Moralischer Verfall

Selina

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Wollte mal eure Meinungen hören zur derzeitigen Situation im Leistungssport, die sich doch häufig so darstellt: Auf Sportlichkeit, Fairness und Gleichheit wird gerne verzichtet, stattdessen gilt das höher-weiter-schneller Prinzip, egal um welchen Preis. Der Zweite gilt als erster Verlierer, Geld regiert die (Sport)Welt. Ob Doping im Radsport (aktuellster Fall: Winokurow unter Verdacht), Schiebereien im Fußball durch Spielmanipulationen durch die "Unparteiischen" in Deutschland und in Italien (werden wohl nicht die einzigen Orte sein), Dopingfälle in der Leichtathletik, gekaufte NBA-Referees, oder Spionage in der Formel 1. Die Reihe lässt sich vermutlich noch fortsetzen, aber als Beispiele reicht's wohl.
Kann man das Ganze evtl. als Spiegelbild der Gesellschaft sehen (Vitamin B, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, Steuerhinterziehung, "Raubkopieren" etc.)?
Wie sieht's aus mit der Verpflichtung des Sports, eine Vorbildfunktion für junge Menschen zu erfüllen? Hat der Sport überhaupt (noch) diese Verpflichtung?
Fragen über Fragen, ich bin gespannt...
 
Früher lautete die Devise: dabei sein ist alles, heute jedoch, im Berufssport: Geld, Geld, Geld .Bei so einem enormen Leistungsdruck bleibt schon mal die Moral auf der Strecke und vor allem die Gesundheit .Aber die angebliche Hysterie über Doping im Radsport…. lol ,sagt man heute .Bei solchen extremen erbrachten , unmenschlichen Leistungen war doch jedem klar ,dass hier nicht alleine genetische Selektion stattgefunden hat.
 
nordischerdruide schrieb:
Früher lautete die Devise: dabei sein ist alles, heute jedoch, im Berufssport: Geld, Geld, Geld .Bei so einem enormen Leistungsdruck bleibt schon mal die Moral auf der Strecke und vor allem die Gesundheit .Aber die angebliche Hysterie über Doping im Radsport…. lol ,sagt man heute .Bei solchen extremen erbrachten , unmenschlichen Leistungen war doch jedem klar ,dass hier nicht alleine genetische Selektion stattgefunden hat.
Ich fand Radsport immer unheimlich langweilig,aber ich denk er hat schon LÄNGST jegliche Glaubwürdigkeit verloren und das ist, wenn auch nicht für mich, so doch für die Anhänger einfach nur traurig!
 
Ich fand es immer sehr beeindruckend, wie Lance Armstrong die Konkurrenz nach seiner schweren Erkrankung in Grund und Boden gefahren hat. Er hat wohl dadurch auch vielen kranken Menschen gezeigt, dass man kämpfen kann, auch wenn alles hoffnungslos ist. Das erscheint mittlerweile natürlich alles in einem anderen Licht. Naja, ich war damals ja noch klein...:rolleyes:
 
Ich schau Radsport aus Protest nicht mehr.
 
Im Leistungssport geht es schon lange nur darum durch Erfolge den Sponsoren eine Werbefläche zu bieten.Solange Sportler mit einträglichen Verträgen gelockt werden,setzen diese alles daran unter Vertrag und als Litfasssäule ins Fernsehen zu kommen.Die Olympische Idee nur noch Makulatur.
 
Ich denke, die Gesellschaft ist schon immer verkommen gewesen und dieser moralische Verfall kein Produkt der Neuzeit. Es gehört zur Menschheit, daß beschissen und manipuliert wird, wo es nur geht. Frappierend ist nur, daß in letzter Zeit, also in den letzten paar Jahren, derart viel aufgedeckt wurde. Die Skandale ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Sportarten. Mein Eindruck ist dabei, daß trotz der weitreichenden Berichterstattung, in dessen Zuge natürlich mehr Skandale aufgedeckt werden können, die Beeinflussung und das Verschaffen eines unlauteren Vorteils an Bedeutung gewonnen hat. Ich kann schwer sagen, ob der Betrug an der Konkurrenz und am Ende sich selbst sich ausgeweitet hat. Jedenfalls gehe ich davon aus, daß die Bemühungen ausgeweitet wurden, nicht zuletzt, weil die Öffentlichkeit sensibilisiert und etliche Kontrollen eingeführt wurden. Wasserdicht sind die Maßnahmen der letzten Jahrzehnte natürlich auch nicht und die Anstregungen, den Sport von Manipulation zu befreien, womöglich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Oder die Maßnahmen sind gar nur die Notwendigkeit, damit die Profitierenden ihre wirtschaftlichen Interessen wahren können. Je "professioneller" eine Sportart betrieben wird und je mehr es zu verdienen gibt, desto größer der Dunstkreis der verdorbenen Seelen, die daraus ihren Profit ziehen wollen - egal mit welchen Mitteln.

