Die Frage ist, wie man klassische RPGs definiert. Seit ich Final Fantasy kenne (II oder IV ich weiß es nicht mehr), waren die Kämpfe immer rundenbasiert. So läuft es bei Rainbow Moon auch. Einziger Unterschied, und da wird es ein bißchen taktisch: Man hat eine Kampfarena in der man sich bewegen kann (kostet Aktionspunkte) und bei größeren Gruppen auch sollte. Aber generell besitzt Rainbow Moon einige vertraute Elemente wie z.B. die Verwicklung in Kämpfe. Davon gibt es zwei Arten. Monster, die sichtbar über die Karte laufen und beseitigt werden müssen um weiter zu kommen und Zufallskämpfe. Bei den Zufallskämpfen kann man frei entscheiden ob man Kämpfen (per Tastendruck) oder einfach weitergehen will. Die Zufallskämpfe dienen hier nicht dazu den Spieler unnötig aufzuhalten, sondern ihm die Möglichkeit zu geben, den Charakter zu skillen.
Das Menü ist recht übersichtlich, was bei 10 Slots pro Gattung (Regenerierung, Verschiedenes, Materialien usw.). Anfangs sind diese Slots auch schon relativ schnell belegt und man muß überlegen was man benutzt, verkauft oder mitnimmt. Allerdings findet man im Laufe der Zeit Gegenstände, die diese Slots erweitern (ähnlich wie bei Borderlands).
Die Quests sind bisher (4 Stunden Spielzeit) gewohnte Kost. Bringt mir dies, tötet das, findet den. Allerdings nimmt sich das Spiel dabei nicht allzu ernst, was das ganze etwas auflockert und recht sympathisch wirkt.
Der Grafikstil ist dabei eher klassisch und im zeitlosen 2D gehalten, aber dennoch hübsch anzusehen. Angelegte Rüstungsteile sind sofort im Spielbildschirm sichtbar, leider sieht man aber nicht vor dem Anlegen, wie der Ausrüstungsgegenstand aussieht. Aber auch das ist ja eher klassisch.
Wenn man das Spiel mit Klassikern vergleichen will, ist es KEIN Secret of Mana. Es ist dann doch eher ein Final Fantasy. Was ich persönlich aber auch ganz gut finde, denn eins tut es allemal: Es dient absolut zur Entspannung. Bei den kurzen Ladezeiten ist es immer wieder gut für ein kleines Spielchen zwischendurch. Mal kurz diese Quest erledigen, ein bißchen grinden oder farmen, alles überhaupt kein Problem. Immerhin kann man das Spiel ja auch - was dann eher wieder modern ist - speichern wann immer man will. Allerdings rate ich zur Vorsicht. Ich wollte es mal kurz vorm schlafen gehen antesten und hab dann 2 1/2 Stunden damit verbracht. Klingt nicht schlimm, aber wenn man um 00:00 anfängt und dann um 02:30 gezwungenermaßen ausmacht (man muß ja am nächsten Tag wieder raus), spricht das schon für das Spiel.
Ich empfehle übrigens auch, den Einstieg langsam angehen zu lassen. Ich spiele auf Hardcore mit der Abenteurer Einstellung (das heißt, schwere Gegner keine Anfangsausstattung) und bin bei Gruppen ab drei Gegnern kläglich gescheitert. Ist allerdings nicht so wild, da man außer den Lebenspunkten nichts verliert. Dann geht man zum örtlichen Heiler und macht weiter. Allerdings skillt man am Anfang recht schnell und auch die ersten Ausrüstungsgegenstände lassen nicht lange auf sich warten. Und im Laufe der Zeit sind auch 12 Gegner Gruppen kein Problem mehr. Bis neue Gegner auftauchen und einen in seine Schranken verweisen (2 reichen schon !)
Das war´s eigentlich, was mir an ersten Eindrücken zum Spiel einfällt. Es ist KEIN Testbericht sondern lediglich eine Übersicht über meine Spielerfahrungen. Sonst ist auf Cynamite ja nicht viel zu dieser kleinen Softwareperle zu finden.
Das Spiel ist übrigens komplett in englischer Sprache und für 12,99 bzw. 10-irgendwas für Plus-Mitglieder im PSN-Store zu beziehen.