M
mayaku
Gast
Vorletzte Woche Freitag habe ich doch tatsächlich mal wieder vorm Fernseher gesessen.
Es war etwa 20:30 und ich hatte arte eingeschaltet.
Wahrscheinlich weiß kaum einer, was um 20:40 gelaufen ist.
In einschlägigen TV-Zeitschriften wurde das Ereignios zwar erwähnt, Tagestipp jedoch war "The Rock".
Schade eigentlich, immerhin wurde ein Meilenstein des Films und der Science Fiction nach über 80 Jahren zum ersten mal - wieder - gezeigt.
Es war ein Großereignis mit Aufführung in Berlin und Frankfurt, jeweils mit echtem Orchester - besagter Film war ein Stummfilm - und sogar Public Viewing vorm Brandenburger Tor.
Gut, in Berlin werden wohl ein paar Leute mitbekommen haben, was da auf arte gezeigt wurde, aber abgesehen davon?
Ich spreche von Fritz Langes "Metropolis", ein Film, der vor 80 Jahren gedreht, furchtbar verstümmelt und jetzt, durch einen glücklichen Zufall fast vollständig wieder her gestellt werden konnte.
1927 drehte man in Deutschland den damals aufwendigsten und teuersten Film überhaupt.
5 Millionen Reichsmark hat er gekostet, 27.000 Komparsen wirkten mit und die Produktion zog sich über 310 Tage.
Leider floppte der Film und wurde nach der Premiere nur in einem einzigen Kino in Berlin gezeigt.
Warum man allerdings bald darauf die Rollen mit den originalen Fassungen vernichten musste, ist mir schleierhaft. Eine umgeschnittene und gekürzte Fassung wurde von da an gezeigt.
Letztes Jahr allerdings wurde durch Zufall eine fast vollständige Kopie in Buenos Aires gefunden. Leider ist diese schon in einem sehr schlechten Zustand und auch nach der Restauration sieht man Laufspuren im Bild.
Allerdings hilft es einem, wenn man den Film noch nie gesehen hat zu erkennen, was gekürzt wurde.
All die gutbürgerlichen Sender haben meines Wissens nicht mal darauf hingewiesen, dass "Metropolis" ausgestrahlt wurde.
Meine Güte, da wird mal ein Meisterwerk gezeigt, das als erstes seiner Art - erster Film - in das Weltdokumentenerbe aufgenommen worden ist, und keinen interessiert's.
Auch nicht die sonst so scharfen Hunde von ZDF, die gern mal gegen ungebildete und herum killende Gamer wettern.
Waren sicher alle beim Musikantenstadl zu Gast.
Nur mal am Rande:
Das Weltdokumentenerbe ist eine illustre Sammlung von Geniestreichen wie Beethovens Symphonie Nummer 9 und der Gutenbergbibel.
Zeugt also durchaus davon, dass "Metropolis" wirklich etwas Besonderes ist.
Ich jedenfalls kam zum ersten Mal überhaupt dazu mir den Film anzusehen. Ich wurde also von all den zerstückelten bisher kursierenden Versionen verschont.
Schön ist der Film.
Man sieht, woher Ridley Scott seine Ideen zur Stadt in "Blade Runner" hatte.
Androiden gibt es auch schon und genauso die Cyberpunk-Idee, dass der Untergang bzw. die Unterdrückung der Menschheit durch Maschinen eine mögliche Zukunft ist.
"Metroplos" beginnt wie eine für das späte zwanzigste Jahrhundert typische Science-Fiction Dystopie, aber endet doch eigentlich recht versöhnlich.
Vielleicht ein Hinweis darauf, dass "Metropolis" noch viel weiter in die Zukunft weist. Hinter das zwanzigste Jahrhundert.
Interessant zu wissen, dass der Film in einer Zeit entstand, als die Welt kurz vor einem riesigen wirtschaftlichen Crash stand.
Immerhin ereignete sich der Schwarze Freitag nur etwa 4 Monate nach der Premiere von "Metropolis".
Mich freut vor allem, dass wieder ein Stück Science-Fiction beweist, dass auch dieses Genre durchaus als ernstzunehmende Kunstrichtung wahr genommen werden sollte.