Die Motive für den Berufssport wurden schon genannt. Grundsätzlich ist das Wort ein Widerspruch in sich, weil der ursprüngliche Sinn des Sports noch weiter in den Hintergrund gerückt wird, so daß sämtliche Egos unserer Leistungsgesellschaft volle Fahrt aufnehmen können, allerdings muß es ganz klar gebraucht werden und ist heute richtig. Sportler sind in den meisten Fällen leider Menschen, das heißt, sie stellen ihre ganz persönlichen Absichten über die der Allgemeinheit. Das Menschsein mit all seinen häßlichen Zügen wie Egozentrik, mangeldem Unrechtsbewußtsein und Geltungsdrang verhindert, daß in der Spitze ein moralisch einwandfreier Wettbewerb überhaupt möglich ist. Zuviele Köche, die sich um den Löffel streiten. Zuviele Interessen, die aufeinander prallen. Ich könnte Stunden darüber lamentieren, was alles falsch läuft. Fakt ist, daß die Vermengung von Ökonomie in einer kapitalistischen Gesellschaft mit Sportsgeist nur bis zu einem wirklich geringen Punkt möglich ist. Selbst ohne Erwerbsansprüche wäre es ein Unding, unmoralische Motive gänzlich auszuschalten. Kapital ist Gift für den Sport. Natürlich ist es unter anderem eine zusätzliche Motivation, damit hat es sich aber schon.

Berufssportler sind keine Vorbilder. Daß diese als solche überhaupt in Betracht gezogen werden, zeigt nur, wie beschränkt der menschliche Geist ist. Klar stehen sie im Fokus und werden vom überwiegenden Teil der Menschheit verfolgt, ihre Handlungen und Äußerungen haben eine Wirkung, keine Frage. Doch muß man beim durchschnittlichen Verdienst aller Berufsarten, die entfernt etwas mit Sport früher zu tun hatten und das öffentliche Interesse am meisten bedienen, sehen, in welcher Relation ihr auferlegter Status und die Leistung stehen. Ich will damit sagen, daß ich den Teufel tun werde und mir einen Sportler, der Millionen im Jahr einstreicht und diese sogar fordert, als ein Vorbild nehme. Das wäre beschränkt. Natürlich läßt sich nicht ausschließen, daß doch mancher Berufssportler einen unverdorbenen Charakter hat, in dem Fall könnte jemand eine Art Leitfigur sein. Aber nur aufgrund seines Ichs und nicht wegen seiner Position. Vorbilder sind eher Geringverdiener, die trotzdem voller Motivation und Tatendrang stecken. Ob das ein Mensch aus einer kaum beachteten, unverdorbenen Randsportart, jemand aus der freien Wirtschaft, der sich den Rücken krumm schuftet, oder mein Nachbar ist, spielt keine Rolle. Optimalerweise hat man Vorbilder in der Familie... Ich lasse mich nicht von Statussymbolen blenden. Mich interessiert zwar, wie sich beispielsweise die Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation schlägt und wie die einzelnen Fußballer gespielt haben, mir ist es aber herzlich egal, was derjeniege in seinen eigenen vier Wänden macht. Und ohne das zu wissen, kann jemand schlecht ein Vorbild sein, der sich in den Medien entsprechend präsentieren muß, um seinen Status zu sichern. Und die Fähigkeit, in bestimmter Weise gegen einen Ball treten zu können, nehme ich mir erstrecht nicht zum Vorbild. Tut auch kein Showmensch umgekehrt mit mir. Ich will ich sein und kein Abziehbild.

