme wie Fight Club, Heat, Sieben oder soetwas. Ich gehen mehrmals die Woche ins Kino aber irgendwie entdecke ich nur noch Oberflächligen Kram ala Der Teufel trägt Prada. Der Film ist gute Unterhaltung, ich hab mich amüsiert, aber da steckt einfach keine erzählkunst mehr hinter. Oder leider ich an dem Typische "Früher-war-alles-besser" komplex? Was meint ihr dazu, wird die Inhaltliche Qualität der Filme schlechter?

Liebe Grüße an alle
Lacooca
 
Erst mal willkommen im Forum

und ja ich bin deiner meinung. Wenn ich mir so ansehe was in den letzten Jahren an Fortsetzungen und remakes raus kam ist das wirklich teilweise schon erbärmlich. Am schlimmsten ist dann sowas wie The Grudge nach einem Jahr schon zu remaken. Daher hab ich den boykottiert. Leider kriegen dann wirklich erstklassige Hollywoodproduktionen wie ein Million Dollar Baby, nicht die Aufmerksamkeit in den Kinos wie sie es verdienen. Das liegt aber auch an dem Publikum das sie einen strohdoofen (und imo beschiessenen) Film wie Scary Movie 2-4 lieber anguckt als eben einen Million Dollar Baby.
In diesem Jahrtausend hab ich nur 2 Hollywoodproduktionen die volle Punktzahl gegeben HdR Die Gefährten und das auch nur ganz knapp und Monster AG.
Deswegen hab ich auch schon seit längerem den Sprung in andere Filmländer gemacht. Das französiche Kino hat sich in den letzten Jahren stark bewährt, genau wie das spanisch. Das asiatische Kino ebenfalls, hier vorallem das Indische ;)

und leider sieht es nicht danach aus als sollte es in der nächsten Zeit besser werden, dafür sind die großen Studiobosse einfach zu große Feiglinge und legen ihr Geld lieber in die nächste Fortsetzung oder den nächsten Remake
 
Ja ich denke es ist dieser "früher-war-alles-besser"-Komplex. Früher gabs genausoviele/wenige Inhaltsreiche Filme wie heute, das muss ja auch nicht sein. Kinogeher wollen teilweise einfach nur unterhalten werden, also bringt man Unterhaltungsfilme. Aber das man einfach Geschichten kopiert, remaked, fortsetzt ect. ist doch schon immer so gewesen. Wie schauts mit den ganzen Historienschinken von damals aus? Da wurde wirklich tausendes einfach auf den Film adaptiert. Von Gozilla oder King Kong gab es auch nach kurzer Zeit einfach eine Fortsetzung. Aber zwischendurch gibts immer mal besondere Adaptionen, Sin City Beispielsweise oder eben die X-Man (ist doch ganz neu) oder Fantastic Four! Auch aus Japan gibt es noch wunderschöne Filme, wie Chihiros Reise ins Zauberland. Andere können sicher sogar nochmehr aufzählen. Aber ich denke das es schon gut ist wenn man remaked, fortsetzt ect. denn das wollen die Menschen, das will auch ich und mit Inhaltsvollem Zeug sollte es immer im Rahmen bleiben.
 
Ich stimme SethSteiner vollkommen zu.
Außerdem denke ich auch das man mit der Zeit immer mehr an aktuellen Filme erwartet. Und deswegen wird man mehr enttöuscht. Naürlich trauen sich die Produzenten nicht immer an ganz neue Stoffe oder sogar kontroverse Stoffe ran und deswegen machen sie so viele Fortsetzungen, Reamkes oder die Verfilmung realer Ereignisse. Aber es gibt ja auch sehr gute Fortsetzungen (Der Herr der Ringe 2 und 3, Spider Man 2, Shrek 2) und auch sehr gute Remakes (King Kong, Krieg der Welten, Charlie und die Schokoladenfabrik). Außerdem sind ja sogar so große Klassiker wie z.B. Die glorreichen Sieben ( Von Die Sieben Samurai) und Für eine Handvoll Dollar (von Yojimbo Der Leibwächter) und nicht zu vergessen Ben Hur [von Ben Hur Stummfilm (und ich glaub der Stummfilm war auch ein Remake von einem Kurzfilm)] Remakes.
Außerdem gibt es heute auch noch sehr viele gute Filmperlen:

Million Dollar Baby
Big Fish
Mystic River
L.A. Crash
Capote
Lost in Translation
Garden State

Die beiden letztere habe ich vielleicht noch nicht gesehen (leider) aber ich viel gutes gehört.

