Katharina Pache
Redaktion
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Urlaub ist was feines. Bei meinem einwöchigen Aufenthalt im immergrünen Irland habe ich einige interessante Sachen gelernt. Zum Beispiel, dass ein Eimer ein angemessenes Transportgerät für zwei lebende Katzen ist. Oder dass Jameson Whiskey so mild schmeckt, weil er dreimal gebrannt wurde. Oder dass der irische Busfahrer Kevin ab letzter Woche Deutsche hasst.
Wieso das so ist? Ich kann es gerne erläutern:
Da wir im Rahmen einer Rundreise Irland besucht haben, wurde ein Busunternehmen damit beauftragt, uns von einem Ort zum anderen zu transportieren. Womit wir nicht gerechnet haben: für sechs Tage waren vier Fahrer- und Buswechsel vorgesehen. Nachdem die ersten zwei Busfahrer vor allem durch ihre ruhige, freundliche Art auffielen machte Kevin, die Nummer drei, schon von Anfang an klar, wer das Sagen im Bus hat. Das geschah, indem er uns am morgen, so gegen 10 Uhr in einem Dorf absetzte - mit der Feststellung, dass wir uns hier für eine Stunde aufhalten würden. Jedenfalls interpretierten wir kaum verständliches irisch-englisches Gebrabbel so. Nachdem wir eine geschlagene Stunde durch das ausgestorbene Dörflein gewandert waren, zeigte Kevin Herz und ließ uns wieder in den Bus. Nun hatten wir natürlich ordentlich Verspätung, wollten wir doch um 1 Uhr schon in den Gärten von Birr Castle sein.
Kevin störte das nicht sonderlich. Ganz die irische Frohnatur unterhielt er uns prächtig, indem er sichtlich planlos durch eine Ortschaft fuhr und sich mitten auf der Straße anhaltend bei Passanten nach dem Weg zu Birr Castle erkundete. Als wir die Gärten endlich erreicht hatten, legte Kevin diktatorisch fest, dass wir nun eine halbe Stunde Zeit hätten, denn die Wegstrecke bis zum Kloster, das wir später besichtigen wollten, betrüge über 133 km. Das kam uns etwas seltsam vor, da nicht einmal Dublin an der äußersten Ostküste von Irland so weit von uns entfernt war. Rebellisch blieben wir also eine Viertelstunde länger - was Kevin gar nicht komisch fand. Mit gespreizten Beinen, gesenktem Kopf, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und mit einem Grinsen im Gesicht, das sagte "das wird euch noch leid tun", hieß er uns am Bus willkommen.
Die von Kevin geschätzten 133 km entpuppten sich als 19 km, die wir entsprechend schnell hinter uns brachten (obwohl Kevin zu unserer Unterhaltung noch ein paar Mal anhielt, um nach dem Weg zu fragen). Kevin verdrückte sich die zwei Stunden, in denen wir das Kloster ansahen. Wohin auch immer, wir waren froh, dass er wieder zurückfand und uns ins Hotel transportierte. Dachten wir jedenfalls. Nachdem wir in Dublin angekommen waren und fest im Stau steckten, fiel Kevin ein, dass er gar nicht wusste, wo das Hotel liegt. Die Heimfahrt endete sp in einer interessanten Odyssee durch Dublins Industriegebiete.
Das ist aber noch nicht das Ende. Als wir schließlich tatsächlich das Hotel erreicht hatten, empörte sich Kevin, da wir kein Trinkgeld sammelten. Eine solches Land sei ihm noch nie untergekommen, in dem man armen Busfahrern kein Trinkgeld für ihre Mühen gibt. Wir wandten vorsichtig ein, dass man sich Trinkgeld ja eigentlich verdienen müsse. Quittiert wurde das mit einem wüttend davonstapfenden Kevin.
Beim Abendessen weigerte sich Kevin, mit uns im selben Raum zu sitzen. Stattdessen konnten wir beobachten, wie er schmollend mit dem Rücken zu uns gewandt auf dem Sessel im Empfangsraum sein Mahl verzehrte.
