S
StHubi
Gast
Diesen Blog könnt ihr euch unter diesem Link als MP3 herunterladen und anhören.
Vor ca. zwei Jahren habe ich einen dreistelligen Dollar-Betrag für das Spiel Shadowrun Online gespendet. Ich bin ein großer Fan dieser Spielwelt und spiele bereits seit etwa 20 Jahren das Pen and Paper Rollenspiel Shadowrun. Mit jeder Edition des Regelwerks ist die Welt und das Spiel reichhaltiger und spielbarer geworden und Shadowrun in der fünften Edition gehört zum Besten, was ich je auf einem Spieltisch installiert habe. Leider gilt das nicht für Shadowrun Chronicles, wie das ehemalige Projekt Shadowrun Online nun heißt, und das liegt nicht nur daran, dass ich nicht an einem Spieltisch spiele. Seit dem 28. April 2015 ist es für alle Spieler verfügbar und ich wurde leider schwer enttäuscht und möchte euch mit diesem Blog meinen ersten Eindruck um die Ohren hauen.
Gestern habe ich gerade mal eine Mission in Shadowrun Chronicles absolviert. Den zweiten Auftrag habe ich dann abgebrochen, da das Spiel EXTREM lagt. Nach der ersten Runde habe ich fast zwei Minuten nichts machen können. Auch die Gegner haben in der Zeit nicht die geringste Bewegung gemacht. Meine Mausklicks wurden dann blöderweise nach dem Ende des Lags "erkannt" und die Figuren führen die entsprechenden Aktionen aus. Damit habe ich mehrfach meine Charaktere erfolgreich in die gegnerische Schusslinie bewegt. Danach habe ich das Spiel erst mal deinstalliert. Es wirkt UNGLAUBLICH unfertig und das mache ich unter anderem an den folgenden Problemen fest:
Im "Hub" des Spiels rennen immer einige andere Charaktere herum, was an sich ja noch okay wäre. Aber die laufen selbst in den "Zwischensequenzen", die eigentlich nur eine andere Perspektive für die Gespräche sind, in meine Spielfigur oder den Gesprächspartner hinein (das nennt man wohl Clipping-Fehler). Das sieht richtig bescheuert aus und zerstört die Atmosphäre.
Dann ist das Charaktersystem echt meilenweit von der Vorlage entfernt. Der eigene Charakter startet IMMER mit einer Stufe in den Fertigkeiten Summoning, Casting, Blunt, Blades, Pistols, Shotguns, Hacking, Rigging und Automatics?!? Das ist eine echt krasse Vereinfachung des ursprünglichen Baukastensystems in der Vorlage, damit man auch ja alles machen oder werden kann. Dabei wird aber die Welt von Shadowrun komplett ignoriert. Denn in Shadowrun schränken Cyberware-Implantate die Fähigkeiten eines Magie-Benutzers ein. Rigging oder Hacking erfordern Cyberware und stehen Magie-Benutzung also im Weg. Auf diese Art würde ein normaler Runner wohl kaum anfangen wollen. Unsere Spielfigur in Shadowrun Chronicles hat das aber wohl getan.
Bei der Charaktererschaffung kann man dann noch den Hintergrund der Figur auswählen, der Boni auf bestimmte Fertigkeiten oder kritische Trefferchancen geben. Letztere gibt es übrigens in der Vorlage gar nicht. An sich ist das ja eine nette Idee, wenn auch wieder vorbei am Regelwerk. Doch bei den Hintergründen "Mentor Spirit: Bear" oder "Mentor Spirit: Dog" setzt es bei mir aber echt aus?!? Das sind einzelne Vor- und Nachteile aus der Vorlage zu einem Paket verschnürt, die nun wirklich keine "Hintergründe" darstellen. Vor allem kann man in diesem Spiel nur diese Hintergrund-Pakete nehmen und keine einzelnen Vorteile oder Nachteile auswählen, was der Charaktererschaffung die Tiefe nimmt.
Die in der Vorlage üblichen Adepten und Unterhändler fehlen völlig in diesem Spiel. Gerade Adepten gehören zu den wichtigsten Magie-Benutzern der Welt von Shadowrun - Legenden zufolge sind die heutigen Ninjas und Jesus die ersten Adepten gewesen. Hoffentlich werden sie noch in irgendeiner Form nachgereicht. Für Unterhändler ist wohl einfach kein Platz, da das Spiel ja fast nur aus Kämpfen zu bestehen scheint.
