balthier9999
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Nukleare Nächstenliebe
Ich vermute mal, dass einige die Vorteile der Energiegewinnung durch Kernfusion kennen werden. Dennoch möchte ich
nachfolgend die Bedeutung dieser Technik nahelegen, da sie, sollte in Zukunft tatsächlich fabrikreif werden, der Welt neue Türen öffnen wird.
Die Idee der Kernfusion ist gar nicht mal so alt. Man kann sagen, sie entstand, als man erstmals Atome gespalten hat. Bisher wird Kernenergie aber immer noch mit der einstigen Methode des Atomspaltens gewonnen. Kernenergie geht von der Ruhekraft der Atome aus. Diese haben, obwohl sie nicht in Bewegung sind, Kraft inne, die derart stark ist, dass sie allein für die Zerstörung einer Stadt benutzt werden kann. Wie man diese Energie ausbeutet, ist eine Frage der Nuklearforschung.
Kernfusion ist die Energie im Universum überhaupt. All das, was wir auf der Erde haben, Strom, Leben, Pflanzen, Wetter, alle Energie entstand aus Kernfusion. Um genauer zu werden: von der Sonne. Die Sonne ist ein riesiger Fusionsreaktor, der stetig Energie aussendet. Dabei ist die Sonne für diesen Vorgang gar viel zu kalt: 15,6 Millionen Kelvin. Für eine normale Kernfusion wären 100 Millionen Kelvin erforderlich. Dass trotzdem Fusion stattfindet, liegt an der Masse der Sonne. Ein Proton wird hier vielleicht alle Millionen Jahre mal eine Fusion erzeugen, jedoch gibt es in der Sonne so viele von ihnen, dass in ihr regelmäßig Fusionen stattfinden.
Zur Fusion benötigt man Wasserstoff. Ein Material, dass sich überall findet; es ist das einfachste Element des Universums, also auch das häufigste. Bei uns auf der Erde findet man es gebunden mit Sauerstoff vor: Wasser.
Deuterium und Tritium, zwei schwere Wasser, fusionieren zu Helium. Gamma-Strahlung wird freigesetzt, wie auch ein Neutron.
Noch vor Jahren galt eine Kernfusion auf der Erde als unmöglich. Man müsste das Plasma, so nennt man Elemente, die nur aus Kernen bestehen, in einem Behälter aufbewahren, der bis zu 20 Millionen Kelvin aushalten muss. Ein Material, dass dieser Temperatur standhält, gibt es einfach nicht!
Der Tokamak
Das Problem wird ganz einfach gelöst: Tokamak. Das Plasma ist elektrisch geladen, also platziert man ringförmig Magnetfelder, die dafür sorgen, dass das Plasma keine Wand berührt. So ist es inzwischen schon gelungen, in Testreaktoren eine kurze Fusion herbeizuführen.
Ungeachtet der Probleme, die noch auftreten, ist der letztliche Erfolg der Forschung nicht allzu fern in der Zukunft. Lediglich Geldprobleme machen den Forschern Sorgen, da der Kernforschung immer noch ein schlechter Ruf anhaftet. Dieser ist aber gerade bei der Kernfusionsforschung unbegründet.
Die Kernfusion ist sauber und effizient. Es gibt keinen langlebigen radioaktiven Abfall, es gibt keine Probleme bei Ressourcen (allerhöchsten bei der Herstellung von Tritium, aber die Forscher sind da schon dabei), es gibt keine Abgase ? dafür aber liefert ein Fusionskraftwerk zehnmal mehr Energie, wie ein Atomkraftwerk.
Betrachten wir die bisherigen Energiegewinnungslösungen, so scheint das Fusionskraftwerk die logische Fortsetzung von Technik, Wissenschaft und Effizienz. Ein richtiges Macho-Teil! Während alternative Energiequellen zwar sauber sind, bringen sie nicht viel Energie; konservative Energiegewinnungsmethoden hingegen schaden der Umwelt, versorgen uns aber mit recht viel Strom. Das Fusionskraftwerk kann die Vorteile beider Energielösungen vereinen!
