Franz Walsch schrieb:
Ich frage mich immer noch, was Westberlin eigentlich war, denn es war bis 1990 kein Bestandteil der BRD.
Westberlin war die Bezeichnung für den Teil von Berlin der von den drei westlichen Siegermächten, Frankreich, England und den USA besetzt wurde. Ostberlin dagegen wurde von der UDSSR besetzt. Dadurch kam es zu einer Eingrenzung Berlins. Die Autonomität von Berlin wurde durch die Luftbrücke der Alierten geschaffen, als die Sowjetunion auch Westberlin mit übernehmen wollte.
Franz Walsch schrieb:
Die BRD hatte lange Zeit den Alleinvertretungsanspruch aller Deutschen proklamiert und die DDR völkerrechtlich erst spät anerkannt.
Die ehemalige DDR hatte kein anerkanntes Völkerrecht, sondern nur das Recht der Sowjetunion.
Franz Walsch schrieb:
Die BRD betrachtete sich als alleinige Nachfolgerin des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937. Da man mit den Siegermächten des 2. Weltkrieges immer noch keinen Friedensvertrag abgeschlossen hat, hält man offensichlich immer noch an dieser Idee fest.Bis in die 70er Jahre waren Deutschlandkarten immer in den Grenzen von 1937 gezeichnet.Dazwischen befanden sich keine Staatsgrenzen der DDR oder Polen sondern lediglich gestrichelte Linien. Schlesien und Ostpreussen wurden als unter polnischer Verwaltung stehende Gebiete bezeichnet.
Und obwohl man immer den Wiedervereinigungsgedanken hochgehalten hattte, merkte man erst nach dem Beitritt der DDR, was das alles kosten würde.
Man sollte jedoch nie vergessen, daß das Deutsche Reich 1871 gegründet wurde und die Länder der ehem.DDR lediglich für 41 Jahre, nämlich von 1949 bis 1980 einen eigenen Staat bildeten. Davor und danach waren/sind sie Deutschland.
Deshalb ist es ja so schön, dass wir die Europäische Union bekommen, damit werden Grenzen zu Geschichtsmerkmalen die nicht mehr so wichtig erscheinen. Es gab mal die Zeit vom Kontinent Pangäa, da waren alle Landmassen vereint, es stellt sich immer die Frage, wie weit man zurückgegen soll
. Dadurch, dass wir den Krieg verloren haben konnten wir nun mal keine Forderungen an die Siegermächte stellen. Die gezeichneten Karten des Wilhelminischen Kaiserreichs wurden bis in die 70er Jahre nicht verändert, weil vorher sich keiner dran gewagt hatte, immerhin hängt uns die Vergangenheit auch heute noch nach.
Wer hatte denn wirklich mit der Wiedervereinigung gerechnet, "das verdammte Ungarn"
, natürlich wurden die Kosten damals ignoriert, ich denk noch heute gerne zurück an klein Oscar Lafontain, der als einziger vor der sofortigen Wiedervereinigung aus Kostengründen gewarnt hatte und dann deswegen Schelte bezog
, natürlich hatte er Recht! Das wusste mit Sicherheit auch "Birne Kohl", aber eine bessere Möglichkeit als sich ein geschichtliches Denkmal in allen Schulbüchern zu geben hätte er sonst nie mehr bekommen als mit der Wiedervereinigung. Dazu dann die Weltfremdheit der Politiker - wenn man z.B. Mecklenburg einen Zinslosen Kredit vergibt und dann Mecklenburg dem deutschen Staat einen Kredit mit 10% Zinsen gibt, nennt man das erlernte Marktwirtschaft und so gab es viele Fauxpasse und Anekdoten. Natürlich auch das zugreifen auf ein Rentennetz/Arbeitslosennetz wo noch keiner einbezahlt hatte. das Problem mit der Arbeit war vor allem das, dass in der ehemaligen DDR alle "gearbeitet - ROTFL-" haben oder zumindest gemeldet waren. Somit hatten alle ob Hausfrau oder Arbeiter sofort Anspruch auf Arbeitslosengeld und volle Rente, was in der BRD nicht möglich war.