d.night
Bekanntes Gesicht
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Um 5:10 läutet der Wecker. Viel zu früh. Fünf Minuten bleib ich noch liegen. Nachdem ich mir im Gedanken tausend mal gesagt hab: "ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht? stehe ich auf. Ich ziehe den Vorhang auf. Draußen ist es noch dunkel also schalte ich das Licht an welches mich blendet.
Ich hocke mich wieder hin und rauche erst mal eine während ich wie jeden Morgen feststelle dass um diese Zeit in der Früh nix im Fernsehen ist. Ich gehe ins Bad und erledige was zu erledigen ist. Im Spiegel erblicke ich eine müde junge Frau die zu denken scheint "ach lasst mich doch alle in Ruhe?
Aber es nützt ja alles nichts, ich gehe wieder ins Wohnzimmer, also eigentlich dem einzigen Zimmer in meiner schrecklich kleinen Wohnung. Ich schließe das Bett und verwandle es wieder in eine Couch.
Dann geht?s zum Kleiderschrank, ich ziehe mich an und dann ab in die Küche.
Kaffee vertrage ich in der Früh nicht also gibt?s eine Dose Cola zum wach werden. Dazu eine relativ geschmacklose Wurstsemmel und fertig ist das Frühstück. Dieses wird wieder vor dem Fernseher hinuntergewürgt, danach gibt?s noch eine Zigarette während ich schnell ein bissl durch die Teletext News schalte. Ein Blick auf die Uhr, misst ich bin spät dran. Schnell noch mal ins Bad, die Frisur auf Vordermann bringen und noch ein bissi Make Up und raus in die Kälte.
Es ist wirklich saukalt stelle ich fest, nachdem ich das miese Wohnhaus verlassen habe in dem sich meine Wohnung befindet. Das Erste was ich sehe ist ein wenig einladender Gemeindebau mit seinem eher unschönem Hof. Ich verlasse den Bau und gehe Richtung Straßenbahn als mir einfällt dass ich Zigaretten brauche. Eh schon spät dran lauf ich zur Trafik (Kiosk).
Dort steht eine alte Frau und bequatscht in aller Früh die Trafikantin. Diese sieht meine Ungeduld und ich kriege meine Zigaretten, lausige Pall Mall 100, meine Marlboro leiste ich mir seit einiger Zeit nicht mehr, die kann und will ich mir einfach nicht mehr leisten. Auch eine Zeitung nehm ich mir noch. Ich zahle, stürze aus dem Geschäft und sehe die Straßenbahn gerade in die Station einfahren.
Wieder rennen und das in aller Früh. Rennen mit Stöckelschuhen ist ja sowieso so eine Sache, wenn man dann noch das Glück hat mit dem Absatz auf den letzten Rest aus Schneematch zu treffen wird?s ungut. Ich kann Armrudernd den Sturz verhindern und renne weiter Richtung Station. Lange Rede, kurzer Sinn, ich habs geschafft und steh in der Straßenbahn die natürlich total überfüllt ist.
Nach einer Station wird?s noch voller. Trotz der kalten Temperaturen stinkt es wie Sau.
Nach ein paar Stationen muss ich raus, umsteigen in die U Bahn. Beim runtergehen vernehme ich das charmant herausgewürgte "Eiiiiiiiiiiinsteigäään bidde?. Ich renn die Treppen runter und sehe die U Bahn. Auf halben Weg vernehme ich "Tssssuuuuuuuuug fäääährt aaaaaaaab!!!? und die Türen schließen sich. Auf der Anzeige steht dass in vier Minuten die nächste U Bahn kommt. Ich schlag die Zeitung auf. Da steht auch nix drin was mich aufheitern könnte. Nur schlechte Nachrichten. Wie immer.
