Mein Fall

ElPleito

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Montag, 12. Juni 2007, Neubrandenburg, 00:36

Normalerweise komme ich auf meine Ideen für Blogs, während ich fernsehe oder durch die Welt um mich herum gehe und beobachte. Doch jetzt hat mich der Zufall, das Schicksal oder nennt es, wie ihr wollt, in eine ganz andere Gegend geschickt, um meinen neuen Blog zu schreiben: einen Traum.

Der Traum, von dem ich nun berichte war für mich kein schöner, jedoch auch kein schrecklicher. Der Traum, von dem ich nun berichte, wird sicher dem ein oder anderem ziemlich blöde vorkommen und doch hat er mehr mein Denken beeinflusst als irgendetwas in letzter Zeit.

Ich war auf einem riesigen Aussichtsturm. Das Wetter war sonnig und man konnte von den, ca. 100 Metern, die ich über der Erde stand weit sehen.
Der Turm existiert nicht wirklich.
Und doch kam er mit bekannt vor, wie ein weltweit bekanntes Monument, wie die Freiheitsstatue. Und ich oben drauf.
Er hatte die Form einer schmalen Pyramide, der die Spitze fehlt und hatte eine braun-rote, aber freundlich wirkende Farbe und der Platz vor ihm, der weit war und aus Betonplatten, mit vereinzelten Bäumen darauf, bestand, war gefüllt mit so vielen Menschen, dass ich sie nicht schätzen konnte.
Und ich stand oben und konnte sie alle sehen.
Nun, ich weiß nicht warum, denn in einem Traum ist ja immer alles sehr lückenhaft, aber irgendwie lief ich plötzlich los.
Ohne Grund lief ich auf die Kante zu. Nicht, weil ich springen wollte und vielleicht wollte ich nur wieder runter und habe mich in der Geschwindigkeit verschätzt - ich weiß es einfach nicht.
Aber ich fiel.
Es gab kein Geländer und ich konnte mich nicht mehr halten. Ich stolperte nach vorn und meine Füße verließen den Boden unter mir und für einen kurzen Moment schien ich zu schweben.
Der endlose Himmel über mir und einhundert Meter unter mir ebenfalls nichts.
Und dann fiel ich.
Das Adrenalin stieg in mir auf und rauschte in meinen Ohren. Ich schrie nicht. Ich sagte nichts. Denn ich konnte und wollte es nicht. Nur meine Augen wurden größer, denn ich erkannte, was passierte.

Völlig sachlich ging ich an die Sache ran. Es war vorbei. Es gab keine Chance mehr, zu überleben. Unter mir war nichts und ich würde nicht lang genug fallen, als dass irgendwer irgendetwas tun könnte. Blitzschnell ging ich alles durch, was möglich wäre und kam zu nichts. Ebenso schnell, was unmöglich wäre und kam zu allem.
Ich gab mich dem Ergebnis hin.
Im Fall drehte ich mich um die eigene Achse, so, dass ich den Himmel sah.
Langsam verflog das Kribbeln im Bauch, das man auch hat, wenn man in der Achterbahn sitzt.
Ich dachte an meine Freundin Lilli. Es tat mir Leid, dass ich jetzt ein Loch in ihr Leben reißen würde.
Ich dachte daran, dass das gesamte Leben eigentlich an mir vorbeirauschen müsste. Wie ein Film, so, wie man ja darüber immer liest. Aber es tat sich nichts. Ich fiel einfach und drehte mich wieder.
Ich spürte die Sonne auf meiner Haut. Spürte den Wind in den Haaren und ich sah die Welt immer näher kommen.
Und dann wachte ich auf.

Ein ganz normaler Alptraum, mag der ein oder andere jetzt sagen.
Aber denkt darüber nach: Träume passieren in euch. Ihr fühlt es wirklich und so nahm mich mein eigener Tod doch schon ziemlich mit.
Der Fall, die Logik mit der ich daran ging und auch diese Gefühle nahmen mich mit, doch das, was mich wirklich immer noch zum nachdenken bringt, ist, dass ich nichts schrecklich fand, keine Angst hatte und vor allem mit einem Lächeln aufkam...
 
wie der Lateiner sagt;D
Endlich, endlich wieder ein Lebenszeichen ( ? ) von meinem Lieblingsautor bei Cynamite. Und ein gelungenes noch dazu.
Ich war schon so weit, und habe mir selber Geschichten ausdenken müssen.;D
Wahrscheinlich der Entzug.
Nun hoffe ich das du deine Todessehnsüchtige nicht in die Tat umsetzt, sondern mir und den anderen noch lange zur Unterhaltung dienst.;D
Wie gehts dir denn sonst so? Wieder alles im Lot?

Bis bald
dein Fan Alexboy
 
Für die aufmunternden Worte - sie bedeuten mir wirklich viel.
Momentan geht es mir doch ziemlich gut. Die schriftlichen Prüfungen sind vorbei und die Zensuren raus. (Nicht die besten, aber Deutsch ist gut gelaufen ;) )
Jetzt bin ich am 25.06.07 mit meiner mündlichen Prüfung in Religion dran - mal sehen, was das wird.
Eben, weil es mir gar nicht so schlecht geht, ist es verwunderlich, dass ich soetwas träume. Denn in der selben Nacht hatte ich noch zwei weitere "Alpträume" und die nacht darauf (vergangene) wieder einen. Allesh attes etwas damit zu tun, dass ich jemanden oder etwas verliere.
Ich werde wie immer nicht schlau aus mir - aber das trägt wohl auch zu meiner Kreativität bei. ;)
 
desto mehr glaubst du etwas zu verstehen.
Doch ob du es wirklich tust kann dir keiner beantworten.;D
 
deinen Blog noch gelesen, und prompt habe ich geträumt, dass ich mit meinem Auto über eine Klippe gefahren bin. War nicht weiter schlimm, denn ich flog so umher und prallte nie wirklich auf... sollte so spät keine soooo harten Blogs mehr lesen;)
Fliegen oder Fallen im Traum finde ich eigentlich immer total klasse. Wie es mir scheint, hast du es ja auch genossen.
Dass du während des Fallens noch an den Kummer deiner Freundin über deinen Verlust gedacht hast, find' ich rührend.
Das spricht für dich...
Dann wünsch ich schöne Träume, lg Quarkhase
 
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