Nun ja, in Bezug auf jüngere Menschen haben Berufssportler zwangsläufig eine Art Vorbildfunktion. Das hat sich mit sämtlichen Marketing-Artikeln und der allgemeinen unverhältnismäßigen Bewunderung für die Leistungen so eingebürgert, leider. Alles, was Aufmerksamkeit auf sich zieht, scheint irgendwie für die Zielgruppe toll zu sein. Unverdorbene Träumereien der kleinen hin, jugendlicher Fanatismus her, die Entwicklung ist fatal. Erst das schafft die Grundlage dafür, daß wir uns an etwas gewöhnen, das uns später über etliche Jahre hinweg das Geld aus den Taschen zieht und nach immer mehr geifert. Nehmen wir den Fußball: Rekordumsatz auf Rekordumsatz, die Schraube wird solange weitergedreht, bis das Gewinde im Arsch ist. Und anschließend ist das Geflenne groß... Man ist als Anhänger eines höchstklassig spielenden Klubs heute kein Anhänger eines Vereins mehr, sondern einer eines Wirtschaftsunternehmens. Soweit sind wir gekommen. Und als ob all die vielfaltigen Einnahmen und Preissprialen noch nicht reichen würden, wird für die ewige Treue der Anhängerschaft das Konsumgut zum Luxus erhoben und im Pay-TV vermarktet. Da schlage ich mir doch vor den Kopf. Wer sich tatsächlich fragen sollte "Wieso? Kostet doch nicht viel.", dem kann ich auch nicht weiterhelfen. Wie gesagt, man gewöhnt sich an ein Unterhaltungsgut und solange man sich unterhalten fühlt, bringt man Stück für Stück mehr dafür auf. Eben jene Bereitschaft ist die Grundlage dafür, daß die Moral immer weiter verkommen kann. Solange der Zuschauer sich seiner Macht nicht bewußt ist und diese entsprechend einzusetzen weiß, ist er ein unmündiger Kapitalbeschaffer, der im Sumpf des moralischen Abfalls schwimmt.

Genau das wissen die Wirtschaftunternehmen (Vereine) und Machtbonzen (Verbände) nur zu gut, die sich um eine weiße Weste bemühen, um den Kunden gefügig zu halten. Die Verpflichtung für eine Vorbildfunktion ist eine kommerzielle Notwendigkeit. Mittlerweile sind wir beinahe an dem Punkt, daß sich bestimmte Sportarten noch ohne einen einzigen Zuschauer als profitabel erweisen würden. Oder genauer gesagt glauben das die Funktionäre, arbeiten darauf hin und lassen einen das unmittelbar spüren.

Das Thema ist jedenfalls höchst komplex und ich will meine Sichtweise nicht übermäßig veranschaulichen, weil die meisten eh schon längst abgeschaltet haben werden. Jedenfalls gibt es sicher noch genügend richtige Sportler auf der Welt, die natürlich unter Betrügern zu leiden haben. Je weniger jemand in den Medien auftaucht, desto mehr glaube ich daran, daß es ein richtiger Sportler im eigentlichen Sinne ist und über eine entsprechende Moral verfügt. Alles darüber ist Schmierentheater.
 
@half_baked222 (will jetzt nicht alles zitieren):
Wow, du hast dir ja einige Gedanken zu dem Thema gedacht, ich hab schon befürchtet, dass sich außer den paar Leutchen niemand dafür interessiert. Danke dafür.
Viele Sachen die du geschrieben hast find ich sehr treffend. Das einzige wirkliche Vorbild, dass ich hab ist mein Dad (meine Mum natürlich auch; Sorry Mum ;)). Mit einem Ronaldinho-Trikot durch die Welt zu rennen, ist auch nicht meins, aber wenn man sieht, wieviel Profit viele Vereine mit solchen Dingen machen, kann man schon mal Angst bekommen.
Gestern hab ich mit einer Freundin drüber gesprochen und sie hat gemeint, dass wir ja alle beschissen werden wollen. Es muss ja alles schneller, besser, spektakulärer zugehen. Ich hab dagegen gehalten, dass es z.B. beim Radsport nicht darum gehen muss, ob sie mit einem 40er oder "nur" mit einem 20er-Schnitt den Berg hoch fahren, sondern um den "Kampf" Mann gegen Mann (oder Frau gegen Frau). Es ist doch auch ohne chemische Hilfsmittel denkbar, dass sowas spannend und interessant sein könnte. Oder bin ich da einfach zu naiv?
 
Selina schrieb:
.... ob sie mit einem 40er oder "nur" mit einem 20er-Schnitt den Berg hoch fahren, sondern um den "Kampf" Mann gegen Mann (oder Frau gegen Frau). Es ist doch auch ohne chemische Hilfsmittel denkbar, dass sowas spannend und interessant sein könnte. Oder bin ich da einfach zu naiv?

Um ehrlich zu sein ja,Du bist zu naiv.Wie es alle anderen auch waren.Ich auch.Leider musste ich mir das in meinen hohen alter auch eingestehen.Der von allen Radsportexperten als Jahrhunderttalent bezeichnete J.Ulrich konnte in meinen Augen garnicht gedopt haben.Aber er hat einen Satz auf seiner RüchtrittsPk gesagt,der im nachhinein ne Menge Sinn ergibt."Ich habe keinen Betrogen,ich habe mir nix vorzuwerfen."(sinngemäss)Hat er ja gegenüber den anderen Fahrern wohl auch nicht.