Die U Bahn fährt ein. Nachdem ich bei der Endstation einsteige sitzt noch niemand drin und ich erobere mir einen Sitzplatz was ich eine Station später bereuen werde. Ich lese in meiner Zeitung als sich neben und gegenüber von mir 3 Kerle mit Bierdosen in der Hand hinsetzen. Saufen um halb sieben in der Früh, reizend. Dementsprechend stinken die Typen, war ja nicht anders zu erwarten. Natürlich haben sie bemerkt dass ich sie kritisch gemustert habe. Sie grinsen mich blöd an, ich stehe auf und dränge mich in Richtung Tür. Zwei Stationen noch, dann komm ich endlich aus der überfüllten, lauten, stinkenden U Bahn. Draußen wie drinnen übelgelaunte Zombies die zur Arbeit fahren, hin und wieder ein paar Bettler oder andere von der Gesellschaft gebeutelten. Natürlich tun mir diese Menschen leid, aber spätestens wenn dich um diese Uhrzeit der dritte oder vierte Obdachlose oder zumindest Verwahrloste nach einer Zigarette fragt ist es einfach nur noch nervend.
Heute wieder. Ich warte auf die Straßenbahn (Ja, ich fahre Straßenbahn, U Bahn, Straßenbahn) und rauch mir eine an. Da kommt ein Mädel?irgendwas zwischen 16 und 19 Jahre alt - das ist schwer zu sagen bei Junkies - und schnorrt mich um eine Zigarette an. Ich gebe ihr eine. Sie sieht mich schüchtern an und fragt ob sie noch eine für ihren Freund haben kann, ich verneine, sie nennt mich eine Schlampe und zieht mit der geschenkten Zigarette von Dannen. Ich komme mir irgendwie verarscht vor, denke mir aber nichts weiter und schau wieder in meine Zeitung. Die Straßenbahn kommt, Gott sei Dank ist es auf dieser Linie selbst um diese Uhrzeit meistens nicht ganz so voll?aber es reicht.
Es ist 6:55 Uhr als ich abgehetzt im Büro ankomme. Ein relativ unspektakulärer Arbeitstag erwartet mich. Der ein oder andere der mir auf den Busen schaut an statt in die Augen wenn er mit mir spricht, aber das ist mir bei manchen Typen eh lieber. Nach 5 Stunden Arbeit die zu einem guten Teil aus Geschleime besteht bin ich wieder frei. Das erste Mal an diesem Tag dass ich mich auf etwas freue. Raus hier. Ich öffne die Tür und atme die Luft der Freiheit tief ein. Die saukalte Luft. Nachdem ich die Kälte aus meinen Lungen raus gehustet hab rauch ich erst mal eine (endlich) und schlendere Richtung Straßenbahn. Ich warte ein bissi und ein junger Mann (diesmal wohl kein Junkie) fragt mich höflich ob ich Feuer hätte. Ich gebe ihm Feuer. Die Straßenbahnfahrt verläuft unspektakulär, Wieder in der U Bahn - die um diese Zeit relativ leer ist - setze ich mich hin. Bei der nächsten Station steigen zwei junge Mädels und ein junger Bursche (alle so cirka 15 Jahre jung) ein und setzen sich auf die 4er Bank neben der wo ich sitze. Sie mustern mich und der Junge zieht eine Flasche Wodka aus dem Rucksack. Er öffnet sie und die Flasche macht die Runde. Gegenüber sitzen zwei alte Frauen die über die heutige Jugend lästern. Eine Station vor der Endstation steigen die alten Frauen aus und schimpfen in Richtung der Jugendlichen. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten und fällt extrem obszön aus, die Alten flüchten. Ich denke mir "selber schuld? und mische mich nicht ein. Ich höre mir noch das Gefluche der Jugendlichen an und frage mich ob ich auch mal so war. Die Antwort lautet "ja fast?.