Allerdings ist das Kampfsystem auch richtig öde. Die Runner handeln ALLE in einem Zug. Die Reihenfolge kann man beliebig festlegen. Danach handeln ALLE Feinde in einem Zug. An sich ist das halt wieder eine EXTREME Vereinfachung, die einfach nicht zu Shadowrun passen will. In Shadowrun gab es Reflexbooster oder Zauber zum Steigern der Reflexe, die es erlaubten mehrfach in einer Kampfrunde zu agieren oder vor den Gegnern dran zu kommen. Im Pen & Paper Rollenspiel wurden alle Teilnehmer eines Kampfes in der Reihenfolge ihrer Initiative abgehandelt. Bei den Zaubern scheint es aber sowieso nur Kampfzauber zu geben, was wohl eine Konsequenz aus der starken Veränderung des Kampfsystems ist.
Aber gut? Selbst wenn ich diese frevelhafte Regelabweichung mal außer Acht lasse, fand ich die beiden von mir gespielten Kämpfe stink langweilig. Man hat endlos Munition und damit gibt es kein Management der Munition. Ab und an muss man halt mal auf "Nachladen" klicken und verbraucht damit eine von zwei Aktionen - übrigens beendet die Aktion "Angriff" IMMER den Zug ohne dass man die zweite Aktion nutzen kann?!? Einerseits ist der Wegfall von Munition komfortabel und hat in XCOM super funktioniert. Aber andererseits sind APDS oder Explosiv-Munition und ähnliche Spielsachen aus dem Shadowrun Universum damit nicht mehr möglich... Panzerungen gibt es (zumindest am Anfang) nicht mit Einfluss auf das Erscheinen der Figur. Man trägt "Sprays" auf die Kleidung auf, die dann Schutzeffekte gegen bestimmte Angriffsarten haben.
Eigentlich hatte ich ja ein Spiel wie Jagged Alliance oder XCOM erwartet, aber das schafft dieses Spiel nicht wirklich. Denn KEIN Charakter darf auf die Aktionen der Gegenseite reagieren. Es gibt keine Unterbrechungshandlungen, so dass alle Charaktere brav herumstehen, während jemand seinen Zug macht? Das ist so extrem öde und auch irgendwie skurril, dass ich nicht verstehe, dass man sich "aus Designgründen" dagegen entschieden hat - das hat zumindest ein User im Shadowrun Universe-Forum auf meine Beschwerde darüber geantwortet. Es ist schon seltsam, wenn mein Charakter ohne Strafe DIREKT auf eine automatische, von Computern gesteuerte Kanone zulaufen und sie dann im Nahkampf ohne Risiko oder Gegenwehr zerlegen kann.
Shadowrun does not work that way!!!
Wenn man allein spielt, bekommt man NSCs zur Unterstützung in den Missionen, die man selbst steuert. Doch was für taktischen Optionen ergeben sich aus mehreren Runnern? Irgendwie kann man außer Laufen, Angreifen und vielleicht noch mit Gegenständen heilen, eigentlich nichts tun. Kein Sperrfeuer. Keine Illusionszauber oder andere coole Möglichkeiten der Vorlage. Es gibt so etwas Ähnliches auf höheren Fertigkeitsstufen, aber auch wirklich nur mit entfernten Ähnlichkeiten. Geister beschwören geht zwar, aber das ist dann auch nur ein weiterer Charakter zum Steuern, der nach ein paar Runden (!!!) verschwindet. In der Vorlage bleiben Geister bis zum Auf- oder Untergang der Sonne und sie sind eigentlich anderen Einschränkungen im Kampf unterworfen...
