ElPleito
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Freitag, 09. März 2007, 5:49
Neubrandenburg
Wieder starre ich an meine Zimmerdecke.
Wieder viel zu früh. Eigentlich müsste ich erst in etwa einer Stunde aufstehen. Aber wieder konnte ich nicht mehr schlafen.
Jetzt, wo ich so da liege und meine Zimmerdecke anstarre, gehen mir so manche Gedanken durch den Kopf, für die ich tagsüber keine Zeit habe. Sie zur Seite schiebe. Weit zur Seite. Einfach zu viel Hektik, um über so was nachzudenken.
Aber jetzt habe ich Zeit.
Ich mache mir Gedanken über mein Leben. Ich habe vieles verhauen. Und alles, was ich kann, kann ich nicht gut genug, um etwas daraus zu machen. Oder man braucht es nicht für einen guten Job. Zuhören, Ratschläge geben, Nachdenken, schöne Texte schreiben. Alles Fähigkeiten, die nicht gebraucht werden. Maschinen sieht man lieber.
Die Schule. Meine Noten sind mittelmäßig bis schlecht. Nur wenige Dinge kann ich gut.
Auch hier will niemand etwas von meinen spartanisch verteilten Fähigkeiten wissen. Soziale Umgänglichkeiten liegen hier weit vom Schlag. Ich bin nicht gut in Sport, nicht gut in Kunst und nicht gut in Musik. Bewundert werden andere. Ich bin Außenseiter.
Aber dafür habe ich Freunde. Noch eine Seltenheit in der Schule, der Arbeit und der Gesellschaft.
Aber auch bei ihnen fühle ich mich, wie ein Mittelmaß. Stets dabei , zu versuchen ein guter Freund zu sein, kommt es mir trotzdem manchmal so vor, als würde ich ein paar vernachlässigen.
In der Schule zeigt und sagt man mir unverblümt, wie doof ich bin. Drei Viertel aller Schüler schütteln immer wieder den Kopf über mich. Der Rest lacht oder kennt mich gar nicht.
Sie kennen mich alle nicht. Niemand hat auch nur einen meiner Texte gelesen, ein Foto von mir gesehen.
Wahrscheinlich würde auch die Hälfte von ihnen beides nicht richtig verstehen. Für sie brauche ich nicht schreiben.
Privat lasse ich mich auch ziemlich gehen.
Hier zu Hause sieht es oft aus, als wäre der dritte Weltkrieg schon lange geschlagen. Eine Bewerbung habe ich auch noch nicht abgeschickt. Mich will keiner. Warum auch? Oder ich weiß nicht, wo ich hin soll. Nirgends bin ich wirklich überragend. Irgendwie hasse und verachte ich mich manchmal selbst.
Hamlet rattert am Käfiggitter. Ich schaue auf die Uhr: 6:39.
Zeit aufzustehen.
Ich werfe meine Bettdecke beiseite, stehe auf, gebe Hamlet eine Karotte und streichle ihn ein wenig.
Dann ziehe ich mich an, packe meinen Ranzen, putze mir die Zähne und dann mache ich mich auf zur Schule.
Dort, wo alles anfing, mich alles prägte und formte, mich zu dem machte, was ich jetzt bin.
Das habt ihr nun davon. Ich bin da und so schnell nicht mehr weg. Ihr habt mich geschaffen und zu dem gemacht, was ich bin und das ,was ihr ständig belächelt. Und ich bin stolz drauf, denn ich gehe meinen Weg, selbst, wenn er verdammt lang und steinig wird, ich gehe ihn.
Mit meinem Schicksal in der Hand.
-ElP
Neubrandenburg
Wieder starre ich an meine Zimmerdecke.
Wieder viel zu früh. Eigentlich müsste ich erst in etwa einer Stunde aufstehen. Aber wieder konnte ich nicht mehr schlafen.
Jetzt, wo ich so da liege und meine Zimmerdecke anstarre, gehen mir so manche Gedanken durch den Kopf, für die ich tagsüber keine Zeit habe. Sie zur Seite schiebe. Weit zur Seite. Einfach zu viel Hektik, um über so was nachzudenken.
Aber jetzt habe ich Zeit.
Ich mache mir Gedanken über mein Leben. Ich habe vieles verhauen. Und alles, was ich kann, kann ich nicht gut genug, um etwas daraus zu machen. Oder man braucht es nicht für einen guten Job. Zuhören, Ratschläge geben, Nachdenken, schöne Texte schreiben. Alles Fähigkeiten, die nicht gebraucht werden. Maschinen sieht man lieber.
Die Schule. Meine Noten sind mittelmäßig bis schlecht. Nur wenige Dinge kann ich gut.
Auch hier will niemand etwas von meinen spartanisch verteilten Fähigkeiten wissen. Soziale Umgänglichkeiten liegen hier weit vom Schlag. Ich bin nicht gut in Sport, nicht gut in Kunst und nicht gut in Musik. Bewundert werden andere. Ich bin Außenseiter.
Aber dafür habe ich Freunde. Noch eine Seltenheit in der Schule, der Arbeit und der Gesellschaft.
Aber auch bei ihnen fühle ich mich, wie ein Mittelmaß. Stets dabei , zu versuchen ein guter Freund zu sein, kommt es mir trotzdem manchmal so vor, als würde ich ein paar vernachlässigen.
In der Schule zeigt und sagt man mir unverblümt, wie doof ich bin. Drei Viertel aller Schüler schütteln immer wieder den Kopf über mich. Der Rest lacht oder kennt mich gar nicht.
Sie kennen mich alle nicht. Niemand hat auch nur einen meiner Texte gelesen, ein Foto von mir gesehen.
Wahrscheinlich würde auch die Hälfte von ihnen beides nicht richtig verstehen. Für sie brauche ich nicht schreiben.
Privat lasse ich mich auch ziemlich gehen.
Hier zu Hause sieht es oft aus, als wäre der dritte Weltkrieg schon lange geschlagen. Eine Bewerbung habe ich auch noch nicht abgeschickt. Mich will keiner. Warum auch? Oder ich weiß nicht, wo ich hin soll. Nirgends bin ich wirklich überragend. Irgendwie hasse und verachte ich mich manchmal selbst.
Hamlet rattert am Käfiggitter. Ich schaue auf die Uhr: 6:39.
Zeit aufzustehen.
Ich werfe meine Bettdecke beiseite, stehe auf, gebe Hamlet eine Karotte und streichle ihn ein wenig.
Dann ziehe ich mich an, packe meinen Ranzen, putze mir die Zähne und dann mache ich mich auf zur Schule.
Dort, wo alles anfing, mich alles prägte und formte, mich zu dem machte, was ich jetzt bin.
Das habt ihr nun davon. Ich bin da und so schnell nicht mehr weg. Ihr habt mich geschaffen und zu dem gemacht, was ich bin und das ,was ihr ständig belächelt. Und ich bin stolz drauf, denn ich gehe meinen Weg, selbst, wenn er verdammt lang und steinig wird, ich gehe ihn.
Mit meinem Schicksal in der Hand.
-ElP