Ich steige aus, gehe rauf und erblicke einen verwahrlosten alten Mann der eine Frau mit Kopftuch und zwei Kindern anstänkert und rassistisch beschimpft. Die Frau ist das offensichtlich gewohnt und versucht, ihn ignorierend, Richtung Treppe zu gehen. Er schimpft noch mal und lasst sie dann in Ruhe. Der offensichtlich schwer alkoholisierte alte Sack geht Richtung Würstelstand wo er wohl das nächste Bier vernichten wird. Ich gehe zur Straßenbahnstation. Um diese Zeit das übliche Publikum (Frauen mit Kindern, alte Menschen, Schulkinder und der ein oder andere?naja?Berufsarbeitslose Teilzeit oder Vollzeitalkoholiker) warten mit mir auf die Straßenbahn. Es geht ein paar Stationen Richtung Nachhause. Endlich raus. Noch schnell zum Billa (Supermarkt) damit ich den vom Wochenende geleerten Kühlschrank wieder auffüllen kann. Nachdem ich cirka eine viertel Stunde damit verbracht habe mir zu überlegen was ich zu Mittag und zu Abend essen werde geht?s zur Kassa. Wie fast immer ist eine alte Frau vor mir die eine gefühlte Ewigkeit braucht, weil sie alles mit Münzen bis auf den Cent genau bezahlt. Nach einer Diskussion mit der Verkäuferin "da fehlen noch 4 Cent?, "Häääh?!?, "da fehlen noch 4 Cent?!!! bin endlich ich an der Reihe. Ich bezahle verwundert und entsetzt über die Höhe der Rechnung für das bissl Essen und gehe nach Hause. Ohne von Nachbarn belästigt zu werden komme ich an meiner Haustür an, sperre auf, schließe die Tür und sperr zu.
Endlich wieder Zuhause. Ich zieh als erstes Jacke und Schuhe aus. Ich gehe ins Bad und sehe die Dusche. Ich überlege nicht lang, zieh mich ganz aus und nehm eine heiße Dusche. Jetzt geht?s mir besser. Ich verstaue den Einkauf, mach mir Rühreier mit Schinken (also Ham and Eggs oder so?) und hau mich auf die Couch. Vor dem TV esse ich mein fürstliches Mahl. Vor der Haustür wütendes Geschrei, die Nachbarn kommen wohl grade nach Hause. Immer das selbe.
Kaum mit dem Essen fertig ruft mich meine Freundin an und wir quatschen ein bisschen. Ich mach Schluss weil mein Freund anruft. Schön?naja, nicht wirklich, er teilt mir mit dass es Heute wohl nix wird?wieder mal.
Mir fällt auf dass es ungewöhnlich kalt ist in meiner Wohnung und ich beschließe doch wieder was anzuziehen was ich eigentlich sehr ungern tue wenn ich allein Zuhause bin. Ich dreh die Heizung höher und zieh mir ein Sweatshirt und eine lockere Hose mit Gummibund an.
Wieder auf der Couch hockend und eine Zigarette rauchend denke ich mir "was für ein Tag? und beschließe einen Blog zu schreiben. Beim darüber nachdenken komme ich zu dem Entschluss einen Blog über den heutigen Tag zu schreiben. Das hab ich ja schon mal versucht, aber es war ziemlich langweilig, Heute wollte ich es richtig machen.
Im Prinzip wollte ich den Tag von zwei Seiten beleuchten, so nach dem Motto "es kommt immer auf die Einstellung an ob ein Tag positiv oder negativ war?. Dazu hatte ich aber dann doch keine Lust und ich beschrieb den Tag einfach so wie er war. So wie ich ihn Heute gesehen habe. Trotzdem, der Tag ist was man draus macht, Heute wars einfach nicht so besonders, was zum Teil sicher auch an meiner Einstellung lag. Aber es kann nicht immer die Sonne scheinen.
Hey, immerhin ist Montag.^^
PS: Der Blog hört sich teilweise sehr Klischeehaft an und es ist vielleicht nicht alles politisch korrekt. Aber ich kann nix dafür. Ich kann nix dafür wenn Obdachlose und Arbeitslose die Klischees erfüllen. Viele tun das sicher nicht, aber die fallen dann halt auch nicht so auf. Und mit Junkies meine ich Heroinsüchtige. Glaubt mir einfach wenn ich sage dass ich das beurteilten kann und niemanden abstemple wegen seiner Kleidung und so. Auch mit den Alkoholikern ist es so. Ich mein, jemand der um noch vor 7 Uhr in der Früh oder auch zu Mittag schon mit der Bierdose in der Öffentlichkeit auftritt, den darf man denke ich durchaus als Alki bezeichnen. Außer die Jugendlichen natürlich, das ist halt blödes Pseudo-Rebellentum, was wohl die Meisten so oder ähnlich in ihrer Jugend gemacht haben. Und nach dem Motto unserer Gesellschaft "Höher, schneller, weiter? saufen die Kids halt jedes Jahr mehr und öfter und früher?aber naja, der Blog soll jetzt nicht zur Gesellschaftskritik ausarten, also Ende.^^
Ich hocke mich wieder hin und rauche erst mal eine während ich wie jeden Morgen feststelle dass um diese Zeit in der Früh nix im Fernsehen ist. Ich gehe ins Bad und erledige was zu erledigen ist. Im Spiegel erblicke ich eine müde junge Frau die zu denken scheint "ach lasst mich doch alle in Ruhe?
