Pandorum

Obihörnchen

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Man stelle sich eine Mischung ausLost in Space und I am Legend vor, verdopple den Horror-Faktor und füge eine Prise Splatter hinzu. Das Ergebnis könnte die Deutsch-Amerikanische Produktion Pandorum sein. Schon im Vorspann wird klar worum es geht: Auf der Erde leben im Jahre 2173 über 24 Milliarden Menschen. Dabei ist selbst Berlin eine lebensfeindliche Wüste geworden. Um der Menschenmassen Herr zu werden und der Menschheit eine Chance für einen Neuanfang zu geben, schickt man das Raumschiff Elysium auf eine 134 Jahre währende Reise zum einzig bekannten, erdähnlichen Planeten.

In einer dunklen Kammer an Board des gigantischen Kreuzers erwacht der junge Raumschiff-Mechaniker Bower aus einem Kälteschlaf. Kein Licht, keine anderen Menschen und kein Gedächtnis. Nachdem er einige Stunden orientierungslos durch die Kajüte ohne Ausweg tappst, erwacht ein zweiter Astronaut namens Payton, der von Dennis Quaid verkörpert wird. Beide wissen immer noch nicht, was genau ihre Mission und was mit dem Schiff geschehen ist. Tätowierungen an ihren Unterarmen entnehmen sie, dass sie eines der Teams sind, die den Kasten zum Ziel steuern sollen, der Kälteschlaf-Sarg des dritten Team-Mitglieds ist leer. An der einzigen Tür im Raum sind seltsame Kratzspuren. Payton schafft es, einige Konsolen zum Laufen zu bringen, aber ständig kommt es zu Energiespitzen, die nichts gutes zu bedeuten haben. Bower schließt aus diesen Energiesprüngen, dass der Kernreaktor des Schiffes eine Fehlfunktion hat und demnächst ausfallen wird. Dann wären alle an Board zum Tode verurteilt und das Schiff würde unrettbar im All dahin dümpeln. Gemeinsam finden Bower und Payton einen Lüftungsschacht, durch den Bower zunächst, mit Funkunterstützung von Payton, nur einen Ausweg aus der engen Kälteschlafkammer sucht, sich aber dann schließlich doch auf eigene Faust auf den Weg zur Rettung des Schiffs macht. Unterwegs zum Reaktor entdeckt Bower in welchem Zustand sich das Schiffsinnere wirklich befindet und macht noch einige, weit grausigere Funde.

Der Deutsche Regisseur Christian Alvart ist für Regie und Drehbuch von Pandorum verantwortlich. Manchen ist er vielleicht auch als Regisseur des Films Antikörper bekannt. Gedreht wurde in den Babelsberg-Studios in Berlin. Das finde ich an dieser Stelle bemerkenswert, da Pandorum sich doch sehr von den üblichen deutschen Kinoschlagern, wie Keinohrhasen oder Der Untergang abhebt. Es wird nicht gekuschelt oder Vergangenheitsbewältigung betrieben, es wird geschossen und gerannt. Dabei wird weitestgehend auf Special-Effects verzichtet, soweit ich das sagen kann. Der Hauptdarsteller ist übrigens keine Computer-Bearbeitete Version von Jürgen Vogel, sondern Ben Foster, der unter Anderem auch in X-Men 3 und der Fernsehserie Six Feed Under zu sehen war. Das weibliche Gegengewicht zu dem ganzen amerikanischen Testosteron, Nadia, wird von Antje Traue dargestellt, die z.B. auch in Kleinruppin forever mitwirkte.

Pandorum wirkt ziemlich erwachsen, hat aber einen leichten Trash-Charakter. Manche Szenen mag man nicht so recht ernst nehmen, was aber nicht an der deutschen Beteiligung, sondern an logischen Fehlern und einigen Übertreibungen liegt. Positiv überrascht hat mich, dass man fast bis zum Ende miträtseln kann, ohne wirklich eine Übersicht über das tatsächliche Geschehen seit dem Start der Elysium zu bekommen. Man wird ständig mit neuen Informationen gefüttert, die aber meist nur weitere Fragen aufwerfen. Wer aufmerksam beobachtet bekommt zusätzliche Hinweise auf den Ausgang der Geschichte. Das ganze Spektakel wurde dann in zahlreiche Action-Szenen verpackt.

Angemerkt sei noch, dass die Werbung für den Streifen nicht nur in Quantität dem Film nicht gerecht wird, auch die Qualität inklusive der Filmhomepage, lässt arg zu wünschen übrig. Mit etwas besserem Marketing hätte ich den Film vielleicht sogar im Kino meiner Heimatstadt sehen können, ohne extra mit dem Auto rumgurken zu müssen. Ich schätze insgesamt werden die Besucherzahlen kleiner ausfallen, als sie sein müssten.

Pandorum ist zu empfehlen, wenn man Thriller mag und einem bisschen Ekelgefühl nicht abgeneigt ist. Wer sich Resident Evil oder I am Legend gern angeschaut hat, wird auch Pandorum gut finden. Über Fehler, die sich über die Gesetze der Physik hinwegsetzen, werden sich Hardcore-Science-Fiction-Fans sicher aufregen, aber ich für meinen Teil kann damit leben.
 
zu einem, wie es scheint, tollen Film. Werd ich mir vielleicht mal anschauen. Erinnert irgendwie an Spiele wie Dead Space oder Run like Hell. 5* auf alle Fälle

Gruss RMRacing
 
ich denke ich werde mir den film mal auf dvd anscheuen.fürs kino reicht er meiner meinung nach nicht.im moment hab ich so ne art event horizen- vorstellung von dem film und das macht mich nicht wirklich an.früher oder später schau ich ihn mir aber bestimmt an.
 
klasse blog, werde mir den film besorgen müssen :-D
 
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