Das Magie-System wurde auch zur Unkenntlichkeit vom Regelwerk abgewandelt. In Shadowrun erzeugt jeder Einsatz von Magie den sogenannten Entzug, welchem ein Magier widerstehen muss. Würfelt er gut, macht ihm das gar nichts. Würfelt er schlecht, wird er davon leicht betäubt oder bei mächtigen Zaubern sogar verletzt. In diesem Spiel gibt es aber keinen Entzug für das Wirken von Magie! Stattdessen verbraucht man eine feste Anzahl an Mana-Punkten. Mana regeneriert sich automatisch, wenn man mal eine Kampfpause hat. Dadurch wird der Magie jede Dynamik und auch ein wenig die Überraschung genommen. Da hätte man echt die Grundregel guten Designs befolgen müssen:
If it ain't broken, don't fix it!
Ein weiterer, richtig nerviger Punkt ist der Chat im Spiel. Das Chat-Fenster ist immer sichtbar und kann nicht ausgeblendet werden. Es lässt sich auf eine Zeile minimieren. Wenn man zu zweit spielt, kann man da auf den Gruppen-Chat umschalten. Im Hub gibt es dort den Hub Chat. Aber als einzelner Spieler darf man sich bei einem Auftrag nur den "Global Chat" einblenden und bekommt ununterbrochen ALLES mit?!? Ihr könnt euch vorstellen, wie sich das auf die Atmosphäre auswirkt, wenn die Leute sich darin über Lags oder Spielmechanismen aufregen? Die Immersion ins Spiel sinkt auf 0.
Das Spiel zeigt an so vielen Stellen, warum "Online" eigentlich nicht nur im Namen sondern auch im Spieldesign hätte entfernt werden sollen. Jagged Alliance und XCOM laufen hauptsächlich offline und haben viele der typischen Online-Probleme einfach nicht. Ich kann euch daher nur empfehlen vorerst einen RIESIGEN Bogen um das Spiel zu machen! Es ist einfach noch nicht fertig und bietet fast keine taktischen Optionen im Kampf. Vermutlich sehe ich es mir in ein paar Wochen nochmal an, aber ich erwarte jetzt nicht mehr allzu viel Besserung.
Hat jemand von Euch auch schon Erfahrungen mit Shadowrun Chronicles gemacht? Oder wurdet Ihr mal von einem anderen "großen Spiel-Titel" derart enttäuscht? Was haltet Ihr von meinem Blog bzw. der MP3-Version des Blogs? Ich freue mich auf Euer Feedback!
Vor ca. zwei Jahren habe ich einen dreistelligen Dollar-Betrag für das Spiel Shadowrun Online gespendet. Ich bin ein großer Fan dieser Spielwelt und spiele bereits seit etwa 20 Jahren das Pen and Paper Rollenspiel Shadowrun. Mit jeder Edition des Regelwerks ist die Welt und das Spiel reichhaltiger und spielbarer geworden und Shadowrun in der fünften Edition gehört zum Besten, was ich je auf einem Spieltisch installiert habe. Leider gilt das nicht für Shadowrun Chronicles, wie das ehemalige Projekt Shadowrun Online nun heißt, und das liegt nicht nur daran, dass ich nicht an einem Spieltisch spiele. Seit dem 28. April 2015 ist es für alle Spieler verfügbar und ich wurde leider schwer enttäuscht und möchte euch mit diesem Blog meinen ersten Eindruck um die Ohren hauen.
Gestern habe ich gerade mal eine Mission in Shadowrun Chronicles absolviert. Den zweiten Auftrag habe ich dann abgebrochen, da das Spiel EXTREM lagt. Nach der ersten Runde habe ich fast zwei Minuten nichts machen können. Auch die Gegner haben in der Zeit nicht die geringste Bewegung gemacht. Meine Mausklicks wurden dann blöderweise nach dem Ende des Lags "erkannt" und die Figuren führen die entsprechenden Aktionen aus. Damit habe ich mehrfach meine Charaktere erfolgreich in die gegnerische Schusslinie bewegt. Danach habe ich das Spiel erst mal deinstalliert. Es wirkt UNGLAUBLICH unfertig und das mache ich unter anderem an den folgenden Problemen fest:
Im "Hub" des Spiels rennen immer einige andere Charaktere herum, was an sich ja noch okay wäre. Aber die laufen selbst in den "Zwischensequenzen", die eigentlich nur eine andere Perspektive für die Gespräche sind, in meine Spielfigur oder den Gesprächspartner hinein (das nennt man wohl Clipping-Fehler). Das sieht richtig bescheuert aus und zerstört die Atmosphäre.