MFG
WW
 
Zu diesem Thema gibt es in der aktuelle Ausgabe der Cinema einen sehr lesenswerten Bericht. Die Grundaussage ist die , das im Moment in Hollywood Studiobosse das sagen haben , die nur an Wirtschaftlichen Erfolg als an Künstlerischen Wert interesiert sind - ganz einfach deshalb , weil diese Typen aus der Wirtschaft kommen & nur Zahlen kennen. Sehr schön das Zitat von James Cameron , das einige Produzenten Ihm zu "Titanic 2" überreden wollten.
 
Samir schrieb:
hier vorallem das Indische ;)

Ach, hau doch ab, du! ;)


Also ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich tendenziell ebenfalls einen nicht immer ganz berechtigten "Früher war alles besser"-Mythos erkenne. Natürlich hat es schon damals viel Müll gegeben, den man nur heute nicht mehr kennt, weil er in der Versenkung verschwunden ist - so wie es mit all den belanglosen, zeitbezogenen Unterhaltungsfilmchen von heute in 100 Jahren auch sein wird.

Ein Aspekt, der Filme heute generell schlechter dastehen lassen könnte wäre der, dass eben mit zunehmender Zeit immer weniger Themen zur Verfügung stehen, die noch nicht verfilmt wurden. Das ist auch ein Teilgrund der florierenden Remake-Welle - man vertraut lieber auf etwas, das sich schonmal bewährt hat, anstatt neue Ufer zu ergründen, was eh schon immer schwieriger wird.

Dagegen spricht wiederum, dass jede Epoche neue Felder mit sich führt. Heute können und werden Themen verfilmt, für die es früher noch gar keine Klientel gegeben hätte. Das betrifft beispielsweise Parabeln auf aktuelle gesellschaftliche oder politische Themen - dafür wird es in jeder zeit immer Bedarf geben - , Filme, die sich auf neue technologische Errungenschaften stützen etc. Gute Remakes verbinden das mit Rückgriff auf die Wurzeln und basteln aus altem Material neue Filme, die dadurch mit einer eigenen Intention daherkommen. Also wirklich zu glauben, dass irgendwann mal der Stoff ausgehen könnte, ist wohl eine eher naive Auffassung. Ich finde auch heute immer noch großartige Filme und schöne Geschichten vor.

Filmtechnologische Entwicklungen haben darüber hinaus aber wohl auch einen Effekt auf die Filmqualität. Mit technischen Mitteln sind inzwischen viel andere Erzählweisen möglich, von denen man früher nicht zu träumen gewagt hätte. Virtuelle Kamerafahrten schaffen Orts- und Zeitzusammenhänge, die man früher einfach nicht darstellen konnte. Narrative Aspekte werden heute viel anders dargestellt und auch rezipiert, was dazu führt, dass sich auch hier wieder neue Nischen bilden. Peter Jackson ist dafür ein einmaliges Beispiel: Nicht umsonst ist die "Herr der Ringe"-Trilogie erst so spät realisiert worden und auch "King Kong" konnte erst jetzt so umgesetzt werden, wie Jackson es eigentlich beabsichtigt hatte. Ganz zu schweigen von der "Star Wars"-Reihe, die George Lucas nachträglich digitalisiert hat.

Insgesamt bin ich also der Auffassung, dass sich das Verhältnis von guten und schlechten Filmen, zumal das sowieso eine höchst subjektive Kategorie ist, nicht sonderlich verändert hat. Ich halte nichts davon, bestimmten Epochen anderen gegenüber qualitativere Höherrangigkeit zu unterstellen. Sicher mögen die Siebziger Jahre als möglicherweise umfangreichste Quelle der vielleicht besten Filme aller Zeiten gelten, aber in allen Epochen davor und danach gab es ebenso viele, vielleicht heute auch unterschätzte Meisterwerke, denen viel Mist aus den 70ern entgegensteht. Meisterwerke werden auch in 200 Jahren noch erschaffen werden.
 
