Können wir Deutschen keine lustigen Sendungen produzieren?

Micha771988

Benutzer
Mitglied seit
01.03.2010
Beiträge
32
Reaktionspunkte
0
Hallo liebe Gemeinde, :)

ich frag mich schon nun seit einiger Zeit ob es uns Deutschen nicht (mehr) möglich ist gute und lustige Sendungen auf die Beine zu stellen? :autsch:

Ich meine aus Amerika überschwappt uns ja eine riesige Welle an sehr guten und lustigen Tv Sendungen. Klar sind die Geschmäcker da auch verschieden aber ich denke im großen und ganzen ist doch für jeden von uns etwas dabei.
Ich spreche da hier jetzt von solchen Serien wie: King of Queens:hoch:, Two and a half men, What's up Dad?, Hinterm Sofa an der Front, Rules of engagement und viele viele mehr! Aber das fing ja alles schon viel früher an mit der Prinz von Bel Air, Bill Cosby, Alf usw.

Ich meine warum gibt es denn nicht solche Serien von uns Deutschen? Wo es um Familien und ähnliches geht nur eben auf eine humorvolle Art.
Ich habe irgendwie das Gefühl das von uns nur Soap's und Telenovela's gibt oder liege ich da falsch? Nur fällt mir im Moment keine deutsche Sendung die mit den oben genannten vergleichbar ist.

Wie steht ihr zu dem Thema? Sollte es mehr solcher Sendungen geben? Oder sind wir dafür einfach nicht geschaffen?
 
Es gibt ja vergleichbare Sendungen, deutsche Sitcoms wie "Axel" oder "Alles Atze" oder "Bewegte Männer". Das Problem ist nur die viel zu kleine Zielgruppe und der anders definierte Humor der Deutschen, der Meiner Meinung nach gar nicht vorhanden ist.
Die Deutschen sind nach den Skandinaviern das unlustigste Volk der Welt. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das bringt kleine Quote.
 
Die Deutschen sind nach den Skandinaviern das unlustigste Volk der Welt. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das bringt kleine Quote.

ach was, mit mangelndem humor hat das nix zu tun.
dagegen spricht ja alleine schon, dass hier massenhaft us-comedy serien laufen und das teilweise auch zur besten sendezeit.

dass übrigens gerade die skandinavier ebenfalls keinen hätten, halte ich für ein gerücht.
da hab ich andere erfahrungen gemacht.

aber zum thema:
das problem ist wohl eher, dass die hiesige industrie einfach nicht darauf ausgelegt/ in der lage ist anspruchsvolle tv-unterhaltung zu produzieren (keine autoren etc.). aber das bezieht sich ja nicht nur auf comedy, sondern eigentlich auf jedes genre. oder gibts hier aufwändig inszenierte krimi serien wie csi und co (wovon man halten kann, was man will) - nein, gibt es nicht oder fast nicht.

problem ist vermutlich zumindest mal bei den privaten das liebe geld und der mangelnde mut zum risiko. (teilweise ja auch verständlich: wieso was teuer produzieren, wenn sich die die leute [aus mir unerklärlichen gründen] über mario barth schlapplachen?).

wie sich die us- sender finanzieren, weiss ich nicht. aber dort macht vieles vermutlich einfach die nähe zu hollywood.
 
Achwas, unlustigstes Volk das ist doch blödsinn. Wenn ich den TV einschalte gibts soviel Zeug zum lachen, das gibt es gar nicht. Natürlich heisst es nicht, das man automatisch lacht, weil jeder einen anderen Humor hat aber das Klischee des nie lachenden Deutschen ist absoluter schwachsinn.
Was es natürlich kaum gibt sind halt richtige Sitcoms, wie die der Amerikaner mit unterlegten Lachern, vielleicht aber desshalb weil deutsche über deutsche in so einer Theatermäßigen Vorstellung nur schwer lachen könnten. Man stelle sich GZSZ mit Comedy Stars vor, was wie Eine schrecklich nette Familie aufgebaut wäre. Ich denke es würde eher wehtun. Das liegt denke ich an mehreren Dingen und da unter anderem an der Kameratechnik. Amerikanische Produktionen sehen oft anders aus als beispielsweise deutsche Produktionen.

Auf der anderen Seite, würde ich mir Kopien von sagen wir Two and a half Men gar nicht wünschen. Diese Serie im speziellen beispielsweise ist eine, bei der ich kaum noch lachen kann. Es ist einfach nur eine untunterbrochene Mario Barth Show. Vermutlich ist sie desshalb so erfolgreich denn und da sind wir wieder bei deutschem Humor, können ja auch soviele lachen.
Etwas das einen anderen Weg geht, mit Familiensetting und amerikanischer Technik, würde ich aber doch noch recht offen gegenüberstehen. Dummerweise ist Deutschland recht unfähig etwas abseits der Mann/Frau Geschichten zubringen. Ein Alf wäre hier schon ein Wunder.