Dann ist das Charaktersystem echt meilenweit von der Vorlage entfernt. Der eigene Charakter startet IMMER mit einer Stufe in den Fertigkeiten Summoning, Casting, Blunt, Blades, Pistols, Shotguns, Hacking, Rigging und Automatics?!? Das ist eine echt krasse Vereinfachung des ursprünglichen Baukastensystems in der Vorlage, damit man auch ja alles machen oder werden kann. Dabei wird aber die Welt von Shadowrun komplett ignoriert. Denn in Shadowrun schränken Cyberware-Implantate die Fähigkeiten eines Magie-Benutzers ein. Rigging oder Hacking erfordern Cyberware und stehen Magie-Benutzung also im Weg. Auf diese Art würde ein normaler Runner wohl kaum anfangen wollen. Unsere Spielfigur in Shadowrun Chronicles hat das aber wohl getan.
Bei der Charaktererschaffung kann man dann noch den Hintergrund der Figur auswählen, der Boni auf bestimmte Fertigkeiten oder kritische Trefferchancen geben. Letztere gibt es übrigens in der Vorlage gar nicht. An sich ist das ja eine nette Idee, wenn auch wieder vorbei am Regelwerk. Doch bei den Hintergründen "Mentor Spirit: Bear" oder "Mentor Spirit: Dog" setzt es bei mir aber echt aus?!? Das sind einzelne Vor- und Nachteile aus der Vorlage zu einem Paket verschnürt, die nun wirklich keine "Hintergründe" darstellen. Vor allem kann man in diesem Spiel nur diese Hintergrund-Pakete nehmen und keine einzelnen Vorteile oder Nachteile auswählen, was der Charaktererschaffung die Tiefe nimmt.
Die in der Vorlage üblichen Adepten und Unterhändler fehlen völlig in diesem Spiel. Gerade Adepten gehören zu den wichtigsten Magie-Benutzern der Welt von Shadowrun - Legenden zufolge sind die heutigen Ninjas und Jesus die ersten Adepten gewesen. Hoffentlich werden sie noch in irgendeiner Form nachgereicht. Für Unterhändler ist wohl einfach kein Platz, da das Spiel ja fast nur aus Kämpfen zu bestehen scheint.
Allerdings ist das Kampfsystem auch richtig öde. Die Runner handeln ALLE in einem Zug. Die Reihenfolge kann man beliebig festlegen. Danach handeln ALLE Feinde in einem Zug. An sich ist das halt wieder eine EXTREME Vereinfachung, die einfach nicht zu Shadowrun passen will. In Shadowrun gab es Reflexbooster oder Zauber zum Steigern der Reflexe, die es erlaubten mehrfach in einer Kampfrunde zu agieren oder vor den Gegnern dran zu kommen. Im Pen & Paper Rollenspiel wurden alle Teilnehmer eines Kampfes in der Reihenfolge ihrer Initiative abgehandelt. Bei den Zaubern scheint es aber sowieso nur Kampfzauber zu geben, was wohl eine Konsequenz aus der starken Veränderung des Kampfsystems ist.
Aber gut? Selbst wenn ich diese frevelhafte Regelabweichung mal außer Acht lasse, fand ich die beiden von mir gespielten Kämpfe stink langweilig. Man hat endlos Munition und damit gibt es kein Management der Munition. Ab und an muss man halt mal auf "Nachladen" klicken und verbraucht damit eine von zwei Aktionen - übrigens beendet die Aktion "Angriff" IMMER den Zug ohne dass man die zweite Aktion nutzen kann?!? Einerseits ist der Wegfall von Munition komfortabel und hat in XCOM super funktioniert. Aber andererseits sind APDS oder Explosiv-Munition und ähnliche Spielsachen aus dem Shadowrun Universum damit nicht mehr möglich... Panzerungen gibt es (zumindest am Anfang) nicht mit Einfluss auf das Erscheinen der Figur. Man trägt "Sprays" auf die Kleidung auf, die dann Schutzeffekte gegen bestimmte Angriffsarten haben.