gelini71 schrieb:
Zu diesem Thema gibt es in der aktuelle Ausgabe der Cinema einen sehr lesenswerten Bericht. Die Grundaussage ist die , das im Moment in Hollywood Studiobosse das sagen haben , die nur an Wirtschaftlichen Erfolg als an Künstlerischen Wert interesiert sind - ganz einfach deshalb , weil diese Typen aus der Wirtschaft kommen & nur Zahlen kennen. Sehr schön das Zitat von James Cameron , das einige Produzenten Ihm zu "Titanic 2" überreden wollten.

und das ist ja auch das Problem. Aber schwerwiegender ist natürlich das auch der idealstandard Kinogucker in Amerika sowas sehen will und dadurch fühlen sich die Studiobosse bestätigt


willy wonka erwähnte ja folgende Filme
Million Dollar Baby
Big Fish
Mystic River
L.A. Crash
Capote
Lost in Translation
Garden State

imo alles bestimmt erstklassige Filme (hab leider noch den einen oder anderen davon nicht gesehen) und von kritikern hochgelobt und auch fast alle ausgezeichnet aber an den Kinokassen größtenteils (leider) untergegangen.

Imo find ich aber den technologischen Fortschritt der von Vince erwähnt wurde eher negativ als positiv. Früher hat man sich auch immer den neuesten Technologien bedient, diese dienten aber nicht dazu alleinunterhalter zu sein, da war doch die Geschichte noch im Vordergrund, das zieht sich ja noch bis heute mit Matrix usw. Seh ich mir aber die neueren Produktionen wie die Matrix fortsetzungen oder die ganzen Comicverfilmungen oder den neuesten Bruckheimer/Bay, ja selbst King Kong, hab ich das gefühl eine gut durchdachte (innovative) Story bedeutet nicht mehr viel. Hauptsache mann hat ne große Effekthascherei auf der Leinwand welches der Story nicht unbedingt weiter dient. Ich mein stört mich das bei Casablanca, Hitchcock und co. der Hintergrund noch mit Rückprojektion hergestellt wurde? Nope nicht im geringsten, hat ja auch T2 teilweise noch. Doch das waren noch Geschichten die bis in die späten 90er noch überlebten. Doch heutzutage sind solche Filme im Kino eher 2. Wahl
 
Samir schrieb:
Imo find ich aber den technologischen Fortschritt der von Vince erwähnt wurde eher negativ als positiv.

Ich sehe den weder positiv noch negativ in Bezug auf die Qualität des Films. Er eröffnet einfach nur neue Felder. Es ist klar, dass durch große Spezialeffekte Filme an den Start gehen, die durch nichts weiter als diese Effekte glänzen. Aber man muss halt auch sehen, dass der technologische Fortschritt mit dafür sorgt, dass die Filmindustrie - auch thematisch - nicht auf einer Stelle verharrt, sondern sich weiterentwickelt. Und insofern ist es eigentlich schon zu begrüßen, dass den Filmemachern nun neue Wege offenstehen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wozu ein Alfred Hitchcock mit den heutigen Mitteln imstande wäre. Das würde selbst den Crizzo vollends umkrempeln. ;)
 
Vince schrieb:
Ich will mir gar nicht ausmalen, wozu ein Alfred Hitchcock mit den heutigen Mitteln imstande wäre. Das würde selbst den Crizzo vollends umkrempeln. ;)

was Crizzo hat was gegen Hitchcock? Lyncht ihn ;)

Hitchcock ist ja eigentlich bei sowas immer das perfekte Beispiel den er war ja der jenige der sich mit neuesten Technologien auseinandersetzte, aber blieb das doch immer ein Zusatz zum Film und nicht der bestimmende Effekt eines Filmes. Gegen die weiterentwicklung der Technologien hab ich ja nichts. Um gottes willen wär ja auch schlimm wenn man was dagegen hätte. Sonst gb es ja wirklich stagnation im überfluss. Aber mir gefällt nicht die Entwicklung die es cineastisch genommen hat.
 
Nun, ich muss in dem Zusammenhang vielleicht mal gestehen, das ich erst 22 Jahre alt bin. Demnach kenn ich natürlich nicht den ganzen Müll, der in den ganzen Jahren zuvor gezeigt wurde.

