Games Aktuell-Podcast 620: Iron Man VR, Spongebob Schwammkopf & Cartoons als Videospiele

Maci Naeem

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Die Folge fand ich vor allem wegen eurem Bericht über Cartoons als Videospiele doch sehr interessant. Spongebob ist etwas zu spät für mich erschienen, als das ich mir das je länger als eine viertelfolge hätte antun können.

Danke euch für die Beantwortung meiner Frage. Für mich sind Spiele von vor ca. 20 Jahren zwar noch nicht so wirklich alt, da ich schon 40 Jahre alt bin... Ein absoluter Meilenstein war für mich "Ultima 7 Part 1 - The Black Gate". Das Spiel war der Höhepunkt der Interaktionsmöglichkeiten mit der Umwelt und jeder Charakter in dieser Spielwelt hatte einen geregelten Tagesablauf. Dazu noch die leise Kritik an Electronic Arts (die Mörder heißen Elizabeth und Abraham, also kurz EA) und eine spannende Story über einen rituellen Mord und Kritik an Scientology und fertig war der Klassiker aus dem Jahre 1992, den ich selbst heute noch dank diverser Mods und Laufzeitumgebungen gerne spiele.

Zur Kritik an Heavy Rain habe ich SEHR viele Punkte. Ich setze die hier im Forum mal in Spoiler, aber das ist für den Podcast natürlich nicht so einfach möglich. Am Ende spoiler ich dann auch ein wenig vom Ende von The Last of Us 1. Vielleicht ist es auch einfach zu lang für den Podcast...
Heavy Rain versucht sich ja wie ein Film darzustellen. Dabei scheitert es aber schon an den Grundregeln und verletzt dann auch noch Game Design Regeln am laufenden Band. So muss man Spiele mit interessanten Entscheidungen füllen, damit die Leute sie gerne spielen. In Heavy Rain darf ich Tischdecken, Einkäufe reintragen oder Pizza schneiden oder vollkommen wirkungslos den Namen einer Person rufen. Da ist aber auch gar nichts interessantes dran.
Dann sollte ein Spiel auch die Zeit seiner Spieler wertschätzen. Heavy Rain stopft dafür dann gleich mehrere spielbare Charaktere in die Handlung, die aber auch rein gar nichts zur Handlung beizutragen haben. Die Reporterin (Namen habe ich vergessen) ist vollkommen überflüssig. Der FBI-Agent hat nur ganz am Ende noch die Aufgabe den Mörder zu erledigen, aber die hätte auch jeder andere erledigen können.
Dann ist da noch der wichtige Punkt in Erzählungen, den man gemeinhin als "Chekov's Gun" bezeichnet - Wenn du etwas zeigst, dann benutze es auch in der Handlung! Der FBI Agent nimmt Drogen. Diese Drogen sind vollkommen irrelevant für die Handlung. Der Vater (Ethan?) hat Blackouts und wacht mit einem Origami in der Hand auf, was aber keine Relevanz mehr hat, denn dieser Plot wurde nachträglich entfernt, weil er als zu fantastisch galt. Die Reporterin hat einen Alptraum zur Einführung, was nie wieder aufgegriffen wird. Der Detektiv tut Dinge außerhalb der Wahrnehmung des Spielers, wodurch die dargestellten Dinge, die man zu sehen bekommt, teilweise gar keinen Sinn mehr ergeben...

Inszenatorisch geht dann auch so manches schief. Beispielsweise wirft sich Ethan mit Jason im Arm vor ein Auto, um ihn zu retten. Ethan wird vor der Abblende EINDEUTIG vor Jason vom Auto getroffen. Aber nur Jason stirbt und Ethan trägt keinerlei erkennbare Verletzungen davon?!?

Die Steuerung ist dann auch so ein Ding. Ein einfaches "Drücke A für diese Aktion" hätte genügt anstatt diese seltsame "Gestensteuerung".

Technisch ist das Spiel auch damals schon echt seltsam gewesen. Gewisse Aktionen sehen einfach furchtbar unnatürlich aus. Ganz besonders komisch sind Türen, die nicht am Scharnier sondern 15 cm daneben bewegt werden.

