Natur ohne Jagd?

acridator

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Kaum kam ich heute morgen in den Kaffeepoint, schon wurde ich auf meine Pins angesprochen. An meiner Arbeitstasche habe ich drei Pins mit "Vegan", "Go Vegan" und "Jäger sind Mörder". Der Letztere wäre ja total sinnfrei. Wenn ich sowas morgens schon an den Kopf bekomme könnte ich platzen. Es blieb mir echt verdammt schwer ruhig zu bleiben. Aber mit sowas muss man rechnen, wenn man seine Meinung so offenkundig vertritt. Allerdings ist das auch ein Thema, mit dem ich mich ehrlich gesagt noch nicht so sehr beschäftigt habe. Was wäre, wenn es keine Jäger mehr gäbe? Gäbe es dann wirklich Hasen- und Wildschweinplagen?

In der Schweiz ist in einigen Kantonen das Jagen verboten. Habt ihr da schon einmal irgendetwas über Wildplagen gehört? Für mich steht einfach nur fest, dass ein fühlendes Tier das gleiche Recht auf Leben und Unversehrtheit hat wie der Mensch. Tiere haben Gefühle und handeln nicht immer instinktiv. Habt ihr schonmal gesehen wie rührend sich die Mutter von Löwenbabys um ihre Nachkommen kümmert?

Auf N24 habe ich neulich eine Dokumentation über einmalige Filmaufnahmen der Natur gesehen. Da wurde ein Löwenbaby von einer Schlange verspeist. Die Mutter hat das Kind aus dem Magen der Schlange befreit, aber natürlich war es da schon zu spät. Daraufhin hat sie ihr eigenes Baby gefressen! Auf den ersten Blick ziemlich grausam, aber wenn man darüber nachdenkt warum sie das gemacht hat bekommt man vielleicht einen anderen Eindruck. Der Duft des Mageninhaltes der Schlange würde sicherlich andere Raubtiere anlocken. Zunächst hat sie das Baby abgeleckt, aber als das nicht geholfen hat hat sie es verspeist. Kann es vielleicht sein, dass sie das aus reiner
Mutterliebe getan hat? Mir fällt es schwer dafür die richtige Beschreibung oder die richtigen Worte zu finden.

Wer sich zu dem Thema Jagd informieren möchte kann das unter anderem auf diesen Seiten tun:
http://www.brennglas.com/buecher/natur-ohne-jagd/index.php
http://www.zwangsbejagung-ade.de/naturohnejagd/kantongenfschweiz/index.html
oder einfach mal nach "Natur ohne Jagd" googlen.

Da ich hier keinem meine Meinung aufzwängen will hier noch eine Seite Pro-Jagd:
http://www.anti-jagdgegner.de/index.php?tp=warumjagd

Selbst wenn das alles stimmt, dann habe ich trotzdem ganz klar eine Meinung gegen die Jagd. Das Beispiel der Kanton Schweiz zeigt sehr deutlich, dass die Jagd absolut nutzlos ist, eher schadet als hilft und jede Menge Leid für die Tiere verursacht. Die Natur hat sich bisher immer selber erholt und geregelt, auch wenn oft gesagt wird, dass sie das heutzutage nicht mehr könne. Wer trägt wohl die Schuld daran, wenn es denn so sein sollte? Der Mensch! Also hat der erste Eingriff in die Natur alles zunichte gemacht und dann soll es der zweite besser machen?

Wie schnell sich die Natur von durch den Menschen verursachten Katastrophen erholt kann man sehr gut an den Beispielen Tschernobyl und Deppwater Horizon sehen. Die Natur rund um das Atomkraftwerk hat sich sehr schnell seinen Weg in die Stadt gesucht. Was vor einigen Jahren noch eine Betonwüste war wird mehr und mehr von der Natur zurückerobert. http://img686.imageshack.us/img686/5122/f12677372.jpg http://unserestrahlendezukunft.de/pics/View_of_Chernobyl_taken_from_PripyatBIG.JPG
Im DLF (Deutschlandfunk) habe ich vor kurzem erst gehört, dass die Natur einen Großteil der giftigen Stoffe, die bei der Deepwater Horizon-Katastrophe ins Meer gespült wurden, selber abgebaut hat. Die giftigen Stoffe wurden durch Mikroorganismen immer weiter in ihre Bestandteile zersetzt. Ich möchte nicht wissen was der Mensch meinen seinem chemischen Gemisch zur Bindung des Öls oder was auch immer die da mit ihren Flugzeugen ins Meer gespritzt haben da wieder angerichtet hat. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass der alles andere als geholfen hat. Ha, ich habe den Artikel gerade wiedergefunden! http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1359838/

Mich würde es wirklich interessieren was passieren würde, wenn wir einmal für 10 Jahre die Jagd aussetzen würden. Was? Gleich 10 Jahre? Natürlich! Ich könnte mir vorstellen, dass es gerade zu Anfang schon etwas chaotisch wird. Die Natur wird sich sicherlich nicht von heute auf morgen selber regulieren können. Vielleicht hat man anfangs schon Probleme mit der Population einzelner Wildtiere, aber mit der Zeit wird sich das sicherlich legen. Ein Arbeitskollege meinte zum Beispiel, dass wir dann ganz große Probleme mit Wildkanninchen hätten. Allerdings denke ich, dass wir auch wieder mehr Füchse hätten, die die Kanninchenpopulation locker in den Griff bekommen würde.
 
Jagd spricht meiner Meinung nach nichts so lange es sich nicht um vom aussterben bedrohte Tier handelt. Das ein Menschenhasser und Veganer das anders sieht is ja klar...Diskussion erübrigt sich also.

Von der Schreibe und allem drum und dran würden sich deine Blogs eigentlich verdienen dass ich den "Gefällt mir" Button drücke. Kann ich aber nicht bei so extrem konträren Ansichten.
 
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