Mein Leben... Teil 1

Simi

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Hallo liebe Cynamitler,
schön das ihr nun bei diesem Blog gelandet seit. GANZ Wichtig ist das ich dieses Blog nicht deswegen geschrieben habe, weil ich einen erfolgreichen Blog haben möchte. Denn in diesem Blog möchte ich euch allen die, diesen Blog lesen aus meinem Leben etwas aufschreiben und aus dem ganzen kein Geheimnis machen. Ich schreibe diesen Blog auch deswegen weil mich dann nicht jeder Cynamite Chat-Kontakt fragt: "Wieso bist du heute nicht in der Schule?". Und ich diese Geschichte dann immer wieder in der Kurzform, erzählen muss. Ich schreibe diesen Blog aber auch gerade heute weil Montag, für diesen Blog ein guter Tag ist. Und weil ich schon lange keinen Blog mehr geschrieben habe. Also ich fange mal an. Es war ein sonniger Freitag, auf der Insel Rügen wir waren hier schon ein paar Tage im Urlaub. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, kam dann noch der ganze Scheiß auf mich zu. Am Morgen war mein Vater beim Bäcker und hatte frische Brötchen geholt. Mutti war schon mit anziehen fertig, nur ich hatte noch mein Unterhemd und mein T-Shirt aus. Ich sagte zu meiner Mutti vielleicht schaust du hier mal nach, hier ist so ein komischer Buckel auf meinem Bauch. Ich dachte mir immer, das wird sicher so was Ähnliches wie am Fuß sein. Ich war ja auch noch 6 Jahre alt. Aber jetzt wo Mutti (sie ist Hautärztin) schaute, wusste sie nicht richtig was das ist. Und sie sagte: "Nach dem Frühstück fahren wir zu einem Arzt und klären das." Als wir dann mit frühstücken fertig waren, fuhren wir los. Später dann angekommen: Waren wir in einem kleinen Raum, wo hinter einem Tisch ein Allgemeinmediziner saß. Meine Ellis setzen sich auf zwei Stühle die dort waren und ich mich auf Mamas Schoß. Meine Mutti sprach mit dem Arzt darüber und schließlich schaute er sich meinen Bauch an. Bei dem Buckel tippte er auf Blähungen im Bauch. Sowie macht keine Aufregung, ihr könnt hier ihn ruhe weiter im Urlaub bleiben. Wenn es aber so gewesen währe, würde ich diesen Blog nicht schreiben. Meine Mutti sagte: "Ich möchte das man sich das mal einem Ultraschall anschaut." Er sagte: "Dann müssten sie nach Bähren zu fahren."
Gleich fuhren wir los nach Bähren auf Rügen und waren schließlich da. Als wir dann beim Ultraschall waren, machte ich schon gleich Bekanntschaft, mit diesem glibrigen Zeug, auch genannt Krötenspucke, (mit dem Arzt den Kopf des Geräts be , ging es los. Und später und noch bissel später, schauten wir nicht schlecht, als wir sahen was ich in meinem Bauch hatte. Einen riesigen Tumor, der sich schon weit ausgebreitet hatte. Kurz danach mussten wir das erstmal verdauen. Und fuhren wieder ins Ferienhaus. Noch an diesem Freitag fingen wir an die Taschen zu packen und nach Chemnitz zurück zufahren. Am Samstag dann wurden die Taschen weiter gepackt und es ging gleich morgens Nachhause. Der Ferienhausbesitzer verabschiedete sich von uns und es ging mal wieder los. In Augustusburg angekommen packten wir dann alles Wichtige für den Aufenthalt in der Klinik. Und am Montag dann fuhren wir nach Chemnitz. Dort lief dann alles eben so ab, wie es abläuft wenn jemand eine OP (am Bauch) zu bestehen hat. Beruhigungsmittel, das komisch schmeckte und (glaube) komische Wirkungen mit dem Sehen von anderen Personen hatte. ; -) Und natürlich viel anderes... Jedenfalls dauerte die OP ganze 8 Stunden, die Ärzte standen in Schichten im OP, meine Eltern warteten, warteten und warteten noch mehr. Und danach kam ich dann raus, in einem Saal vor dem Operationssaal. Als ich dann aus dem OP kam, musste ich erstmal verkabelt werden. Allerdings habe ich dann nicht lange gelegen, weil es bald anfing stark nachzubluten. So lag ich dann 10 Tage in Narkose. Und sie haben sie mich dann insgesamt noch 3x Operiert. Die erste OP von dieses dreien, dauerte wieder 8 Stunden und die anderen nur ungefähr 1-3 Stunden. Natürlich ist das ganze nicht einfach so zu Ende: Dachten meine Eltern schon ich schaffe es nicht ? Ich musste natürlich noch lange im Krankenhaus liegen ? Jeden Tag ging es ein Stück aufwärts. Immer mal gab es natürlich auch Sonderfälle wie, das ich gebrochen habe, oder ich ein bestimmtes Mittel bekommen habe. Diese Geschichte, liebe Cynamitler, ist schon schlimm genug, aber wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, kann von so einem Gewächs immer noch etwas übrig bleiben? Deswegen folgt in kürze eben dieser Teil 2, von meinem Leben.... Ich hoffe jedenfalls ihr habt diesen Blog "gerne" gelesen. Mir geht es jetzt natürlich fast wie einem "normalen" Kind, nur ab und zu ein paar Bauchschmerzen und aller 4 Wochen eine Kontrolle bei unserer lieben Oberärztin in Chemnitz (und aber noch ein paar Sachen mehr die jetzt nicht wirklich etwas damit zutun haben und die im 2. Teil folgen). Und ich habe natürlich nicht voll Schule. Ich habe mir bei diesem Blog natürlich viel Mühe gegeben, alles so schön und interessant zu schreiben wie es nur geht. Bei dieser Geschichte geht es noch weiter. Ich möchte euch aber nicht gleich mit allem überfallen und finde es auch recht sinnlos das alles in einem Riesen Blog, aufzuschreiben. Darauf hätte auch ich ehrlich gesagt, keine (Schreib)Lust gehabt. Darum könnt ihr das (vielleicht) erstmal verdauen und bald am Mittwoch oder am Dienstag den 2. Teil lesen.
Grüße euer Simi
Ich habe Schule:
Am Montag: 2 richtig Stunden Hausunterricht.
Am Dienstag: 2 Stunden Deutsch und eine Stunde 1 Geschichte in der Klasse.
Am Mittwoch: 2 Stunden Musik in der Klasse.
Am Freitag: 1 richtige Stunde einzeln, wieder mit der Lehrerin vom Montag und 1 Teamstunde. (Organisatorische und witzige Stunde)
P.S. Noch heute Abend, werde ihr etwas anderes mit Prozenten und neue Bilder in meinem Profil vorfinden.