Die Filme in der Liste von Willy_Wonka finde ich im übrigen auch sehr gut, ja teilweise auch Meisterhaft. Million Dollar Baby hat mir wirklich berührt und das soll schon wirklich was heißen ;)

Man muss aber dazu sagen, das mit Clint Eastwood auch jemande diesen Film, und auch Msystic River, gemacht hat, der noch aus einer anderen Generation kommt. Können Regiesseure aus der jetzigen Generation solche Filme überhaupt noch machen? David Fincher fällt mir ein, aber sonst?

Das Argument, das einem vielleicht die Themen ausgehen, kann ich nicht gelten lassen. Im Grunde geht es doch in allen Filmen um Liebe, Tod, Rache, Eifersucht usw. Sicher hat man schon verschiedenste Ansätze gesehen diese Themen zu verarbeiten, aber es gibt doch sicher noch undendlich viele mehr.

Das viele Menschen gerne simple Unterhaltungsfilme sehen möchte kann ich sehr gut verstehen. Ich liebe Filme wie Fluch der Karibik ja auch, sehe sie mir sehr gerne an. Und sie machen ja auch einfach eine Menge Spaß. Aber nichts desto trotz bieten sie ja keinerlei Anspruch. Denkt mal an die vielen Finessen eines Hitchcock. Was er mit geringsten Mitteln an Spannung erzeugt hat. Und sagt mir nicht, solche Effekte ziehen heute nicht mehr. Wenn ich Hitchcock mit anderen Menschen in meinem Alter sehe knistert es noch immer vor Spannung.

Ich will ja nicht sagen, das die Filme heute alle schlecht, ganz ung gar nicht. Ich behaupte bloß sie haben nicht mehr die Tiefe früherer Filme!!

Und "Bollywood" schließe ich für mich persönlich aus der Kategorie sehenswert kategorsich aus:D
 
Das man Technick auch äußerst Sinnvoll einsetzen kann beweist HDR sehr deutlich. Ich denke auch nicht, das diese Technick negativen Einfluss hat, eher im Gegenteil. Leider vekommt sie sehr häufig zum Hauptbestanteil des Films und das macht einfach keinen Spaß. Es kommt halt immer drauf an, wie man die Technick einsetzt;)
 
gelini71 schrieb:
Zu diesem Thema gibt es in der aktuelle Ausgabe der Cinema einen sehr lesenswerten Bericht. Die Grundaussage ist die , das im Moment in Hollywood Studiobosse das sagen haben , die nur an Wirtschaftlichen Erfolg als an Künstlerischen Wert interesiert sind - ganz einfach deshalb , weil diese Typen aus der Wirtschaft kommen & nur Zahlen kennen. Sehr schön das Zitat von James Cameron , das einige Produzenten Ihm zu "Titanic 2" überreden wollten.

Ich kenne leider den Artikel nicht, aber das glaube ich unglesen das sowas heutzutage tatsächlich in den Köpfen einiger Filmstudios spukt. Es gibt tatsächlich einige Fortzsetzungen die wirklich unsinnig und teilweise sogar unnötig waren! Zum Beispiel 8MM 2. Warum um alles in der Welt geben die diesem Film diesen Tittel! Der hatte rein garnichts mit dem Orginal (der übrigens sehr sehr gut ist!) zu tun! Klar mit dem namen erfhoffte sich das Studio, das ein paar Leute ihn sich wenigstens anschauen. Zum Glück habe ich ihn mir nicht sofort gekauft, sondern vorsichtshalber ersteinmal ausgeliehen. Ich hätte mich sehr geärgert, diesen Film gekauft zu haben, weil da wirklich nur der gute Name von 8MM benutzt wurde, um einen drittklassigen B-Movie zu promoten!

Aber zurück zu eigentlichen Thema! Die Hollywood Studios sind wirklich sehr vorsichtig geworden, was die Investition in gute neue Ideen ist. Klar gibt es auch viele sehr kommerziell produzierte Filme, aber ich finde auch, dass es noch genauso viele gute Filme gibt, die vieleicht nicht immer den Weg ins Kino finden, da sie zu speziell sind, aber dennoch auf DVD großer Beliebtheit sich erfreuen. Es hat denke ich mal auch viel mit der Erwartungshaltung des Kinopublikums zu tun. Man ist große Filme mit super großen Special-Effekts gewohnt und erwartet dieses halt auch bei jedem Kinobesuch das es sich lohnt. Ich schaue mir auch gerne "Nicht-Blockbuster-Filme" im Kino an, aber viele schauen halt nur die richtig großen Filme sich im Kino an. Viele geben sich ja im Kino mit dem Mittelmaß nicht mehr zufrieden und wollen bei jedem Kinobesuch immer noch bessere und noch größere Filme sehen. Und da reagiert halt Hollywood und gibt ihnen solche Filme.

