Na dann mal herzlich willkommen, Luca! Du hast dich schon echt gut in diese erste Podcast-Folge eingebracht und ich bin mal gespannt, was da noch von dir zu hören ist. Ich teile zwar nicht alle deine Meinungen, aber das ist ja je nach Mensch eh selten der Fall.
Auf Andis "Herausforderung", dass ich doch einen Test von Lorelei machen sollte, habe ich das auch tatsächlich in "kurzer" Form gemacht. Im Forum haben wir ja den "Was habt ihr zuletzt durchgezockt?"-Thread, wo die User reinschreiben, was sie zuletzt durchgespielt haben und wie sie das Spiel mit einer Zahl von 1-10 bewerten würden. Da habe ich dann diesen Beitrag eingestellt:
Lorelei [PC]
In diesem Adventure spielt man die junge Frau Lorelei, die nach ihrem ersten Arbeitstag in einem Altenheim nach Hause kommt. Sie berichtet ihrer depressiv wirkenden Mutter vom ersten Arbeitstag, an dem ihr eine alte Frage gesagt hat, dass sie bald sterben wird und die anderen Pflegerinnen sie reingelegt haben. Bevor sie ihrer Mutter Details nach einem heißen Bad erzählen kann, kommt der betrunkene Stief-Vater nach Hause und pinkelt erst mal, während sie daneben in der Badewanne liegt...
Wie schon die beiden Spiele "The Cat Lady" und "Downfall" hat auch "Lorelei" einen recht eigenen Grafikstil. Die Figuren wirken wie aus Einzelteilen zusammengesetzt, was den Spielen schon grafisch einen sehr eigenen Look verleiht. Die Story dieses Teils dreht sich um Lorelei und ihr Versuch aus der Hölle, die ihr Stiefvater ihrer Familie jeden Tag bereitet, zu entkommen. Wie in der Serie üblich gibt es dabei viele gruselige, brutale und teilweise auch widerliche Momente und Rätsel zu überwinden.
Technisch ist dieser Teil um einiges hübscher als die Vorgänger und ich glaube auch, dass die Vorgänger bei weitem keine so gute Sprachausgabe wie dieser Teil hatten (sogar Jim Sterling hat einen kurzen Gast-Auftritt als Sprecher). Die Musik ist echt gut gemacht und teilweise wurden sogar Songs für dieses Spiel aufgenommen. An einer Stelle kann man durchs TV zappen und sieht dabei Szenen aus tatsächlich existierenden Filmen.
Durch diese technisch stimmige Umsetzung entsteht eine zum schneiden dichte Atmosphäre, die auch kleine Anspielungen und Referenzen sowie einen großen Handlungsbogen zu den anderen beiden Spielen dieser Reihe schlägt. Darüber will ich hier aber nicht zu viel verraten.
Das Spiel war mit 6 Stunden vergleichsweise kurz, passte damit aber gut in die Reihe - für The Cat Lady habe ich 8 Stunden und für Download gerade mal 4 Stunden gebraucht. Vor allem war es eines dieser Spiele, die ich nur drei- oder viermal gestartet habe, um sie dann nur unter Zeitdruck abzubrechen - Zitat: "Oh je, schon wieder 2 Uhr morgens?!?"
Die Rätsel des Adventures waren in meinen Augen eher simpel und ich hatte auch oft das Gefühl, dass man auch ohne ihre Lösung "weiter" kommt. Meinem Gefühl nach hat das Spiel aber (wieder) mehrere Enden für leicht anders gelöste Rätsel, die ich mir vielleicht ein anderes mal zu Gemüte führen werde. Jetzt hätte ich erst mal Lust die beiden Vorgänger noch einmal zu spielen...
9/10