Deutsche Sitcoms sind denke ich:
Axel
Alles Atze
Pastewka
Ritas Welt
Hausmeister Krause

Ich weiss gar nicht, könnte man da nicht auch Stromberg dazurechnen?

Ich seh das ganze ähnlich wie bei anderen Teilen der Unterhaltungsindustrie auch, egal ob nun Kino oder Manga. Der deutsche Markt wagt es generell nur sehr selten etwas völlig anderes zu produzieren. Wieviel SciFi oder Fantasy gibt es denn schon? Wie oft erfindet man ganz neue Universen mit eigenen Regeln?
Wenn es um Fernsehen, Kino, Spiele oder Manga geht, dann setzt man lieber auf bewährte Rezepte. Romantik, Krimi, Deutsche Ereignisse (wozu man auch das neue Die Grenze dazuzählen darf) und tiefschichtiges Zeug (Themen wie Integration, Sachen zum Interpretieren). Etwas das davon weggeht kann man doch an einer Hand abzählen, wenn überhaupt. Und das trifft auch wieder auf den Humor zu. Eine Sendung amerikanisch zu machen wäre wieder ein Risiko, das man lieber nicht eingeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Pastewka und Stromberg bilden hier absolute Ausnahmen. Mit US-Sitcoms haben die wenig zu tun. Das liegt aber wohl eher daran, dass sie britische Vorbilder haben. Über britischen Humor können Deutsche ja auch bedingt lachen. Little Britain würde da in einer deutschen Version schon wieder scheitern. Gab' es da nicht auch mal etwas in der Art?
 
Da gibts noch:
- Mensch Markus
- Bully and Rick
- Ladykracher
- Wochenshow (Widerholungen)

Auch zu erwähnen sind die Bully Filme die an sich sehr lustig sind ohne lahm und nivaulos zu werden.
 
Stromberg ist doch auch ne Kopie


Ich hab vor kurzem mächtig abfeiern können über Olaf Schubert. Und Serdar Somuncu ist auch genial.^^ Es gibt halt in jedem Land gute und schlechte Sendungen und Komiker. Manche sind schlecht, weil sie schlecht sind, manche haben nicht den Humor, den man mag. Beispielsweise finde ich Schmitz und Boes einfach schlecht, Atze ist nicht mein Humor.

Außerdem ist Deutschland im vergleich zur USA ein kleines Land. Wir haben 3 große private Sender, wow, der Wahnsinn.^^ zudem liefert die USA uns ja lustiges Material, warum dann teure Eigenproduktionen? Wo doch sowieso jeder hier USA-geil ist und deutsches von vornherein schlecht macht (siehe diesen Fred^^)
 
Zuletzt bearbeitet:
@DarkOzome
Das sind dann aber weniger Sitcoms wie in Amerika, als viel mehr Slapstick Montagen. So Sendungen wie Alles Atze beispielsweise sind ja in sich völlig Konstistenz, da gibt es keine Einspieler.

@balthier9999
Eine Kopie schon, warum auch nicht? Auf schlimmer und ewig ist ja im Grunde auch eine Kopie aber das muss ja erstmal nichts bedeuten. Inwieweit ist Stromberg eigentlich Kopie? Deutschland hatte ja mal Eine schrecklich nette Familie wirklich 1:1 übernommen, mit jedem einzelnen Witz dadrinnen.
 
Ach ich denke das ist ähnlich wie mit österreichischen Produktionen...die sind einfach Mist. Das hat aber nix damit zu tun dass die Deutschen keinen Humor haben, es fehlt einfach dieses gewisse Hollywoodding. Die nehmen auch Sitcoms wahnsinnig ernst, bzw. ist das ganze halt extrem professionell gemacht. Außerdem gibts wohl nirgends so viel ausgebildete Schauspieler wie in den USA bzw. speziell in Hollywood bzw. New York. Ein deutscher Comedian kann lustig sein, aber das heißt nicht dass er ein guter Schauspieler sein muss...und gute Schauspieler sind sich halt dann in unseren Ländern zu gut um eine Sitcom zu machen...die wollen Theater spielen oder große Filme machen...
 
Okay am Anfang war es wohl ziemlich Kopie aber die Frage die ich mir stellte war eher, ob das sich durch alle Staffeln zog unter nur zu Beginn so war.

@d.night
Ich finde ja man merkt den deutschen Schauspielern ohnehin ziemlich oft das Theater an. Mimik, Gestik, Sprache schön übertrieben und auf die Spitze gebracht. Dazu kommt eben wirklich die schwächere Technik. Ich merk ganz deutlich wenn etwas aus Amerika oder Deutschland kommt, da braucht nicht einmal ein Satz gesprochen zu werden. Es fehlt halt wirklich die Lust daran überhaupt etwas zu ändern. Ich denke das es möglich wäre aber es wurde ja schon nett angesprochen, wozu überhaupt wenn man doch aus Amerika bedient wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bonkic schrieb:
wie sich die us- sender finanzieren, weiss ich nicht. aber dort macht vieles vermutlich einfach die nähe zu hollywood.