Ich finde gerade in den letzten Jahren ist der Trend dahin gegangen, dass sehr viele "B-Movies" direkt auf DVD rauskommen und teilweise richtig gut sind! Nicht umsonst gibt es viele namenhafte Schauspieler, die häufiger bei DVD-Produktionen sich beteiligen, als bei großen Blockbuster Movies. Es gibt heutzutage noch genügend sehr gute Filme, natürlich auch genügend schlecht gemachte Filme, aber das wird es in jeder Zeitepoche geben. Es wird immer so sein, das mal der Trend in Hollywood ist, mal wiederum ein anderer, mal wird dieses Genre bevorzugt behandelt, mal jenes. Das war schon immer so und daran wird sich auch nichts ändern. Nur leider schafft es halt nicht mehr jeder der guten Story Filme ins Kino, weil logischerweise Kinobetreiber auch lieber Filme in ihrem Programm haben die hohe Besucherzahlen garantieren, als wenn sie zu große Risiken eingehen und Filme laufen lasse, für die sich nur eine kleine Gruppe von Leuten interessiert. Für mich persönlich sind Filme Kunst, und es käme mir nicht auf den kommerziellen Erfolg an, aber da wir nunmal in einer kommerziellen Welt leben, muss halt auch der Film einspielerfolge im Kino bringen.

Aber ich finde halt, dass durch das neue Zeitalter mit DVD und demnächst HD-DVD/Blu-Ray sich mehr Studios trauen, auch mal in Filme zu investieren die vieleicht im Kino floppen würden, aber durch den Verleih und Verkauf doch ihre Produktionskosten wieder einspielen. Also auch mal ruhig häufiger Filme leihen, sind teilweise echte Perlen dabei von denen man vorher noch nie was gehört hat, wenn man nicht danach gesucht hat.
 
Samir schrieb:
was Crizzo hat was gegen Hitchcock? Lyncht ihn ;)

Ich denke mal nicht speziell gegen ihn, aber meines Wissens hat er eine gewisse Aversion gegen ältere Filme. Ließ er zumindest durchscheinen, als er behauptete, das "Omen"-Original könne ja niemals im Leben an das Remake herankommen - obwohl er es noch nicht gesehen hatte. :D

lacooca: Klar gibt es auch neue vielversprechende Regisseure. Das Debüt von einem wurde ja sogar oben in der Liste genannt: "Garden State" von Zach Braff.
 
Wenn, und so scheint es ja tatsächlich zu sein, große Filmstudios lieber ihr Geld in "sichere" Blockbuster als in gutes und innovatives, aber "unsicheres" Kino zu stecken, stellt sich für eine Frage:

Hängt das ganze dann mit der Einfallslosigkeit der Studios zusammen, oder vielleicht tatsächlich mit der Einfallslosigkeit der Kinobesucher??

Ich meine damit, wenn die Leute sich überwiegend Filme ansehen würden, die in die Kategorie innovativ aber unsicher fallen, würden die Studios nicht automatisch auch solche Filme mehr produzieren? Herrscht nicht auch hier das Prinzip von Angebot und Nachfrage? Denkt mal an Fight Club. Der war im Kino ein Flop, ist aber heute, dank DVD, zum Kult geworden. Ist es da nicht für ein Studio die logische Konsequenz, solche Filme, wenn überhaupt, nur auf DVD zu veröffentlichen? Ist das Publikum vielleicht, was Effekte angeht zu anspruchsvoll und was Idee und Tiefe angeht, zu anspruchslos bzw desinteressiert?
 
