Wallbreaker
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Die Formel 1 hat eine der bis dato spannendsten, wenn nicht die spannendste Saison in ihrer nunmehr 61-jährigen Geschichte hinter sich. Bis zum Schluss hatten 5 Fahrer aussichtsreiche Chancen, Weltmeister zu werden. Dennoch hält sich die Diskussion über einen Mangel an Überholmanövern hartnäckig. Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht: KERS feiert seine Rückkehr in den GP-Sport, zudem gibt es erstmals verstellbare Heckflügel, welche im Zusammenspiel das Überholen deutlich erleichtern sollen.
Nun kann man bezüglich dieser Neuerungen geteilter Meinung sein. Ich persönlich bin kein Fan des verstellbaren Heckflügels, da es für mich nicht dem vielzitierten Geist des Sports entspricht. Leider zählt meine Meinung wenig in der Welt der Formel 1 (mit ein Grund, warum ständig die Streichung des Australien Grand Prix diskutiert wird) und so halten die neuen Überholhilfen Einzug in die Königsklasse anno 2011. Und wer die Szene kennt, der weiß, dass damit Gesprächs- und vermutlich in Zukunft auch Zündstoff garantiert sein wird.
Doch nicht nur auf technischer Basis hat sich im Vergleich zur Vorsaison viel getan. Bridgestone verabschiedet sich nach 13 Jahren, 4 davon als Alleinausrüster, als Reifenlieferant aus der Formel 1. Sehr spät einigte man sich auf Pirelli als Nachfolger für die Japaner, was zur Folge hatte, dass die Zeit für eine völlige Reifenneukonstruktion seit jeher eng bemessen war. 4 Tests haben die Teams in diesem Winter hinter sich, die Begeisterung für all die Neuerungen hält sich jedoch arg im Rahmen.
Zu viele Knöpfe am Lenkrad, man könne sich nicht bei 300km/h aufs Fahren konzentrieren. Man müsse ja gleichzeitig noch schalten und die vielen anderen kleinen Knöpfe am Lenkrad bedienen. Und was, wenn dies zu einer erhöhten Unfallzahl führt. Noch niederschmetternder der Kommentar zu den neuen Reifen. Sie brächen nach wenigen Runden sofort ein und nach spätestens 10 Runden seien sie vollkommen hinüber, das sei schon kein Rennsport mehr, so der einhellige Tenor. Formel Meckerfritze wie sie leibt und lebt.
Die Verantwortlichen der FOTA und Pirelli, namentlich McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh und Paul Hembery, verbringen den größten Teil ihrer Interviews damit, die Neuerungen zu verteidigen. Speziell auf Reifenseite geht man auf Konfrontationskurs mit der generellen Fahrermeinung. Die Reifen wurden extra für die Show entwickelt, der hohe Verschleiß sei gewollt. Gut so, denn Rennen wie Monaco letztes Jahr, in denen man problemlos mit der weichen Reifenmischung das ganze Rennen bestreiten kann, will niemand sehen.
Zudem wird sich erst bei den Rennen zeigen, wie hoch der Verschleiß wirklich sein wird. Die Wetter- und Streckenbedingungen vor Ort waren selten optimal, der allerletzte Testtag fiel buchstäblich ins Wasser. Das ganze Lamentieren erinnert ein wenig an die Jahre 2006 und 2008. 2006 feierte das immer noch aktuelle KO-Qualifying seine Premiere, ein Format, das sich bewährt hat. Jedoch führte dies im Vorfeld des Monaco Grand Prix zu Diskussionen, denn das erstmals seit 2002 wieder 22 Fahrzeuge umfassende Fahrerfeld würde zu reinem Chaos in Q1 führen.
Man beklagte sich lang und breit, aber der Einzige, der wirklich auf unrühmliche Art und Weise Stau verursachte war der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher, der für sein Parkmanöver in der Rascasse nachträglich bestraft wurde. Viel Luft um nichts? Zeitsprung in den Winter 2008. Die Abschaffung der Traktionskontrolle war ein vieldiskutiertes Thema der damaligen Testfahrten. Bei Regen viel zu gefährlich hieß es damals von den Fahrern, auch hier wurde wieder Monaco als Paradebeispiel angeführt.