Es ist nicht nur die Finanzierung sondern auch das eigentliche Talent welches dahinter steckt. Viele US-Serien haben trotz abnormalen Produktionskosten noch immer diesen billigen TV-Serienlook, während Low Budget-Serien aus Europa wie Skins in jeder Folge was Kamerarbeit, Musik und Regie angeht wie Kinofilme wirken.

Was erzählerische Klasse angeht haben Serien das Kino schon lange abgelöst. Ist aber auch logisch weil die reine Zeit die Autoren zum Geschichtenerzählen zur Verfügung haben größer ist als bei Kinofilmen.

Man kann aber ohne Zweifel sagen, dass die deutsche TV-Landschaft suckt. In welchem Land dieser Erde ist Big Brother noch so erfolgreich wie bei uns? Das ist schlimm und für den TV-Geschmack muss man sich schämen. TV-Stoffe wie Dexter die wirklich JEDEN Kinofilm alt aussehen lassen haben bei uns einfach keine Chance. Der deutsche Zuschauer ist nicht bereit sich an einen etwas umfangreichen Serienstoff zu wagen und dann auch dranzubleiben. Das führt dann auch wieder dazu, dass die Sender die Serien wieder absetzen und aus Folge dessen wieder weniger Zuschauer einschalten weil sie befürchten müssen, dass die Serien sowieso wieder alsbald von der Bildfläche verschwinden.

Mehr als die übliche Jerry Bruckheimer-Produktion (a la CSI) ist hierzulande nicht drin. Wenn sich Sender wie das DDF an hochwertigen US-Produktionen wie Sopranos, Veronica Mars oder 30 Rock versuchen, dann scheitern sie kläglich. RTL2 kauft tapfer Kritikerlieblinge wie Dexter und Californication ein....vergeblich. Serien wie Deadwood, Skins, The Wire werden erst gar nicht im Free-TV gezeigt. Damages hat es hierzulande auf eine Staffel geschafft. Dem deutsche Zuschauer ist ein Großteil der Stoffe einfach zu aufwändig. Warum eine hochkomplexe Anwaltsserie wie Damages verfolgen, wenn es eine seichte (aber immerhin gute) Serie wie Boston Legal als Alternative gibt?

Statt Skins zu zeigen wird lieber Müll wie Gossip Girl oder 90210 importiert. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Drama.

Mir fällt aus der jüngeren Vergangenheit nur eine deutsche TV-Serie ein die wirklich gut war und das war - jetzt nicht lachen bitte - Berlin Berlin. Die Show war witzig, hatte charmante Figuren und nette Einfälle und nahm sich selbst nicht zu ernst. Nur das Ende war misslungen. Die Serie kam auch im Ausland gut an und wurde selbst für den Emmy nominiert. Für'ne deutsche Serie sowas wie ein Ritterschlag.

Stromberg lasse ich nicht gelten weil auch das wieder auf 'ner Vorlage aus dem Ausland basiert. The Office aus Großbritannien.
 
Zuletzt bearbeitet:
@d.night
Ich finde ja man merkt den deutschen Schauspielern ohnehin ziemlich oft das Theater an. Mimik, Gestik, Sprache schön übertrieben und auf die Spitze gebracht. Dazu kommt eben wirklich die schwächere Technik. Ich merk ganz deutlich wenn etwas aus Amerika oder Deutschland kommt, da braucht nicht einmal ein Satz gesprochen zu werden. Es fehlt halt wirklich die Lust daran überhaupt etwas zu ändern. Ich denke das es möglich wäre aber es wurde ja schon nett angesprochen, wozu überhaupt wenn man doch aus Amerika bedient wird?

Richtig. Entweder es sind Schauspieler die viel lieber den Hammlet am Theater spielen würden und diese Unlust merkt man, oder es sind Dilletanten. Diese Sorte amerikanischer Schauspieler ((keine Kunst aber verdammt gutes Handwerk) gibts in unseren Ländern einfach nicht...

Fortinbras schrieb:
TV-Stoffe wie Dexter die wirklich JEDEN Kinofilm alt aussehen lassen haben bei uns einfach keine Chance.

Kann ich so unterschreiben wenn du nach dem "JEDEN" ein "aktuellen" hinzufügst.^^
 
Kann ich so unterschreiben wenn du nach dem "JEDEN" ein "aktuellen" hinzufügst.^^

Sicher. TV-Serien dienten früher zur seichten Unterhaltung während Kinofilme regelmäßig Geschichte schrieben. Im Prinzip brachten erst die 90er mit Serien wie Akte X und ER die Wende.
 
Zurück