Zuerst einmal auch von mir wieder ein großes Dankeschön für den Podcast. Ich freue mich jede Woche sehr darauf und auch diesesmal hat er mir wieder sehr gefallen
Danke für das Beantworten meiner oft eloquenten Beiträge/Fragen
, das weiß ich sehr zu schätzen!
Auch, wenn leider wie dieses mal keine zufriedenstellende Antwort dabei rumkommt (wofür ich euch aber nicht die Schuld gebe!). Es war für mich erschreckend zu hören, wie sehr ihr als Presseorgan doch davon entfernt seid, wahre Pressefreiheit verüben zu können, wenn dann doch bei zu kritischer Berichterstattung der Hahn seitens der Industrie zugedreht wird. Kaum vorstellbar, würde sich manch anderes Blatt wie z.B. diverse Tageszeitungen oder ein „Focus“, „Spiegel“ etc. einem derartigen Druck beugen, wenn es um den Bericht über „ungewünschte“ Themen geht. Auch, dass es für euch dadurch schwierig bis unmöglich ist, investigativ zu recherchieren und sei es nur um das Thema der von mir angesprochenen System Software der PlayStation.
Themawechsel: sehr schön, das mit den Specials im Podcast, auch wenn mich das Thema Pokémon eher peripher tangiert. Dafür freue ich mich umso mehr aufs angekündigte BioShock Special!
Frage 1
Wie steht ihr zum Thema „Spiele: Digital oder Disk“?
Meine Meinung
Ich war eine Weile auf der digitalen Schiene auf Steam und PS3, bis mir Nintendo die Suppe versalzte. Ich habe nämlich letztes Jahr Wii U und 3DS verkauft und hatte auf beiden hauptsächlich digitale Spiele (gerade bei einem Handheld noch mehr von Vorteil als auf einer stationären Konsole). Diese sind bei Nintendo jedoch an die Hardware gebunden (!), nicht an einen Account. Konsole defekt, verloren oder gestohlen? Dein Pech! Sämtliche teuer bezahlten Spiele sind damit verloren. Für mich fahrlässig und nicht nur Abzocke am Kunden, sondern fast schon Betrug!
Bei Steam, Sony und MS ist es da etwas anders, denn hier sind die Games an den Account gebunden. Dennoch: Vor ein paar Monaten habe ich mir eine originale Xbox gekauft und seither eine stattliche Sammlung an Klassikern für diese (natürlich auf Disc) erstanden. Wie ist das mit einer 360, PS3, PS4 oder One in zehn bis 15 Jahren, auf welcher ich Spiele nur digital erworben habe? Solange ich alle auf der HDD habe, ist es ja kein Problem, doch was, wenn diese den Geist aufgibt und zwischenzeitlich ein Sony oder MS keine Contentserver mehr betreibt? Dann ist mein Geld ebenso wie meine Spiele verloren gegangen. Alte Klassiker kaufen ist dann auch nicht mehr drin. Hierfür müssten die Anbieter doch etwas in petto haben? Dazu hätte ich gerne mal Statements von Nintendo, Sony und MS.
Auf der anderen Seite genieße ich jedoch den Komfort eines digitalen FIFA 14 (war bei meiner One dabei), aber auch mit dem jüngst veröffentlichten Kinect Sports Rivals. Habe es mir dann doch digital (zu 15 Euro mehr als Retail!) „gegönnt“, da ich gerade solche Mehrspieler- und Partygames instant starten können möchte, ohne Disc-Jongleur spielen zu müssen.
In dieser Hinsicht finde ich es besonders schade, dass MS nicht seine ursprüngliche Vision für Xbox One beibehalten hat. In dieser war es nämlich vorgesehen, dass man Disc-basierte Spiele ohne Disc im Laufwerk spielen hätte können…
Frage 2
Wie denkt ihr über "Füllmaterial" in Spielen wie z.B. Assassins Creed IV?
Meine Meinung
Neulich habe ich AC IV durchgezockt und da ich ja gerne Erfolge freispiele und meine Games auf 100% durchzocke, habe ich mich also sämtlichen Sammelgegenständen, Nebentätigkeiten und Zusatzaufgaben gestellt. Resultat: für die eigentliche Story habe ich ca. 15 Stunden benötigt, die restlichen 30 Stunden meiner Gesamtspielzeit für o.g. Aufgaben. Da das ja noch nicht reicht, verlangt Ubisoft auch noch, dass man sich durch den öden Multiplayer quält, um dort Stufe 55 für einen Erfolg zu erreichen.
Das Ganze artet viel mehr in Arbeit denn in Unterhaltung aus. Nichts davon hätte ich gezockt, gäbe es dafür nicht ein paar Erfolge oder spezielle Gegenstände im Spiel (welche einem nach Absolvierung der Story aber auch nichts mehr bringen). Streckt man hingegen die Story mit den Zusatzinhalten, was ich mitunter getan habe, so verwässert diese meiner Ansicht nach zu stark, da man sich deutlich länger mit diesen statt mit der Story selbst aufhält. Mitunter hatte ich vergessen, wo ich überhaupt in der Story stehe und welcher Name zu welchem Charakter gehört.
Ich zeige das jetzt am Beispiel AC IV auf, doch meine das exemplarisch für jegliche Games dieser Machart. Rayman Legends, so genial es ist, nervt zum Beispiel auch mit dem letzten Erfolg, welcher heißt "Erreiche die höchste Genialitätsstufe". Wenn man ALLES im Singleplayer freigespielt hat, ist man auf Stufe 10. Für die letzte Stufe 11 benötigt man dann noch immer 2000 Punkte, welche sich nur durch die täglichen/wöchentlichen Herausforderungen freispielen kann. Holt man jeden Tag in den zwei Herausforderungen Gold sowie in den beiden wöchentlichen Herausforderungen Gold, so benötigt man über zwei Monate dafür (!). Wenn ich jetzt lese, dass Watch Dogs in der Story 35 Stunden bietet und mit Nebenaufgaben von über 70 Stunden gestreckt wird (wie in der GA 05/14 von euch angegeben), dann vergeht mir vollends die Lust am Spiel!
Ubisoft und andere Konsorten versuchen somit offenbar, Leute länger ans Spiel zu binden und davon abzuhalten, dass Game in den Gebrauchthandel zu bringen. Bei mir sorgt es aber nur dafür, dass ich erst gar keine Spiele mehr von Ubisoft kaufen werde. Ich will 100% erreichen, aber nicht mit langweiligen, monotonen Aufgaben, welche in Arbeit auf 30-50 Stunden ausarten. Arbeit habe ich acht Stunden täglich, das reicht :P
Wäre super, wenn ihr dieses Feedback auch mal bei Ubisoft an der richtigen Stelle (beim nächsten Entwicklerbesuch und/oder bei der PR) platzieren könnt. Gerne auch bei allen anderen Entwicklern!