Natürlich ist es denkbar ohne Hilfsmittel die Tour zu fahren.Aber seien wir mal ehrlich.Wollen wir nicht jedes Jahr eine Steigerung der Leistung sehen.Mehr Show,schnellere Einzelzeitfahren etc.
Das,und der Druck von Sponsoren,TV-Anstalten,Zuschauern lässt die Fahrer eben zu den Mitteln greifen.
Was mir arge Probleme bereitet ist,das die Fahrer teilweise mit Ihren Leben dabei spielen.Ich habe den Eindruck das es Teilweise schon Doping Junkies sind die ohne garnicht mehr können.Zu den 1-2% Leistungssteigerung,denn mehr ist es bei EPO in der Leistungsklasse nicht,kommt noch ein Psychologischer Effekt hinzu der überhaupt nicht messbar ist.

Mann sollte bei allen Fan sein und Spass am Spitzensport sich immer vor Augen halten das es nur ums Geld geht.Nix anderes ist mehr wichtig.
 
Danke Selina, ich lasse die Gedanken meist kreisen, bevor ich etwas abschicke. Aus meiner Perspektive sieht deine Freundin die Dinge ein Stückchen klarer oder nüchtern, sie sieht die Konsequenz der Vermarktung. Natürlich werden Rekorde gebraucht und dankend verarbeitet, damit etwas oder jemand über die Schlagzeilen werbewirksam positioniert werden kann. Wie oft gibt es dieser Tage "Jahrhunderttalente" im Fußball, die zwischen 9 und 14 Jahre alt sind? Verzweifelter Werbemüll, um uns daran glauben zu lassen, daß alles immer besser wird. Das mag auf Strukturen und Organisation zutreffen, der Unterhaltungswert dagegen bleibt relativ unverändert oder sinkt sogar, sobald die Schwalben im Stadion tief fliegen. Deine Sichtweise ist die richtige, nur streift sie einen kleinen denkenden Teil der Bevölkerung, die sich nicht von den Inszenierungen blenden läßt. Die Problematik ist, daß wir zur Entspannung auf die Unterhaltung zurückgreifen, ohne häufiger die Abläufe zu hinterfragen. Das ist ein "Fehler", eigentlich eine beinahe unabdingbare Folge, die ich mir genauso ankreide. Ich bin genauso etwas naiv, ergötze mich an den Wundertaten. Ja, wir wollen unterbewußt übers Ohr gehauen werden - natürlich unter dem Deckmantel, daß alles mit rechten Dingen zugeht. Gleichzeitig kann die Spannung natürlich ohne ständig gebrochene Rekorde sogar höher sein. Leider, leider ist dieser Gedanke näher am Idealismus als an der Realität. Der Zuschauer vergleicht zuviel und ist nicht konsequent genug, manche Fehlentwicklung mit Mißachtung zu strafen.
 
Ich würde es für richtig halten, wenn die Profis wieder aus den olympischen Spielen rausfliegen. Bis in die 80er war die Olympiade ein Ort für Amateure, für Feierabendsportler... aber die Interessen der großen Sponsoren (allen voran die braune Brause) haben diese Regel gekippt, fortan durfte jeder mit Pferdehormonen vollgepumpte Gewichtheber an den Spielen teilnehmen.

Würde man das rückgängig machen, gäbe es wenigstens einen Wettbewerb, der sauber ist, auch wenn dann die großen Namen fehlen. Obwohl, wahrscheinlich würde da auch ein Amateur zu dopen anfangen und dann geht die Spirale von vorne los.

Das einzige Hilfsmittel wäre, nach jedem Wettbewerb auf diesem Planeten jeden Teilnehmer in jeder Sportart auf alles zu testen. Und Doper konsequent auf Lebenszeit zu sperren. Das ist Abschreckung.
 
Ja es ist teilweise echt erschreckend wieviel gedopt wird. Besonders der Radsport ist da sehr heftig betroffen, ich persönlich schau kein Radsport mehr, da ist ja jeder 2 gedopt.
 