Es gibt aber auch Probleme, an deren oberster Stelle das Geld steht. Eine Fusionsanlage muss nicht nur erst aufwendig erforscht werden, ein tatsächliches Fusionskraftwerk würde ebenfalls sehr teuer werden. Aber angesichts der Vorteile von Fusionsenergie, dürfte Geld ausnahmsweise eine untergeordnete Rolle spielen.
Also worauf wartet man noch?
Akzeptanz. Fusionskraft hängt immer noch der Ruf der Kernkraftwerke nach. Sicher, auch Fusionskraft birgt Gefahren. Die Magnetspulen könnten ausfallen, das Plasma könnte die Wände berühren. Aber dies wäre kein GAU wie bei kernspaltenden Methoden. Das Kraftwerk würde einfach, bei einem wirklichen GAU, in die Erde einschmelzen. Ein Fallout bliebe aus. Wenn, dann würde allenfalls Material austreten, dass vielleicht 200 Jahre radioaktiv wäre. Aber wie schon bei Kernkraftwerken wären Fusionskraftwerke durch Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Nur zur Erinnerung: Tchernobyl war deshalb katastrophal, weil das dort gelegene AKW keine äußere Schutzhülle hatte. In der Geschichte gab es schon ein paar Kernschmelzen, die aber alle glimpflich abgelaufen sind, dank Schutzhülle. Eine solche Sicherheitsmaßnahme würde sicher auch bei Fusionskraftwerken getroffen werden.
Problem ist natürlich die Wirkung, die reine psychologische Wirkung, auf die Menschen. Die sich aber gegen die ungeheuren Vorteile entgegenstellen muss.
B?A?L?T?H?I ?E?R?9?9?9?9
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
Balthier9999 (20) ist begeisterter Astrophysik-Fan und hatte seine Freude, diesen Blog wie einen National-Geographic-Artikel zu gestalten ^^ > http://www.cynamite.de/community/mysite/balthier9999/
Ich vermute mal, dass einige die Vorteile der Energiegewinnung durch Kernfusion kennen werden. Dennoch möchte ich
nachfolgend die Bedeutung dieser Technik nahelegen, da sie, sollte in Zukunft tatsächlich fabrikreif werden, der Welt neue Türen öffnen wird.
Die Idee der Kernfusion ist gar nicht mal so alt. Man kann sagen, sie entstand, als man erstmals Atome gespalten hat. Bisher wird Kernenergie aber immer noch mit der einstigen Methode des Atomspaltens gewonnen. Kernenergie geht von der Ruhekraft der Atome aus. Diese haben, obwohl sie nicht in Bewegung sind, Kraft inne, die derart stark ist, dass sie allein für die Zerstörung einer Stadt benutzt werden kann. Wie man diese Energie ausbeutet, ist eine Frage der Nuklearforschung.
Kernfusion ist die Energie im Universum überhaupt. All das, was wir auf der Erde haben, Strom, Leben, Pflanzen, Wetter, alle Energie entstand aus Kernfusion. Um genauer zu werden: von der Sonne. Die Sonne ist ein riesiger Fusionsreaktor, der stetig Energie aussendet. Dabei ist die Sonne für diesen Vorgang gar viel zu kalt: 15,6 Millionen Kelvin. Für eine normale Kernfusion wären 100 Millionen Kelvin erforderlich. Dass trotzdem Fusion stattfindet, liegt an der Masse der Sonne. Ein Proton wird hier vielleicht alle Millionen Jahre mal eine Fusion erzeugen, jedoch gibt es in der Sonne so viele von ihnen, dass in ihr regelmäßig Fusionen stattfinden.
Zur Fusion benötigt man Wasserstoff. Ein Material, dass sich überall findet; es ist das einfachste Element des Universums, also auch das häufigste. Bei uns auf der Erde findet man es gebunden mit Sauerstoff vor: Wasser.