Das Rennen fand ironischerweise gleich noch bei Regen statt. Irgendwelche Katastrophen? Nein, nur einer der spannendsten Monaco Grand Prix der vergangenen Jahre. Wieder ein Beispiel dafür, dass Formel 1-Fahrer sich gern beklagen. Auch dieses Jahr, davon bin ich fest überzeugt, werden sich die Diskussionen im Vorfeld der neuen Saison als überflüssig erweisen. Richtig machen es Teams wie Ferrari: Keine Klagen, stattdessen mit den gegebenen Umständen anfreunden, sie sind sowieso für alle gleich.
Wohingegen besonders Weltmeister Vettel nie müde wird, die neue Technik zu kritisieren, und sogar schon mit Streik seitens der Fahrergewerkschaft gedroht hat, sollte sich die Technik nicht als zweckdienlich erweisen, bekennt sich Ferrari-Pilot Felipe Massa bereits als Fahrer mit Durchblick. Die vielen Knöpfe seien kein Problem mehr für ihn, alles nur noch Automatismus. Zudem sagen ihm die neuen Reifen viel besser zu als Bridgestones Pneus aus dem Vorjahr. Probleme mit dem Anwärmen des "schwarzen Golds"? Fehlanzeige.
Zudem spielt der Ferrari auf Pirelli-Walzen wieder seine Stärke als reifenschonendes Fahrzeug aus. Darum verwundert es auch nicht, dass neben den Ferrari-Fahrern der als Reifenflüsterer bekannte Jenson Button sich gut mit dem hohen Verschleiß anfreunden kann. Lange halten wird sich die Situation sowieso nicht, glaubt zumindest Red Bull-Konsulent Helmut Marko, er vermutet, dass Pirelli das "Problem" (wenn es da eines gibt) bis spätestens zur Saisonmitte behoben haben wird.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die neue Saison ab dem kommenden Sonntag in Melbourne gestaltet. An Spannung, so erhoffen sich das alle Beteiligten, sollte es der neuen Saison garantiert nicht mangeln?
Nun kann man bezüglich dieser Neuerungen geteilter Meinung sein. Ich persönlich bin kein Fan des verstellbaren Heckflügels, da es für mich nicht dem vielzitierten Geist des Sports entspricht. Leider zählt meine Meinung wenig in der Welt der Formel 1 (mit ein Grund, warum ständig die Streichung des Australien Grand Prix diskutiert wird) und so halten die neuen Überholhilfen Einzug in die Königsklasse anno 2011. Und wer die Szene kennt, der weiß, dass damit Gesprächs- und vermutlich in Zukunft auch Zündstoff garantiert sein wird.
Doch nicht nur auf technischer Basis hat sich im Vergleich zur Vorsaison viel getan. Bridgestone verabschiedet sich nach 13 Jahren, 4 davon als Alleinausrüster, als Reifenlieferant aus der Formel 1. Sehr spät einigte man sich auf Pirelli als Nachfolger für die Japaner, was zur Folge hatte, dass die Zeit für eine völlige Reifenneukonstruktion seit jeher eng bemessen war. 4 Tests haben die Teams in diesem Winter hinter sich, die Begeisterung für all die Neuerungen hält sich jedoch arg im Rahmen.
Zu viele Knöpfe am Lenkrad, man könne sich nicht bei 300km/h aufs Fahren konzentrieren. Man müsse ja gleichzeitig noch schalten und die vielen anderen kleinen Knöpfe am Lenkrad bedienen. Und was, wenn dies zu einer erhöhten Unfallzahl führt. Noch niederschmetternder der Kommentar zu den neuen Reifen. Sie brächen nach wenigen Runden sofort ein und nach spätestens 10 Runden seien sie vollkommen hinüber, das sei schon kein Rennsport mehr, so der einhellige Tenor. Formel Meckerfritze wie sie leibt und lebt.