Aber es nützt ja alles nichts, ich gehe wieder ins Wohnzimmer, also eigentlich dem einzigen Zimmer in meiner schrecklich kleinen Wohnung. Ich schließe das Bett und verwandle es wieder in eine Couch.
Dann geht?s zum Kleiderschrank, ich ziehe mich an und dann ab in die Küche.
Kaffee vertrage ich in der Früh nicht also gibt?s eine Dose Cola zum wach werden. Dazu eine relativ geschmacklose Wurstsemmel und fertig ist das Frühstück. Dieses wird wieder vor dem Fernseher hinuntergewürgt, danach gibt?s noch eine Zigarette während ich schnell ein bissl durch die Teletext News schalte. Ein Blick auf die Uhr, misst ich bin spät dran. Schnell noch mal ins Bad, die Frisur auf Vordermann bringen und noch ein bissi Make Up und raus in die Kälte.
Es ist wirklich saukalt stelle ich fest, nachdem ich das miese Wohnhaus verlassen habe in dem sich meine Wohnung befindet. Das Erste was ich sehe ist ein wenig einladender Gemeindebau mit seinem eher unschönem Hof. Ich verlasse den Bau und gehe Richtung Straßenbahn als mir einfällt dass ich Zigaretten brauche. Eh schon spät dran lauf ich zur Trafik (Kiosk).
Dort steht eine alte Frau und bequatscht in aller Früh die Trafikantin. Diese sieht meine Ungeduld und ich kriege meine Zigaretten, lausige Pall Mall 100, meine Marlboro leiste ich mir seit einiger Zeit nicht mehr, die kann und will ich mir einfach nicht mehr leisten. Auch eine Zeitung nehm ich mir noch. Ich zahle, stürze aus dem Geschäft und sehe die Straßenbahn gerade in die Station einfahren.
Wieder rennen und das in aller Früh. Rennen mit Stöckelschuhen ist ja sowieso so eine Sache, wenn man dann noch das Glück hat mit dem Absatz auf den letzten Rest aus Schneematch zu treffen wird?s ungut. Ich kann Armrudernd den Sturz verhindern und renne weiter Richtung Station. Lange Rede, kurzer Sinn, ich habs geschafft und steh in der Straßenbahn die natürlich total überfüllt ist.
Nach einer Station wird?s noch voller. Trotz der kalten Temperaturen stinkt es wie Sau.
Nach ein paar Stationen muss ich raus, umsteigen in die U Bahn. Beim runtergehen vernehme ich das charmant herausgewürgte "Eiiiiiiiiiiinsteigäään bidde?. Ich renn die Treppen runter und sehe die U Bahn. Auf halben Weg vernehme ich "Tssssuuuuuuuuug fäääährt aaaaaaaab!!!? und die Türen schließen sich. Auf der Anzeige steht dass in vier Minuten die nächste U Bahn kommt. Ich schlag die Zeitung auf. Da steht auch nix drin was mich aufheitern könnte. Nur schlechte Nachrichten. Wie immer.
Die U Bahn fährt ein. Nachdem ich bei der Endstation einsteige sitzt noch niemand drin und ich erobere mir einen Sitzplatz was ich eine Station später bereuen werde. Ich lese in meiner Zeitung als sich neben und gegenüber von mir 3 Kerle mit Bierdosen in der Hand hinsetzen. Saufen um halb sieben in der Früh, reizend. Dementsprechend stinken die Typen, war ja nicht anders zu erwarten. Natürlich haben sie bemerkt dass ich sie kritisch gemustert habe. Sie grinsen mich blöd an, ich stehe auf und dränge mich in Richtung Tür. Zwei Stationen noch, dann komm ich endlich aus der überfüllten, lauten, stinkenden U Bahn. Draußen wie drinnen übelgelaunte Zombies die zur Arbeit fahren, hin und wieder ein paar Bettler oder andere von der Gesellschaft gebeutelten. Natürlich tun mir diese Menschen leid, aber spätestens wenn dich um diese Uhrzeit der dritte oder vierte Obdachlose oder zumindest Verwahrloste nach einer Zigarette fragt ist es einfach nur noch nervend.
