Falscher Freund

balthier9999

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Der falsche Freund Film
Von Balthier9999
Oftmals werden Videospiele mit Filmen verglichen. Besonders gute Spiele werden mit Lobworten beworfen, wie »hollywood-like« oder »filmreif«. Doch ist dieser Vergleich denn überhaupt sinnvoll? Eine Anal-yse?

unächst einmal sind Videospiele tatsächlich zu einem gewissen Teil Film. Zwischensequenzen sind wichtig, da sie die Handlung vorantreiben und den Hauptakteur charakterisieren. Dass diese durchaus hollywoodreif sein können, zeigt das Beispiel Metal Gear Solid. Die Vorteile sind interressant: Erstens wird das Spiel von Nicht-Spielern oder von Filmfreunden respektiert oder geachtet, zweitens ist eine ordentliche Inszenierung ein Merkmal der Qualität, was den Spielspaß und das Erlebnis steigert. Außerdem gewinnt das Spiel dadurch eine gewisse künstlerische, kreative Note, auch wenn damit keine Innovationen gemacht werden ? Spiele sind ja im Kommen, was das anbelangt. Außerdem gönnt einem das Spiel während einer Zwischensequenz eine Pause zum Durchatmen.
Doch nicht nur die Zwischensequenzen machen ein Spiel zu einem Film, auch die generelle Inszenierung des Spiels. Die Kamera zum Beispiel. Ohne verwackelte oder verwirrende Kamera wäre Silent Hill ein Tick weniger gruselig. Ohne diverse Kontrast- und Farbfilter würden andere Spiele nicht wie effektverzauberte Filme aussehen. Ja, sogar Tiefenunschärfe wird in Spielen eingebaut, damit der Eindruck entsteht, es stünde in der Fantasiewelt eine echte Kamera.
er Grund für all das ist aber auch ein anderer: Realität. Wer etwas reales im Fernseher sieht, der schaut zumeist einen Film. Denn das ist die anspruchsvollste Art der Fernsehunterhaltung. Doch man kann es auch übertreiben.
Wenn man versucht, ein Spiel wie ein Film wirken zu lassen, so kann und wird dies schief gehen. Denn spätestens im Spiel, in der Interaktion, ist das Film-Feeling nicht spürbar, die Realität ist verschwunden, das Spiel ist zum Spiel geworden. Da helfen keine Grafikfilter, das Spiel würde dadurch nur noch unrealer.
Das Problem ist klar: Während ein Film eine Sache aufnimmt und wiedergibt, ist man im Spiel selbst dabei. Hierfür eignet sich der Angleich der beiden Medien überhaupt nicht. Denn in Realität gibt es nur eine Situation, in der wir mitten dabei sind: In der Realität! Die Macher der Spiele sollten also eine realistische Welt erschaffen, ohne Hollywoodeffekte. Die Kamera sollte nicht unkontrollierbar der Inszenierung dienen, sie ist ein Werkzeug der Orientierung jenem, der dort agiert, der Spieler.
Erst wenn diese Realität der Realität erschaffen ist, können wir tatsächlich von einem Spiel sprechen, einem guten Spiel, dass nicht mit Filmsequenzen blendet, sondern Substanz bietet.

*Dieser Text verdeutlicht, wie schön Blogs doch gestaltet werden können. Mehr nicht :)
 
Hier seht ihr, was bei den Blogs in Cynamite fehlt! Die Gestaltung! Nicht etwa unbedingt, weil wir es nicht können, sondern weil es nur schwer möglich ist! Seht nur die komischen Einschiebung und so! Plöd! Macht mal besser ;)
 
Da geb ich dir vollends recht!!so Sind die schöner zu lesen und locken mehr leute an :)
 
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