Despair schrieb:
So sehr ich Lynch-Filme mag, obwohl (oder weil?) ich sie nicht verstehe, will ich mir "Inland Empire" lieber auf DVD ansehen. Der Streifen soll noch verworrener sein, als alles, was Lynch bisher abgeliefert hat (geht das überhaupt?) und ist mir für eine Esoterik-Orgie mit drei Stunden angesichts des derzeitig großen Kino-Angebots einfach zu lang. Aber angesehen wird er noch.Vince schrieb:Nanu? Die ganze Welt diskutiert mal wieder heiß und innig über DEN Prä-Sommer-Blockbuster (Itsy Bitsy Spider...) und vergisst dabei wieder das neue Werk von Genius David Lynch? Hat denn hier noch keiner 3 Stunden lang im Kino Blut und Tränen geschwitzt? Ich überlege ja schon ernsthaft, zum ersten Mal überhaupt alleine ins Kino zu gehen (denn überreden können werde ich hier niemanden).
Steve Buchta schrieb:So sehr ich Lynch-Filme mag, obwohl (oder weil?) ich sie nicht verstehe, will ich mir "Inland Empire" lieber auf DVD ansehen. Der Streifen soll noch verworrener sein, als alles, was Lynch bisher abgeliefert hat (geht das überhaupt?) und ist mir für eine Esoterik-Orgie mit drei Stunden angesichts des derzeitig großen Kino-Angebots einfach zu lang. Aber angesehen wird er noch.
Vince schrieb:Ähm ja... bei wem läuft der Film überhaupt? Bei mir jedenfalls nicht. Ich wollte heute reingehen und musste feststellen, dass kein Aachener Kino ihn im Programm hatte.
Ganz ehrlich, das war glaub ich meine Herausforderung in dem Wunsch, mir den Film im Kino anzusehen: totaler Masochismus. Ich wollte das Ding 3 Stunden lang mit ganzem Herzen in mich aufsaugen und dann als krönenden Abschluss eine umfassende Kritik verfassen. Im Grunde wollte ich dem Film also einen kompletten Tag opfern. Schade, dass das nicht geklappt hat, ich war richtig scharf drauf. Als Trost habe ich mir gestern zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen Mulholland Drive reingezogen...Travis Bickle schrieb:Den Film würde ich mir auch nicht im Kino geben. 3 Stunden mit einer Story verbringen, die eigentlich niemand richtig verstehen kann, da es auch nur auf einer äußerst subtilen Ebene wirklich etwas zu verstehen geben soll. Nein, den Masochismus bringe ich nicht auf.
Wer sagt denn was anderes?Dabei wird mir Lynch hier auch zu sehr über einen Kamm gescherrt. Denn zwischen Mullholland Drive und A Straight Story liegen Welten.
Da kann man dann schon eher Wild at Heart und Blue Velvet miteinander vergleichen. Nein, da gibt es imo ein gewaltiges Gefälle in der Filmografie von Lynch, welches bei kaum einem anderen Regisseur derart extrem ausfällt.
Das behauptete zumindest ein ziemlicher Lynch-Fan, der relativ enttäuscht war (was bedeutet 7/10), gerade auch wegen der DV-Optik, die nicht die gleiche Atmosphäre habe beschwören können, wie man sie bei "Lost Highway" oder "Mulholland Drive" vorfand. Grundsätzlich wäre ich da nämlich auch nicht skeptisch gewesen, denn man sollte meinen, dass Lynch weiß, warum er mit DV arbeitet.Che schrieb:Der Einsatz der DV-Kamera ist für mich absolut kein Negativpunkt. Wenn ein Meister wie Lynch hinter der Kamera steht wird das nämlich konsequent zur Gestaltung der wieder einmal alptraumhaften Bilder genutzt.
Da kenne ich so einige, denen braucht man nur den Namen Lynch als Regisseur zu nennen und sie weigern sich sofort reflexartig, den Film auch nur anzusehen. Damit warst selbstverständlich nicht du gemeint.Vince schrieb:Wer sagt denn was anderes?
Wie wahr!Wobei es da noch so ein paar Kandidaten gibt.. wer hätte zum Beispiel 1990 Adrian Lyne einen Brocken wie "Jacob's Ladder" zugetraut?