Heute wieder. Ich warte auf die Straßenbahn (Ja, ich fahre Straßenbahn, U Bahn, Straßenbahn) und rauch mir eine an. Da kommt ein Mädel?irgendwas zwischen 16 und 19 Jahre alt - das ist schwer zu sagen bei Junkies - und schnorrt mich um eine Zigarette an. Ich gebe ihr eine. Sie sieht mich schüchtern an und fragt ob sie noch eine für ihren Freund haben kann, ich verneine, sie nennt mich eine Schlampe und zieht mit der geschenkten Zigarette von Dannen. Ich komme mir irgendwie verarscht vor, denke mir aber nichts weiter und schau wieder in meine Zeitung. Die Straßenbahn kommt, Gott sei Dank ist es auf dieser Linie selbst um diese Uhrzeit meistens nicht ganz so voll?aber es reicht.
Es ist 6:55 Uhr als ich abgehetzt im Büro ankomme. Ein relativ unspektakulärer Arbeitstag erwartet mich. Der ein oder andere der mir auf den Busen schaut an statt in die Augen wenn er mit mir spricht, aber das ist mir bei manchen Typen eh lieber. Nach 5 Stunden Arbeit die zu einem guten Teil aus Geschleime besteht bin ich wieder frei. Das erste Mal an diesem Tag dass ich mich auf etwas freue. Raus hier. Ich öffne die Tür und atme die Luft der Freiheit tief ein. Die saukalte Luft. Nachdem ich die Kälte aus meinen Lungen raus gehustet hab rauch ich erst mal eine (endlich) und schlendere Richtung Straßenbahn. Ich warte ein bissi und ein junger Mann (diesmal wohl kein Junkie) fragt mich höflich ob ich Feuer hätte. Ich gebe ihm Feuer. Die Straßenbahnfahrt verläuft unspektakulär, Wieder in der U Bahn - die um diese Zeit relativ leer ist - setze ich mich hin. Bei der nächsten Station steigen zwei junge Mädels und ein junger Bursche (alle so cirka 15 Jahre jung) ein und setzen sich auf die 4er Bank neben der wo ich sitze. Sie mustern mich und der Junge zieht eine Flasche Wodka aus dem Rucksack. Er öffnet sie und die Flasche macht die Runde. Gegenüber sitzen zwei alte Frauen die über die heutige Jugend lästern. Eine Station vor der Endstation steigen die alten Frauen aus und schimpfen in Richtung der Jugendlichen. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten und fällt extrem obszön aus, die Alten flüchten. Ich denke mir "selber schuld? und mische mich nicht ein. Ich höre mir noch das Gefluche der Jugendlichen an und frage mich ob ich auch mal so war. Die Antwort lautet "ja fast?.
Ich steige aus, gehe rauf und erblicke einen verwahrlosten alten Mann der eine Frau mit Kopftuch und zwei Kindern anstänkert und rassistisch beschimpft. Die Frau ist das offensichtlich gewohnt und versucht, ihn ignorierend, Richtung Treppe zu gehen. Er schimpft noch mal und lasst sie dann in Ruhe. Der offensichtlich schwer alkoholisierte alte Sack geht Richtung Würstelstand wo er wohl das nächste Bier vernichten wird. Ich gehe zur Straßenbahnstation. Um diese Zeit das übliche Publikum (Frauen mit Kindern, alte Menschen, Schulkinder und der ein oder andere?naja?Berufsarbeitslose Teilzeit oder Vollzeitalkoholiker) warten mit mir auf die Straßenbahn. Es geht ein paar Stationen Richtung Nachhause. Endlich raus. Noch schnell zum Billa (Supermarkt) damit ich den vom Wochenende geleerten Kühlschrank wieder auffüllen kann. Nachdem ich cirka eine viertel Stunde damit verbracht habe mir zu überlegen was ich zu Mittag und zu Abend essen werde geht?s zur Kassa. Wie fast immer ist eine alte Frau vor mir die eine gefühlte Ewigkeit braucht, weil sie alles mit Münzen bis auf den Cent genau bezahlt. Nach einer Diskussion mit der Verkäuferin "da fehlen noch 4 Cent?, "Häääh?!?, "da fehlen noch 4 Cent?!!! bin endlich ich an der Reihe. Ich bezahle verwundert und entsetzt über die Höhe der Rechnung für das bissl Essen und gehe nach Hause. Ohne von Nachbarn belästigt zu werden komme ich an meiner Haustür an, sperre auf, schließe die Tür und sperr zu.