Das war die Geschichte von Kevin, dem Busfahrer. Trotzdem war die Irlandreise echt schön, fahrt doch mal da hin. Und verlangt nach dem besten Busfahrer der Welt: Kevin.
Wieso das so ist? Ich kann es gerne erläutern:
Da wir im Rahmen einer Rundreise Irland besucht haben, wurde ein Busunternehmen damit beauftragt, uns von einem Ort zum anderen zu transportieren. Womit wir nicht gerechnet haben: für sechs Tage waren vier Fahrer- und Buswechsel vorgesehen. Nachdem die ersten zwei Busfahrer vor allem durch ihre ruhige, freundliche Art auffielen machte Kevin, die Nummer drei, schon von Anfang an klar, wer das Sagen im Bus hat. Das geschah, indem er uns am morgen, so gegen 10 Uhr in einem Dorf absetzte - mit der Feststellung, dass wir uns hier für eine Stunde aufhalten würden. Jedenfalls interpretierten wir kaum verständliches irisch-englisches Gebrabbel so. Nachdem wir eine geschlagene Stunde durch das ausgestorbene Dörflein gewandert waren, zeigte Kevin Herz und ließ uns wieder in den Bus. Nun hatten wir natürlich ordentlich Verspätung, wollten wir doch um 1 Uhr schon in den Gärten von Birr Castle sein.
Kevin störte das nicht sonderlich. Ganz die irische Frohnatur unterhielt er uns prächtig, indem er sichtlich planlos durch eine Ortschaft fuhr und sich mitten auf der Straße anhaltend bei Passanten nach dem Weg zu Birr Castle erkundete. Als wir die Gärten endlich erreicht hatten, legte Kevin diktatorisch fest, dass wir nun eine halbe Stunde Zeit hätten, denn die Wegstrecke bis zum Kloster, das wir später besichtigen wollten, betrüge über 133 km. Das kam uns etwas seltsam vor, da nicht einmal Dublin an der äußersten Ostküste von Irland so weit von uns entfernt war. Rebellisch blieben wir also eine Viertelstunde länger - was Kevin gar nicht komisch fand. Mit gespreizten Beinen, gesenktem Kopf, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und mit einem Grinsen im Gesicht, das sagte "das wird euch noch leid tun", hieß er uns am Bus willkommen.
Die von Kevin geschätzten 133 km entpuppten sich als 19 km, die wir entsprechend schnell hinter uns brachten (obwohl Kevin zu unserer Unterhaltung noch ein paar Mal anhielt, um nach dem Weg zu fragen). Kevin verdrückte sich die zwei Stunden, in denen wir das Kloster ansahen. Wohin auch immer, wir waren froh, dass er wieder zurückfand und uns ins Hotel transportierte. Dachten wir jedenfalls. Nachdem wir in Dublin angekommen waren und fest im Stau steckten, fiel Kevin ein, dass er gar nicht wusste, wo das Hotel liegt. Die Heimfahrt endete sp in einer interessanten Odyssee durch Dublins Industriegebiete.
Das ist aber noch nicht das Ende. Als wir schließlich tatsächlich das Hotel erreicht hatten, empörte sich Kevin, da wir kein Trinkgeld sammelten. Eine solches Land sei ihm noch nie untergekommen, in dem man armen Busfahrern kein Trinkgeld für ihre Mühen gibt. Wir wandten vorsichtig ein, dass man sich Trinkgeld ja eigentlich verdienen müsse. Quittiert wurde das mit einem wüttend davonstapfenden Kevin.
Beim Abendessen weigerte sich Kevin, mit uns im selben Raum zu sitzen. Stattdessen konnten wir beobachten, wie er schmollend mit dem Rücken zu uns gewandt auf dem Sessel im Empfangsraum sein Mahl verzehrte.
Das war die Geschichte von Kevin, dem Busfahrer. Trotzdem war die Irlandreise echt schön, fahrt doch mal da hin. Und verlangt nach dem besten Busfahrer der Welt: Kevin.