Deuterium und Tritium, zwei schwere Wasser, fusionieren zu Helium. Gamma-Strahlung wird freigesetzt, wie auch ein Neutron.
Noch vor Jahren galt eine Kernfusion auf der Erde als unmöglich. Man müsste das Plasma, so nennt man Elemente, die nur aus Kernen bestehen, in einem Behälter aufbewahren, der bis zu 20 Millionen Kelvin aushalten muss. Ein Material, dass dieser Temperatur standhält, gibt es einfach nicht!
Der Tokamak
Das Problem wird ganz einfach gelöst: Tokamak. Das Plasma ist elektrisch geladen, also platziert man ringförmig Magnetfelder, die dafür sorgen, dass das Plasma keine Wand berührt. So ist es inzwischen schon gelungen, in Testreaktoren eine kurze Fusion herbeizuführen.
Ungeachtet der Probleme, die noch auftreten, ist der letztliche Erfolg der Forschung nicht allzu fern in der Zukunft. Lediglich Geldprobleme machen den Forschern Sorgen, da der Kernforschung immer noch ein schlechter Ruf anhaftet. Dieser ist aber gerade bei der Kernfusionsforschung unbegründet.
Die Kernfusion ist sauber und effizient. Es gibt keinen langlebigen radioaktiven Abfall, es gibt keine Probleme bei Ressourcen (allerhöchsten bei der Herstellung von Tritium, aber die Forscher sind da schon dabei), es gibt keine Abgase ? dafür aber liefert ein Fusionskraftwerk zehnmal mehr Energie, wie ein Atomkraftwerk.
Betrachten wir die bisherigen Energiegewinnungslösungen, so scheint das Fusionskraftwerk die logische Fortsetzung von Technik, Wissenschaft und Effizienz. Ein richtiges Macho-Teil! Während alternative Energiequellen zwar sauber sind, bringen sie nicht viel Energie; konservative Energiegewinnungsmethoden hingegen schaden der Umwelt, versorgen uns aber mit recht viel Strom. Das Fusionskraftwerk kann die Vorteile beider Energielösungen vereinen!
Es gibt aber auch Probleme, an deren oberster Stelle das Geld steht. Eine Fusionsanlage muss nicht nur erst aufwendig erforscht werden, ein tatsächliches Fusionskraftwerk würde ebenfalls sehr teuer werden. Aber angesichts der Vorteile von Fusionsenergie, dürfte Geld ausnahmsweise eine untergeordnete Rolle spielen.
Also worauf wartet man noch?
Akzeptanz. Fusionskraft hängt immer noch der Ruf der Kernkraftwerke nach. Sicher, auch Fusionskraft birgt Gefahren. Die Magnetspulen könnten ausfallen, das Plasma könnte die Wände berühren. Aber dies wäre kein GAU wie bei kernspaltenden Methoden. Das Kraftwerk würde einfach, bei einem wirklichen GAU, in die Erde einschmelzen. Ein Fallout bliebe aus. Wenn, dann würde allenfalls Material austreten, dass vielleicht 200 Jahre radioaktiv wäre. Aber wie schon bei Kernkraftwerken wären Fusionskraftwerke durch Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Nur zur Erinnerung: Tchernobyl war deshalb katastrophal, weil das dort gelegene AKW keine äußere Schutzhülle hatte. In der Geschichte gab es schon ein paar Kernschmelzen, die aber alle glimpflich abgelaufen sind, dank Schutzhülle. Eine solche Sicherheitsmaßnahme würde sicher auch bei Fusionskraftwerken getroffen werden.
Problem ist natürlich die Wirkung, die reine psychologische Wirkung, auf die Menschen. Die sich aber gegen die ungeheuren Vorteile entgegenstellen muss.
B?A?L?T?H?I ?E?R?9?9?9?9
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