Endlich wieder Zuhause. Ich zieh als erstes Jacke und Schuhe aus. Ich gehe ins Bad und sehe die Dusche. Ich überlege nicht lang, zieh mich ganz aus und nehm eine heiße Dusche. Jetzt geht?s mir besser. Ich verstaue den Einkauf, mach mir Rühreier mit Schinken (also Ham and Eggs oder so?) und hau mich auf die Couch. Vor dem TV esse ich mein fürstliches Mahl. Vor der Haustür wütendes Geschrei, die Nachbarn kommen wohl grade nach Hause. Immer das selbe.
Kaum mit dem Essen fertig ruft mich meine Freundin an und wir quatschen ein bisschen. Ich mach Schluss weil mein Freund anruft. Schön?naja, nicht wirklich, er teilt mir mit dass es Heute wohl nix wird?wieder mal.
Mir fällt auf dass es ungewöhnlich kalt ist in meiner Wohnung und ich beschließe doch wieder was anzuziehen was ich eigentlich sehr ungern tue wenn ich allein Zuhause bin. Ich dreh die Heizung höher und zieh mir ein Sweatshirt und eine lockere Hose mit Gummibund an.
Wieder auf der Couch hockend und eine Zigarette rauchend denke ich mir "was für ein Tag? und beschließe einen Blog zu schreiben. Beim darüber nachdenken komme ich zu dem Entschluss einen Blog über den heutigen Tag zu schreiben. Das hab ich ja schon mal versucht, aber es war ziemlich langweilig, Heute wollte ich es richtig machen.
Im Prinzip wollte ich den Tag von zwei Seiten beleuchten, so nach dem Motto "es kommt immer auf die Einstellung an ob ein Tag positiv oder negativ war?. Dazu hatte ich aber dann doch keine Lust und ich beschrieb den Tag einfach so wie er war. So wie ich ihn Heute gesehen habe. Trotzdem, der Tag ist was man draus macht, Heute wars einfach nicht so besonders, was zum Teil sicher auch an meiner Einstellung lag. Aber es kann nicht immer die Sonne scheinen.
Hey, immerhin ist Montag.^^
PS: Der Blog hört sich teilweise sehr Klischeehaft an und es ist vielleicht nicht alles politisch korrekt. Aber ich kann nix dafür. Ich kann nix dafür wenn Obdachlose und Arbeitslose die Klischees erfüllen. Viele tun das sicher nicht, aber die fallen dann halt auch nicht so auf. Und mit Junkies meine ich Heroinsüchtige. Glaubt mir einfach wenn ich sage dass ich das beurteilten kann und niemanden abstemple wegen seiner Kleidung und so. Auch mit den Alkoholikern ist es so. Ich mein, jemand der um noch vor 7 Uhr in der Früh oder auch zu Mittag schon mit der Bierdose in der Öffentlichkeit auftritt, den darf man denke ich durchaus als Alki bezeichnen. Außer die Jugendlichen natürlich, das ist halt blödes Pseudo-Rebellentum, was wohl die Meisten so oder ähnlich in ihrer Jugend gemacht haben. Und nach dem Motto unserer Gesellschaft "Höher, schneller, weiter? saufen die Kids halt jedes Jahr mehr und öfter und früher?aber naja, der Blog soll jetzt nicht zur Gesellschaftskritik ausarten, also Ende.^^