Abschließend möchte ich anmerken, dass ich diese Kritikpunkte an Heavy Rain schon nach meinem ersten Durchspielen vor X Jahren hatte. Ich war auch von The Last of Us nicht im geringsten begeistert, weil mir das Gameplay einfach viel zu eintönig war und die Story mir sehr egal war - ich konnte Joel von Anfang bis Ende nicht ausstehen. Die Story war in meinen Augen auch einfach nicht gut erzählt und macht dann auch noch KRASSE wissenschaftliche Fehler. Impfungen gegen Pilzinfektionen gibt es z.B. nicht. Normalerweise kann ich über solche Kleinigkeiten hinwegsehen, aber am Ende des Spiels spielt das ja eine sehr große Rolle und selbst dabei, wurden massive wissenschaftliche Fehler gemacht. So würde man z.B. NIEMALS die Quelle eines Impfstoffes gefährden!
 
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Jetzt gibts Ärger…
…und es kommt noch härter!
Wir wollen über die Erde regieren…
…und unseren eigenen Staat kreieren!
Liebe und Wahrheit verurteilen wir!
Mehr und mehr Macht, das wollen wir!

So oder ähnlich solltet ihr euch in Zukunft vorstellen :).
Ihr habt im letzten Podcast ja ganz schön ein Fass aufgemacht mit 2 epischen Fragen an die Community.

Also erstmal zu der von Felix gestellten Frage über die Meilensteine: Da muss ich sagen, dass wir Älteren das Privileg haben über die Dekaden viele persönlich miterlebt zu haben. Selbst zu DDR-Zeiten (für euch Kinder: das war früher mal der „Böse“ Nachbar der BRD) waren wir irgendwie in der Lage an einen C64 und ein Master System 2 zu kommen, was uns erlaubte ein schon breites Spektrum an Awsomeichkeit mit zu erleben. Das macht es natürlich schwer, den einen Meilenstein raus zu suchen und ich habe leider keine so tiefgründig gut überlegte Antwort, sondern nur meine subjektive Meinung resultierend aus meinen persönlichen Erfahrungen.
Und bei Cthulhus schleimigem Bart - das sind verdammt viele Meilensteine, die ich miterleben durfte.
Ob es die ersten Sprachsamples bei Impossible Mission, die flüssigen Animationen eines Prince of Persia, das erste Erleben von Doom oder die absolute 360° Freiheit in Descent war.
Aber um euch jungen Leuten nicht mit so altem Käse zu langweilen nehme ich einfach mal 2,5 Games die definitiv so wichtig waren, dass sogar ihr sie noch kennt. Da wäre erstmal Half Life mit seiner cineastischen Erzählweise die das Genre prägte, aber vor allem als Initialzündung der MOD Szene diente. Und da waren Valve die ersten, die das Potential erkannten und sich nutzbar machten. Der Rest ist Historie: CS, Portal, Dota etc...
Mit Half Life 2 wurde noch STEAM etabliert. Was damals für „Buh“-Rufe sorgte, ist heute die größte Vertriebs-Plattform und auf so ziemlich jeden Gaming Rechner zu finden.

Das zweite Game ist für mich das Original HALO. Das brachte Ego Shooter auf die Konsole und hatte ein so brillantes Gameplay, welches die sonst sehr arroganten PC Gamer blöd schauen lies - wie einfach Laufen, Schießen, Granaten werfen und Kolben ins Gesicht mit wenigen Tasten auf dem Gamepad sein kann. Regenerative Schilde (damals noch als Hybrid Schild/Health), einfaches Granaten werfen und aufs Maul Hauen per Tastendruck etablierten sich dann in fast jeden Shooter, der danach kam. Nicht zuletzt brachte es das online Zocken auch auf die Konsole.
Man kann über Bungie sagen was man will, aber bis heute haben sie eines der besten Gunplays am Start.

Scheiße war das viel und ich bin noch lange nicht fertig!