Vince schrieb:
Ich denke mal nicht speziell gegen ihn, aber meines Wissens hat er eine gewisse Aversion gegen ältere Filme. Ließ er zumindest durchscheinen, als er behauptete, das "Omen"-Original könne ja niemals im Leben an das Remake herankommen - obwohl er es noch nicht gesehen hatte. :D

voll der Heide :lol:

Vince schrieb:
lacooca: Klar gibt es auch neue vielversprechende Regisseure. Das Debüt von einem wurde ja sogar oben in der Liste genannt: "Garden State" von Zach Braff.

aber auch andere! Die ruhige art von Sofia Coppola in Lost in Translation oder virgin suicides mag ich auch sehr gerne z.B. aber tendentiell geh ich eher auf die nicht ami Regisseuer zu. Die franzmänner haben da mit Jeunet oder Michel Gondrys visuell großartige Regisseure die es verstehen Film Magie noch auf die Leinwand zu zaubern. auch ein Kassovitz gefällt mir sehr. Von Almodovar oder Lukas Moodysson halt ich auch ne ganze menge. Aber es sind eben alles keine US Regisseure

lacooca schrieb:
Ist das Publikum vielleicht, was Effekte angeht zu anspruchsvoll und was Idee und Tiefe angeht, zu anspruchslos bzw desinteressiert?

Ich glaube viele denken sich einfach, das diese Effektfilme einfach auf ner Riesenleinwand funzen (imo denk ich das auch) aber man sich ein "kleineren" Film auch auf DVD gucken kann und sich so den Kinogang sparen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde heutzutage gibt es viele vielversprechende Regisseure welche es noch weitbringen.

Sam Mendes:
Mit American Beauty hat er ein Meisterwerk geschaffen, danach hat er einen spannenden Gangsterfilm, Road to Predition, abgeliefert und sein letztes Werk (Jarhead) war eine würdige Verehrung von Stanley Kubricks Full Metal Jacket.

M. Night Shayamalan:
Er kann eine Spannung erzeugen die ist unglaublich und für mich persönlich ist er die Reputation von Alfred Hitchcock. Mit seinem letzten Film hat er gezeigt das er nicht nur Thriller machen kann sondern das Märchen oder Fantasy Genre beherrscht.

Christiopher Nolan:
Memento war sein internationer druchbruch und hat überwältigene Kritiken bekommen (ich habe ihn leider noch nicht gesehen:( ). Danach hat er Insomina inszeniert einen spannenden Thriller mit drei Top Schauspielern (Al Pacino,Hilary Swank, und Robin Williams). Zuletzt hat er den dunklen Ritter würdig auferstehen lassen. Und ich freue mich schon auf seine neuen Projekte The Prestige und Batman: The Dark Knight.

Bryan Singer:
Er dreht in letzter Zeit nur Comicverfilmungen, aber diese zählen zu den besten. Sein erster großer Film war Die üblichen Verdächtigen und da hat er gezeigt was er drauf hat. Ich denke wir werden noch viele gute Filme von ihm sehen.

Oliver Hirschbiegel:
Mit Das Experiment und Der Untergang hat er zwei sehr gute Deutsche Filme gemacht und nächstes Jahr werden wir sehen ob er mit The Visiting einen guten Film macht. Für mich ist er die deutsche Hoffnung in Hollywood.

Paul Haggis:
Er schrieb das Drehbuch zu Million Dollar Baby und zum kommenden Flags of our Fathers leztes Jahr hat er mit L.A. Crash sein Regiedebüt gegeben und sofort den Oscar als bester Film und für das bestes Drehbuch abgeräumt und das bleiben bestimmt nicht seine einzigen Oscars.Er kann also nicht nur super Drehbücher schreiben sondern auch super Regie führen.

Also ich denke wir haben jede Menge neue Regiehoffungen und ich habe bestimmt noch welche vergessen.

PS: Eure Artikel sind wirklich lesenswert und es macht Spaß über dieses Thema zu diskutieren.

MFG
WW
 
ehrlich gesagt kann ich in dem Punkt nur mit Nolan übereinstimmen. Hirschbiegel mag ich zwar ist aber bekanntlich deutscher. Mit Mendes kann ich ja nu gar nix anfangen. American Beauty find ich als einer der meißt überschätzten Filme der sagen wir mal letzten 20 Oscargewinner. Shayamalan ist ein one hit wonder mit Sixth Sense gelungen, alles andere war mehr oder weniger enttäuschend was ich gesehen habe. Singer bleibt auf der Stelle stecken ohne ne wirkliche Entwicklung zu vollziehen. Und Haggis muss sich erstmal bewähren, ansonsten könnt ich ja auch direkt Shane Black nach Kiss Kiss Bang Bang dazu zählen.
 