Die Verantwortlichen der FOTA und Pirelli, namentlich McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh und Paul Hembery, verbringen den größten Teil ihrer Interviews damit, die Neuerungen zu verteidigen. Speziell auf Reifenseite geht man auf Konfrontationskurs mit der generellen Fahrermeinung. Die Reifen wurden extra für die Show entwickelt, der hohe Verschleiß sei gewollt. Gut so, denn Rennen wie Monaco letztes Jahr, in denen man problemlos mit der weichen Reifenmischung das ganze Rennen bestreiten kann, will niemand sehen.
Zudem wird sich erst bei den Rennen zeigen, wie hoch der Verschleiß wirklich sein wird. Die Wetter- und Streckenbedingungen vor Ort waren selten optimal, der allerletzte Testtag fiel buchstäblich ins Wasser. Das ganze Lamentieren erinnert ein wenig an die Jahre 2006 und 2008. 2006 feierte das immer noch aktuelle KO-Qualifying seine Premiere, ein Format, das sich bewährt hat. Jedoch führte dies im Vorfeld des Monaco Grand Prix zu Diskussionen, denn das erstmals seit 2002 wieder 22 Fahrzeuge umfassende Fahrerfeld würde zu reinem Chaos in Q1 führen.
Man beklagte sich lang und breit, aber der Einzige, der wirklich auf unrühmliche Art und Weise Stau verursachte war der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher, der für sein Parkmanöver in der Rascasse nachträglich bestraft wurde. Viel Luft um nichts? Zeitsprung in den Winter 2008. Die Abschaffung der Traktionskontrolle war ein vieldiskutiertes Thema der damaligen Testfahrten. Bei Regen viel zu gefährlich hieß es damals von den Fahrern, auch hier wurde wieder Monaco als Paradebeispiel angeführt.
Das Rennen fand ironischerweise gleich noch bei Regen statt. Irgendwelche Katastrophen? Nein, nur einer der spannendsten Monaco Grand Prix der vergangenen Jahre. Wieder ein Beispiel dafür, dass Formel 1-Fahrer sich gern beklagen. Auch dieses Jahr, davon bin ich fest überzeugt, werden sich die Diskussionen im Vorfeld der neuen Saison als überflüssig erweisen. Richtig machen es Teams wie Ferrari: Keine Klagen, stattdessen mit den gegebenen Umständen anfreunden, sie sind sowieso für alle gleich.
Wohingegen besonders Weltmeister Vettel nie müde wird, die neue Technik zu kritisieren, und sogar schon mit Streik seitens der Fahrergewerkschaft gedroht hat, sollte sich die Technik nicht als zweckdienlich erweisen, bekennt sich Ferrari-Pilot Felipe Massa bereits als Fahrer mit Durchblick. Die vielen Knöpfe seien kein Problem mehr für ihn, alles nur noch Automatismus. Zudem sagen ihm die neuen Reifen viel besser zu als Bridgestones Pneus aus dem Vorjahr. Probleme mit dem Anwärmen des "schwarzen Golds"? Fehlanzeige.
Zudem spielt der Ferrari auf Pirelli-Walzen wieder seine Stärke als reifenschonendes Fahrzeug aus. Darum verwundert es auch nicht, dass neben den Ferrari-Fahrern der als Reifenflüsterer bekannte Jenson Button sich gut mit dem hohen Verschleiß anfreunden kann. Lange halten wird sich die Situation sowieso nicht, glaubt zumindest Red Bull-Konsulent Helmut Marko, er vermutet, dass Pirelli das "Problem" (wenn es da eines gibt) bis spätestens zur Saisonmitte behoben haben wird.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die neue Saison ab dem kommenden Sonntag in Melbourne gestaltet. An Spannung, so erhoffen sich das alle Beteiligten, sollte es der neuen Saison garantiert nicht mangeln?