Wenn es um Cartoons geht bist natürlich bei der 80er Generation richtig, weil wir noch die Original Cartoons erlebten, die nur einen Zweck hatten: Spielzeug verkaufen. Und das waren Klassiker wie Transformers, Mask, Ring Raiders, Dino Riders oder Master of the Universe. Aber über allen thronten natürlich die fucking Turtles. Gott, haben sie die fett vermarktet! Die Kröten waren ja überall! Und natürlich auch in meinem Kinderzimmer. Auch Konsolen und C64 Games. Einige schlecht - andere richtig scheiße. Erst um die 16bit Ära gab es die ersten vernünftigen Games für Turtles und mein Favorit war dabei: Turtles Tournament Fighters - was ein verdammt guter Street Fighter 2 Klon war.
Dank Disney Plus habe ich mir ein paar Folgen der Gargoyles Serie angesehen und die würde sich schon sehr gut für ein Game eignen. Da würde, meiner Meinung nach, ein Arkham Asylum/City artiges Gameplay naheliegen. Wie auch der geflügelte Rächer könnte man schöne Sturzflüge auf seine Opfer machen und ihm dann die Grütze aus den Nischel prügeln.
Außerdem wäre ein Gravity Falls Adventure ganz cool. Es gibt in der Serie so viele geile Anspielungen - du könntest alles daraus machen. Da es sich stark an der Serie Twin Peaks orientiert wäre auch ein Mystery oder Horror Game denkbar.
Als letzten Punkt würde ich noch gerne eine Lanze für das Wolverine Game brechen. Das kam im Zuge des Wolverine Origins Films raus, hat aber mit dieser Abscheulichkeit zum Glück nicht viel zu tun. Dieses orientiert sich eher an den Comics und an den Cartoons. Es gibt leider nicht viele Spiele, in welchen Wolverine seine Stärken ausspielen kann. Vor allem eben den Vorteil, den es mit sich bringt, wenn man 6 rasiermesserscharfe Klingen an den Knöcheln hat. Und während man im Game als Schnetzelnator 6100 von Binford mit automatischer Entsafterfunktion Gegner von überflüssigen Gliedmaßen befreit und sich fröhlich durch die Gegend filetiert, fragt man sich warum hat das noch niemand zuvor gemacht hat! Vielleicht war es nicht notwendig den Hubschrauberpilot aus dem Cockpit zu ziehen und sein Kopf in den Rotor zu halten - aber dafür verdammt witzig!
PS: StHubi Gebe ich mal sowas von Recht was Heavy Rain und Last of Us angeht.
Verdammt, wieder so viel geschrieben, dabei wollte ich mich doch kürzer fassen. Aber das...
…war wohl wieder ein Schuss in den Ofen!
 
Hallo zusammen, wieder mal ein netter Podcast (wie eigentlich jede Woche). Danke dafür :-)

Wenn ich euren Podcast höre, höre ich sehr viel über die Spiele selbst, was ich echt super finde. Da habt ihr ganz klar eure Stärken und das merkt man auch. Im Gegensatz dazu stehen andere Podcasts, die neben Spielen immer mehr auf Metathemen (wie die Branche als solches, die Finanzen, die Skandale usw.) setzen. Es ist klar, die Games-Industrie ist mittlerweile ein Multimilliardenbusiness in der Unterhaltungsindustrie. Da tauchen logischerweise plötzlich auch noch andere Probleme auf als z.B. Grafikfehler und schlechte Stories. Die Schlagzeilen aus der Branche lösen ich ja gegenseitig ab.

Dabei habe ich aber leider vielfach das Gefühl, dass es sich bei den Journalisten (in den anderen Podcasts) um sehr fähige und sehr gute Videospieljournalisten handelt, die aber von der Materie, in die sie sich dann da vorwagen, nicht viel Ahnung haben und teilweise einfach ziemlichen Stuss rausposaunen, die ihnen jeder BWL-Erstsemestler um die Ohren hauen könnte. Heute müsste ein Gamejournalist wohl nicht "nur" Spiele bewerten können, sondern gleichzeitig einen BWL-Abschluss, Erfahrung im Marketing und in Personalführung und dazu noch einen Master in Recht, am besten in allen Ländern, vorweisen können, um die Branche qualitativ abzudecken.

Mich würde interessieren: Wie glaubt ihr, wird sich das Tätigkeitsfeld und das Anforderungsprofil im Gamejournalismus verändern, wenn die Branche immer noch mehr zum Big Unterhaltungsbusiness wird?
Wird es nötig werden, im Gamingjournalismus auch Leute mit einem Background in anderen Bereichen ins Boot zu holen, wenn man sich um Videospiele und das darum herum kümmern möchte? Oder sollte sich die Branche einfach wieder mehr auf ihre Kerninhalte fokussieren: Die Spiele?
Und wie stellt ihr diese Qualität in eurem Haus sicher?
 
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