Samir schrieb:
ehrlich gesagt kann ich in dem Punkt nur mit Nolan übereinstimmen. Hirschbiegel mag ich zwar ist aber bekanntlich deutscher. Mit Mendes kann ich ja nu gar nix anfangen. American Beauty find ich als einer der meißt überschätzten Filme der sagen wir mal letzten 20 Oscargewinner. Shayamalan ist ein one hit wonder mit Sixth Sense gelungen, alles andere war mehr oder weniger enttäuschend was ich gesehen habe. Singer bleibt auf der Stelle stecken ohne ne wirkliche Entwicklung zu vollziehen. Und Haggis muss sich erstmal bewähren, ansonsten könnt ich ja auch direkt Shane Black nach Kiss Kiss Bang Bang dazu zählen.

Shyamalan würde ich auf jeden Fall nicht als One Hit Wonder bezeichnen. The Sixth Sense ist vielleicht der erflogreichste Film von ihm, aber mit Signs und Unbreakable hat er zwei intressante und spannende Kassenschlager gemacht. The Village und Lady in the Water waren an den Kinokassen vielleicht nicht so erflogreich (aber das war Fight Club auch nicht) dafür hatten sie aber immer noch Qualität und sind handwerklich sehr gut gemacht.
Vielleicht magst du seine nachfolge Filme nicht (Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten), aber du kannst ihn nicht als One Hit Wonder bezeichnen.

MFG
WW
 
das mit dem one hit wonder war ja eigentlich auch aus meiner Sicht gemeint, nicht nach den einspielergebnissen. Hab da wohl das wort "für mich" vergessen. Denn einzig Signs war noch in ordnung. Unbreakable (und ja Vince ich weiß du liebst den Film) war ganz großer Schmu, Village war auch nicht viel besser und den neuen hab ich mir dann gar nicht mehr angetan
 
Ich kann mich @Willy_Wonka nur anschließen. Er hat wirklich gute Beispiele für gute bis sehr gute Nachwuchs-Regisseure gegeben. Gerade M. Night Shyamalan ist für mich einer mit sehr viel Talent und auch wenn mal ein Film nicht so gut von ihm ist, wie jetzt sein letzes Werk Lady in the Water, so hat man doch dem Film sein Talent angemerkt. Er hat es einfach drauf Atmosphäre rüberzubrigen, Spannung zu erzeugen, hat einen guten Blick für interessante Kamerawinkel und eine super Erzählstruktur. Klar war The Sixth Sence sein erfolgreichster film, aber auch alle anderen sind echt gut von ihm. Gerade z.B bei The Village hat er einen super Film gemacht der wirklich glaubhaft einen in die Vergangenheit zurückversetzt und dann mit einem wieder überraschenden Ende!

Wer mir auch noch einfällt als guter neuer inovativer Regisseur ist J. J. Abrams. Der Kreative Kopf von Alias und Lost, beides super Serien und auch bei Mission Impossible III zeigte er sein Talent sehr gut.

Wer mich in den letzten Jahren auch überzeugt hat, auch wenn er mitlerweile für mich eher nicht mehr zum Nachwuschs gehört sondern schon zur festen Garde Hollywoods ist Brett Ratner. Was mich bei ihm besonders begeistert ist die Tatsache, das er bei sovielen unterschiedlichen Genres schon sein Talent unter Beweiss stellen konnte! Ich meine er hat u.a. so Filme wie The Family Man, Rush Hour 1&2 gedreht, dann sowas wie Red Dragon oder After the Sunset und jüngst X-Men 3. Ich meine viel breiter kann eine Palette eines Directors ja schon fast nicht sein oder? Und er hat es tortzdem geschafft jedem Film seinen persönlichen Stempel aufzudrücken. Für mich einer der ganz großen von dem wir noch sehr viel gutes hören werden.

Genauso natürlich wie auch schon erwähnt wurde ist Christopher Nolan ein super Talent, der hoffentlich auch noch sehr viele gute Filme macht. Auch einer, der es nur zu gut weiß seine Visionen in einen Film zu transportieren.

Und last but not least noch der hier bereits erwähnte Zach Braff. Sein erstlingswerk Garden State war wirklich sehr gut und er hat sogar noch die Begabung auch ein guter Schauspieler zu sein. Ich denke mal das er eher seine Zukunft in der Schauspielerei finden wird, aber wenn er dann und wann auch noch selben einen Film dreht, indem er auch mitspielt würde mich das sehr freuen.
 
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