...nur schade, dass nicht mehr Werbung gemacht wurde.
Es war etwa 20:30 und ich hatte arte eingeschaltet.
Wahrscheinlich weiß kaum einer, was um 20:40 gelaufen ist.
In einschlägigen TV-Zeitschriften wurde das Ereignios zwar erwähnt, Tagestipp jedoch war "The Rock".
Schade eigentlich, immerhin wurde ein Meilenstein des Films und der Science Fiction nach über 80 Jahren zum ersten mal - wieder - gezeigt.
Es war ein Großereignis mit Aufführung in Berlin und Frankfurt, jeweils mit echtem Orchester - besagter Film war ein Stummfilm - und sogar Public Viewing vorm Brandenburger Tor.
Gut, in Berlin werden wohl ein paar Leute mitbekommen haben, was da auf arte gezeigt wurde, aber abgesehen davon?
Ich spreche von Fritz Langes "Metropolis", ein Film, der vor 80 Jahren gedreht, furchtbar verstümmelt und jetzt, durch einen glücklichen Zufall fast vollständig wieder her gestellt werden konnte.
1927 drehte man in Deutschland den damals aufwendigsten und teuersten Film überhaupt.
5 Millionen Reichsmark hat er gekostet, 27.000 Komparsen wirkten mit und die Produktion zog sich über 310 Tage.
Leider floppte der Film und wurde nach der Premiere nur in einem einzigen Kino in Berlin gezeigt.
Warum man allerdings bald darauf die Rollen mit den originalen Fassungen vernichten musste, ist mir schleierhaft. Eine umgeschnittene und gekürzte Fassung wurde von da an gezeigt.
Letztes Jahr allerdings wurde durch Zufall eine fast vollständige Kopie in Buenos Aires gefunden. Leider ist diese schon in einem sehr schlechten Zustand und auch nach der Restauration sieht man Laufspuren im Bild.
Allerdings hilft es einem, wenn man den Film noch nie gesehen hat zu erkennen, was gekürzt wurde.
All die gutbürgerlichen Sender haben meines Wissens nicht mal darauf hingewiesen, dass "Metropolis" ausgestrahlt wurde.
Meine Güte, da wird mal ein Meisterwerk gezeigt, das als erstes seiner Art - erster Film - in das Weltdokumentenerbe aufgenommen worden ist, und keinen interessiert's.
Auch nicht die sonst so scharfen Hunde von ZDF, die gern mal gegen ungebildete und herum killende Gamer wettern.
Waren sicher alle beim Musikantenstadl zu Gast.
Nur mal am Rande:
Das Weltdokumentenerbe ist eine illustre Sammlung von Geniestreichen wie Beethovens Symphonie Nummer 9 und der Gutenbergbibel.
Zeugt also durchaus davon, dass "Metropolis" wirklich etwas Besonderes ist.
Ich jedenfalls kam zum ersten Mal überhaupt dazu mir den Film anzusehen. Ich wurde also von all den zerstückelten bisher kursierenden Versionen verschont.
Schön ist der Film.
Man sieht, woher Ridley Scott seine Ideen zur Stadt in "Blade Runner" hatte.
Androiden gibt es auch schon und genauso die Cyberpunk-Idee, dass der Untergang bzw. die Unterdrückung der Menschheit durch Maschinen eine mögliche Zukunft ist.
"Metroplos" beginnt wie eine für das späte zwanzigste Jahrhundert typische Science-Fiction Dystopie, aber endet doch eigentlich recht versöhnlich.
Vielleicht ein Hinweis darauf, dass "Metropolis" noch viel weiter in die Zukunft weist. Hinter das zwanzigste Jahrhundert.
Interessant zu wissen, dass der Film in einer Zeit entstand, als die Welt kurz vor einem riesigen wirtschaftlichen Crash stand.
Immerhin ereignete sich der Schwarze Freitag nur etwa 4 Monate nach der Premiere von "Metropolis".
Mich freut vor allem, dass wieder ein Stück Science-Fiction beweist, dass auch dieses Genre durchaus als ernstzunehmende Kunstrichtung wahr genommen werden sollte.
...nur schade, dass nicht mehr Werbung gemacht wurde.