Eigentlich hatte ich ja ein Spiel wie Jagged Alliance oder XCOM erwartet, aber das schafft dieses Spiel nicht wirklich. Denn KEIN Charakter darf auf die Aktionen der Gegenseite reagieren. Es gibt keine Unterbrechungshandlungen, so dass alle Charaktere brav herumstehen, während jemand seinen Zug macht? Das ist so extrem öde und auch irgendwie skurril, dass ich nicht verstehe, dass man sich "aus Designgründen" dagegen entschieden hat - das hat zumindest ein User im Shadowrun Universe-Forum auf meine Beschwerde darüber geantwortet. Es ist schon seltsam, wenn mein Charakter ohne Strafe DIREKT auf eine automatische, von Computern gesteuerte Kanone zulaufen und sie dann im Nahkampf ohne Risiko oder Gegenwehr zerlegen kann.
Shadowrun does not work that way!!!
Wenn man allein spielt, bekommt man NSCs zur Unterstützung in den Missionen, die man selbst steuert. Doch was für taktischen Optionen ergeben sich aus mehreren Runnern? Irgendwie kann man außer Laufen, Angreifen und vielleicht noch mit Gegenständen heilen, eigentlich nichts tun. Kein Sperrfeuer. Keine Illusionszauber oder andere coole Möglichkeiten der Vorlage. Es gibt so etwas Ähnliches auf höheren Fertigkeitsstufen, aber auch wirklich nur mit entfernten Ähnlichkeiten. Geister beschwören geht zwar, aber das ist dann auch nur ein weiterer Charakter zum Steuern, der nach ein paar Runden (!!!) verschwindet. In der Vorlage bleiben Geister bis zum Auf- oder Untergang der Sonne und sie sind eigentlich anderen Einschränkungen im Kampf unterworfen...
Das Magie-System wurde auch zur Unkenntlichkeit vom Regelwerk abgewandelt. In Shadowrun erzeugt jeder Einsatz von Magie den sogenannten Entzug, welchem ein Magier widerstehen muss. Würfelt er gut, macht ihm das gar nichts. Würfelt er schlecht, wird er davon leicht betäubt oder bei mächtigen Zaubern sogar verletzt. In diesem Spiel gibt es aber keinen Entzug für das Wirken von Magie! Stattdessen verbraucht man eine feste Anzahl an Mana-Punkten. Mana regeneriert sich automatisch, wenn man mal eine Kampfpause hat. Dadurch wird der Magie jede Dynamik und auch ein wenig die Überraschung genommen. Da hätte man echt die Grundregel guten Designs befolgen müssen:
If it ain't broken, don't fix it!
Ein weiterer, richtig nerviger Punkt ist der Chat im Spiel. Das Chat-Fenster ist immer sichtbar und kann nicht ausgeblendet werden. Es lässt sich auf eine Zeile minimieren. Wenn man zu zweit spielt, kann man da auf den Gruppen-Chat umschalten. Im Hub gibt es dort den Hub Chat. Aber als einzelner Spieler darf man sich bei einem Auftrag nur den "Global Chat" einblenden und bekommt ununterbrochen ALLES mit?!? Ihr könnt euch vorstellen, wie sich das auf die Atmosphäre auswirkt, wenn die Leute sich darin über Lags oder Spielmechanismen aufregen? Die Immersion ins Spiel sinkt auf 0.
Das Spiel zeigt an so vielen Stellen, warum "Online" eigentlich nicht nur im Namen sondern auch im Spieldesign hätte entfernt werden sollen. Jagged Alliance und XCOM laufen hauptsächlich offline und haben viele der typischen Online-Probleme einfach nicht. Ich kann euch daher nur empfehlen vorerst einen RIESIGEN Bogen um das Spiel zu machen! Es ist einfach noch nicht fertig und bietet fast keine taktischen Optionen im Kampf. Vermutlich sehe ich es mir in ein paar Wochen nochmal an, aber ich erwarte jetzt nicht mehr allzu viel Besserung.
Hat jemand von Euch auch schon Erfahrungen mit Shadowrun Chronicles gemacht? Oder wurdet Ihr mal von einem anderen "großen Spiel-Titel" derart enttäuscht? Was haltet Ihr von meinem Blog bzw. der MP3-Version des Blogs? Ich freue mich auf Euer Feedback!