Letztes Update: 23. November 19:51 2007
Letztes großes Update: 23: November 19:46 2007
 
Ich hab das ja schon im ICQ von dir erfahren und dass du es jetzt hier schreibst und quasi allen möglichen Menschen erzählst, großen Respekt von mir! :-) Mehr hab ich garnicht zu sagen, bleib so, bist ja ein netter Kerl :-)

Grüße aus der Oberlausitz nach Chemnitz
 
mein beileid, muss echt schlimm so was sein, was du erlebt hast, und das in deinem Alter!
Ich hoffe dir geht es jetzt besser und find ich gut das du daraus einen blog gemacht hast, grüße slipkorn
 
...schonmal für eure Grüße und dein Belleid Slipkorn. Ist wirklich eine lange, mühsame und natürlich auch schmerzvolle Zeit gewesen. Gerade mit 6 Jahren... Danke nochmal für eure Komentare.
Grüße Simi
 
Liebe Freunde,
diesen Eintrag schreibe ich als Papa von meinem Sohn Simon.
Komme leider heute erst dazu, in seinem Profil zu schreiben.

Leider muss ich euch heute mitteilen, dass er kurz vor Ende des letzten Jahres im Alter von 12 Jahren am Dienstag den 30.12.2008 um 11.35 Uhr verstorben ist. Nachdem es ihm in den letzten Wochen zusehens schlechter ging und er zunehmend über Schwerzen klagte, fuhren wir am Freitag den 19.12.08 in die Klinik und er wurde sofort auf die Intensivstation verlegt. Dort mussten wir erfahren, dass seine Blutwerte sehr schlecht waren und seine Erkrankung, ein Tumor der Bauchspeicheldrüse, sich weiter ausgebreitet hatte. Auf die Gabe von verschiedenen Infusionen sprach der Körper nicht mehr an. Nach langen Überlegungen, auch gemeinsam mit den behandelnden Ärzten, nahmen wir ihn am 22.12. mit nach Hause. Heilig Abend hatten wir als Familie noch die Möglichkeit gemeinsam zu feiern. Die Tage darauf ging es ihm merklich schlechter - er aß und trank immer weniger.

Wir hatten diese Situation zwar immer vor uns gesehen, aber als sie nun eintrat war es so hart sehen zu müssen, wie sein Körper diesen letzten aussichtslosen Kampf führte. Über 6 lange Jahre haben wir nun seit der Diagnosestellung mit ihm über viele Tiefen hinweg gemeißtert. Leider wurde sein Weg nun anders bestimmt. Die Beerdingung fand am 6.1.2009 bei uns in Augustusburg statt.
Grüße euch vielmals
Thomas
 
das ist sehr hart
mein aufrichtigestes beileid

gruß sascha
 
Dein Blog hat mich wiklich sehr berührt und erinnert mich an meinen Bruder... aber das ist eine andere Geschichte.

HALTE DURCH!!
 
Unfassbar jetzt wird mir auch klar warum es sich solch eine Mühe gegeben hat sein Profil aufzumotzen.
Er wollte sein Leben im Internet den Leuten in Erinnerung behalten. Herzliches Beileid.
 
Unfassbar jetzt wird mir auch klar warum er sich solch eine Mühe gegeben hat sein Profil aufzumotzen.
Er wollte sein Leben im Internet darbieten damit man sich an ihn erinnert. Herzliches Beileid.
 
So eine schlechte Nachricht stimmt mich auch traurig
 
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