Es liegt in der menschlichen Grundhaltung: "immer weiter, höher und schneller". Doping ist letztendlich auch nichts anderes als ein Mittel zum Zweck. Doch vor allem im Sport ist man in der Öffentlichkeit, zur Zeit noch, gewillt das der Rahmen das "unmenschliche" nicht sprengt.
Jedoch: Der Mensch ist nicht zum fliegen bestimmt, er tut es doch, in Flugzeugen. Dieses Beispiel soll einfach nur verdeutlichen, das diesem "moralische Verfall" den wir durch unseren unbedingten Willen zum Fortschritt erst möglich machen, nicht mehr lange Beachtung geschenkt wird. Eines Tages, wenn auch noch nicht in nächster Zeit, wird es zur Gewohnheit sich "aufzuputschen".
Wie auch Jan Ullrich bereits sagte, dass er sich nichts vorzuwerfen habe, da (so interpretiere ich seine Aussage) eine ziemliche Breite an Radsportlern gedoppt habe.
Dabei spielt nicht nur das Geld der Sponsoren eine wichtige Rolle, sondern auch vor allem der Ehrgeiz und letztendlich - meiner Meinung nach sehr entscheidend - die Konkurrenzfähigkeit eine wichtige Rolle. Dopt einer, kann man ihn auffliegen lassen, doppen aber gleich mehrere wird es etwas schwieriger. Jeder leugnet den Gebrauch von chem. Hilfsmitteln, die gewonnen Titel werden einem nicht mehr abgenommen (zumind. nach fragmentartigen Infos), also steigt man auch in das dubiose Geschäft ein.
Die gesundheitlichen Schäden sollte man keinesfalls außeracht lassen. Letzte Woche sind drei Fussballer an Herzinfakten gestorben. Puerta, 22 Jahre FC Sevilla, sowie ein 31-jähriger spanischer Viertligist. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Herzfehler hat und dies nicht erkannt wurde?
 
In Spanien müssen die Profis keinen Medizincheck machen wie die Profis hier in Deutschland, daher könnte sowas wie ein Herzfehler, den er ja glaub ich hatte, vielleicht auch nicht getesten worden sien. Ich würd nicht bei jedem gleich von Doping als Todesursache ausgehen, dass wäre nicht fair.
Und wer ist der dritte Spielr, du hast nur zwei aufgezählt.
 
dessen namen kenne ich nicht. soll aber in england gewesen sein.

ich möchte den dreien ja auch kein doping vorwerfen. wusste nicht, dass es dort keinen medizinischen check gibt. daher war dies zunächst ersteinmal ein verdacht.

es ist tragisch wenn sportler sterben, vorallem auf solch eine art und weise.
 
Das stimmt, ist ja vor ein paar Jahren auch schon mal mit einem Kameruner Nationalspieler während der Afrikaquali gestorben, ich glaube der hatte auch vorher was mit dem Herzen.

UN d Puerta hätten sie sogar retten können, wenn es solche Standards wie in Deutschland gäbe. Hier gibt es nämlich Defibrilatoren (oder so ähnlich) durch die man welche wiederbeleben kann, gibts in Spanischen Stadien leider nicht.
Bei uns gibt es, dass weil auch mal ein Erstligaspeiler einen Herzanfall auf dem Feld hatte, der ist aber nicht gestorben.Deswegen hatt man die eingeführt
 
Das Phantom schrieb:
Bei uns gibt es, dass weil auch mal ein Erstligaspeiler einen Herzanfall auf dem Feld hatte, der ist aber nicht gestorben.Deswegen hatt man die eingeführt

Der Spieler den Du meinst ist Gerald Asamoah

Vor einigen Jahren diagnostizierten Ärzte als Ursache für Asamoahs Herz- und Kreislaufprobleme eine Verdickung der Herzscheidewand, was seine Fußballkarriere stark gefährdete und beinahe das Karriere-Aus bedeutete. Seine Ärzte rieten ihm dazu, seine Laufbahn zu beenden, jedoch konnte ihm ein US-amerikanischer Herzspezialist helfen, wodurch er seine Fußballkarriere fortsetzen konnte. Das verbleibende Restrisiko von einem Prozent trägt der Spieler selbst. Dem Verein wurde die Auflage gemacht, einen Defibrillator (ein Wiederbelebungsgerät) stets am Spielfeldrand bereit zu halten.

Quelle : http://de.wikipedia.org
 
gibt es denn mittlerweile in portugal solche standarts? vor längerer zeit gabs dort ja einen todesfall bei benfica.

in südamerika sterben jährlich auch einige an herzproblemen. sollten die verbände doch eigentlich mal mitgekriegt haben oder nicht?

mich regt so etwas auf, die vorstellung dein mannschaftskollege oder sogar freund, der im spiel neben dir einfach umkippt und schließlich verstirbt, weil man ihm nicht helfen kann! :autsch:
 
Also was den moralischen Verfall angeht hat mich am Meisten der Verfall im Radsport schockiert, dass da so viele dopen hätte ich nicht gedacht.
 
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